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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Im Prinzip ist die Finanztransaktionsteuer eine gute Idee wenn sie die Finanzzockerei besteuern würde. Tut sie aber bislang nicht.

In den letzten 10 Jahren sind nach und nach mehr Steuern auf Kapitalerträge erhoben worden, die nicht die Zocker sondern die Normalos treffen.

Man muss sich die Systematik der Besteuerung mal ansehen:
1. Wer arbeitet, versteuert sein Einkommen. Nun möchte er es in ein Unternehmen investieren
2. Unternehmen erwirtschaften Gewinne und müssen darauf eine Gewerbestesteuer zahlen
3. Teile dieser versteuerten Gewinne schütten die Unternehmen an Anleger aus. Diese Anleger werden dann nochmal besteuert.
4. Mit der aktuellen Finanztransaktionssteuer zahlen Anleger dann ein weiteres Mal Steuern
5. Möchte der Anleger dann seinen Gewinn konsumieren, zahlt er ein nochmal Steuern, diesmal in Form der Mehrwertsteuer.

Vom Anfang bis zum Ende zahlt man 5(!) mal Steuern.

Das ist in Deutschland besonders extrem. Andere Länder wie die USA erlauben es steuerfrei zu investieren oder kennen Spekulationsfristen nach denen eine Anlage steuerfrei ist. Gab es in Deutschland bis 2008 auch, wurde aber abgeschafft.

Ich bin für eine Finanztransaktionssteuer, ABER wenn dann bitte mit einer Spekulationsfrist. Privatanleger, die privat vorsorgen und langfristig anlegen, sollten Gewinne nach einigen Jahren steuerfrei erhalten können. So ist z.B. eine private Rentenvorsorge möglich.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich fand die Diskussion auf den letzten Seiten merkwürdig, jetzt läuft sie wieder in eine bessere Richtung.
Ein BGE zu diskutieren und dabei davon auszugehen, dass in der Wirtschaft weder Veränderungen nötig wären noch durchgeführt werden müssten, führt die Diskussion m. E. ad absurdum.

Wir produzieren jede Menge überflüssigen Kram, der tonnenweise UNVERKAUFT wieder eingestampft wird, was jede Menge sinnlose Beschäftigungstherapie ist.
Wir blähen Verwaltungskram bis zum geht-nicht-mehr auf, statt Abläufe zu vereinfachen.
Und halten so Menschen künstlich in Arbeit, die gar nicht als Arbeitskräfte gebraucht würden.

Und dann die Produktion der 10000sten Variante einer Billigvase, Nippes in allen Formen und Farben, Plastikblumen, alberne Tassen und und und.
Braucht das die Welt? Macht es die Welt besser? Müssen diese Rohstoffe verbraucht, diese Schadstoffe produziert und diese Arbeitsstunden investiert werden?
Wirklich?
Nein.

Und zusätzlich haben wir Arbeitslose, denen wir keine Arbeit bieten könnten, wenn alle gewillt wären zu arbeiten.

Diese verdrehte Wirtschaftswelt funktioniert auf diese Weise nicht unendlich lange.
Und deshalb funktioniert es nicht, ein BGE losgelöst von all diesen Missständen zu betrachten, sondern man muss sich unser Wirtschaftssystem ansehen und wohin das führt, wenn nicht umgedacht wird.

Scheuklappendenken und "geht nicht" hat noch nie weitergebracht.
Mit so einem Herangehen gäbe es weder neue Entwicklungen noch entstünden neue, erfolgreiche Unternehmen und ebensowenig könnten sich bestehende Unternehmen entwickeln.

Es geht nicht um ein paar Menschen, die null Bock auf gar nichts haben.
Es geht darum, dass wir pro Person keine 8 Stunden Arbeit haben, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen und uns unsere Umwelt nicht völlig am Allerwertesten vorbeigeht.
Es würden sich durch Veränderungen neue, bisher noch unbekannte Tätigkeitsfelder eröffnen (bereits jetzt gibt es immer mehr Berufe, die vor 20, 15, vor 10 Jahren noch nicht existierten) und das etwas ausgleichen.
Dennoch wäre ein komplett neuer Ansatz nötig, um ein BGE zu diskutieren.
Ich würde durchschnittlich eher von 5 statt 8 Stunden Arbeit ausgehen.

