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Freund droht immer wieder mit Selbstmord

Kimmi31

Mitglied
Ich weiß nicht was ich tun kann...?
Ein Freund von mir ist sehr depressiv und droht immer wieder mit Selbstmord. Es geht ihm sehr schlecht, finanziell genauso wie im sozialen Umfeld.
Wie verhalte ich mich ihm gegenüber? Gibt es irgendwelche Hilfen die ich ihm zukommen lassen kann ohne mich selbst zu sehr dabei zu überfordern? Ich habe erst einen Selbstmord erlebt von meinem Vater. Es macht mich fast verrückt das ich ihm nicht helfen konnte. Ich sehe so klar dass das Problem bei ihm lösbar war, genauso wie es bei dem besagten Freund lösbar ist.
Aber alles was ich versuche bewirkt bei diesem Freund überhaupt nichts, ausser vielleicht dass er sich bis jetzt noch nicht das Leben genommen hat. Aber seine Situation spitzt sich immer mehr zu, weil er keine Kraft mehr hat irgendetwas für sich zu tun.
Ich kann ihm nicht helfen, ich bin selber am Ende mit meiner Kraft aus ganz anderen Gründen, aber ich würde ihm sogern irgendwie helfen.
 
G

Gast

Gast
sofort zu einem (fähigen, das heisst kompetenten und einfühlsamen) psychologen. es gibt auch die telefonhotline, bei akuten notfällen. oder sonst direkt notaufnahme.

wenn mir jemand mit selbstmord droht, würde ich sofort aufstehen und gehen.
es ist für diese menschen, der einzige weg zu aufmerksamkeit zu kommen. das kann man tun. so wie man vieles andere tun kann. wie man sich mit drogen vollpumpen kann. es ist aber der falsche weg. er muss das mit einem psychologen mal besprechen. wo der hund begraben liegt. was ihm auf der seele liegt. und das dann man bearbeiten. bei sich bleiben. anschauen, was los ist.

lass dich nicht triggern! es ist weder deine aufgabe, das leben deines freundes zu bewältigen noch seine selbstmordgedanken zu therapieren. das ist seine aufgabe. du kannst ihm zuhören. dasein. aber das, was ihn innerlich plagt, damit muss er sich beschäftigen, damit kann nur er sich beschäftigen.

das ist auch erpressung. und wenn er echt keinen anderen weg mehr sieht, wie er sein leben bewältigen kann, dann soll er sofort zu einem psychologen. dahinter ist mehr als nur selbstmord. dahinter ist auch ein ungenügendes selbstachtung, ungenügendes selbstwertgefühl. daran kommt er nicht vorbei. sich anzuschauen. seine wünsche, seine trauer, seine perspektive, sein lebensverständnis.
das muss jeder mensch alleine durchkauen.

sobald er merkt, dass das geht, wird er an land gewinnen.

sag ihm, dass du für ihn da bist, ihm zuhörst. aber nur, wenn er tatsächlich bereit ist, seine probleme anzuschauen und nicht auf andere abzuwälzen. das geht nicht.

seine innere kränkungen.. seine ängste.. seine wünsche.. bitte, er soll sofort zu einem fähigen psychologen und dort das mit ihm professionel anschauen.

oftmals.. ist es eine art von manipulation. man will etwas. und man fordert es so ein. das geht nicht. wie wäre es, wenn du ihm mit selbstmord drohen würdest?

es ist auch eine art von widerstand. er kann nicht mehr aktiv sein leben gestalten. er ist nicht mehr fähig dazu. aus irgendeinem grund. lass dich nicht einschüchtern und es nützt jetzt auch nichts, wenn dein kopf wegen ihm rotiert. er ist für sich schlussendlich verantwortlich. und braucht jemanden, mit der offen reden kann.

unter soforthilfe findest du auch folgendes:
Hilfe für Erwachsene
telefonseelsorge.de
Die Telefonseelsorge bietet Ihnen die Möglichkeit, ein Problem oder Anliegen mit einem speziell ausgebildeten Mitarbeiter zu besprechen. Die Mitarbeiter können Ihnen auch weitere Adressen von Hilfsangeboten nennen und sind erreichbar per Internet oder rund um die Uhr unter den kostenfreien Rufnummern 0800 - 111 0 111 und 0800 - 111 0 222.

besser fänd ich einen guten psychologen aufzusuchen.
 
