Ja, da bin ich wieder, am Samstag war ich gut abgelenkt, so dass ich keine Ruhe zum schreiben und netterweise auch nicht zum Nachdenken hatte
Allerdings kam am Sonntag dann das große Grübeln wieder, mein Geist war so durcheinander, dass ich gar nicht wußte, was los war. Ich habe ettliche Male hier im Forum angefangen zu schreiben, doch ich konnte meine Gedanken nicht in Worte fassen, konnte einfach nicht greifen, wass mich peinigte. Das hielt bis heute morgen an. Jetzt geht's mir wieder ganz gut. Zeit, mich meinem Heilungsprozess zu stellen. Vielleicht ist aus meinen Worten zu lesen... es geht mir gerade ganz gut. Im Moment bin ich wieder in einem Hoch. Mein Gedanken sind klar, mein Geist funktioniert gerade ganz gut.
ich spüre zwar, dass Du in vielen Dingen zögerst, einfach vielleicht ja noch unsicher bist. Doch beim Lesen konnte ich auch spüren, dass es vorwärts geht bei Dir, auch im Denken.
Du darfst und sollst auch jeden kleinen Schritt als Erfolgsverzeichnis verbuchen-denn es ist auch ein Erfolg und darf auch so gewertet werden.
Ja, das tue ich durchaus. Ich verzweifele zwar immer wieder, wenn ich meine 'Tiefphasen' habe, bin dann Todtraurig und habe sogar suizidgedanken. Aber ich sehe im Moment auch eine Tendenz, die aufwärts zeigt. Ich weiß nicht, ob das anhält, ich traue dem Ganzen noch nicht so ganz. Aber zumindest heute Abend geht es mir nicht wirklich schlecht.
Es ist verständlich, dass Du noch einiges vor Dir hast. Hinzu kommen auch die Ängste, nach dem, was passiert, "danach"-Du beschreibst das treffend, Deine Angst vor dem "Aufschlag". Doch bitte lass Dir gesagt sein, so schlimm kann es nicht mehr werden. Denn im Grunde bist Du jetzt schon alleine und wer weiss, wie lange schon. Denn bisher musstest Du ja anscheinend für Dein Funktionieren selber immer wieder für Dich, Kraftreserven freischaufeln, die du jetzt einfach nicht mehr hast, weil Deine Reserven zuneige gegangen sind und Du sie auch nirgens anscheinend mehr aufladen kannst. Schließlich hast Du Dir immer wieder selber geholfen und niemand war da, der einfach Dir auch mal gezeigt hat, dass Du nicht immer stark sein musst, weil auch andere gerne mal Deinen Part für Dich übernehmen, damit du wieder Kraft schöpfen kannst. War bzw. ist doch so, oder?
Ja, das ist so. Ich musste eigentlich mein ganzes Leben lang stark sein, und ich war auch mein Leben lang allein. Nicht immer einsam, aber eigentlich immer allein. Meine Probleme mußte ich selbst lösen, ich konnte nichts teilen, oder einfach jemand anderem aufbürden. Meine Ängste, meine Probleme, das alles war immer meine Sache. Dazu kommen noch Eltern, deren Botschaft mein ganzes Leben lang lautete, dass ich eigentlich - egal was ich tue - alles falsch oder nicht gut genug mache. Auch das mußte ich immer alleine durchstehen, auch in den letzten Jahren. Ich war mit meinen ganzen Problemen eigentlich immer allein, sei es mit den Problemen, die sich im Studium, bei der Arbeit oder mit meinen Ängsten ergaben. Ich hatte zwar eine Schulter zum anlehnen, aber mit meinen Innersten selbst mußte ich alleine klarkommen. Dazu kamen ihre Probleme, gerade in letzter Zeit, wo etwas sehr schlimmes aus iherer Vergangenheit hochkam, hat das sehr sehr viel Kraft gekostet. Aber ich merke ironischerweise, dass ich gerade seit der Trennung wieder intensiver lebe, mehr Kraft regeneriern kann. Vieles in meinem Leben, dass tot geglaubt war, kehrt zurück. Ich kann mich an so vielem wieder freuen. Ich sehe die Welt wieder, die in den letzten Monaten oft einfach an mir vorbei zog.
Vorrausgesetzt ich habe gerade eine Hochphase, dann erscheint mir so vieles einfach viel klarer, viel einfacher. Das heißt noch nicht, dass ich meine Ängste oder Probleme in den Griff bekomme, nein, ich schaffe viele Dinge des Lebens immer noch nicht, noch lange nicht. Aber ich sehe vieles wieder, das ich vorher nicht gesehen habe. ich stand vorhin lange auf der Dachterasse, habe in die Wolken geshen, auf die Wälder. Alles war so schön, ich habe lange nicht diese Schönheit wahrgenommen.
