Darf ich zu diesem Punkt bitte kurz Stellung nehmen? Die Aussage, sich so zu akzeptieren, wie man ist, bezieht sich darauf, authentisch zu bleiben und sich nicht zu verbiegen, um anderen zu gefallen.
Natürlich soll und muss man sich stets weiterentwickeln. Ein Baby tut dies automatisch, lernt sprechen und selbständig auf Klo zu gehen
. Aber es würde sich nicht für die Mutter verstellen, damit die Mutter zufrieden ist. Eltern wissen, wovon ich spreche...
Genauso würde ich niemals rauchen, nur weil alle es cool finden. Ich verbiege mich nicht. Und das ist es, was dir viele User u.a. mitteilen wollen.
Du darfst zurecht stolz auf dich sein, ein Studienfach gefunden zu haben, das dir zusagt und dir gute Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt beschert.
Darf ich dir noch eine Frage stellen? Liebst du dich selber? Wenn jemand schreibt, er fühle sich ungeliebt, dann liegt die Ursache meist in dieser Person selber begründet. Wir sind alle Spiegel und wir kommunizieren unentwegt mit anderen Menschen. Ich kenne dich natürlich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass andere Menschen dich einfach in deinem Handeln nicht für authentisch halten. Irgendwas fällt ihnen auf, was nicht passt. Und das verwirrt sie und sie nehmen lieber Abstand. Könnte dies eine Erklärung sein?
Ich entwickle mich natürlich in die Richtung, die mir selbst gefällt.
Es gibt z.B. durchaus einige, die pinke Haare nicht mögen. Ich selbst finde sie ästhetisch, deswegen habe ich sie mir getönt. Mich hat sogar dieser damalige Freund gefragt, ob ich einen Knall hätte, weil ich das getan habe. Ich fiel vorher schon auf, dadurch stach ich erwartungsgemäß noch mehr hervor. Er war regelrecht enttäuscht von mir, weil er dachte, ich will eigentlich nicht auffallen. (so wie er, er ist lieber unauffällig/angepasst)
Mit jeder Entscheidung, die man trifft, reduziert man die Chance, mit jemandem auszukommen. Aber eröffnet sich gleichzeitig bessere Chancen bei anderen. Allen gefallen kann man nicht, das ist mir klar. Über das Aussehen kann man bereits Leute selektieren. Nur welche man wirklich anzieht und ob man die will, muss man herausfinden.
Vielleicht gefällt es mir nicht, dass ich anderen nicht gefalle, obwohl ich mich so mag, wie ich bin.
Insbesondere wenn mich eine Person nicht (mehr) mag, die ich selbst mag.
Für diesen einen Freund, der mich abgewiesen hat, habe ich mich nicht verbogen und bin mir treu geblieben. Zwar habe ich keine pinken Haare mehr, weil die Prozedur extrem haarstrapazierend und teuer/aufwendig ist, aber mit schönen Sachen etc. kann man auch auffallen.
Was ihn angeht, spaltet sich dennoch mein Glaube.
Ein Teil glaubt, dass er mich wirklich nicht attraktiv findet und sich nichts vorstellen kann.
Dann wiederum frage ich mich, ob er sich selbst nicht doch zu schlecht fühlt, weswegen er z.B. nie eine Freundin hatte.
Er verabscheut Fotos von sich und verkriecht sich, wenn jemand ein Foto machen will. Mit den Worten "Oh nein, bitte nicht.. ich hasse Fotos von mir", wenn man die Linse auf ihn richtet. Das hat er übrigens wortwörtlich in so einer Situation gesagt.
Warum sollte es also nicht plausibel sein, dass er sich selbst so sehr verabscheut, weswegen er mich und andere Frauen abweist?
Für mich sind mehrere Optionen gleichzeitig wahr, bis ich mehr Informationen habe, die die Elimination von einer oder mehreren Optionen zulässt. Ich verhalte mich nach dem, was er mir signalisiert. Wenn er sich nicht von allein meldet, lasse ich ihn in Ruhe.
Auf jeden Fall mag ich mich selbst so, wie ich bin und verstecke mich nicht. Es sind meine (Persönlichkeits-)Eigenschaften, die mir ermöglicht haben, so auszusehen und zu studieren. Würde ich mich selbst schlecht finden, würde ich mich hier nicht zeigen oder so von mir reden, glaub mir. Ich war nicht immer so wie heute und kenne den Unterschied.
Ich vermute, dass ich ihn so sehr mag, weil er mich an mein früheres Ich erinnert. Ich würde gern helfen und ihm zeigen, wie er mit sich selbst zurechtkommt, aber das klappt nicht. Er verkriecht sich lieber in seine intellektuelle Welt und verpasst haufenweise Chancen, eine wirklich gute Frau kennenzulernen. Damit meine ich nicht speziell mich, sondern generell irgendeine gute Frau.
Dass er mit sich selbst Probleme hat, ist nicht nur mir aufgefallen. Vielleicht weiß er selbst nicht, was mit ihm los ist und im nächsten Semester hat er sich ausgekäst.
Was ich mache? Meinen eigenen Scheiß. Auf andere warten bringt nichts. Ist schade, aber erzwingen kann man nichts.