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Verzweifelte Zukunftsangst

Krawallo

Neues Mitglied
Hallo liebes Forum,

Ich habe momentan wirklich das Gefühl mein bisheriges Leben verschwendet zu habe.
Kurz zu meiner Geschichte zum Verständnis: Ich bin 22 Jahre alt. Ich bin mit einer Hauptschulempfehlung an eine Gesamtschule gekommen und habe dort mein Abitur mit 1,0 bestanden. Während der Abitur Zeit hatte ich die ganze Zeit den Plan Medizin zu studieren, was ich letztenendes jedoch nicht gemacht habe, da ich schon bei dem Gedanken an einen sterbenden Patienten riesige Probleme kriege (ich hatte auch mit Depressionen zu tun). Ich hatte als Leistungskurse Chemie und Biologie und habe kurz vor der Bekanntgabe der Abi Noten nach Fächern gesucht, die ich studieren könnte. Aufgrund meiner LKs fiel meine Wahl auf Chemie und ich hatte auch ein gutes Gefühl dabei, gerade weil mir zu Schulzeiten von den Lehrern immer gesagt wurde "Sie werden mal Wissenschaftler!". Aber nach 3 Semestern war das Studium für mich einfach unerträglich. Ich kam nicht mit der Laborarbeit zurecht, weil ich bei jedem mal, wenn einer meiner Kommilitonen ein Fläschchen mit einem gewissen Symbol drauf verschüttete, Angst hat eine kanzerogene Substanz abzubekommen (denkbar schlecht für einen angehenden Chemiker) und auch das Studium im Allgemeinen hat mich trotz guter Noten nicht glücklich gemacht. Ich habe in dieser Zeit 20 kg an Masse zugenommen und lebte immer isolierter, weil meine Freunde auch nicht verstehen konnten, wie viel Zeit man in so ein NW Studium stecken muss, gerade wenn man wie ich immer Top Noten haben möchte. Nach dem dritten Semester habe ich einen Schlussstrich gezogen und wechselte in das Fach Physik immer noch mit der Erwartung im Hinterkopf mal Wissenschaftler zu werden. Auch hier habe ich bisher gute Leistungen erbracht (bin im zweiten Semester) und stecke wieder sehr viel Zeit hinein. Bisher hat mir das Studium auch Spaß gemacht, doch mittlerweile ist mir dieser Spaß gehörig vergangen:

In letzter Zeit höre ich immer mal wieder was von meinen Freunden und zwar hauptsächlich, dass sie mittlerweile kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen und Geld verdienen, schon Job Angebote haben und mit ihren Partnerinnen zusammenziehen. In meiner Schullaufbahn und dem nachfolgenden Studium hatte ich nie die Zeit und den Mut nette Frauen kennen zu lernen, weshalb ich nie eine Partnerin hatte. Jetzt, da ich aber aus dem Elfenbeinturm der Uni hinausschaue und sehe wie meine Freunde, die ein (mitunter duales) FH Studium absolviert haben, nun anfangen ihr Leben zu leben wird mir immer mehr bewusst, dass ich gar kein Wissenschaftler sein will. Ich will einfach einen Beruf ausüben den ich nicht hasse und der mir Geld einbringt, mit dem ich vielleicht später einer eigenen Familie ein schönes Leben bieten kann. Mein absolut sehnlichster Wunsch im Leben ist es eine nette Frau zu finden und Kinder großzuziehen. Ich will weder bahnbrechende Theorien entwickeln/erforschen noch auf irgendeine Art und Weise Steinreich werden. Doch das Physik Studium bietet mir das nicht. Ich kann einfach mein Leben nicht der Physik widmen und merke auch in Gesprächen mit Kommilitonen, dass ich eigentlich gar nicht an die Uni passe, denn mich interessiert zwar die Wissenschaft und diese logische Denkweise, aber ich habe gemerkt, dass mir andere Sachen im Leben wichtiger sind.
Also habe ich mich entschlossen, zum nächsten Wintersemester an eine Fachhochschule zu gehen um dort zu studieren (vielleicht auch in einem dualen Studium, denn an Fleiß mangelt es mir nicht).

