Guten Abend, Eine
erstmal Danke für den Input und Dein Vertrauen. Prima.
Das ist ja schon mal gut, dass Du auf Station bist. Da bin ich auch erleichtert. War das geplant oder eher nicht? Wie lange bist Du schon dort?
Ich war 6 Monate am Stück drin. Anfangs ging nichts mehr bei mir. Deswegen finde ich das total schön und klasse, dass Du so ausführlich und informativ geantwortet hast.
Ich möchte Dir nix vormachen, es wird immer wieder mal passieren, dass man enttäuscht wird. Leider.
Was ich damals als erstes gelernt bekam, dass war die Tages-Struktur. Ich war dabei etwas bockig, weil ich das teilweise als doof empfand, schließlich wollte ich aus meiner Krise raus.
- Daher meine Frage, wie ist das bei Dir? Kannst Du das annehmen, Deine nächsten Schritte selber zu organisieren? Also ich musste mich schon arg anstrengen, um den täglichen und straffen Plan einhalten zu können. Ohne Meckern meinerseits ging das nicht.
Es dauert etwas, bis man merkt das die Struktur Halt gibt. Das ist wichtig, so banal einem so manches erscheint.
- Betrachte die Therapie mal als Puzzle! Dabei nimmt man doch auch die Randteile zu erst, als Struktur. Die Umgebung kann einem dabei helfen. Am besten man bezieht sie aktiv mit ein. Du hast doch bestimmt eine Bezugsschwester/Pfleger. Kannst Du Dich ihr/ihm schon anvertrauen? Bei mir hat das etwas gedauert. Es muss halt alles erst wachsen.
Es ist und bleibt Schwerstarbeit, wenn man an sich arbeitet. Das auch noch aus einer Ausnahmesituationen heraus. Krass, oder?
Die professionellen Helferinnen und Helfer bringen die notwendige Distanz mit. Gerade wenn man sich auskotzt, ist das wichtig. Darüber braucht man sich also keinen Kopf machen.
Finde ich gut, dass Du in der Kirche zu Ruhe kommen kannst.
Die Therapie wird mir die Angst vor Menschen nicht nehmen.
Und was wenn doch? Es ist ein hartes Stück Arbeit sich sein Leben zurück zu erobern. Denke immer daran,
Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben! Nimmt man sich wichtig, dann ist es auch für andere ein sichtbares Zeichen ernst genommen zu werden!
Das sich öffnen können, dass ist und bleibt immer mit einem gewissen Restrisiko verbunden. So meine persönliche Erfahrung. Andererseits möchte ich die Idioten nicht gewinnen lassen. Darin bin ich inzwischen ziemlich trotzig geworden. Sehe somit nicht ein, dass die mein ganzes Leben tangieren, denn das macht keinen Sinn.
Viele Grüße,
abendtau