Nein, das war nicht so gemeint. Ich meinte damit, dass beide Elternteile einander sehr stark vertrauen müssen, damit dieser Lebensstil wie bei meinen Eltern funktioniert. Meine Mutter kann ohne meinen Vater leben, mein Vater ohne meine Mutter aber nicht.
Dein Vater könnte - wenn er müßte... Bevor Du es wieder falsch auffaßt: ich wünsche niemandem den Tod - außer ein paar Sachbearbeitern im jobcenter, aber das ist eine andere Geschichte (sie wünschten mir auch den Tod: Verweigerung des Zugangs zu Trinkwasser über volle drei Wochen! - dafür muß man - oder darf man - kein Ausländer sein).
Ich weiß nicht, ob ich einer Frau jemals so vertrauen könnte, wie mein Vater meiner Mutter. Wenn meine Mutter irgendeinen Fehler bei der Tablettenmischung macht, kann mein Vater daran sterben, der kontrolliert das nicht mal was er schluckt.
Weißt Du, die meisten Männer essen sogar unbesehen das, was die jeweilige Frau ihnen vorsetzt - ich auch. Oder hat Dein Vater einen Vorkoster? Vertrauen innerhalb der Familie/Ehe ist doch völlig normal - auch bei den Christen/Atheisten/Heiden. Insoweit verstehe ich Deine Vorbehalte nicht. Noch jede Frau hat, wenn es die (freiwillige) Arbeitsteilung so vorsah, ihre Famlie bekocht - und nicht vergiftet. Warum sollte es dann bei der Medikamentengabe anders sein?
Den zweiten Abschnitt hab ich nicht so ganz verstanden. Was hat meine Kultur jetzt mit der Frauensuche zu tun? Ich bin zwar Moslem, aber kein Araber und sehe auch absolut nicht südländlich aus. Das kann jetzt Vorteil und Nachteil sein. Das mit den deutschen Frauen hättest du dir sparen können.
Die sind aber "zugänglicher"... ist erwiesen.
Nein, das mit den Altersheimen gibt es in unserem Denkmuster nicht. Es ist eine große Respektlosigkeit bei uns, Eltern in ein Heim zu stecken. Abgesehen von der Kultur finde ich es auch sehr fragwürdig, seine Eltern einfach abzuschieben, nur weil sie unangenehm werden. Ich finde, man kann sie immer um sie kümmern, egal, was sie haben.
Schade, dann werden Ausländer im Kapitalismus, der in Deutschland par excellence praktiziert wird, niemals wirklich heimisch werden. Hier gilt nur Geld, je mehr umso besser! - kein Scherz. Deine Einstellung in allen Ehren und auch meine Mutter hat sie noch praktiziert, die Sorge für die "Alten". Für meinen Teil existiert niemand mehr, um den ich mich kümmern müßte - die Grabpflege ausgenommen. Deswegen habe ich es aber nicht weniger leicht. Meine Lebensgefährtin ist Schlaganfallpatientin. So habe ich sie kennen - und so blöd es klingt: lieben - gelernt. So gut ich kann, umsorge ich sie neben der Arbeit, von der mich auch niemand freispricht. Erzähle Du mir was von familiärem Zusammenhalt. Ganz leicht könnte ich mich der "Last" entledigen, sind wir doch nicht verheiratet. Ich müßte einfach nur "Nein" sagen. Doch gibt es da noch sowas wie ein Gewissen, welches auch - zumindest manche - Nicht-Moslems verspüren!
Übrigens zum Thema Kultur: nur weil jemand aus dem Ausland nach Deutschland kommt, bedeutet das nicht, dass für ihn jetzt alles aufgehoben ist. Wir dürfen hier trotzdem kein Schwein essen, auch wenn in DE Schwein gegessen wird...aber das ist jetzt OT
Wer verbietet denn Dir Deine gewohnte Küche? In Deutschland wird Dir niemand Deinen Speiseplan vorschreiben. Es gibt sogar ausländische Restaurants und Imbisse, die sich großer Beliebtheit erfreuen (Türken (Döner), Griechen, Italiener, Asiaten (Thai, Chinesen) usw). Verbiete mir bitte aber auch nicht meine Küche - ich esse, was mir schmeckt - und ich esse bei weitem nicht alles. Ihr dürft hier in Deutschland Eure Religion leben. Das sei Euch neidlos gegönnt. Doch zwingt niemanden zur Konvertierung geradeso wie die Deutschen das auch nicht tun. Wenn Du bereit bist, Dich zu integrieren, nicht zu verwechseln mit "assimilieren" (!), dann bleibe in Kontakt - daran wirst Du gemessen. Vmtl. hast Du bisher die falschen Informationen bekommen, daß Du Deutschland bzw. Deutschen so feindselig/mißtrauisch gegenüber stehst. Wenn dem aber tats. so sein sollte, sei die Frage gestattet, warum Du dann überhaupt nach Deutschland gekommen bist - in das Land Deiner Feinde? So alt ich geworden bin möchte ich fremde Kulturen kennen lernen und verstehen. Stoße ich allerdings auf Ablehnung - und das nicht nur persönlich bedingt, dann bleibt mir das Verständnis verschlossen. Wie anders soll ich dann reagieren? Viele Grüße