Hier ergibt sich aber das nächste Problem: Dadurch, dass ich Idiot damals einfach so naiv drauf los studiert habe, weiß ich gar nicht was ich mir beruflich vorstellen kann. Alle Fächer die ich mir angesehen habe haben ihre Vor- und Nachteile und ich recherchiere immer weiter und weiter und schaue vor allem darauf, ob mir der Beruf hinterher damit Spaß macht, denn durch vielleicht unangenehme Aspekte des Studiums kann ich mich notfalls durchbeißen. Kurzum: Ich brauche eine Richtung, einen Weg, ein Ziel.

Meine Interessenfächer zur Zeit sind:

Informatik (Bürojobs, Mathematik bezogen und an FHs wird viel an Projekten gearbeitet. Zur Zeit ganz gute Berufschancen, man kriegt oft Werkstudentenjobs, aber ich habe Angst, dass die Branche einen überholt oder zu sehr ins Ausland verlagert wird)

Elektrotechnik (Physik bezogen, viel Praxis an FHs, leider ist es laut einem Freund schwer Praktika zu bekommen und er hatte das Glück, dass er aus einer Akademikerfamilie stammt, in der viele Ingenieure in höheren Unternehmenskreisen sitzen. Außerdem kann ich Pech haben und muss sehr viel reisen, was auch die Familienplanung erschwert)

Polizeivollzugsbeamter (könnte ich erst 2016 beginnen und auch nur, falls ich die Aufnahmeprüfung bestehe. Hier würde ich in die Fußstapfen meines Vaters treten, aber es ist auch bei weitem der gefährlichste Job und ich werde auch hier sehr wahrscheinlich mit heftigen Schicksalen konfrontiert, auch wenn ich da nicht so nah dran wäre wie ein Arzt, dessen Patient ihm vor den Augen der Familie wegstirbt. Mit einer Schulung kann man hier in den verwaltungstechnischen Bereich und ist dann wieder weit weg von diesen Schicksalen)

Lehramt (klingt jetzt wie das Klischee des verzweifelten Studenten und vielleicht ist es auch zum Teil bei mir so, aber ich habe schon zu Schulzeiten meinen Mitschülern und auch jüngeren häufig Nachhilfe gegeben und kann komplizierte Sachzusammenhänge ziemlich gut runterbrechen und erklären. vor allem in Mathe und Physik. Das Problem hier ist, dass ich immer wieder lese, dass Deutschland von Jahr zu Jahr lehrerunfreundlicher wird und nur ein Bruchteil noch verbeamtet wird. Auch Lehrerarbeitslosigkeit soll ein wachsendes Problem sein, weil immer mehr Stellen gestrichen werden, begünstigt durch G8. Zudem hatte ich schon zu meiner Schulzeit das Gefühl, dass die jüngeren Schüler von Jahr zu Jahr frecher zu den Lehrern sind, was sich auch im prozentualen Anteil der Leute widerspiegelt, die an meiner Schule in den Jahrgängen unter mir in die Oberstufe kamen. Kann aber auch daran liegen, dass ich auf einer Gesamtschule war. Aus Erzählungen habe ich gehört, dass die Schüler auf Gymnasien zwar auch nicht ohne sind, jedoch ein wenig mehr Respekt vor dem Lehrenden haben. Hier hätte ich die Hoffnung auch andere Schüler zu einem 1,x Abi zu führen und sie anzuweisen nicht den Fehler zu begehen, den ich begangen habe und zuerst einmal schauen sollen, was genau sie im Leben haben wollen und nicht darauf hören sollen, was andere Leute glauben in ihnen zu sehen. Vor allem würde ich ihnen beibringen, dass Noten zwar wichtig sind, sie jedoch auch darauf achten sollten zärtliche Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht zu sammeln und viel mit ihren Freunden zu unternehmen. Ich fühle mich mittlerweile sehr einsam und habe Angst, nie im Leben von einer Frau geküsst zu werden oder von ihr die Worte "Ich liebe dich" zu hören.)

Ich könnte mir auch Zahnmedizin vorstellen, aber ich glaube da kommt man ohne Beziehungen nicht weit oder muss sich gar hoch verschulden um eine Praxis zu eröffnen.


