Nach dem Studium hab ich mich leer und einsam gefühlt. Andere Eltern haben mit ihren Kindern gefeiert. Meine Mutter hat gar nicht gratuliert, mein Vater war sicherlich stolz. Ich habe immer darunter gelitten quasi ohne Familienverbund zu sein.
Mein Studium war mein Traum, den ich mir trotz wenig Geld erfüllt habe mit viel Arbeit nebenbei. Letzten Endes bin ich froh ohne Vafög, so hatte ich auch keine Schulden, trug zwar noch die Klamotten aus der Abi Zeit, aber schuldenfrei. Ich habe noch zu einer Zeit studiert und den Abschluss abgelegt als wir eine Lehrer- und Ärzteschwämme hatten....von wegen Fachkräftemangel! Es war für Schüler und
Studienabgänger nicht so einfach wie heute. Nix da. Ich habe 1 Jahr gebraucht um meine richtige Stelle anzutreten. Trotzdem war ich immer in Lohn und Brot. Das gab und gibt es nicht: Immer Job gesucht und auch gefunden und mir macht das Arbeiten auch Spaß, klar es gibt auch andere Tage dazwischen und mittlerweile merke ich auch mein fortgeschrittenes Alter. Ich schaffe nicht mehr so viel
Ich bin sogar nebenberuflich selbstständig....mittlerweile vertrete ich Kollegen oder bin mit denen in den Kursen integriert. Ich finde Selbstständigkeit bietet mehr Kreativität aber ich genieße meinen gesicherten Angestelltenstatus. Mein Unternehmen werde ich sicherlich in meinen wohlverdienten Ruhestand -ich hoffe ich bleibe noch lange gesund - ausbauen. Jetzt ist es ok wie es läuft und gibt mir viel Kraft neben meinem Hauptberuf, der Krankheit und Tod inhaltlich bedeutet und auch sonst beladtend ist
Schade, dass viele sagen, dass das Studium oder Bildung nix gebracht haben. Was heisst das denn?
Egal, wie man sich fühlt nach dem Abschluß: ob himmelhoch jauchzend oder leer und fade: es geht weiter und man hat eine riesengroße Chance sich Kompetenzen anzueignen. Das macht ja auch Spaß und man kann sich ausprobieren. Die Ausbildung ist nur die Basis. Ich hätte nie nach Abschluss meiner Ausbildungen gedacht, dass ich noch so viel lernen werden bzw hätte ich gedacht: das kann ich nicht: aber wenn man es muss, klappt es, viel mehr als man sich selbst erstmal zutraut
Nicht vom Gefühl verunsichern lassen, ob es sich gut oder schlecht anfühlt: das, was man hat, gilt es zu veredeln. Wichtig ist dabei, sich nicht von neunmal klugen Zeitgenossen reinquatschen zu lassen, sondern einfach machen. Prognostisch gesehen, nach den vergangenen Bemerkungen zufolge (ab Schule) würde ich mein Dasein in der Gosse fristen
Alles Gute für Euch Schul- und Sudiumabgänge und nutzt Eure Chancen. Habt Freude an Euren Gaben, die Euch mit gegeben worden sind
Liebe Grüße
Kolya