Daher offenbart sich für mich die Frage, ob sie sich wirklich in Dich hineinversetzen kann. Wenn ich ihr Handeln bzw. Nichthandeln versuche zu deuten, dann fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie es wirklich kann bzw. dass sie es überhaupt wirklich interessiert, wie es Dir geht.
Falls ich mit meiner Annahme Recht liegen sollte, dann kann ich mir auch vorstellen, dass sie bei Dir ist-weil s halt auch bequem ist für sie.
Ja, den Eindruck gewinne ich auch langsam. Aber sie erkennt auch, dass das hier kein Hotel ist, und sie lebt mit der Angst, dass sie jeden Tag hier gehen muss. Von jetzt auf gleich. Und die werde ich ihr nicht nehmen.
Was ich jetzt schreibe klingt vielleicht hart, aber es hilft mir. Ich habe ihr gegenüber schon eine ganze Zeit eine Maske auf. Wenn sie mich sieht, dann geht es mir gut. Keine Gefühle. Keine Trauer.
Und, liebe Sissy, Du hast vollkommen recht. Sie hat sich nie in mich hereinversetzen können. Und ich glaube, sie hat es auch niemals versucht. Und ich bin ziemlich sicher, dass es sie nicht interessiert, wie es mir geht. Schon lange nicht mehr. In den letzten Monaten (Jahren?) stand sie im Mittelpunkt. Immer wieder. Es waren ihre Probleme, über die wir gesprochen haben. Es war sie, die Hilfe brauchte. Und ich mußte immer wieder stark sein. Und ich konnte es nicht. Nicht mehr. Und dann ging sie.
Scheint für sie als Frau wirklich ein schönes Leben zu sein, das Du ihr bietest und immer geboten hast. Um was muss sie sich denn wirklich kümmern? Beisteuern muss sie auch nichts...mmm? Wirklich ein traumhaftes Leben, das sie von Dir geboten bekommt. Sie wurde und wird sprichwörtlich von Dir verwöhnt. Oder irre ich auch hier? Ja-ich weiss, ich lehne mich weit aus dem Fenster. Beurteilen kann ich das nicht-da ich sie nicht kenne. So kann ich nur versuchen, zwischen Deinen Zeilen hinaus zu lesen und mich fragen, warum es soweit kommen kann-mit Dir, wenn Du doch augenscheinlich nicht alleine bist. Aber das "Augenscheinliche" scheint ja mit der Realität wenig gemeinsam zu haben-was ich sehr sehr traurig finde. Wie geht s ihr denn dabei, wenn s Dir schlecht geht? Oder versucht sie das einfach zu übergehen-schönzulächeln-wie auch immer?
Wahrscheinlich hast Du auch hier recht. Und ich denke, dass ich daraus entstanden, dass ich mich mein ganzes Leben lang als ziemlich minderwertig gesehen habe. Ich konnte meinen Eltern früher nichts recht machen, egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, nichts war gut genug. Und ich denke, das habe ich mitgenommen. Ich habe wohl die ganze Zeit versucht, es ihr so recht wie möglich zu machen, stark zu sein, zu arbeiten, ihr ihre Wünsche zu erfüllen. Ich all das zu geben, was sie meiner Meinung nach verdiente. Aber es war wohl nicht genug. Und ja, es kam wenig zurück. Aber das habe ich nicht gesehen. Das war auch nicht wirklich wichtig für mich. ich wollte, dass sie glücklich ist, dass es ihr gut geht. Denn nur dann, so dachte ich, dann es mir auch gut gehen.
Wie soll ich denn glücklich sein, wenn der Mensch am meiner Seite unglücklich ist? Das geht nicht. Das ist nicht möglich. Also habe ich versucht, das zu tun, was andere tun, zu arbeiten in einem Job, für den ich zwar qualifiziert bin, den ich mir aber nie zugetraut habe. Ich habe eine große Wohnung, habe immer versucht, ihre Wünsche zu erfüllen. Aber für all ihre Wünsche war nicht genug Kraft da. Und nun ist diese Kraft ganz am Ende.
Sorry, wenn das etwas verwirrt klingt, aber ich schreibe gerade genau das auf, was in meinem Kopf rumspukt. Ich habe immer noch Schmerzen, klar zu denken, selbst, wenn es mir gut geht. Jeder Gedanke schmerzt in meinem Kopf. Ich weiß noch nicht, was das ist, aber es ist neu.