Ich fühle mich momentan wie im freien Fall und habe panisch Angst mich schon wieder falsch zu entscheiden.
Leider habe ich kaum Akademiker in der Familie und kann somit auch nicht auf Vitamin B hoffen um zB an Praktika zu kommen und ich kann auch nur sehr schwer Informationen aus erster Hand beschaffen. Je mehr ich drüber recherchiere und nachdenke, desto weniger weiß ich, was ich eigentlich will. :wein:

Deshalb: Hat jemand Erfahrungen mit dieser Art von Situation? Kann mir jemand Tipps geben, wie ich das richtige für mich finde und an welchen Stellen ich seriöse Informationen finden kann?

Vielleicht bin ich auch mit 22 zu Jung für so große Pläne, aber es ist nun einmal das, was ich mir für mein Leben wünsche und ich habe einfach Angst es nie zu erreichen. Wenn ich es nie erreiche habe ich das Gefühl keinen Sinn im Leben zu haben und jeder gibt seinem Leben irgendwie einen Sinn.

Viele Grüße und danke, falls jemand diesen Roman durchgelesen haben sollte
 
Zuletzt bearbeitet:

inn3B

Aktives Mitglied
Hallo Krawallo,

Dein Post könnte von mir sein.

Abitur. Chemiestudium begonnen. Dachte auch ich möchte Wissenschaftler werden. Chemie hat mich angekotzt.
Jetzt studiere ich Ingenieurwesen.

Die Situation ist dieselbe.
Alle anderen gehen arbeiten und verdienen Geld, bauen sich allmählich ihr Leben auf.
Kaufen ein Auto, sparen für ein Haus usw.
Und ich ? Sitze in der Vorlesung und bin immernoch am Anfang meiner Ausbildung, verdiene kein Geld.
Und wohin führt das alles ?

Ich hätte damals einfach von der Schule runtergehen sollen, eine Lehre machen und arbeiten gehen sollen.
Der Beruf wird niemals mein Lebensinhalt werden.

Fakt ist, es ist nicht mehr rückgängig zu machen.
Man muss nach vorn blicken.

Überlege Dir gut, was Du wirklich machen willst.
Willst Du wirklich studieren ? Auch diese Frage solltest Du Dir stellen.
Was auch hart ist, ist, dass sich so schnell nichts ändern wird. Eine Ausbildung braucht wieder Zeit. Anders geht es aber nicht. Diese Geduld aufzubringen ist brutal. So geht es jedenfalls mir.

Wie Du wählst, dabei kann ich Dur nicht helfen.
 

Ccs

Mitglied
Hey, also ich kenne die Situation ebenfalls ganz gut. Ich bin 29 und im 3 Semester eine Studiums. Habe eine Ausbildung, ein anderes Studium begonnen und eine weitere Ausbildung abgebrochen. Mein Abitur, ebenfalls mit einem 1er Schnitt, habe ich auf 3 Etappen gemacht. Erst Realschule, dann Fachabi, dann Vollabi (zeitversetzt).

Also ich finde du hast keinen Fehler gemacht. Ich sehe nur den ein oder anderen Denkfehler bei dir. Es bringt nichts an Berufslaufbahnentscheidungen zu verzweifeln - die wichtigen Dinge fallen dir eh erst dann ein, wenn du mittendrin bist, du musst eine Vorstellung haben (und die hast du) und dann ausprobieren. Zu Wissen was man will fällt nicht vom Baum, das ist auch ein Prozess des Lernens. Und Lernen tut der Mensch nach wie vor durch Erfahrungen. Von Abiturienten zu verlangen, dass sie bereits wissen, wohin es gehen soll ist ein Unding.

Du solltest außerdem deine Berufswahl nicht auf eine Familienplanung ausrichten für die es keinen Anhaltspunkt gibt, dass es demnächst soweit sein wird - das ist Wahnsinn und unnötig. Liebe lässt sich nicht planen und wenn sie kommt, dann findet sie einen Weg, immer.

4 Sachen kann ich aus dem Stehgreif sagen, die ich stets mit der Hand auf der Herdplatte gelernt habe:

- dein Beruf sollte niemals nur reines Mittel zum Zweck sein.
- du solltest langsam aber sicher beginnen, die Dinge die du anfängst zu Ende zu bringen, macht sich ganz gut im Lebenslauf
- Verzweiflung ist nicht angesagt, du hast soweit alles richtig gemacht
- sei um Himmelswillen mutig du selbst zu sein. Bei den anderen siehts immer nur von außen schön aus.


