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Gottglaube - Alternativen?

Seth

Aktives Mitglied
Wieder die alte Leier von wegen "Kommunismus ist zwar atheistisch, aber weil es niemand so direkt sagen will zählt es nicht"? Ist doch langsam ausgelutscht. Atheisten sollten einfach auch einmal lernen, zu ihren Fehlern zu stehen. Und wie viele Menschen dank der Wissenschaft bereits sterben mussten, sollte man mal neben die der geretteten stellen. Wir Gläubige sind nicht für Atomwaffen verantwortlich.
 
D

Dr. House

Gast
Das ist vollkommen irrelevant, Seth, ob der Kommunismus atheistisch veranlagt war. Es hat noch ein Mensch einen anderen Menschen getötet mit dem Motto: Ich töte dich, weil du gläubig bist.

Im Gegensatz allerdings ist ein gängiges historische Muster, dass Gläubige andere Gläubige und Ungläubige töten, weil sie der Meinung sind, dass man den falschen Gott anbetet bzw. gar keinen.
 

Seth

Aktives Mitglied
Im Gegensatz allerdings ist ein gängiges historische Muster, dass Gläubige andere Gläubige und Ungläubige töten, weil sie der Meinung sind, dass man den falschen Gott anbetet bzw. gar keinen.
Richtig.

Ist nun der Atheismus besser, weil er nicht im Namen des Glaubens tötet? Weißt du, als Angestellter im Medienbereich hatte ich schon oft das "Vergnügen" mit Dawkins, Schmidt-Salomon und Co., aber auch im Internet mit vielen Atheisten - und alle führten sich grässlich auf. Wo sind die atheistischen Gutmenschen, welche nicht rationell oder vernünftig handeln, sondern in der hoffnung? Wo findet man solche, die wirklich für eine bessere Welt einstehen, mehr als nur Religionen kritisieren zu können? Derartige gibt es nicht.
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Es ist unbestritten, dass wir viele Dinge nicht wissen, für vieles noch keine Erklärung haben. Wieso können wir das nicht einfach so stehen lassen und daran forschen, Erklärungen zu entdecken? Wieso müssen wir uns für alles, was wir derzeit noch nicht verstehen, Erklärungen ausdenken?
Wird man das Bewusstsein jemals erklären können?

Ich komme schon mit dem Eingangsbeitrag überhaupt nicht klar. Wenn ich zum Gottesglauben eine Alternative bräuchte, ( was soll das sein? ) dann wäre das am Ende ja derselbe Unsinn.
Ich habe ein Bewusstsein. Ich kann den Finger zur Nase bewegen. Ich bin emotional und verletzlich. Ich genieße. Ich habe Neigungen. Ich bin. Wie kommt dieser Geist in diesen Körper???

Ich kann es verstehen, wenn man nicht an den „lieben Gott“ glauben will, der (klischeehaft ausgedrückt) auf einer Wolke sitzt und gutmütig auf uns herablächelt. Ich habe mit dieser Vorstellung (und dem Christentum allgemein) auch meine großen Schwierigkeiten.

Aber ich muss doch an etwas glauben. An etwas, das meine Existenz erklärt. Nicht durch Knochen, Muskeln, die sich bewegen und 100 Milliarden Nervenzellen im Schädel, die elektrische Impulse untereinander austauschen.

Was kommt danach?
Nichts. Ist das so schlimm?
Ja. Es ist wie ein schwarzes Loch, das einen verschluckt.

Die Erklärung (zu woher wir kommen) „wir sind, weil sich Samen und Eizelle gefunden haben und dadurch das Wunder der Zellteilung entstanden ist“ ist nach meiner Auffassung einfach zu profan. Das macht uns zu nicht mehr als zu einer (seelisch) leblosen Hülle, die im Grunde nur Ihren Trieben nach Essen und Partnersuche nachgeht.

Dieses ganze Treiben scheint mir sonst so irrwitzig. Wir wuseln rum wie Ameisen, bis das Licht ausgeht...

- Ist der Sinn strikt biologisch zu sehen, also Kinder zeugen und groß ziehen?
> Muss es nur einen einzigen Sinn geben? Ich denke den Sinn muss jeder für sich selbst ergründen. Meiner ist es, dass ich diese Welt ins postive verändern möchte und werde. Gibt genug Leid in dieser Welt.

- Findet Ihr ein Leben ganz ohne Spiritualität ertragbar?
> Absolut, ja.
Bist du dir bewusst, warum du die Welt verändern möchtest? Muss man nicht doch ein bisschen spirituell sein, um sich eine Erklärung zurechtzimmern zu können?

- Auf was hinarbeiten, wenn es keine Erlösung im Paradies gibt?
Auf temporäre persönliche Befriedigung.
Hört sich nach "nur ich bin wichtig" an. Könnte ich für mich als bloße Seinsfrage nicht akzeptieren.

