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Der Sinn des Lebens

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Lebenslang

Mitglied
Natürlich ist auch im Hinblick auf die Unsterblichkeit der Sinn im Tun des Guten zu sehen.
Ist es wirklich so einfach? Tun wir nicht all zu oft "Gutes" um unser selbst willen? Erwarten wir nicht immer eine Gegenleistung und wenn es nur Anerkennung ist? Sind wir denn nicht enttäuscht nach einer guten Tat nicht belohnt zu werden? :)
 
E

Elefant.

Gast
Ist es wirklich so einfach? Tun wir nicht all zu oft "Gutes" um unser selbst willen?
Das wäre nicht das Gute. Gut ist, wenn man das Gute um des Guten willen tut. Wenn ich dem Bettler was in den Hut werfe, um vor meiner Freundin anzugeben, ist das bestimmt nicht das Gute.


Sind wir denn nicht enttäuscht nach einer guten Tat nicht belohnt zu werden? :)
Hier kommt eben die Religion ins Spiel. Die Religion hofft auf ein positives Feedback eines göttlichen Wesens aufgrund einer guten Moral. Tricksereien wie "Ich tu Gutes, um belohnt zu werden" gehen nicht bei einem allwissenden Wesen.
 
E

Elefant.

Gast
Ich habe noch zwei schöne Zitate von den Stones :) gefunden:

Eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und aller Lebewesen gefunden zu wissen, heißt, religiös zu sein. Wer sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen als sinnlos empfindet, der ist nicht nur unglücklich, sondern auch kaum lebensfähig.
Albert Einstein

An einen Gott glauben heißt, die Frage nach dem Sinn des Lebens verstehen. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht getan ist. An einen Gott glauben, heißt sehen, dass das Leben einen Sinn hat.
Ludwig Wittgenstein
 

Anand

Aktives Mitglied
Daher ist es wichtig, nicht an Gott zu glauben. Wenn man sich keinen Gott konstruiert, braucht man sich auch keinen Sinn zu konstruieren.

Leben und Sinn sind aus meiner Sicht ganz verschiedene Kategorien. Sinn ist eine geistige, das Leben dagegen ist viel umfassender.

Jede Suche nach Sinn versucht das Leben einzuschränken, das Jetzt zu negieren. Die Suche nach Sinn ist ein klares Symtom für die Nichtakzeptanz des Lebens. Es will irgend etwas anderes, nicht dies hier. Daweil reicht doch diese Lebendigkeit völlig aus.

Ist die Sinnlosigkeit des Lebens, die Ziellosigkeit akzeptiert, kann man mit dem Leben fliessen. Daher spielt da, wo man sich für das flieesen mit dem Leben interessiert, Sinn und Ziel keine Rolle (und Gott auch nicht). Goethe war mit seinem: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst" schon nahe dran. Sicher auch der Daoismus. (An ihm kann man sehen, das man religiös/spirituell sein kann, ohne an Gott, Sinn und Ziel zu glauben).

Sehr gut fasste für mich auch U.G. Krishnamurti das Suchen des geistes nach einem Sinn zusammen:

Sie bestehen darauf, dieses intellektuelle Verstehen zu kultivieren und wissen dabei ganz genau, daß es Ihnen noch niemals geholfen hat. Das ist erstaunlich. Das Leben wird dann sinnvoll, wenn es kein Hoffen und kein Bemühen gibt, die Dinge zu verstehen. Das Leben, Ihre Existenz, besitzt eine ungeheuer lebendige Qualität. All Ihre Vorstellungen über Liebe, Glückseligkeit, endlose Wonne und Frieden blockieren nur diese natürliche Energie der Existenz. Wie kann ich Ihnen verständlich machen, daß das, was ich erkläre, mit dem ganzen religiösen Zeug absolut nichts zu tun hat? Sie sehen den Abtransport Hunderter von Leichen, und doch können Sie sich unmöglich Ihren eigenen Tod vorstellen. Das ist unmöglich, weil Ihr eigener Tod von Ihnen nicht erlebt werden kann.

Wer das ganze aus rein logischer Sicht angehen will: Warum es keinen “Sinn des Lebens” gibt | Dijkstrabühl

Letztlich engt jeglicher Sinn uns ein, während Sinnlosigkeit uns frei macht. Sie befreit von der Diktatur des Sinns.
 