Ps: Ich saß neulich am Tisch mit vielen Leuten Mitte 50 und älter. Die eine Tussi sagt mehrmals zum anderen sowas wie: "Ja, wenn sich die Ausbildung dann wirklich lohnt. Wenns sichs wirklich lohnt und dadurch der Richtige Beruf ergriffen wird." Und sie wiederholte diesen Scheiß immer und immer wieder. So alt und noch nichts begriffen dachte ich mir. Aus der Situation heraus ergab sich dann, dass ich etwas zu meinen derzeitigen Beruf sagen musste. Ich sagte dann folgendes: " Also der Weg ist der Richtige, das steht fest, aber das Ziel muss ich offen lassen."

Das kam irgendwie spontan und wenn auch etwas abgedroschen klingend, steckte so viel drin, was für mein bisheriges Leben prägend war. Erfahrungen verändern Menschen.
 
G

Gast

Gast
Chemiker, Physiker, Informatiker, lehrer, Polizist, Zahnarzt...


hm, das klingt recht orientierungslos. Ich glaube du solltest etwas praktisches machen, du klingst mir unzufrieden mit der Theorie und in Panik weil du fürchtest noch ewig hinter deinen Freunden herzuhängen.

Zu den Berufen kann ich nur zur Zahnmedizin was sagen. Chemie wird dir im Zahnmedizinstudium viel helfen, nicht wenige studenten scheitern an Chemie und Biochemie im Studium.
Es ist, nach dem theoretischen Grundstudium ein relativ praktisches Studium und der Beruf eh. Beziehungen braucht man keine, für die Gründung einer Praxis muss man aber natürlich viel Geld locker machen. Noch dazu ist der Verdienst seit den 80ern kosntant also real stark gesunken. Es gibt nicht wenige Praxen die ums Überleben kämpfen. Aber man kann auch als Angestellter arbeiten und die Arbeitslosigkeitsrate bei Zahnärzten liegt bei 0 Prozent. Fazit: Das Studium ist eine Qual, der Beruf aber nicht schlecht, WENN ES EINEM LIEGT...
 

Krawallo

Neues Mitglied
Genau diese Orientierungslosigkeit macht mich zur Zeit verrückt. Im Grunde sind die Fächer, auf die ich fast immer zurück komme bei meinen wirren Überlegungen Informatik und Elektrotechnik. Die Inhalte dieser Studiengänge sind ja quasi auch jene, die mich in der Physik faszinieren also Mathematik, Logik, Technik.
Ich tendiere am meisten noch zur Informatik, weil da dann ein Bürojob dran hängen würde und man im Studium schon die Gelegenheit hat von Werkstudenten Jobs zu profitieren, die nah am späteren Beruf sein sollen.
Aber dann kommt dazwischen immer diese Angst: Will ich das wirklich mein Leben lang machen?
Ist das nicht vielleicht doch unsicher? Kann ich damit sesshaft werden?
Auch macht mich fertig, dass ich erst in einem halben Jahr diesen Weg einschlagen kann und in 1,5 Jahren erst Werkstudentenjobs annehmen kann.