M

Monarose

Gast
Er ist nicht dein Freund. Dein Vater hat sich getötet. Und dein "Freund" weiß das. Kennt dein Leid. Und droht nun mit seiner eigenen Selbsttötung. Entziehe dich dem. Du kannst ihm nicht helfen. Aber er kann dir schaden.
 

Wolke69

Mitglied
Hallo Kimmi31,
wenn dein Freund mit Selbstmord droht und die Lage ist sehr ernst, kann ich dir nur den Rat geben das du entweder zur Polizei gehst und denen sagst, dass er vorhat sich das Leben zu nehmen. Die würden ihn dann in eine Psychiatrie zwangseinweisen lassen, da sein leben in Gefahr ist. Du kannst aber auch zu seinem Hausarzt gehen, wenn du weißt wer das ist und die Situation dort schildern aber die werden ihn auch einweisen lassen. Du hast selbst was schlimmes erlebt und ganz ehrlich, verstehe ich dich, wenn du dich um deinen Freund kümmern möchtest, aber du mußt deine Situation auch erst einmal verarbeiten. Also warte nicht zu lange, gehe ruhig zur Polizei, so kannst du dir nie vorwürfe machen, dass du nichts getan hättest. Er wird das vielleicht nicht wollen, aber egal, du mußt aus der Situation raus und die Polizei wird dir dabei helfen.
Viel Kraft wünsche ich dir
 

Kimmi31

Mitglied
Danke für die lieben Antworten! Ihr habt alle recht und vieles von dem was hier geschrieben steht habe ich auch schon gemacht.
Es ist wirklich eine sehr vertrackte Situation...
Ich weiß dass er nicht wirklich ein Freund ist aufgrund seines Verhaltens. Es hat schon sehr viel schlimme Vorfälle gegeben mit ihm. Wobei ich dazu sagen muss dass er wirklich eine schwere Geschichte mitbringt. Er hatte mit 15 Jahren beide Eltern verloren und wurde damals von allen alleingelassen. Ist dann auch psychisch total abgestürzt, was nie behandelt wurde. Mittlerweile hat sich das alles so verfestigt und sein Lebenslauf ist eine reine Katastrophe, dass ich selbst mir wohl das Leben nehmen würde, wäre ich an seiner Stelle.
Trotzdem ist da irgendwo noch ein Fünckchen Lebenswille, sonst wäre er schon längst gegangen.


Ich komme einfach nicht klar mit der Situation, hänge auch irgendwie zu sehr an ihm und kann mich nicht genügend abgrenzen. Zudem scheint er niemanden ausser mir noch zu haben.
Irgendwie habe ich auch das besondere Bedürfniss ihn zu „retten“, weil ich es bei meinem Vater nicht geschafft habe.
Aber ich sehe auch dass ich ihm nicht helfen kann, vor allem, wenn er es nicht selber will. Und ja, es ist wirklich eine emotionale Erpressung was er mit mir betreibt und trotzdem will ich ihn nicht aufgeben...
Kann es nicht mitansehen wie ein Mensch vor meinen Augen so dahin vegetiert...
Verdammt!
 

Landkaffee

Urgestein
.....
Ich komme einfach nicht klar mit der Situation, hänge auch irgendwie zu sehr an ihm und kann mich nicht genügend abgrenzen. Zudem scheint er niemanden ausser mir noch zu haben.
Irgendwie habe ich auch das besondere Bedürfniss ihn zu „retten“, weil ich es bei meinem Vater nicht geschafft habe.
Aber ich sehe auch dass ich ihm nicht helfen kann, vor allem, wenn er es nicht selber will. Und ja, es ist wirklich eine emotionale Erpressung was er mit mir betreibt und trotzdem will ich ihn nicht aufgeben...
Kann es nicht mitansehen wie ein Mensch vor meinen Augen so dahin vegetiert...
Verdammt!
Manche Menschen sehen erst wo sie stehen, WENN ihnen keiner mehr hilft, WENN sie wirklich auf sich alleine gestellt sind.
Kann sein, Du wiederholst Dein Trauma und er auch das seine und zwar so, dass Ihr Euch sozusagen ergänzt.
Weg da!
Auf Riesenabstand!


LG
Landkaffee
- Nur leider im Negativen.
 

