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Nicht der Norm entsprechend?

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Che.G

Aktives Mitglied
Das ist wohl eh ein Problem der Deutschen, für alles muß es Normen geben!Das alles wir nun auch noch verstärkt durch EU-Normen, bin mal gespannt wann es den Normierten Eu-Bürger gibt. Öhh, wenn es den nicht schon gibt!
der Che.G, der eigentlich auch ein Freak ist, weil nicht normiert:cool:
 

Che.G

Aktives Mitglied
Hallo Beate,

Ersteinmal ein großes Lob - auch wenn es für dich normal ist.
Ich habe ab und an auch mit Behinderten zu tun, allerdings eher beruflich.
Nunja, momentan ist Schule und auf unserem Gelände befinden sich Werkstätten, in denen Behinderte arbeiten.
Ich muss sagen, dass die einfach süß sind. Sie tun ja keinem was (obwohl sie manchmal Grund hätten), sind meist Down-Kinder und leichter Behinderte.
Was mich nur - auch aus beruflicher Sicht - immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben. In den Werkstätten haben die Betreuer oft alle Hände voll zu tun, damit nicht wieder 2 (egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht) auf dem Klo verschwinden...

Naja, zur eigentlichen Frage: Normalität sit selbst für Wissenschaftler ein ganz schwieriger Bereich, der sich für sie nur dadurch definieren lässt, dass man den Großteil als normal bezeichnet. Allerdings verschließen sie damit die Augen davor, was dann alles normal sein kann: Essstörungen, Depressionen, Kaufrausch, massiger Alkoholkonsum sind in manchem Alter vorwiegend anzutreffen.

Sagen wir es also so: Normal ist das, was man selbst für gegeben sieht, ohne dabei anderen zu schaden.

LG
Hi Chimaira,
ich bitte Dich folgendes "...immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben." nicht zu verallgemeinern!
der Che.G
 
Zuletzt bearbeitet:

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo darkside_now,
Zitat:
Als Jugendliche/r bin ich jeden Tag im Bus mit erwachsenen Mongoloiden gefahren. Die waren laut. Die waren obszön. Und die haben hermgeknutscht, was ich unendlich abstoßend fand, da die das nicht so richtig draufhatten, und wenn sie fertig waren und sie ihre Lippen voneinander lösten, hat der Speichel Fäden gezogen und so.

Das fand ich maximal Abartig.

Ich bin ausgesprochener Ästhet, manchmal mit einem Hang zur Negativästhetik.
-----
Hier sprichst Du etwas an, was ich den Eltern der behinderten Menschen ankreide; aus falsch verstandener Nachsicht wird gerade Menschen mit Trisomie 21 nicht beigebracht, moralische und ethische Grenzen nicht zu überschreiten. Sehr wohl können auch schwerst mehrfach behinderte Menschen lernen sich so zu benehmen, dass es nicht anstößig ist.

Einige Menschen mit Handicap können z.B. nicht leise sein, sie reden sehr laut oder geben laute Geräusche von sich; verständlicherweise schauen dann alle auf diesen Menschen - das ist legitim. Wenn meine Tochter plötzlich irgendwo loskreischt, schauen die Menschen im Umkreis aber meist nach kurzer Zeit wieder weg. Eine Frau konnte vor kurzem ihren Blick für sehr lange Zeit nicht von meiner Tochter abwenden, ich bin dann zu ihr hingegangen, habe sie angesehen und gefragt ob sie sich nicht schämt so penetrant zu gucken, und ob es ihr helfen würde wenn ich ihr eventuell Fragen beantworten würde. Sie tat dann so als würde sie etwas in ihrer Tasche suchen und ignorierte mich und meine große Tochter.
Menschen die "anders" sind müssen nicht geliebt werden, sollten aber genauso angenommen und integriert werden wie Du und ich.

Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Video,

Ich passe nicht in die "Norm"...wo sind wir hier eigentlich ? Gibt es eine Norm ? Meiner Meinung nach nicht. Kann es nicht geben. Jeder ist verschieden. Ein Individuum für sich. Jeder ist seine eigene Norm.
---
Das ist die Auffassung die leider den meisten Menschen fehlt. Gut das es Menschen wie Dich gibt.

