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Mitbewohner nicht mehr tragbar - wie helfen?

DizzyMind

Neues Mitglied
Je mehr Du an ihm zerrst, desto aggressiver wird er. Merkst Du was?
Beim lesen dachte ich, Du bist seine Mutter ;)
Suche Dir eine andere WG, der Mann braucht Deine Erziehung nicht. Er lebt so, weil er es will.
Du musst für ihn schleppen? Du musst gar nichts.

Was sagen denn die anderen?
Hallo. Du, ich zerre nicht. Spätestens seit eine Flasche nach mir geworfen wurde, will ich generell nichts mehr ansprechen. Wenn ich sage er wird aggressiv, meine ich aggressiv. Mit dicht auf mich zukommen, an die Wand drängen und anschreien. Wenn die Nachbarn mich schon darauf ansprechen, dass es zur Tür raus stinkt, muss ich das wohl mal ansprechen dürfen. Ich erwarte von einem erwachsenen Menschen auch eine gewisse Kritikfähigkeit. Wir sind nicht mehr im Mittelalter und er ist auch kein güldener Prinz. Ich erziehe ihn auch nicht, ich möchte nur nicht im Gestank sitzen. Und ich möchte, das Grenzen respektiert werden. Ich kaufe für ihn ein, weil er sich sonst ohnehin an meinen Vorräten vergreift. Ich habe beispielsweise letzte Woche Eis gekauft für mich und meine Freunde. Ich war nur duschen im Bad, als ich das nächste Mal in den Kühlschrank geschaut habe, war das Eis weg. Die leere Verpackung habe ich dann neben seinem Sessel leer rumfliegen sehen. (Ich laufe nicht einfach in sein Zimmer, die Tür steht nur immer ganz offen.) Da gibt es dann keine Entschuldigung, keine Erklärung oder wenigstens das Geld dafür, nein, das wird von ihm als ganz selbstverständliches Verhalten behandelt.

Und sorry, auch eine Grundhygiene ist keine Frage von ''erziehen wollen''. Wenn ich ins Bad gehe und auf der Klobrille klebt ein K*cke Streifen und die Fließen sind gelb gesprenkelt, find ich das nicht geil. Ich kann nicht einfach Besuch reinlassen, ich muss jedes Mal vorher die Gemeinschaftsräume durchlaufen ob da kein Müll liegt, ob das Bad nicht versaut ist und und. Wenn ich es nicht weg mache, macht es aber niemand weg. Er macht das von sich aus nicht. Gar nicht. (Eventuell nach Monaten, aber ich will das nicht rausfinden.)

Ich stürme auch nicht auf ihn zu und brülle ihn an oder sowas. Ich mache das bedacht vorsichtig und so vorwurfsfrei wie möglich, also so neutral wie möglich. Aber das ist schon zu viel. Ich habe schon Fotos vom Bad gemacht, weil er es so darstellt, als würde ich mich nur anstellen, dass wäre alles gar nicht so und meine Wahrnehmung wäre falsch. Ich spreche das auch nicht jeden Tag an, da vergehen Wochen bis es nicht mehr geht und ich dann versuche es zu thematisieren. Beispielsweise wenn mich die Nachbarn darauf ansprechen, dass es im Hausflur riecht und woher das kommt.

''Die anderen'', also hauptsächlich meine Freunde und mein Bruder sehen das auch alles. Er rennt ja auch vor (für ihn) vollkommen Fremden in Unterhose durch die Gemeinschaftsräume. Und die können im vorbei gehen auch durch seine offene Zimmertür in sein Zimmer schauen. Er versucht ja auch zum Teil die ''Schuld'' auf meinen Besuch zu schieben. Beispielsweise wollte er den Zustand des Bades auf meinen Bruder schieben, nur war der an dem Tag gar nicht da.
 

Leah L.

Mitglied
So, wie Du Dich verhältst, hilfst Du ihm, weiter zu machen wie bisher. Nennt sich Co-Abhängigkeit.
Wie vor mir schon geschrieben wurde: stell alles ein, was Du für ihn tust.
Besorge abschließbare Behälter oder einen separaten abschließbaren Kühlschrank, schließe Deine Zimmertür ab, bestelle eine Putzkraft, die er bezahlen muss (evtl. Geld für
ein paar Einkäufe im Voraus verlangen und nicht einkaufen, sondern der Reinigungskraft geben).
Wenn er aggressiv wird, sichtbar mit dem Handy aufnehmen und ihm sagen, Du dokumenierst das jetzt und das nächste Mal rufst Du die Polizei.