E

Elefant.

Gast
Daher ist es wichtig, nicht an Gott zu glauben. Wenn man sich keinen Gott konstruiert, braucht man sich auch keinen Sinn zu konstruieren.

Leben und Sinn sind aus meiner Sicht ganz verschiedene Kategorien. Sinn ist eine geistige, das Leben dagegen ist viel umfassender.

Jede Suche nach Sinn versucht das Leben einzuschränken, das Jetzt zu negieren. Die Suche nach Sinn ist ein klares Symtom für die Nichtakzeptanz des Lebens. Es will irgend etwas anderes, nicht dies hier. Daweil reicht doch diese Lebendigkeit völlig aus.

Ist die Sinnlosigkeit des Lebens, die Ziellosigkeit akzeptiert, kann man mit dem Leben fliessen. Daher spielt da, wo man sich für das flieesen mit dem Leben interessiert, Sinn und Ziel keine Rolle (und Gott auch nicht). Goethe war mit seinem: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst" schon nahe dran. Sicher auch der Daoismus. (An ihm kann man sehen, das man religiös/spirituell sein kann, ohne an Gott, Sinn und Ziel zu glauben).

Sehr gut fasste für mich auch U.G. Krishnamurti das Suchen des geistes nach einem Sinn zusammen:




Wer das ganze aus rein logischer Sicht angehen will: Warum es keinen “Sinn des Lebens” gibt | Dijkstrabühl

Letztlich engt jeglicher Sinn uns ein, während Sinnlosigkeit uns frei macht. Sie befreit von der Diktatur des Sinns.


Das stört mich ja so an den fernöstlich geprägten "Religionen" - dass sie im Prinzip das Leben mit seinen Leiden überwinden wollen und jegliche Moral ablehnen (jedenfalls hat das Nirvana keinen Platz für Moral). Wer nach Sinn teils verzweifelt sucht, der fühlt in sich die Stimme der Verantwortung. Auch dürfte das Gewissen hier eine Rolle spielen. Man möchte auf das Rätsel des Lebens eine Antwort geben.

Sinn engt natürlich ein, weil nämlich ein Universum mit Sinn nicht egal ist und ein bestimmtes Verhalten zu diesem Sinn erfordert. Eine Egalhaltung schränkt nicht ein. Ein auf "Lebendigkeit" beschränktes Leben führen Tiere. Ein Mensch besitzt aber auch noch einen Überbau, der vor allem aus Vernunft besteht.

Wem das Leben sinnlos erscheint, dem ist wohl auch eher das Leid seiner Mitmenschen egal. Das ist meine Befürchtung.

Am Wort "Ziellosigkeit", die man akzeptieren soll, wird der Unsinn des Ganzen für mich deutlich. Gerade einem Menschen mit Vernunft dürfte eine praktizierte Ziellosigkeit in großes Leid führen. Man verweigert sich seinen Pflichten. Irgendwann dürfte sich das rächen.

Es gibt genügend Menschen, die unsere aktive verantwortungsgeleitete Hilfe brauchen und deren Leid uns nicht egal sein sollte. Sinn und Verantwortung statt Weltflucht, Sinn- und Ziellosigkeit!
 

Lebenslang

Mitglied
Das wäre nicht das Gute. Gut ist, wenn man das Gute um des Guten willen tut. Wenn ich dem Bettler was in den Hut werfe, um vor meiner Freundin anzugeben, ist das bestimmt nicht das Gute.

Hier kommt eben die Religion ins Spiel. Die Religion hofft auf ein positives Feedback eines göttlichen Wesens aufgrund einer guten Moral. Tricksereien wie "Ich tu Gutes, um belohnt zu werden" gehen nicht bei einem allwissenden Wesen.
Das positive Feedback muss schon von einem selbst kommen und sollte man nicht bei externen Quellen suchen. Bei Glück ist es das selbe, manche Menschen fühlen sich nur glücklich wenn es anderen gut geht, wenn sie anderen helfen können(Helfersyndrom).

