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Saba's Selbstmitleidssuhle (Bitte keine Kommentare)

Saba66

Aktives Mitglied
Kann nicht schlafen. Aus dem Spiegel gucken mich meine brennenden,
rotverheulten Augen an.
Der Kopf brummt vor zu viel saufen.
Lizy und ich wir waren nach den vielen gemeinsamen Jahren wie ein
altes Ehepaar.
Komischer Gedanke meine Schlafzimmertür jetzt wieder schließen
zu können,keine Schlafmaske mehr zu brauchen weil es abends,
beim Einschlafen noch zu hell im Raum ist.
Kein dauerhaft schlechtes Gewissen mehr zu haben weil ich es nicht
schaffe das Haus sauber zu halten und meine Katze deswegen mit
mir im Dreck leben muss.
Gleichzeitig die Frage wofür jetzt noch.
Ich habe mich schon sehr lange nur noch wegen der Verantwortung für
Lizy in den Minimalfunktionsmodus gezwungen.
Das fällt jetzt weg.
Ja,ich habe mich wegen meiner Einsamkeit,der seit über 4 Jahren absoluten
Einsamkeit viel zu sehr an sie gehängt/geklammert.
Und nun ?
Draußen,an der Gartenbank,leuchtet die künstliche Kerze.
Ich habe alles versucht,alles gegeben um trotz meiner durch Suff und
kaputte Psyche rapide immer schlechter werdenden Gesamtverfassung
meiner Verantwortung für Lizy wenigstens noch einigermaßen gerecht
zu werden.
Da fällt wenn ich ehrlich bin jetzt schon einiges an Druck/Angst ab.
Ich bin schon lange zunehmend überfordert damit mein Leben zu regeln,
zu wuppen,mit der Verantwortung für ein chronisch krankes Tier.
Die ständige Angst/Panik bei jedem Geräusch das mit Lizy etwas ist.
Und nun ?
Jahrzehnte war meine Mutter mein einziger Lebensinhalt.
Jahre meine Katzen,zuletzt Lizy.
Jetzt gibt es nur noch Leere.
Mein Leben war auf einem Haufen Illusionen aufgebaut,auf Selbstbetrug,
Wunschdenken,Phantastereien,Tagträumen,darauf das ich mir massiv
auf allen Ebenen etwas vorgemacht,mich selbst belogen habe.
Und nun ?
Kann da mit 58 noch etwas kommen und wenn ja was ?
Meine Schwester hat mir mal giftig vorgeworfen ich wäre ja gar kein
Tierfreund.
Damit lag sie nicht falsch.
Meine Katzen waren Ersatzobjekte für die Menschen die es real schon
sehr lange nicht mehr in meinem Leben gibt.
Tja und nun ?
Wofür jetzt noch ?
Es gibt keine Pflicht mehr die erfüllt werden muss.
Die verdammte Pflicht. Unser Familienfluch.
Ich will leben,habe panische Angst vor dem Tod.
Aber wofür jetzt noch ?
Lizy war eine wichtige emotionale Abhängigkeit in meinem Leben.
Ohne Abhängigkeit bin ich nicht ganz.
Allein,nur als ich,bin ich nichts,nicht existent.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Ich bin so verzweifelt emotional bedürftig. So bedürftig nach geliebt werden,
Annahme,Nähe,Berührung.
Jetzt bin ich endgültig,für immer,ganz allein.
Ich ertrage allein sein müssen nicht.
Mir nur deshalb,trotz der völlig verfahrenen Gesamtsituation,obwohl es mir
immer schlechter geht und mir das auch bewusst ist wieder eine Katze zu holen
das wäre selbst wenn Frau K. vom Tierheim das mit machen würde
keine Lösung.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Mir ist so kalt. Habe mir mein Frühstücksmüsli rein gezwungen,
versuche irgendwie weiter zu funktionieren obwohl sie nicht mehr
da ist. Und natürlich heul ich schon wieder.
Als meine Mutter starb waren die Katzen da.
Wenn eine der Katzen über die Regenbogenbrücke ging
waren noch die anderen da.
Zum Schluss war dann nur noch Lizy da,stand nur noch sie
zwischen der absoluten Einsamkeit und Isolation und mir.
Jetzt bin ich allein.
Bis ich hier alles in Ordnung gebracht habe muss ich weiter
funktionieren.
Meine Katzen waren die einzigen Freunde die ich jemals in
meinem Leben hatte.
Gestern war kurz der Gedanke an Selbsteinweisung da.
Ja,ja Saba die aufmerksamkeitsgeile Dramaqueen.
Selbst wenn die mir Selbstmordgefährdung abgenommen,
mich aufgenommen,hätten das wäre nur eine Flucht gewesen.
Die Flucht vor dem so fürchterlich leeren Haus in dem
keine Lizy mehr auf mich wartet.
Der Feiertag heute,das den ganzen Tag allein zuhause fest sitzen
ohne einen Menschen zu sehen,ohne eine Stimme zu hören
gibt mir den Rest.
So sieht die Zukunft für mich aus,immer allein sein.
Wie soll ich das aushalten ?
Wie lange halte ich das aus ?
Meiner Lizy zu folgen dazu würde eine Kraft,ein Mut gehören die ich
noch nicht habe. Noch klammere ich mich an dieses Sch...leben.
Sie ist fort. Mich braucht keiner mehr.
Keiner würde mich vermissen.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Habe Lizy's Sachen zusammen geräumt. Nun heißt es kritisch sortieren
was zum weg schmeißen ist und was,außer Futter und Katzenstreu
ich eventuell dem Tierheim anbieten kann ohne mich zu blamieren.
Die Kratzbäume muss ich noch abbauen.
Die sind alle stark genutzt und nur noch für den Müll.
Im Funktionsmodus bleiben.
Habe mir gerade 'nen Kaffee gemacht obwohl mir eigentlich nach
Rotwein ist.
Wenn ich das mit Lizy's Sachen nicht zügig,am besten Anfang nächster
Woche hinter mich bringe,mir diese Hintertür nicht schließe,
wird die Versuchung Richtung doch eine neue Katze zu stark.
Das ist eine Versuchung der ich nicht nachgeben darf.
Allerdings muss ich einigermaßen stabil sein wenn ich die Sachen ins
Tierheim bringe,darf Frau K. nicht voll heulen.
Die ist trotz ihrer dominant,barschen Art in der Hinsicht nämlich sehr
zart besaitet.
 

