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Leute, die sich nicht für rechts halten aber AFD wählen

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Arktur

Sehr aktives Mitglied
Mit sozialer Gerechtigkeit hat sie wohl wenig am Hut.
Ein Thema, das mir persönlich wichtig ist. Und ich stelle inzwischen fest, dass es eigentlich derzeit kaum Parteien gibt, die sich noch dafür wirklich einsetzen. Es gibt zwar Parteineugründungen, aber keine dieser Parteien hat die Themen auf dem Schirm, die mir eigentlich wichtig wären. Und selbst die traditionellen Parteien scheinen die soziale Gerechtigkeit allmählich aus den Augen zu verlieren.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Nachdem hier dem Schubladendenken par excellence sehr viel Raum eingeräumt worden ist, möchte ich diese ganzen Thesen doch deutlich in Frage stellen.

Linke und Rechte als politisches Gegensatzpaar? 60 Prozent der AfD-Wähler konnten sich laut einer Umfrage vom März 2023 vorstellen, eine von Sahra Wagenknecht angeführte Partei zu wählen. Es zeigen sich erstaunliche Gemeinsamkeiten bei den Unterstützern der Linkspartei und der AfD. Etliche Umfragen kamen zu dem Ergebnis, dass es zahlreiche Ansichten gibt, die Wähler im linken und im rechten Spektrum teilen .Was die Wähler von Links und Rechts vor allem eint: Die Gegnerschaft zur Globalisierung.
Absolut ja, es gibt Gemeinsamkeiten im linken und rechten Lager und es ist generell unglücklich eine Partei eindimensional als links oder rechts zu beurteilen.

Deswegen finde ich die generelle Diskussion "Ist ein AfD Wähler rechts?" insbesondere im Sinne von "rechtsradikal" sehr unglücklich. Es reduziert den Wähler auf eine eindimensionale Ebene und spricht ihm alle Gemeinsamkeiten aber auch Vorurteile zu, die man einem rechten Wähler gegenüber hat.

Gerade die von dir genannte Tatsache, dass viele AfD Wähler auch die Wagenknecht Partei wählen würden, legt z.B. nahe, dass die meisten AfD Wähler keineswegs so marktliberal sind wie man ihnen gerne verächtlich vorwirfst.
Überhaupt ist es stets befremdlich man Wählern sagt warum sie eine Partei wählen. Das sollte man die Wähler schon selber sagen lassen.

Es gibt Menschen, die sich als links bezeichnen, weil sie darunter verstehen, dass der Staat in die Wirtschaft intervenieren müsse. Gleichzeitig wollen sie keine Ausländer im Land haben – was gerade bei ostdeutschen Linke-Wähler sehr stark verbreitet ist. Und Wagenknechts geplante Partei positioniert sich wirtschaftspolitisch links, gesellschaftspolitisch aber rechts und das ist tatsächlich etwas Neues in Deutschland.
Die Wagenknecht Parte ist in gewisser Weise neu aber keine neue politische Ebene. Betrachtet man Politik eben nicht nur als links und rechts sondern mehrdimensional in konservativ und progressiv, dann kann man Wagenknecht als linkskonservativ einordnen. Den Begriff linkskonservativ benutzt Wagenknecht ja auch selber. Wobei Politik noch viele weitere Ebenen hat.

Dies ist von dem klassisch linkprogressivem Gedanken abzugrenzen, der von einem egalitären Menschenbild und einer eher revolutionären Idee (liberté, égalité, fraternité ) beseelt ist.
Entsprechend lehnt Wagenknecht Einflüsse von außen, grüne Ideen und gesellschaftlichen Fortschritt eher ab und trifft sich politisch da mit Parteien wie der AfD, teilweise aber auch der CSU.

Indess sagst du völlig richtig...
Während Wagenknechts Bündnis in Sachen Gesellschaftspolitik der AfD ähnelt, liegt der Hauptunterschied in der Wirtschaftspolitik. Die AfD steht von ihrem Ursprung her für eine nationalliberale Wirtschaftspolitik. Mit sozialer Gerechtigkeit hat sie wohl wenig am Hut.
... dass der Hauptunterschied in der Wirtschaftspolitik liegt. Wobei ich dies anders bezeichnen würde. Es geht weniger um soziale Fragen als um die Grundordnung und Freiheit der Wirtschaft. Also Wagenknecht will eine staatliche gesteuerte Wirtschaft - was zum Glück(!) die Mehrheit der Deutschen ablehnt.

Die Ausrichtung der Wirtschaft dürfte aber der Mehrheit der AfD- oder Wagenknecht-Wähler egal sein. Gemein haben sie eher, dass sie unzufrieden sind und innerhalb der großen Parteien keine Alternativen sehen. Der vielleicht größte Unzufriedenheitsherd ist die Migration aber auch die Rolle Deutschlands in der Welt, der demografische Wandel und die Lebenshaltungskosten tun ihr übriges.

