Kannja
Aktives Mitglied
Hallo,
über ein Jahr lang habe ich Antidepressiva genommen. Als der Schmerz so unerträglich war, dass ich ihn nicht mehr aushalten konnte, ständig dachte wegen ihm innerlich die Wände hoch zu gehen und mich in Gedankenspiralen zu zerreissen, haben sie mich gedämpft in meinen Empfindungen. Das war erstmal eine Erleichterung. Bei meiner schlimmen, bleiernden Müdigkeit/Abgeschlagenheit/Antriebslosigkeit halfen mir jene angeblich antriebssteigernden Medikamente jedoch nie. Im Gegenteil: Bei mir traten die Nebenwirkungen leider sehr stark auf - darunter auch lähmende Müdigkeit.
Ich war ja wegen meiner schweren Depression lange in klinischer Behandlung und dort hat man eine Unmenge verschiedener Antidepressiva ausprobiert - auch weil ich zwar permanent gelähmt bin vor Müdigkeit, andererseits aber nie richtig schlafen kann. Nun hatte ich unter meinem letzten Antidepressivum Fluoxetin zunehmend das Gefühl, dass es meiner Stimmung gar nicht hilft, aber dafür die Hitzewallungen, Schweißausbrüche und eben jene Müdigkeit unerträglich wurden. Davor mit Venlafaxin war es noch extremer und zudem hatte ich schlimmste Alpträume und Angstzustände.
Meine behandelnde Ärztin riet mir nun deshalb zum Absetzen und gab mir auch ein Rezept für ein anderes Antidepressivum (Elontril) aus einer ganz anderen Wirkstoffgruppe als der bisherigen. Doch meine Therapeutin wiederum meint ich solle lernen ohne die ständige Dämpfung jener Medikamente auszukommen. Zudem habe ich ja mit den Nebenwirkungen bei allen bisherigen Antidepressiva sehr zu kämpfen gehabt. Ich habe u.a. auch stark zugenommen, was mir psychisch wiederum sehr zusetzt, da ich ohnehin sehr große Selbstwertprobleme habe und unter einer Essstörung leide. Noch dazu habe ich leider eine Stoffwechselerkrankung die es enorm schwer macht Gewicht wieder zu verlieren. Meine Essstörung ist nun durch die Antidepressiva so schlimm wie noch nie... dabei war sie, verglichen mit meiner Depression, ursprünglich eher das kleinere Problem.... :wein: Zudem sind seit der Einnahme jener Medikamente auf einmal meine Nieren- und Blutfettwerte ganz schlecht - was ich nie vorher in meinem Leben hatte.
Mein Gefühl ist also, dass die Antidepressiva zwar die Tiefe meiner Gefühle verringern, bzw alles dämpfen und für den Moment erträglicher machen, aber andererseits machen sie mir auch ganz neue Probleme und machen mich handlungsunfähig und betäuben vielleicht Probleme nur, so dass ich diese nicht angehe und daraus dann dadurch umso mehr Schwierigkeiten entstehen.
Seit drei Wochen nehme ich nun kein Medikament mehr, da ich zuletzt ein Antidepressivum hatte welches sich sehr lange im Körper hält und dieses quasi erst vollständig weg sein musste bevor ich mit einem ganz anderen beginnen kann. Eigentlich möchte ich aber endlich von dem Mist loskommen... ich kann doch nicht ewig davon abhängig bleiben. Doch nun merke ich wie sich meine auch mit Medikament nicht tolle Stimmung doch wieder merklich zu richtiger Verzweifelung verschlechtert. Ich bin ständig den Tränen nah, sehr emotional, leicht reizbar, ängstlich und erschöpft. Wieder komplett abstürzen will ich natürlich nicht!
Was soll ich denn tun: Wirklich noch ein neues Antidepressivum anfangen? Es wären dann jetzt fast 1,5 Jahre mit Antidepressiva für mich. Ich habe Angst ernsthaft süchtig zu sein, ohne nicht mehr zu können... gleichzeitig sind die Nebenwirkungen ja auch gefährlich und für mich schwer zu ertragen. Was also ist das geringere Übel? Hat jemand von Euch Erfahrungen oder ist nach längerer Einnahme doch wieder ganz von Antidepressiva losgekommen.