Saba66

Aktives Mitglied
Den ersten Kratzbaum habe ich erfolgreich auseinander genommen.
Abbauen geht sehr viel leichter und schneller als aufbauen.
Das war damals ein stundenlanger Murks an der Grenze zum
Nervenzusammenbruch.
Es erschreckt mich zu sehen wie dreckig die Sachen sind.
Da merke ich wie lange mein Leben in Wahrheit schon aus dem
Ruder läuft.
Nur noch 2 große und 2 kleine.
Vielleicht noch einer heute.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Ich habe vorab mit dem Gedanken gespielt die Kratzbäume und
anderes Zubehör gegen Selbstabholung zu verschenken.
Da hätte ich mich schön blamiert.
Das meiste kann ich nur noch zum Wertstoffhof bringen.
Vor ein paar Tagen abends im Suff wollte ich schon neue Kratzbäume
und eine neue Kratzsäule ersteigern.
Wunschdenken,Realitätsflucht.
Das es mit Lizy dann am Ende so schnell ging hatte auch der Tierarzt nicht
erwartet. Wie laut ihre Uhr bereits tickte,das sie ganz sicher nicht mehr
18 wird das hätte mir allerdings schon klar sein müssen.
Der Dreck ist überall,allgegenwärtig.
Plus Schimmel,plus Ratten.
Einen Schritt nach dem anderen.
Erst mal die restlichen Kratzbäume abbauen und Lizy's Sachen
weg bringen/entsorgen.
Das Gras draußen ist inzwischen so hoch das ich für's Mähen wohl
die Gartenfirma kontaktieren muss.
Ich schaffe das alles nicht mehr. Das ist so viel.
Letztendlich werde ich nicht drum herum kommen Profihilfe in
Anspruch zu nehmen auch wenn ich Angst davor habe.
Mein Problem heißt nicht nur kaputte Psyche und Suff
sondern eben auch Alltagsbewältigung.
Eins nach dem anderen. Ich muss mir sehr gut überlegen was ich tue,
was ich will.
 