Er hat massive Probleme, aber leidet nicht genug darunter, um etwas zu ändern.
Hilf ihm (beim ändern), indem Du ihm nicht mehr hilfst (so weiter zu machen wie bisher).

Aber - das wichtigste: tu das um DEINETWILLEN, nicht für ihn!

Meine Worte klingen sehr hart - aber das ist, weil ich sehr mit Dir mitfühle und keine andere Lösung sehe.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

Edit, nachdem wir gleichzeitig geschrieben haben: es wird ihm vielleicht die Augen öffnen und ihn dazu bringen, sich Hilfe zu suchen, wenn Du weg bist/er ausziehen muss.
Er ist vermutlich u.a. massiv mediensüchtig. Da kommt man in der Regel nur raus, wenn es richtig knallt. Du bist bisher die Dämpfung, Du hilfst ihm, immer so weiter zu machen.
Wenn Du ihm helfen willst, dann durch klare Abgrenzung.
 

kasiopaja

Urgestein
Hallo und danke. Nein, natürlich gehe ich nicht davon aus, dass dann schwups alles besser wird. Aber er tut sich ja selbst so nicht gut. Beispielsweise hat er auch keinerlei Kontakt mehr zu irgendwelchen Menschen ausserhalb seiner Arbeit. Seiner Erzählung nach, weil die alle irgendwas falsch gemacht haben und er die nicht braucht. Auch zu seiner Familie hat er kaum noch bis keinen Kontakt. Eine Freundin hat er auch nicht. Also keinerlei soziales Netz, dass ihn irgendwie auffangen würde oder könnte.

Neulich sind wir durch die Stadt gegangen und er fühlte sich von jedem Typen an dem wir vorbei gelaufen sind 'angestarrt'. Er begann dann vor sich her zu motzen, was die nicht alle mal bräuchten, wenn sie ihn so anglotzen würden. In meiner Wahrnehmung haben die Leute ihn gar nicht angestarrt, sondern einfach umher geschaut. Da war keiner, der mir aufgefallen wäre, der ihn jetzt extra lange oder provokant angestarrt hätte, aber für ihn hat sich das wohl so angefühlt.

Also ja, mir ist bewusst, dass ich da ausziehen muss und das mache ich auch, sobald die Finanzen das zulassen. Zudem musste ich ihm eine Mindestmietdauer zusagen und die würde jetzt noch bis Ende des Jahres laufen. Ich mache mir aber auch etwas Sorgen, was aus ihm wird, wenn da keiner mehr ist. Man muss so jemandem doch dann irgendwie auch helfen können.
Wer keine Hilfe will, dem kann auch nicht geholfen werden.
Ich würde, an Deiner Stelle zusehen, so schnell wie möglich, da rauszukommen und eine andere Wohnung zu finden.
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Ist er ein Kiffer? Es klingt sehr danach.
Oder er hat starke psychische Probleme.

Du wirst so oder so auf keinen grünen Zweig mit ihm kommen, der ist zu verkorkst, du kannst ihn nicht umerziehen.

Entweder ihn rauswerfen oder selber ausziehen, sonst machst du dich selber kaputt.
Du kannst ihm nicht helfen und ich denke nicht dass er es in absehbarer Zeit überhaupt schaffen könnte sich so zu verändern, dass es für dich ein akzeptables Zusammenleben ist, nicht mal mit therapeutischer Hilfe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alicia_p77

Aktives Mitglied
unternimmt nicht die aller geringsten Bemühungen um irgendwas daran zu ändern. Und wie gesagt, versuche ich vorsichtig mit ihm darüber zu sprechen, rastet er aus und wird aggressiv.
Es ist absolut hoffnungslos und absolut verschwendete Energie deinerseits.
Es besteht keinerlei Einsicht.
Bei Aggression pass echt auf dich auf, mit solchen Leuten ist nicht zu spaßen, die sind unberechenbar.