Oh Gott, gib uns unsere tägliche Endorphindosis Heute ;)

Menschen die sich selbst nicht wertschätzen, suchen Anerkennung, "fischen" danach bei anderen Menschen. Das tun wir alle, mehr oder weniger oft, mehr oder weniger bewusst. Hierbei sind wir wieder bei der Psychologie des Menschen und der Tatsache, dass jeder gerne Komplimente bekommt.

Frauen wollen zB keine Komplimente über ihr Aussehen hören(du hast so schöne Augen/Haare/Ohren/Nasenlöcher/ etc. hören sie laufend. Die Kunst der ernstzunehmenden Komplimente ist dabei recht simpel:

Sie müssen anerkennend sein, sie müssen mit einer Leistung in Verbindung stehen. Sei das jetzt im Beruf, Privatleben oder der Liebe, soetwas kann einem Gott nicht geben.

Klar man kann sich einbilden, Gott wäre stolz auf einen, aber das ist sicherlich nicht gleichzusetzen mit einem Menschen der einem nahe steht und persönlich für eine gute Tat dankt.

Anand meinte:
Ist die Sinnlosigkeit des Lebens, die Ziellosigkeit akzeptiert, kann man mit dem Leben fliessen.
Man muss nicht nach einem allgemeingültigen Sinn im Leben suchen, denn alles was wir tun oder lassen hat einen Sinn, ein Ziel. Das Leben selbst, unsere Existenz ist der Sinn. In den modernen Zeiten in denen wir leben verliert man das natürlich schnell aus den Augen und will eine einfache Antwort -aber eine einfache Antwort gibt es eben nicht immer(schon gar nicht auf die Frage, der Fragen an der sich schon die berühmtesten Philosophen die Zähne ausbissen), das heißt jedoch nicht, dass es garkeine gibt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
E

Elefant.

Gast
Das positive Feedback muss schon von einem selbst kommen und sollte man nicht bei externen Quellen suchen. Bei Glück ist es das selbe, manche Menschen fühlen sich nur glücklich wenn es anderen gut geht, wenn sie anderen helfen können(Helfersyndrom).
Wenn man jede Hilfe unter den Begriff "Helfersyndrom" schieben würde ... :rolleyes:!
 

Anand

Aktives Mitglied
Das stört mich ja so an den fernöstlich geprägten "Religionen" - dass sie im Prinzip das Leben mit seinen Leiden überwinden wollen und jegliche Moral ablehnen (jedenfalls hat das Nirvana keinen Platz für Moral).
Ich sprach von Daoismus. Der kennt kein Nirvana. Manchmal erschreckend, wie gering das Allgemeinwissen in Deutschland ist. Erst recht will er nicht das Leben überwinden, es ist auch kein Leiden. Es ist Wandel. Dynamik.
Freilich sieht er ein Problem mit der menschlichen Domestizierung und glaubt nicht das domestizierte, antrainierte Werte etwas bringen. Und er weiß, daß diese Werte irgendwann in ihr sogenanntes Gegenteil kippen. Aber wer das Leben als eins erkannt hat, wird das Leben nicht schädigen, egal in welcher Form.
Und der Buddhismus, der Nirvana anstrebt, ist durch und durch moralisch. Die Ordenmitglieder haben glaub ich über 250 Regeln, die Laien mindestens 10. Und er scheint viel weniger Leid verursacht zu haben als die theistischen Religionen mit ihren Kriegen. Das liegt wahrscheinlich damit zusammen, das er zumindest die Weisheit hatte, zu erkennen, das es kein Ich und keine Seele gibt. Also auch keine Trennung.

Wer nach Sinn teils verzweifelt sucht, der fühlt in sich die Stimme der Verantwortung. Auch dürfte das Gewissen hier eine Rolle spielen. Man möchte auf das Rätsel des Lebens eine Antwort geben.
Leben ist dynamisch. Jede Antwort ist statisch. Daher kann Verantwortung ja immer nur ein Antworten auf die jeweilige Situation sein. Und die gelingt spontan, wenn sich da keine Domestizierung und keine moralischen Vorschriften dazwischenmengen. Denn meist will der andere etwas ganz anderes, als man denkt.