Viele Leute wollen später im Beruf gerne sehr viel um die Welt reisen, aber ich möchte das gerne auf ein Minimum beschränken. Ich würde nicht meutern, wenn ich einmal alle 2 Jahre irgendwo hin müsste. Aber am Ende wäre ich dann gerne in einem geregelten aber intellektuell anspruchsvollen Job, der es mir auch erlaubt ein Häuschen außerhalb der Stadt zu haben.
Ja, Liebe ist nicht planbar und bei einem wie mir, der noch nie das Glück hatte sie richtig zu erleben ist es vielleicht auch ein wenig sehr risikoreich sie einzuplanen. Doch irgendwie hat doch jeder einen Wunsch im Leben, den er erfüllen möchte. Einige haben halt den Wunsch große Taten zu vollbringen, andere wollen einen Haufen Kohle anhäufen, wiederum andere wollen gerne Schauspieler oder Sänger werden aber ich will halt ein ruhiges Leben mit einer Familie haben. Wenn ich schon daran denke, dass ich mit 40 immer noch alleine sein könnte kriege ich wieder Panikattacken.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Krawallo,
der Mensch ist i.d.R. auf Gemeinschaft ausgerichtet. Das Denken vieler Zeitgenossen besteht aus den Fragen: Was gibt die Gesellschaft mir? Was kann ich von der Gesellschaft erhalten? Wie profitiere ich von der Gesellschaft?
Das Wort Gesellschaft lässt sich ersetzen bzw. ergänzen durch: Frauen, Familie, Freunde, Kommilitonen. Diese Sichtweise, Du wirst es schon gespürt haben, ist einseitig und daher falsch.
Große Männer und Frauen waren immer Menschen, die etwas zu geben hatten und die gaben. Und was? Ganz einfach: Sie gaben das, was sie hatten. In den wenigsten Fällen bestand die Gabe aus Geld. Meistens waren es Fähigkeiten, die sich aus dem Charakter, dem Menschen zugewandten Wesen oder aus Wissen und erlernten Fähigkeiten (z.B. auf wissenschaftlichem Gebiet) herausgebildet haben.
Damit will ich Dir ans Herz legen, genau auf diesen Gebieten Dich zu schulen, schulen zu lassen, zu lernen und Dich zu einem Menschen zu entwickeln, der aus seinen Grundfähigkeiten etwas gemacht hat, was anderen weiterhilft, was anderen etwas gibt, wenn Du mit ihnen die Vorzüge Deines erlernten Wissens und Deines Charakters teilst.
Unsicherheit ist kein Problem – eher mit der Aufgabenstellung „Entscheidung unter Unsicherheit“ eine Aufgabe.
Ein großer Mann sagte mal: Wenn Du unsicher bist, welche Entscheidung Du treffen sollst, dann – in jedem Fall – sei mutig. Den Weg der geringsten Anforderungen zu gehen – das kann jeder.

Investiere in Dich: Sei es Charakterschulung, sei es Studium mit hohen fachlichen Anforderungen. In sich selbst investieren ist nie verkehrt. Was Du in Dich investiert hast, kann Dir keiner nehmen. Und wenn Du meinst, eine Entscheidung zu treffen, bedenke: Angst ist ein schlechter Ratgeber.

Meinst Du, eine anspruchsvolle Frau würde einen Mann als Vater haben wollen, der seinen Kindern Vorträge hält über „mutig im Leben“ sein, aber selbst aus Angst vor dem Eintreffen etwaiger Probleme den Weg des geringsten Widerstandes ging? Probleme wird es immer geben. Na und? Mach‘ aus den Problemen jeweils lösbare Aufgaben. Und schon hast Du ein problemloses Leben. Sei mutig und freue Dich über jeden kleinen Erfolg, über die Blumen am Wegrand und über Menschen, die Dich anlächeln, wenn Du ihnen Dein Lächeln gezeigt hast. Sei ein fröhlicher Mensch. Freude vertreibt die Angst. Und Dankbarkeit verhindert, dass Du Dich über andere Menschen stellst.

Wenn Du ein fröhlicher Mensch bist, charakterlich mit einer festen guten Basis ausgestattet, mutig Deinen Studien- und Berufsweg gehst, wirst Du auch die Frau anziehen, die genau zu Dir passt, weil sie genau das sucht. Du läufst ihr schon über den Weg. Keine Sorge. Keine Panik. Ich kann Dir nur nicht sagen, wann.

LG, Nordrheiner
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Abitur mit 1,0 bestanden.
Ich will einfach einen Beruf ausüben den ich nicht hasse und der mir Geld einbringt, mit dem ich vielleicht später einer eigenen Familie ein schönes Leben bieten kann.
Je mehr ich drüber recherchiere und nachdenke, desto weniger weiß ich, was ich eigentlich will. :wein:
Du bist gescheit.
Du liebst das Lebendige.

Du hast einen Körper der als solcher gebraucht werden möchte.

Studiere Forstwirtschaft und werde gesund und glücklich.
 

Anna_Friederike

Neues Mitglied
Lieber Krawallo.

Spannend, was du schreibst.