über ein Jahr lang habe ich Antidepressiva genommen. Als der Schmerz so unerträglich war, dass ich ihn nicht mehr aushalten konnte, ständig dachte wegen ihm innerlich die Wände hoch zu gehen und mich in Gedankenspiralen zu zerreissen, haben sie mich gedämpft in meinen Empfindungen. Das war erstmal eine Erleichterung. Bei meiner schlimmen, bleiernden Müdigkeit/Abgeschlagenheit/Antriebslosigkeit halfen mir jene angeblich antriebssteigernden Medikamente jedoch nie. Im Gegenteil: Bei mir traten die Nebenwirkungen leider sehr stark auf - darunter auch lähmende Müdigkeit.
Ich war ja wegen meiner schweren Depression lange in klinischer Behandlung und dort hat man eine Unmenge verschiedener Antidepressiva ausprobiert - auch weil ich zwar permanent gelähmt bin vor Müdigkeit, andererseits aber nie richtig schlafen kann. Nun hatte ich unter meinem letzten Antidepressivum Fluoxetin zunehmend das Gefühl, dass es meiner Stimmung gar nicht hilft, aber dafür die Hitzewallungen, Schweißausbrüche und eben jene Müdigkeit unerträglich wurden. Davor mit Venlafaxin war es noch extremer und zudem hatte ich schlimmste Alpträume und Angstzustände.
Meine behandelnde Ärztin riet mir nun deshalb zum Absetzen und gab mir auch ein Rezept für ein anderes Antidepressivum (Elontril) aus einer ganz anderen Wirkstoffgruppe als der bisherigen. Doch meine Therapeutin wiederum meint ich solle lernen ohne die ständige Dämpfung jener Medikamente auszukommen. Zudem habe ich ja mit den Nebenwirkungen bei allen bisherigen Antidepressiva sehr zu kämpfen gehabt. Ich habe u.a. auch stark zugenommen, was mir psychisch wiederum sehr zusetzt, da ich ohnehin sehr große Selbstwertprobleme habe und unter einer Essstörung leide. Noch dazu habe ich leider eine Stoffwechselerkrankung die es enorm schwer macht Gewicht wieder zu verlieren. Meine Essstörung ist nun durch die Antidepressiva so schlimm wie noch nie... dabei war sie, verglichen mit meiner Depression, ursprünglich eher das kleinere Problem.... :wein: Zudem sind seit der Einnahme jener Medikamente auf einmal meine Nieren- und Blutfettwerte ganz schlecht - was ich nie vorher in meinem Leben hatte.
Mein Gefühl ist also, dass die Antidepressiva zwar die Tiefe meiner Gefühle verringern, bzw alles dämpfen und für den Moment erträglicher machen, aber andererseits machen sie mir auch ganz neue Probleme und machen mich handlungsunfähig und betäuben vielleicht Probleme nur, so dass ich diese nicht angehe und daraus dann dadurch umso mehr Schwierigkeiten entstehen.
Seit drei Wochen nehme ich nun kein Medikament mehr, da ich zuletzt ein Antidepressivum hatte welches sich sehr lange im Körper hält und dieses quasi erst vollständig weg sein musste bevor ich mit einem ganz anderen beginnen kann. Eigentlich möchte ich aber endlich von dem Mist loskommen... ich kann doch nicht ewig davon abhängig bleiben. Doch nun merke ich wie sich meine auch mit Medikament nicht tolle Stimmung doch wieder merklich zu richtiger Verzweifelung verschlechtert. Ich bin ständig den Tränen nah, sehr emotional, leicht reizbar, ängstlich und erschöpft. Wieder komplett abstürzen will ich natürlich nicht!
Was soll ich denn tun: Wirklich noch ein neues Antidepressivum anfangen? Es wären dann jetzt fast 1,5 Jahre mit Antidepressiva für mich. Ich habe Angst ernsthaft süchtig zu sein, ohne nicht mehr zu können... gleichzeitig sind die Nebenwirkungen ja auch gefährlich und für mich schwer zu ertragen. Was also ist das geringere Übel? Hat jemand von Euch Erfahrungen oder ist nach längerer Einnahme doch wieder ganz von Antidepressiva losgekommen.
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