Kimmi31

Mitglied
Das Problem ist dass dieser Mensch schon seit seinem 15. Lebensjahr auf sich allein gestellt ist und seit fast 30 Jahren nie Hilfe beansprucht hat und mit seiner Kraft wirklich am Ende ist, nach vielen Fehlschlägen.
Ich kommuniziere nur über E-Mail mit ihm, weil wir schon allein durch eine große Entfernung getrennt sind. Also der räumliche Abstand besteht bereits und recht viel mehr tun, als ihm zuhören, kann ich für ihn auch nicht.


Ich will einfach nur wissen ob es irgendetwas gibt, was ihm helfen kann, oder ob es wirklich die einzige Möglichkeit ist sich abzuwenden und die Augen zuzumachen?
Ich glaube nicht dass ich damit glücklich werde...
 

Kimmi31

Mitglied
Was ich wohl noch dazu sagen sollte ist dass dieser Freund eine ziemlich massive Borderline-Störung hat und deswegen schon oft in Behandlung war, aber nichts wirklich und letztendlich geholfen hat. Ich habe ihn auch schon öfter zwangseinweisen lassen, aber dass hat ihn nur noch bockiger gemacht und auf eine Therapie hat er sich dann überhaupt nicht eingelassen.

Soll ich ihn einfach seinem Schicksal überlassen? Er hat sich doch an mich gewendet, weil er Hilfe sucht, oder sehe ich das falsch?
 
G

Gast

Gast
borderline.. schwierig.. da extreme gefühle.. und extreme gedanken. einen fähigen therapeuten organisieren? rumsuchen? testen? bis man einen findet, wo man sich einigermassen verstanden und respektiert fühlt?

es ist vielleicht klar, wenn er schon seine eltern so früh verloren hat, dass er allgemeine dann durchdreht, ängste aussteht, wenn er glaubt wieder verlassen zu werden.

damit können die wenigsten gut umgehen.

zeig deine grenzen klar auf. grenz dich selber ab. nur so kannst du ihn zukunft für "ihn da sein". sonst gibts ne verschmelzung und fusion, die eh mal explodiert. ihr seid beides eigenständige menschen, mit eigenständigem innenleben. niemand kann die verantwortung für sich abgeben. auch wenn das viele tun. und auch wenn es irgendwo ok ist. ich meine in abhängigkeit zueinander sein. aber du kannst für ihn das loch in ihm nicht füllen. du kannst die leere, den schmerz den er fühlt, nicht ändern. seine ängste.

er braucht nen guten therapeuten, wo er dafür raum und platz hat. wo jemand professionelles darauf eingehen kann.

bitte sucht nen therapeuten. oder ne therapeutische gruppe.

es ist egal, ob etwas tatsächlich so ist oder nicht. wenn man an etwas glaubt, oder etwas so interpretiert wird es zur wahrheit. es kann nicht sein, dass immer andere kommen müssen, um einem zu sagen, das dem nicht so ist. es ist auch die aufgabe eines jeden selber, sich dem zu stellen und an sich zu arbeiten, sich selber zu hinterfragen. das heisst erwachsen werden.

es gibt glaub auch extra foren für borderliner. vielleicht findet er dort menschen, mit denen er sich austauschen kann? leidensgenossen? besser aber auch mitmenschen, mit denen er aktiv was positives erleben kann?
 

kemel

Aktives Mitglied
@ Kimmi,

egal, ob dieser Freund eine Borderline-Störung hat oder nicht.

Was er mit dir tut, ist nicht in Ordnung.
Er benutzt dich, um seine Gefühle auszuleben.

Und mit seinen Suizidandrohungen erpresst er dich auf der emotionalen Ebene ganz massiv.

Dein Freund ist Mitte 40, also alt genug, um eine Entscheidung zu treffen.

Wenn er sich suizidieren will, dann ist es seine Entscheidung. Fertig.
Und wenn er es nicht tun will, sondern eben nur erpressen will damit, dann ist das ein Handeln, dem du dich ganz schnell entziehen solltest.

Zeige ihm deine Grenzen auf. Setze sie ganz klar.
Und rechtfertige nicht sein Verhalten durch die Vergangenheit.
Auf diese Weise können sich ganz viele Menschen für ihr Handeln rechtfertigen und wären dann "aus dem Schneider".

Du bist für ihn nicht verantwortlich. Oder bist du seine Betreuerin?

Er, und nur er, ist für sich alleine verantwortlich. Und diese Verantwortung sollte dein Freund endlich mal für sich übernehmen.

kemel
 

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