Wer ein gewisses Grundgehalt hat, kann sich mit dem einbringen, was er gut kann, was ihm Spaß macht, statt aus monetären Gründen eine besser bezahlte, aber unpassendere Arbeit zu übernehmen.
Wer hinter etwas steht, ist motivierter und besser.
Jemand möchte deutlich mehr Geld und sich einen gewissen Luxus wie Restaurantbesuche, Reisen etc. gönnen: dann sucht er sich den oder die entsprechenden Job(s).
Ein anderer ist genügsamer, möchte sich aber mit seiner Begabung einbringen, mit der wenig zu verdienen ist: schön, jetzt kann er sich das erlauben.
Einer ist zufrieden mit dem bisschen, was ihm mit BGE möglich ist - überleben: in Ordnung.
Ein anderer arbeitet dafür gerne mehr und kann sich etwas gönnen.

Die Wirtschaft wäre nicht da, wo sie ist, wenn es kein Streben nach oben geben würde, wenn Menschen keine Ambitionen und Träume hätten und diese verwirklichen wollten.
Das löst sich nicht - schnipps! - mit Einführung eines BGE in Luft auf.

Für schwer zu besetzende Stellen im Gesundheitssystem, im Reinigungssektor und was sonst betroffen ist, gilt: Arbeitsbedingungen deutlich verbessern, finanzielle und andere Anreize schaffen.
Diese Bereiche sind wichtig für uns alle, uns müsste daran gelegen sein, sie zu stärken.
Das sollte Priorität bekommen.

Das Geld wird nicht weniger in einem Land durch andere Verteilung, Umschichtung.
Was einzig fehlt ist der Wille.
Und der Mut zu neuen Wegen.

Wenn wir nicht mal innovativ Denken trauen, uns nicht mit Gedanken spielen trauen, so Möglichkeiten erruieren, wie sollte je irgendetwas entstehen?
Den Mutigen gehört die Welt.

Und je komplexer ein Thema ist - dieses ist verdammt komplex! - desto mehr Teamwork ist nötig, um ein tragfähiges Konstrukt zu entwickeln.

Lösen wird das keine Forengemeinschaft.
Aber ein Spiel könnte sie daraus machen!
Sich auf das Gedankenspiel einlassen könnte, Ideen und Lösungsansätze einbringen, von denen in einer Diskussion einige für gut befunden und als Baustein dem Spiel hinzugefügt und andere verworfen werden könnten.

Dabei sollte es eine Regel geben, die ich von einem Vorgesetzten übernommen habe:
Jedes "nein, geht nicht" muss mit einer Alternative kommen, alleine darf das "Nein" leider nicht mitspielen.


Ich kann ganz häufig beobachten, dass junge Menschen angemessen bis großzügig von den Eltern finanziert werden während des Studiums. Dennoch studieren sie nicht nur, sondern arbeiten.
Egal, ob für zusätzlichen Luxus oder um Kapital anzuhäufen.
Kennt hier keiner der Kritiker solche Schüler und Studenten?

Da ist der Arbeitskollege, der ein Unternehmen und Mietshäuser erbte.
Das Unternehmen verkaufte, die Miete mitnimmt, und weiterhin in seiner winzigen Wohnung wohnt und seiner gutbezahlten Tätigkeit nachgeht.

Auch eine Nummer kleiner kenne ich das, Mietshäuser, Sachbearbeiterposten, abbezahltes Eigenheim.
Er könnte locker Stunden reduzieren, tut es aber nicht.
Diese Menschen fallen mit Einführung eines BGE doch nicht plötzlich alle tot um und die wird es immer geben.

Kennt ihr wirklich nur Leute mit einer Null-Bock-Haltung?
Oder geht ihr von Euch selbst aus, wärt mit einem sozusagen Hartz-IV-Level zufrieden und würdet keinen Finger mehr rühren?
Mir erscheint das so abwegig.
 