Die Baustellen und psychischen Probleme von deinem Mitbewohner sind so groß, da bist du machtlos.
Und du bist ja nicht mit ihm verwandt oder in einer Liebesbeziehung, wo man noch versuchen würde zu helfen, auch wenn es aussichtslos erscheint.

Helfen kannst du nur dir selber, indem du eine Möglichkeit findest entweder auszuziehen oder den Mitbewohner rauszubekommen.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo und danke. Ja, natürlich hast du da vollkommen Recht. Aber ich mache mir auch etwas Sorgen, was aus ihm wird, wenn ich weg bin. Er hat keinerlei Freunde und auch sonst kein soziales Netz, das sich irgendwie noch für ihn interessieren würde. Das ich ausziehen muss, ist mir klar, so geht das nicht ewig weiter. Aber ich will auch nicht schuld sein, wenn es dann noch mehr Berg ab für ihn geht.
Du bist nicht seine Mutter und auch sonst nicht für ihn verantwortlich. Schau auf dich selbst, es ist keinem gedient, wenn du dir selbst schadest. Dein Engagement in allen Ehren, aber es ist nicht deine Aufgabe.
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Bis zu seinem oder deinem Auszug erledige keine Einkäufe mehr für ihn.
Davon wird er ja noch dicker, weil er sich dann noch weniger bewegt und er seine Zuckerbomben von dir geliefert bekommt.

Und schütze deine Sachen, kauf dir versperrbare Boxen für den Kühlschrank (gibts bei Amazon) und sperre auch dein Duschgel und Shampoo nach dem Duschen in einen Schrank.
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Momentan wartet man bis zu einem Jahr auf einen freien Therapieplatz. Und bis eine Therapie anschlägt, vor allem bei so einem krassen ,,Fall", kann das gut und gerne auch 1-2 Jahre dauern, bis überhaupt die ersten Veränderungen eintreten. Willst du so lange warten?
Noch dazu hat der Mitbewohner ja null Einsicht.
Es ist absolut hoffnungslos dass du etwas bewirken kannst.
Du kannst nur Selbstschutz betreiben, ihm kannst du nicht helfen.
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Mein Empfinden beim lesen:
1. Diese WG-Situation torpediert ganz massiv deine Lebensqualität.
Ich hätte ehrlich gesagt schon lange Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um da rauszukommen.

Zudem musste ich ihm eine Mindestmietdauer zusagen und die würde jetzt noch bis Ende des Jahres laufen.
Ich versteh das jetzt so, dass du die Hauptmieterin bist.
Und ihr habt vertraglich geregelt, dass er für eine bestimmte Zeitdauer als Untermieter bei dir wohnt?
Das heißt doch aber nicht, dass du nicht ausziehen darfst, oder stehe ich da jetzt völlig auf dem Schlauch?
aber ob ich das jetzt kapiere oder nicht ;) : an Unis gibt es doch so kostenlose Rechtsberatungen, vielleicht bringt das ja was....

2. Du scheinst dich übermäßig für ihn verantwortlich zu fühlen.
Einerseits hast du's gründlich satt, aber auf der anderen Seite suchst du mehr nach Lösungen für ihn als für dich.
Hallo und danke. Ja, natürlich hast du da vollkommen Recht. Aber ich mache mir auch etwas Sorgen, was aus ihm wird, wenn ich weg bin. Er hat keinerlei Freunde und auch sonst kein soziales Netz, das sich irgendwie noch für ihn interessieren würde. Das ich ausziehen muss, ist mir klar, so geht das nicht ewig weiter. Aber ich will auch nicht schuld sein, wenn es dann noch mehr Berg ab für ihn geht.
Dass dir deine Mitmenschen nicht egal sind, macht dich sympathisch !
Aber ganz ehrlich - ich finde, das ist zu viel des Guten.
Was hast du denn für Alternativen?
Wenn du da noch länger mit ihm wohnst, zieht er dich mit runter.
Wem ist dann geholfen?
Was hältst du davon, eine Beratungsstelle aufzusuchen?
Auch da gibt es ja sicher an der Uni so eine Krisenberatung.
Für mich klingt das jedenfalls nach einer Krise.
 

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