Für diese Menschen entsteht der Eindruck, dass sie auf ihre Kosten alles tun sollen, was der Rest der Welt und alle Generationen vorher nicht getan haben.
Und dieser Eindruck ist nicht falsch. 80% der Weltbevölkerung lebt in aufstrebenden Staaten, die ihre eigene Entwicklung im Fokus haben. Länder, in denen es Menschen Morgen vermutlich besser haben werden als heute.
In Deutschland ist das unwahrscheinlich. Die Grünen sprechen auch ganz offen von einer Schrumpfwirtschaft.
Sprich: Es gibt inzwischen links und rechts ein konservatives Lager, welches Angst um die Zukunft Deutschlands hat. Aus meiner Sicht ist diese Angst mehr als gerechtfertigt.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Wer also massiv für Zuwanderung ist und LGBTQIA+ sollte sich eigentlich schon seit Jahren fragen ob man überhaupt verstanden hat wie man da wählen sollte.
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.

Ich denke die meisten aus dieser Gruppe können schon für sich selber sprechen und überlegen schon genau ,wen sie wählen wollen und wen nicht, und brauchen keine Denkanstöße von Leuten, die meinen beurteilen zu können, wie LGBTQIA -Menschen wählen sollten - ich kann da zumindest sehr gut drauf verzichten.
 

Rose

Urgestein
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.
Dafür sind wir dann wieder gut genug und sonst sind die LGBTQIA+ Community eh egal.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.

Ich denke die meisten aus dieser Gruppe können schon für sich selber sprechen und überlegen schon genau ,wen sie wählen wollen und wen nicht, und brauchen keine Denkanstöße von Leuten, die meinen beurteilen zu können, wie LGBTQIA -Menschen wählen sollten - ich kann da zumindest sehr gut drauf verzichten.
Also erstmal vorneweg: Du hast absolut Recht. Niemand hat dir zu sagen wie du zu wählen hast.

Spannend finde ich deine Aussage aber im Kontext des Threads, weil genau DAS ja hier das Thema ist:
Es wird Leuten, welche die AfD wählen gesagt "vorsicht du wählst rechts!"

Also das wovor du dich (zurecht) wehrst findet tagtäglich bei Wählern der AfD statt. Sie werden vor den vermeintlichen Konsequenzen ihrer Wahl gewarnt, sie werden rechtsradikal eingeordnet, ihnen wird unterstellt, sie wären für alles was die AfD jemals von sich gegeben hat usw.

Es wird sinngemäß gesagt: Wähle nicht die AfD sonst passiert dies und jenes.
Jetzt wird hier von Insta gesagt: wähle nicht linksgrün sonst passiert dir als LGBTQIA+ Person dies und jenes.

Ich finde deine Reaktion macht verständlich warum niemand (egal ob links, rechts, mitte, oben, unten) vor seiner Wahl "gewarnt" werden will - auch kein AfD Wähler.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich gehöre in die LGBTQIA Gruppe und mir geht es schon seit einiger Zeit auf den Zeiger, dass bei den Zuwanderungsdebatten Leute, die das nicht sind und sich sonst oft einen Dreck für die Rechte von diesen Menschen interessieren, diese Gruppe dann immer vorschieben.

Ich denke die meisten aus dieser Gruppe können schon für sich selber sprechen und überlegen schon genau ,wen sie wählen wollen und wen nicht, und brauchen keine Denkanstöße von Leuten, die meinen beurteilen zu können, wie LGBTQIA -Menschen wählen sollten - ich kann da zumindest sehr gut drauf verzichten.
Dann wäre es mal interessant wie Wähler zu der Entscheidung kommen eine Partei zu wählen die es begrüßt dass massig Menschen nach Deutschland kommen die gewisse Lebensformen eindeutig ablehnen.

Ich würde mir privat nie jemanden ins Haus holen der meine Art zu leben nicht akzeptiert.
 

Rose

Urgestein
Dann wäre es mal interessant wie Wähler zu der Entscheidung kommen eine Partei zu wählen die es begrüßt dass massig Menschen nach Deutschland kommen die gewisse Lebensformen eindeutig ablehnen.

Ich würde mir privat nie jemanden ins Haus holen der meine Art zu leben nicht akzeptiert.
Ich möchte nicht, dass massenweise fremde Menschen in unser Land kommen, aber nie im Leben würde ich Rechtsradikale Menschen wählen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Kylar meinte was ganz anderes. Nämlich das plötzlich angeblich der Schutz von LGBTQ + ja so wichtig ist als Argument, wenns ansonsten total wurscht ist.
Erstmal ist jeder Mensch "schützenswert", ich unterteile nicht, das finde ich hier wie von Dir eben erwähnt eher befremdlich.

Für mich stellte sich nur die Frage wie ich selbst so wähle dass sich mein "Schutz" reduziert. Aber auf diese nicht vorhandene Logik ist es wohl auch nicht so einfach zu antworten.
 
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