D

Die Queen

Gast
Wer ohne BGE es nicht schafft seine Ziele zu erreichen, wird es mit BGE auch nicht.

Aber macht ruhig. Glaubt weiter dass alle Gott weiß was werden wegen BGE. Funktioniert nen Monat bis man rallt:
"oh, irgendwie wird alles teurer"
"oh, wieso geht unsere Infrastruktur im A****?"
"oh, wieso gibt es immer weniger Leute für bestimmte Dienstleistungen?"
"oh, wieso steigen die Kosten ins unermessliche!?"
"oh, wieso kommen immer mehr Leute ins Land nur um zu beziehen?"
"oh, wieso fallen alle mit ihren Träumen trd. auf die Nase?"
"oh wieso geht kein Kind mehr zu Schule?"
"oh, irgendwie war eine Gesellschaft mit einer Pflicht zu Leistung für den Wohlstand doch besser. Denn wenn niemand sich verpflichtet fühlt den Wohlstand zu mehren, verschwindet der Wohlstand. Und wenn der Wohlstand verschwindet, dann haben wir einen Zusammenbruch und wir haben den Mittelalter vor der Haustür! "


Boah, es ist echt unfassbar über so viel dekadente Naivität zu lesen. Gerade von Leute, die im Wohlstand aufgewachsen sind und am Fundament rumbohren und sägen und überhaupt nicht rallen, dass sie sich ihr eigenes Grab schaufeln dabei...
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Boah, es ist echt unfassbar über so viel dekadente Naivität zu lesen. Gerade von Leute, die im Wohlstand aufgewachsen sind und am Fundament rumbohren und sägen und überhaupt nicht rallen, dass sie sich ihr eigenes Grab schaufeln dabei...
Kann es dir nicht egal sein? Ich bin auch kein Befürworter des BGEs und sehe da sehr viel Problempotenzial, Finanzierung miteingeschlossen. Nichtsdestotrotz kann man ja einfach darüber reden, was für Probleme möglich sind und überlegen wie man sie lösen könnte.
Darüber zu schimpfen ist meiner Meinung nach genauso verfehlt für so ein Diskussionsthema als stur anzunehmen, dass das klappt, weil man es mal auf facebook gelesehen hat.

Selbst wenn das BGE kommt und du sicher bist, dass es nicht klappt, dann überweise das Geld zurück oder wander direkt aus. Letzteres werde ich machen. Man wird dich nicht aufhalten. Im Gegenteil, je weniger die Population desto eher können lebensnotwendige Güter für alle erhalten bleiben.

Wenn die Mehrheit der Leute ein BGE will, denkst du dein Gefauche kann irgendwie was ändern?

Das BGE ist noch ein Gedankenspiel. Die Finanzierung noch in den Sternen, gerade weil auch die Konzepte so variieren. Was bringt es wenn beide Seiten nicht bereit sind Kritik und Anregungen nachzuvollziehen oder zu bedenken? Hier werden nur Fronten verhärtet, statt vollumfänglich zu denken, wodurch irgendwann die wichtigen Fragen durch reine Ideologie, Eisernheit und unreflektierten Konservatismus vergessen werden.

Bitte sehr geehrte Queen, befeuere diese Fronten nicht durch emotinalisierte Aussagen. Deine Fragen (im selben Post) sind meiner Meinung nach berechtigt und eine weitere Person kann ja Anstellungen machen, Lösungen oder Kritik zu bieten.

Nur haben Beleidigungen, Sturheit und Ideologieglaube noch kein Problem gelöst.
 

Portion Control

Urgestein
Selbst wenn das BGE kommt und du sicher bist, dass es nicht klappt, dann überweise das Geld zurück oder wander direkt aus. Letzteres werde ich machen. Man wird dich nicht aufhalten. Im Gegenteil, je weniger die Population desto eher können lebensnotwendige Güter für alle erhalten bleiben.