Was mir dazu eingefallen ist:

- Du bist etwas Besonderes. Das kannst du mal so annehmen und dann entspannen.
- Du willst als Lehrer anderen helfen, sagst du. Mir erscheint es so, dass du zuerst dem (von dir) vernachlässigten Teil in dir selbst helfen willst. Und solltest. In dir gibt es, so scheint es mir, einen Teil, der das Gefühl hat, zu kurz gekommen zu sein oder benachteiligt zu sein. Das ist aber nur ein Gefühl, dass in der Vergangenheit von diesem Teil in dir falsch verstanden wurde. Hör einmal in dich hinein und sage diesem inneren Teil in dir, dass er nicht zu kurz gekommen ist und genau die selben Chancen wie alle anderen hat.
- Du erscheinst mir als sehr intelligent mit einem Hang zum Pessimismus. Deine Intelligenz lässt dich jedes Detail sehr schnell erfassen. Du hast aus irgendwelchen Gründen die Gewohnheit entwickelt, die negativen Dinge stärker wahrzunehmen, als die positiven Dinge. Das ist der Mechanismus, der dich Angst erfahren lässt. Ein reiner Mechanismus. Nichts besonders Schlimmes. Sicherlich hast du die Gewohnheit nicht absichtlich sondern unbewusst entwickelt. Der Fakt, dass du diese Gewohnheit entwickelt hast, bedeutet, dass du sie auch wieder verändern kannst. Wir Menschen haben die Kraft und die Fähigkeit unsere Welt zu verändern. Falls es dich interessiert, schau mal nach Achtsamkeitsmeditation - damit könntest du guten Erfolg haben.
- Du bist naturwissenschaftlich interessiert und daher sehr wahrscheinlich auch dort begabt. Mach irgend etwas in dem Bereich, das dein Herz anspricht.
- Man braucht kein Vitamin B um es zu etwas zu bringen. Wenn du authentisch an etwas interessiert bist und das tust, was du gerne tust, werden das andere Menschen merken und du wirst erfolgreich sein.
- Mach dir keine Sorgen wegen einer Frau. Kümmer dich erst einmal um deinen innerer Teil, der deine Hilfe braucht. Erst wenn es diesem Teil besser geht, hast du überhaupt Zeit für eine Frau und bist offen für eine Beziehung.

Falls du Fragen hast, frag einfach :)

Liebe Grüße
Anna
 

Fe.

Aktives Mitglied
Hi Krawallo,

du hast zwei verschiedene Baustellen: Die Liebe einerseits und Studium/Beruf andererseits. Sicher gibt es Berufe, die einfacher mit Familienplanung zu vereinbaren sind und andere, die weniger einfach damit zu vereinbaren sind, aber erstmal ist doch dein Problem überhaupt ne Freundin zu finden. Das ist ein Problem, aber es hat eher wenig mit deinem Studium zu tun. Daher würde ich dir doch sehr vorschlagen, die beiden Probleme erstmal getrennt zu betrachten, einerseits die Liebe (da fragst du besser im Unterforum Liebe nach) und andererseits die Frage Studium/Beruf.

Sicher wird es zwischen beiden Bereichen irgendwann Wechselwirkungen geben und es ist nicht grade einfach, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, aber das Problem stellt sich für dich doch erst in Jahren. (Selbst wenn du in den nächsten Monaten eine Freundin findest, werdet ihr doch nicht sofort Kinder in die Welt setzen.)

Also trenne die Probleme. Und dann gehts in diesem Unterforum nur noch um Studium bzw. Beruf.

Nun stört dich, dass es so lange dauert, bis du Geld verdienen kannst. OK, aber das ist eben im Studium so, dass das 2 Jahre länger dauert. Und noch bist du doch jung.

Überdies dauert es bei dir natürlich länger, weil du das Studienfach gewechselt hast.

Das ist nicht tragisch, aber grade wenn du schnell in den Beruf kommen willst, dann ist doch das kontraproduktivste, jetzt schon wieder das Studienfach zu wechseln!