Zuletzt bearbeitet:

Saba66

Aktives Mitglied
Ich habe noch nie allein sein können. Auch als Jugendliche,wo andere bei
sturmfreier Bude begeistert gewesen wären und Party gemacht hätten
wenn die Eltern mal ein paar Tage nicht da waren habe ich die
Tage gezählt bis sie endlich wieder da waren.
Am liebsten würde ich meine Bezugsperson immer sehen oder
wenigstens hören können um zu wissen das mein Mensch nicht
heimlich weg geht,das ich nicht allein gelassen/verlassen werde.
Möglichst jederzeit Zugang zur Aufmerksamkeit des Außen zu haben,
erzählen,mich mitteilen zu können hat für mich höchste Priorität.
Das verdammte allein sein müssen ich ertrage es immer weniger,
ersticke gefühlt oft fast an meinem Aufmerksamkeits- und
Mitteilungsbedürfnis.
Keine Ahnung wie das werden,wie das gehen soll jetzt wo ich mein
einziges Bezugswesen verloren habe.
Mein Kopf hat gestern und heute regelrecht rotiert vor Verlangen
nach einem seelischen Mülleimer im Alltag des RL,
nach der Möglichkeit mich auszujammern,nach Trost.
Es ist nun mal niemand da der mich in den Arm nehmen,der mich
tröstend streicheln,der mir Halt geben würde.
Alles Sch... .
 

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Liebe Saba, auch ich entschuldige mich für das unerlaubte Eintreten,
aber du bist gerade in einer so krassen Situation, da fände ich es unmenschlich, nicht ein paar Worte an dich zu richten!
Du hast vorhin geschrieben, dass du daran gedacht hast, dich selbst einliefern zu lassen.
Ganz ehrlich - du bist alles andere als eine Dramaqueen ( wie du schriebst)
wenn du das tust.
Du bist in einer emotionalen Ausnahmesituation, die jeder, wirklich JEDER ernst nehmen würde!
Ich würde dir zu diesem Schritt sogar raten.
Es zumindest versuchen.

Wenn du freiwillig rein gehst, kannst du auch freiwillig wieder raus.

Und- ganz ehrlich- 58 ist nicht alt!
Du hast geschrieben, 90% von dir wollen nicht mehr.
Ich weiss, du hast eine Milliarde Baustellen,
und vielleicht schon genau so viele Therapien hinter dir,
aber ich würde mir so sehr für dich wünschen, dass du einen Weg findest,
auf dem du den 10% eine Chance geben kannst…
… und vielleicht…nach einiger Zeit…einem kleinen Fellmonster ein neues Zuhause.

Ich wollte nicht übergriffig sein, bitte nicht falsch verstehen!!!
und sorry, falls es zu durcheinander war.
Ich bin auch nur so ein dummes, kleines, mitfühlendes Licht hier im Internet…
 

JPreston

Aktives Mitglied
Liebe Sabba, jetzt traue ich mich auch nur ganz kurz zu schreiben, auch wenn es nicht gewollt ist, verzeih mir bitte, aber ich kann nicht wegschauen, wenn jemanden so besch''' geht.
Du bist alles andere als Dramaqueen, da schließe ich mich Missy an, habe ich schon davor so gedacht.
Ich weiß nicht, wie man Dir übers Inet helfen kann, aber eventuell in die Klinik vorübergehend zu gehen keine so schlechte Idee? Damit es Dir wenigstens ein Stückchen erträglicher sein wird auf dieser bekloppten Welt...Verzeihe, wenn ich rein geplatzt habe..
 

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