Wenn die Mehrheit der Leute ein BGE will, denkst du dein Gefauche kann irgendwie was ändern?
Gut, diese weiterführende Fragestellung würde sich ja erst nach der Einführung eines BGE lohnen.
Und diesbezüglich habt "ihr" ja aktuell deutlich den schwarzen Peter. Denn die Frage ist ja nicht wie viele Menschen das wollen, sondern ob damit die Einführung beeinflusst wird. Selbst wenn der gemeine Pöbel in der Mehrheit wäre, hätte dies dennoch ziemlich wenig mit einer tatsächlichen Einführung gemeinsam.
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Ich bin kein Fan des BGE. Ich habe noch kein Modell gesehen, das wirtschaftlich und sozial funktionieren könnte.

Dennoch glaube ich, dass es die Zukunft ist. Wenn die Automatisierung so weiter geht, dann gibt es in 50 Jahren nur noch für wenige Menschen ein Arbeitseinkommen. Was machen wir dann?
 
D

Die Queen

Gast
Kann es dir nicht egal sein? Ich bin auch kein Befürworter des BGEs und sehe da sehr viel Problempotenzial, Finanzierung miteingeschlossen. Nichtsdestotrotz kann man ja einfach darüber reden, was für Probleme möglich sind und überlegen wie man sie lösen könnte.
Darüber zu schimpfen ist meiner Meinung nach genauso verfehlt für so ein Diskussionsthema als stur anzunehmen, dass das klappt, weil man es mal auf facebook gelesehen hat.

Selbst wenn das BGE kommt und du sicher bist, dass es nicht klappt, dann überweise das Geld zurück oder wander direkt aus. Letzteres werde ich machen. Man wird dich nicht aufhalten. Im Gegenteil, je weniger die Population desto eher können lebensnotwendige Güter für alle erhalten bleiben.

Wenn die Mehrheit der Leute ein BGE will, denkst du dein Gefauche kann irgendwie was ändern?

Das BGE ist noch ein Gedankenspiel. Die Finanzierung noch in den Sternen, gerade weil auch die Konzepte so variieren. Was bringt es wenn beide Seiten nicht bereit sind Kritik und Anregungen nachzuvollziehen oder zu bedenken? Hier werden nur Fronten verhärtet, statt vollumfänglich zu denken, wodurch irgendwann die wichtigen Fragen durch reine Ideologie, Eisernheit und unreflektierten Konservatismus vergessen werden.

Bitte sehr geehrte Queen, befeuere diese Fronten nicht durch emotinalisierte Aussagen. Deine Fragen (im selben Post) sind meiner Meinung nach berechtigt und eine weitere Person kann ja Anstellungen machen, Lösungen oder Kritik zu bieten.

Nur haben Beleidigungen, Sturheit und Ideologieglaube noch kein Problem gelöst.
Nur weil Millionen [...] sich für die selbe blöde Idee begeistern, ist es noch lange nicht richtig... Oder ungefährlich.

Sollten künftige Generationen tatsächlich massives Leid erfahren, nur weil eine wohlstandsverwöhnte Generation den Hals nicht vollgekriegt hat und meinte, dass "es diesmal ganz bestimmt mit dem Sozialismus klappt"?

Ich denke nicht.
 
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Gelöscht 114919

Gast
Nur weil Millionen [...] sich für die selbe blöde Idee begeistern, ist es noch lange nicht richtig... Oder ungefährlich.

Sollten künftige Generationen tatsächlich massives Leid erfahren, nur weil eine wohlstandsverwöhnte Generation den Hals nicht vollgekriegt hat und meinte, dass "es diesmal ganz bestimmt mit dem Sozialismus klappt"?

Ich denke nicht.
Sofern die Möglichkeit besteht, jederzeit auszusteigen, sehe ich darin kein Problem. Wer sich selbst sabotiert, kann das gerne machen, solang er keine Leute an sich bindet.
Sprich solang kein Ausreisestopp mit einhergeht, sehe ich kein Problem für Kritiker, Gegner oder einfachen Leute die schlicht arbeiten wollen. Dass das System dann ggf. zusammenbricht, ist dann nicht des Abwanderers Problem.
 
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