Den Lösungsansatz sehe ich nur, wenn Du für Dich egoistisch wirst und bleibst-
dahingehend, dass Du Deine Ziele niemals aus den Augen verlierst und mehr auf Dich und Deine Bedürfnisse Acht hast und auch nimmst. Wenn Du nicht-wer dann?
Ja... wenn nicht ich, wer dann. So war es immer. Vielleicht wird es auch immer so sein. Niemand sagt rechtzeitig 'Stopp', wenn ich mich wieder selbst kaputt mache. Mit ausnahme von Euch allen hier. Es scheint doch eine Welt zu geben, in der ich nicht immer Stärke spielen muss. In der ich einfach ICH sein darf. Mit all meinen Schwächen. Mit all dem Schmerz, der seit Jahrzehten in mir tobt. Mit all der Angst, die mich von innen zu verzehren droht. Ich darf das alles teilen. Und das gibt mir Kraft und Energie. DANKE. Danke an alle, die das hier lesen. Und Danke an alle, die mir hier schreiben. Ihr tut mir gut. So gut.
Nun wäre es sinnvoll-Dir erstmal dennoch einen Termin beim Arzt zu holen. Mag schwer sein für Dich-ein Gang zum Arzt. Aber es sind wirklich nur ein paar Schritte. Einfach mal Dich nach der Arbeit ins Auto setzen und den Arzt ansteuern. Es mag nicht so leicht sein-aber ist auch nicht so schwer.
Doch das ist für mich sogar sehr schwer. Einfach zum Arzt gehen, das kann ich nicht. Auch das lag in meiner Kindheit. Ich war so gut wie nie beim Arzt in meinem Leben und nur einen Tag im Krankenhaus (Blinddarmentzündung). Und da bin ich - wie gesagt - nach einem Tag einfach geflohen, habe mich zuhause auskurriert. Die Schmerzen verschwanden. Mein Blinddarm beruhigte sich. Der Gang zum Arzt ist für mich ein bisschen wie der Gang in eine Folterkammer. Und das liegt nicht an dem jeweiligen Ärzten, das ist leider allgemein so. Die Idee mit der Selbstmedikation habe ich übrigens recht schnell wieder aufgegeben. Das ist Unsinn und wird wahrscheinlich nichts helfen. Außerdem sind - wie schon erwähnt - die Nebenwirkungen von dem Präparat ziemlich übel. Ich hab damals mehrer Wochen immer nur zwischen null und zwei Stunden geschlafen pro Nacht. Dazwischen sogar mehrere Tage gar nicht. Das brauch ich auch nicht wieder.
Sind manchmal simple Dinge, die soviel bewirken können. So mag schon ein geschenktes Lächeln soviel Auftrieb geben-glaub mir!
Ja, das ist etwas, wo ich sehr viel Kraft beziehe. Wenn ich der netten Verkäuferin an der Tankstelle ein Lächeln schenken kann und ihr einen schönen Tag wünsche. Und dafür ein Lächeln zurück bekomme. Oder ein bisschen (zwar maskierter aber gut tuender) Smalltalk am Kaffeeautomaten in der Firma.
Eine Blume am Wegesrand sehen, wunderschön und farbenfroh. In der Mittagspause am Flüsschen entlanggehen, das durch die Stadt fließt, die Sonne genießen, auf das Wasser zu sehen, all das sind Dinge, die mich entspannen, die mir gut tun. All die kleinen Dinge des Lebens. Ich sehe sie wieder. Ich nehme sie wieder wahr.
Du fühlst die "Leere"-wenn Du nachhause kommst. Sicherlich nicht angenehm. Soweit kann ich es Dir nachempfinden. Aber mal ehrlich... egal ob sie da ist oder nicht...
ist es nicht eine Art "Seelenleere"-das Gefühl, einfach mit allem alleine da zu stehen? Was kann sie verändern, in Deinen Empfindungen? Was? Wenn sie Dir doch gar nicht seelisch so nahe ist, wie es wünschenswert wäre. Wenn sie -was Dich betrifft, gar nicht bereit ist, auch mal in die "Tiefe" zu gehen-um zumindest den Wunsch zu hegen, verstehen zu wollen, was tief in Dir vorgeht und was Dich so sehr beschäftigt und auch ausmacht!
Ja. Ich habe erkannt, dass ich schon ganz lange Zeit einsam war. Nicht allein. Aber einsam. Zurückgezogen. Ich glaube, sie hätte mir in den letzten Monaten gar nicht mehr wirklich helfen können. Ich war nicht mehr da. Anwesend. Aber nicht mehr da. Das war ich nur, wenn ich durch die Wälder der Umgebung ging. Wenn ich mit dem Fahrrad durch die Felder fuhr. Oder mit dem Auto durch die Nacht gefahren bin. Allein. Dann war ich frei. Und dann war ich glücklich. So wie es immer war.