Grade wenn du mit Physik eigentlich durchaus klarkommst: Ja dann mach doch nun endlich mal was fertig, wenigstens bis zum Bachelor! Dann hast du eine Qualifikation, mit der du arbeiten kannst. (Besser wär natürlich Master)

Ich verstehe auch nicht, wieso du nun in Informatik oder Elektrotechnik wechseln willst. Nicht, dass das (wie Chemie und Physik) nicht auch nette Fächer wären - aber wieso wechseln? Du kannst doch auch als Physiker später in der Informatik oder in der Elektrotechnik arbeiten. Wer von denen, die Physik studiert haben, arbeitet schon später wirklich in der Physik? Gut, ein paar Leute, die an der Uni bleiben und da forschen. Aber die anderen, für die gibt es doch das Berufsbild "Physiker" eigentlich gar nicht. In der Industrie brauchst du eher für bestimmte Projekte Leute, die Ahnung haben, aber das ist oft gar nicht so wichtig, ob das nun ein Elektrotechniker ist oder ein Physiker, oder ob das ein Chemiker ist oder ein Physiker, oder ob das ein Informatiker ist oder ein Mathematiker oder Physiker.

Du wärst nicht der erste Physiker, der in der Masterarbeit so viel programmiert hat, dass er später in der Informatik gelandet ist. Und viele Stellen sind nicht exakt auf ein Studium hin ausgeschrieben. Überdies ist Physik wohl einer der härtesten Studiengänge überhaupt. Wenn du das geschafft hast, dann weiß ein Arbeitgeber, dass du dich auch in anderes wirst einarbeiten können.

Nur noch kurz, ich muss weg: Eine ganz wichtige Sache, die ich im Studium gelernt habe: Was du angefangen hast, das mach auch zu Ende.

Also wechsel nicht schon wieder, sondern zieh es durch.

Was du danach machst, ist ne andere Frage.
 

Krawallo

Neues Mitglied
Lieber Krawallo.

Spannend, was du schreibst.

Was mir dazu eingefallen ist:

- Du bist etwas Besonderes. Das kannst du mal so annehmen und dann entspannen.
- Du willst als Lehrer anderen helfen, sagst du. Mir erscheint es so, dass du zuerst dem (von dir) vernachlässigten Teil in dir selbst helfen willst. Und solltest. In dir gibt es, so scheint es mir, einen Teil, der das Gefühl hat, zu kurz gekommen zu sein oder benachteiligt zu sein. Das ist aber nur ein Gefühl, dass in der Vergangenheit von diesem Teil in dir falsch verstanden wurde. Hör einmal in dich hinein und sage diesem inneren Teil in dir, dass er nicht zu kurz gekommen ist und genau die selben Chancen wie alle anderen hat.
- Du erscheinst mir als sehr intelligent mit einem Hang zum Pessimismus. Deine Intelligenz lässt dich jedes Detail sehr schnell erfassen. Du hast aus irgendwelchen Gründen die Gewohnheit entwickelt, die negativen Dinge stärker wahrzunehmen, als die positiven Dinge. Das ist der Mechanismus, der dich Angst erfahren lässt. Ein reiner Mechanismus. Nichts besonders Schlimmes. Sicherlich hast du die Gewohnheit nicht absichtlich sondern unbewusst entwickelt. Der Fakt, dass du diese Gewohnheit entwickelt hast, bedeutet, dass du sie auch wieder verändern kannst. Wir Menschen haben die Kraft und die Fähigkeit unsere Welt zu verändern. Falls es dich interessiert, schau mal nach Achtsamkeitsmeditation - damit könntest du guten Erfolg haben.
- Du bist naturwissenschaftlich interessiert und daher sehr wahrscheinlich auch dort begabt. Mach irgend etwas in dem Bereich, das dein Herz anspricht.
- Man braucht kein Vitamin B um es zu etwas zu bringen. Wenn du authentisch an etwas interessiert bist und das tust, was du gerne tust, werden das andere Menschen merken und du wirst erfolgreich sein.
- Mach dir keine Sorgen wegen einer Frau. Kümmer dich erst einmal um deinen innerer Teil, der deine Hilfe braucht. Erst wenn es diesem Teil besser geht, hast du überhaupt Zeit für eine Frau und bist offen für eine Beziehung.

Falls du Fragen hast, frag einfach :)

Liebe Grüße
Anna
Danke für die aufbauende Antwort.
Wie kann man diesem inneren Teil helfen?
 

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Du bist keinem Raum beigetreten.

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