Übrigens - eigentlich sollte ich dies ja in den anderen "Gottes-Thread" schreiben - das "Gott" auf dem Rückzug ist, kann ich an diesen Diskussionen( und an anderen die ich im Privatleben führe ) deutlich sehen. In meiner Schul-oder Jugendzeit wäre es undenkbar gewesen, offen über dieses Thema zu reden.
Meinungsfreiheit ist eben ne tolle Sache.

Ich fürchte in diesem Thread darf ich wohl nichts mehr dazu schreiben
Wieso?
Weil der Sinn und das Jenseits durch Religion erklärbar ist und Streitgespräche im anderen „WUT auf gott“-Thread schon zur genüge vorhanden sind, und ich es nett finden würde, wenn es nicht zu sehr ausufern würde. Mich interessieren ja grade vor allem die Meinungen der Atheisten auf meine Fragen.

Danke Schneewolke ;-) .
 
E

EuFrank

Gast
Hallo House!

Du bist ja lustig, Seth.

Der Glaube an Gott hat mehr Menschen getötet, als alle Hitler, Stalins, Pol Pots usw.

Es gibt nicht einen einzigen Toten, der aufgrund des Atheismus getötet wurde. Kein Massenmörder hat jemals den Atheismus als Rechtfertigung benutzt. Andere hingegen aber ihre Religion.

An den Händen der Gläubigen klebt als stellvertretend das Blut von Millionen von getöteten Menschen. Ganz zu schweigen von den toten Menschen, die gestorben sind, weil die Wissenschaft heute noch nicht so weit ist, u.a. deshalb, weil sie im Mittelalter von religiösen Fanatikern behindert wurde.
Ich halte diesen Beitrag für sehr problematisch und fragwürdig.

Ich glaube, dass die Annahme eines höheren moralischen Wesens viele Menschen vom Töten abgehalten hat. Eigentlich ist das Gegenteil wahr: wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt (frei nach Dostojewski). Der Atheismus führt eventuell erst zu einer gewissen Lockerheit im Umgang mit dem Töten: "Was spielt mein Handeln noch für eine Rolle, wenn es kein Jenseits und keine Bestrafung gibt?"
 
D

Dr. House

Gast
Der Atheismus bringt einfach nicht die innere Motivation mit, in seinem Namen zu töten. Insofern, wenn Atheisten Morde begehen, was natürlich auch vorkommt, tun sie das nicht, weil sie Atheisten sind.

Es ist schlicht Zufall, dass diese Menschen Morde begehen und gleichzeitig Atheisten sind. Im Gegensatz zu den Gläubigen, denn ihr Glaube bringt die Motivation mit, andere Menschen zu töten.

Allerdings, z.B. in Gefängnissen der USA, ist die Anzahl von Atheisten erstaunlich gering. Geringer, als in der eigentlichen Bevölkerung. Christen und Gläubige sind überrepräsentiert.

Was deine "hoffnungsvollen Atheisten" angeht: Die gibt es und Richard Dawkins, Sam Harris usw. gehören dazu. Sie kritisieren den Glauben nicht, weil sie Spaß daran haben oder verbittert sind, sondern weil sie der Meinung sind, die übrigens objektiv nachvollziehbar ist, dass die Welt ohne den Glauben an Gott, eine bessere wäre.

Keine Konflikte in Nordirland, kein Krieg zwischen Israelis und Palästinensern, keine Sprengsätze in Abtreibungskliniken, keine Hexenverbrennung, kein Aufhalten der Wissenschaft im Mittelalter, keine Selbstmordanschläge in Madrid und London, keine Flugzeuge in Hochhäusern, keine Enthauptungen von Journalisten im Irak und Afghanistan, keine Peitschenhiebe für das "Verbrechen" als Frau alleine in Saudi Arabien auf die Straße zu gehen usw.

Die Liste könnte man endlos fortsetzen oder, ein Bild sagt mehr als tausend Worte:

http://1.bp.blogspot.com/_-5oHLpr63...AAEo/TMeq-juKd4g/S230/Imagine_no_religion.jpg

PS: Du tötest also nur nicht, weil du glaubst, Gott wird dich bestrafen, EuFrank? Interessant.
 
E

EuFrank

Gast
Hallo House!

Keine Konflikte in Nordirland, kein Krieg zwischen Israelis und Palästinensern, ... keine Selbstmordanschläge in Madrid und London, keine Flugzeuge in Hochhäusern, keine Enthauptungen von Journalisten im Irak und Afghanistan,...
Ich glaube nicht daran, dass zB die Auseinandersetzungen in Nordirland etwas mit Religion zu tun haben. Ganz zu Beginn war das so. Aber im Laufe der Jahre sind andere Motive an die Stelle der Religion getreten (Rache, ein Feindbild, Gewohnheit etc).