Eine ganz persönliche Frage:
Gibt es denn Menschen, mit denen Du Dich gut verstehst oder die Du auch mal zum Kaffee einladen könntest? Menschen, die Du magst und sich über eine Einladung freuen würden? Oder zumindest Menschen, mit denen Du Dir vorstellen könntest, mal eine Kleinigkeit in der Stadt trinken zu gehen oder sonst was zu unternehmen?
Ich vermute mal, dass Du bei Deiner Arbeitsstelle ein geschätzter Mitarbeiter bist. Oder? Somit hast Du anscheinend auf deiner Arbeit viel mehr Menschen-die Dir gut tun -als zuhause mit Deiner Freundin-oder?
Warum nicht auch mal nach Feierabend einfach mal unverbindlich anfragen, ob nicht einer Lust hätte, mal was mit Dir zu unternehmen.
Ja-ich weiss, da wäre noch so ein Schatten,
den es schwer ist, selber zu überspringen. Noch dazu, wenn es der eigene ist. Kenne ich auch von mir. Auf der anderen Seite- was wäre so schlimm daran? Fragen würde ja nichts kosten ...
Es müsste ja nicht irgend eine Umgebung mit ganz ganz vielen Menschen sein-
sondern irgend eine gemüdliche Kneipe oder ein gemüdlicher Ort-würde doch ausreichen, oder?
Ja und Nein. Ich habe Menschen, mit denen ich entspannen kann, am Wochenende. Wenige. Mit denen kann ich nicht reden, kann mich nicht austauschen. Kann nicht über meine Probleme sprechen. Aber ich kann mit ihnen Spaß haben. Und da mache ich im Moment auch gnadenlos gebrauch von. Das sind zum einen meine beiden Neffen, zum anderne noch einige wenige andere. Wir treffen uns schon seit Ewigkeiten, schon seit über fünfzehn Jahren an den Wochenden zum spielen. Und das haben wir erstaunlicherweise auch immer durchgehalten, obwohl wir uns über zwischendurch quer durchs Land versteut hatten. Wir kamen unregelmäßig immer wieder zusammen. Im Moment rettet mich das, ich kann einfach abschalten. Das tut mir gut.
Übermäßig beliebt bin ich bei der Arbeit leider nicht. Das leigt hauptsächlich daran, dass ich extrem introvertiert bin und zudem eine sehr starke Soziophobie habe. Das macht mich nicht zum geselligsten Wesen. Aber ich bin auch nicht unbeliebt. Die Menschen gehen mir nicht aus dem Weg. Und es haben einige auch versucht, mit mir Freundschaften zu schließen. Aber ich war damit damals überfordert. Im Moment versteh ich mich mit sehr vielen Leuten dort einfach ganz gut, viel Smalltalk, das ist ein Level mit dem ich gut leben kann und mit dem diese Menschen auch mit mir gut leben können, ohne dass ich gefahr laufe, ihnen weh zu tun.
Hast Du eigentlich ein Hobby?
Ja, mehrere. Aber die meisten erfordern keinerlei gesellschaftlichen Kontakt. Außer einem: Meine liebe zu jeder Art von Spielen. Seien es Brettspiele, Tabletops oder Rollenspiele. Und das lebe ich an den Wochenenden. Und, wie oben schon erwähnt, das gibt mir Kraft. Und lenkt mir unglaublich ab.
wie geht es dir?? wie lebst du gerade?
hast du den auszug deiner ex gut überstanden?
bitte, melde dich doch nochmals, wenn du zeit und lust hast.
frara
Mit geht es immer noch sehr wechselhaft. Aber es gibt jetzt auch immer mehr Momente, in denen ich entspannen kann. Freitag- und Samstagabend waren toll. Sehr toll. Ich hatte ausgelassen einfach nur Spaß.
Und den Auszug hätte ich mit Sicherheit nicht gut überstanden:wein:, wenn es ihn denn gegeben hätte. Aber der letzte Monat ging... sie nicht. Sie schläft immer noch in meinem Wohnzimmer auf der Couch. Aber das schlechte Gewissen holt sie scheinbar ein. Sie kocht wieder. Und sogar wieder gut. Meine Wäche ist gewachen, das Geschirr steht abgewaschen im Schrank und das Badezimmer ist irgendwie auch sauberer als vorher. Irgendwie tut sie plötzlich mehr als in der Beziehung....
Aber ewig geht das nicht weiter!
Ich wünsche Euch allen eine Gruß aus der Nacht, der Dunkelheit, aber nicht mehr aus der Finsternis.