Sinn engt natürlich ein, weil nämlich ein Universum mit Sinn nicht egal ist und ein bestimmtes Verhalten zu diesem Sinn erfordert. Eine Egalhaltung schränkt nicht ein. Ein auf "Lebendigkeit" beschränktes Leben führen Tiere. Ein Mensch besitzt aber auch noch einen Überbau, der vor allem aus Vernunft besteht.
Er bildet sich ein, etwas mehr, etwas besseres zu sein. Aber die Vernunft muss sich erst einmal selbst dekonstruieren, dann wird sie Diener des Lebens, und nicht Herr.

Wem das Leben sinnlos erscheint, dem ist wohl auch eher das Leid seiner Mitmenschen egal. Das ist meine Befürchtung.
Nein. Eher das Gegenteil. Er muss seinen Sinn gegen den Sinn der anderen mit allen Mitteln verteitigen.
Wenn das Leben ohne die Kategorie des Sinns ist, fällt das alles weg. Vor allem die Idee eines Ich steh im Mittelpunkt.
Ich nehm mich nicht mehr wichtig (Der Ich Gedanke ist ja sinnlos), so kann ich angemessen in jeder Situation reagieren (vor allem ohne dafür etwas zurück haben zu wollen, weder Dank noch gutes karma noch einen guten Platz im Paradies).

Am Wort "Ziellosigkeit", die man akzeptieren soll, wird der Unsinn des Ganzen für mich deutlich. Gerade einem Menschen mit Vernunft dürfte eine praktizierte Ziellosigkeit in großes Leid führen. Man verweigert sich seinen Pflichten. Irgendwann dürfte sich das rächen.
Ja, man verweigert sich seinen antrainierten zu entsprechen, und entspricht seinem natürlichen. Somit gibt es nichts, was ich für eine imaginierte Zukunft tun muss, Und jegliches Ziel wird als Mindfuck entlarft.
Gerade deshalb kann er dem Fluss des Lebens folgen und kann ihm entsprechen. Ziel bedeutet: So wie es jetzt ist, ist es nicht gut. Wäre es anders wäre es besser." Ich glaube, daß diese Einstellung der Grundmotivator für Leid ist. Für mein Leid und das Leid anderer.

Es gibt genügend Menschen, die unsere aktive verantwortungsgeleitete Hilfe brauchen und deren Leid uns nicht egal sein sollte. Sinn und Verantwortung statt Weltflucht, Sinn- und Ziellosigkeit!
Diesen kann man doch helfen. Das ist doch kein Problem. Jede Zielhaftigkeit dagegen ist doch Welt- und Lebensflucht.
Sinn- und Ziellosigkeit macht uns frei, das Leben zu leben, wie das leben sich lebt, und nicht es so zu leben, wie es Regeln und Pflichten erwarten.
 

mikenull

Urgestein
Also ich oute mich gern: ( auch wenn das mancher EU-Elefant anders sieht ) Mein Sinn des Lebens besteht nicht darin, andere Leute irgendwie glücklich zu machen - ohne Hintergedanken. Auf so einen Quatsch käme ich erst gar nicht.
Man sollte des "Sinn des Lebens" einfach für sich selbst entdecken. Das sind zumeist Kleinigkeiten, die oft von großen Tieren übersehen werden. Ein Spaziergang am Morgen mit dem Hund, Vogelgezwitscher und bei Gelegenheit vielleicht ein knuspriges Baguette, dick mit Kalbsleberwurst bestrichen und mit kleinen Gurkenscheiben belegt. ( alles im übertragenen Sinne, versteht sich ) Und dabei dürfen selbstverständlich auch mal ein paar Krümel für die anderen abfallen. ( ! ) Genießt einfach das Leben, Leute, es kommt nur einmal, ist endlich - und man sollte seinen Kopf nicht mit dämlichen Fragen belasten, die man eh nicht beantworten kann. In diesem Sinne: Guten Appetit!
 
G

*Gänseblümchen*

Gast
Für mich besteht der Sinn des Lebens ganz einfach darin, mit allen Sinnen bewusst zu leben. Egal, ob jemand an Reinkarnation glaubt, ein Leben nach dem Tod oder dass da einfach gar nichts kommt - unsere Sinne stehen uns so nur im (menschlichen) Körper zur Verfügung. Durch das benutzen aller Sinne lebe ich.
 
Status
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