PS: Du tötest also nur nicht, weil du glaubst, Gott wird dich bestrafen, EuFrank? Interessant.
Ich sprach nicht von mir. Allerdings halte ich es für klug, nicht gegen den Willen eines höheren Wesens zu handeln. So lange es nicht sicher ist, ob es dieses höhere Wesen nicht doch gibt, könnte mein dem Willen dieses Wesens entgegengesetztes Verhalten verheerende Folgen haben.
 

Seth

Aktives Mitglied
Sie kritisieren den Glauben nicht, weil sie Spaß daran haben oder verbittert sind.
Da muss ich doch einmal herzhaft lachen.

Und was ist mit verhungernden Kindern, Armut, Entwicklungsländern, Ausbeutung, Sklavenhandel, Waffenschmuggel und Snuff, Arbeitslosigkeit, politischem Terrorismus, der Gier nach Geld, Macht, Kriege um Ressourcen und Länder, Drogen oder meiner Gesundheit? Verbessert sich das auch alles mit dem Atheismus?
 
D

Dr. House

Gast
Wird man das Bewusstsein jemals erklären können?
Da ist man doch gerade dran und zwar mit riesigen Schritten.
Warte mal noch zehn oder zwanzig Jahre ab, dann haben wir das Rätsel komplett gelöst.

Ich sprach nicht von mir. Allerdings halte ich es für klug, nicht gegen den Willen eines höheren Wesens zu handeln. So lange es nicht sicher ist, ob es dieses höhere Wesen nicht doch gibt, könnte mein dem Willen dieses Wesens entgegengesetztes Verhalten verheerende Folgen haben.
Oh, jetzt bitte ich dich aber! :rolleyes: Das ist ja mehr als lächerlich, denn:

1. Wissen wir nicht, ob es eben dieses "höhere Wesen" gibt

2. Viel wichtiger: Falls es eines geben sollte, und unsere bisheriges Wissen spricht dagegen, wissen wir ja auch nicht, was der Wille dieses Wesens sein könnte.

Was ist, wenn dieses Wesen wie der Gott im Alten Testament ist?
Ein rachsüchtiger, kleinkarierter, eifersüchtiger, blutrünstiger Sadist ist?

Dann haben wir in der zivilisierten Welt alle die Arschkarte gezogen.

Denn wir ermorden ja keine Schwulen, nur weil sie schwul sind.
Wir steinigen auch keine Ehebrecherinnen, nur weil sie eine Affaire hatten.

PS: Seth, die Frage ist nicht, ob es sich mit dem Atheismus verbessert, sondern ob es sich mit dem Glauben verbessert? Und das kann man ganu deutlich verneinen.

Es hat noch nie ein Gebet eine Situation tatsächlich nachvollziehbar verbessert. Genau hier setzt der Atheismus an: Lasst uns aufhören auf Gott zu warten, sondern nehmen wir die Dinge selbst in die Hand und machen diese Welt lebenswert und gerecht.
 

Blackfield

Mitglied
Guten Abend!

Also, ich bin definitiv nicht gläubig und damit wohl als Atheist anzusehen - wieso ich deshalb ein schlechter Mensch sein soll, verstehe ich allerdings nicht so wirklich.

Ich helfe gerne den Menschen in meinem Umfeld, ich werde nach meinem Studium auch beruflich den Weg gehen, dass ich Menschen helfen werde - und das völlig ohne jeglichen Glauben.

Ich denke nicht, dass sich die Welt generell durch Atheismus verbessern würde - allerdings genauso wenig durch Glauben. Wenn man sich doch nur mal die ganzen Toten ansieht, die auf Grund von Glaubenskriegen sterben mussten (Kreuzzüge, 9/11, etc wurden ja schon erwähnt), sollte man doch auch einsehen, dass auch der Glaube an Gott, Allah, Jehova und wie sie alle heißen, seine Schattenseiten hat. Kriminelle Handlungen, Kriege usw werden genauso von gottesgläubigen Menschen geführt, wie von Atheisten, daran gibt es nichts zu rütteln.

Ich denke auch nicht, dass ein Leben ohne einen wie auch immer gearteten Gott leerer oder sinnloser erscheinen muss. Es kommt wohl darauf an, was man selber aus seinem Leben macht. Ich lebe gut, auch ohne an einen Gott zu glauben. Mein Ziel ist es, dass ich an meinem Lebensabend auf mein Leben zurückblicken kann und stolz sein kann auf das, was ich geschafft habe. Ob irgendjemand anders (also beispielsweise ein Gott) dafür stolz auf mich ist, ist mir eigentlich herzlich egal. Wenn ich tot bin zerfalle ich zu Staub und das war's dann. Finde ich persönlich auch beruhigender, als den Gedanken, irgendwo im Himmel herumzufliegen und zusehen zu müssen, wie sich die Menschheit in ein paar hundert Jahren (oder früher, wenn ich mir die derzeitige Entwicklung so ansehe) selber in die Luft jagd.

So far,
Blackfield
 

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