Danke
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Beate,

Ersteinmal ein großes Lob - auch wenn es für dich normal ist.
Ich habe ab und an auch mit Behinderten zu tun, allerdings eher beruflich.
Nunja, momentan ist Schule und auf unserem Gelände befinden sich Werkstätten, in denen Behinderte arbeiten.
Ich muss sagen, dass die einfach süß sind. Sie tun ja keinem was (obwohl sie manchmal Grund hätten), sind meist Down-Kinder und leichter Behinderte.
Was mich nur - auch aus beruflicher Sicht - immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben. In den Werkstätten haben die Betreuer oft alle Hände voll zu tun, damit nicht wieder 2 (egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht) auf dem Klo verschwinden...

Naja, zur eigentlichen Frage: Normalität sit selbst für Wissenschaftler ein ganz schwieriger Bereich, der sich für sie nur dadurch definieren lässt, dass man den Großteil als normal bezeichnet. Allerdings verschließen sie damit die Augen davor, was dann alles normal sein kann: Essstörungen, Depressionen, Kaufrausch, massiger Alkoholkonsum sind in manchem Alter vorwiegend anzutreffen.

Sagen wir es also so: Normal ist das, was man selbst für gegeben sieht, ohne dabei anderen zu schaden.

LG

Hallo Chimaira,
es ist kein Verdienst mit Menschen die etwas anders sind zu leben.
Meine Mutter spricht auch immer von "den behinderten Kindern aus der Werkstatt", sie sind jedoch Erwachsene Menschen mit Handicap. Da viele dieser behinderten Menschen sehr lange bei ihren Eltern gelebt haben, wurden sie "klein gehalten", sie wurden nicht aufgeklärt, ihnen wurde nicht beigebracht ihre sexuellen Gefühle nicht in aller Öffentlichkeit nach Lust und Laune ausleben zu können. Sexualität hat jedes Individuum, und jeder Mensch hat ein Recht darauf. Wir halten Regeln ein und Menschen mit Handicap können das auch.

Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Che,
Zitat:

ich bitte Dich folgendes "...immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben." nicht zu verallgemeinern!
der Che.G
_______________

Diese Äußerungen entstehen häufig dann, wenn falsch verstandene Fürsorge geistig Behinderten keine Grenzen aufzeigt. Es bedarf einzig und allein Akzeptanz eines Menschen (ob behindert oder nichtbehindert) um z.B. Diskretion beizubringen. Zu sagen, die süßen Behinderten, langt nicht - das ist falsch verstandene Fürsorge.

Lieben Gruß
Beate
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Ich habe ja hier schon mal erzählt, dass mein Bruder auch Autist ist, genauso wie ich. Nur ist sein Autismus eben ausgeprägter, und es kommt auch sehr häufig zu Schrei-und Panikattacken. Die Nachbarn hören natürlich alles mit und wir (meine Mutter und ich) trauen uns mittlerweile gar nicht mehr auf die Straße. Es wird viel über uns gelästert und getratscht, ich weiß es einfach. Natürlich hätten es diese Menschen alle wahnsinnig gerne, wenn wir hier einfach verschwinden würden. Wir passen hier schon mal grundsätzlich nicht rein, nach den Ansichten der Leute, die dieses Normdenken unterstützen.

Ok, zudem kommt ja auch noch, dass ich hier an der Ostsee in einem winzigen Dorf wohne, wo es üblich ist, dass jeder jeden kennt. Hier wird normalerweise mit 25 geheiratet, man geht in die Kirche, es gibt hier Dorffeste, wo natürlich alle hingehen. Die durchschnittliche Knderzahl pro Familie beträgt hier mindestens 2. Und die Mütter gehen hier normalerweise, wenn überhaupt, nur in der Nähe der eigenen Wohnung arbeiten, also zum Beispiel im Supermarkt hier im Dorf oder in der Bäckerei.
Alte Frauen fahren morgens um 6 mit ihren Birkenstocks mit dem Fahrrad zur Bäckerei.

So, wir passen hier gar nicht rein. Wir entsprechen hier nicht der Norm. Wir, oder besser gesagt, diese 3 anderen Typen aus meiner Familie (Mutter, Vater, Bruder) sind laut, unkonservativ und zum Kotzen spontan.
Wir gehen nicht in die Kirche, wir glauben nicht, sind in den Augen der Leute hier "ungläubige Hunde und Heiden". Das hat man uns einmal gesagt.

Ich bin ein felinophiler Spinner, ein Alien, in dieser Welt aus Normalität und Gleichgesinntheit.

Aber es macht mir nichts aus. Ich bin zufrieden damit. Ich bin natürlich nicht zufrieden mit meiner Familie, diese Lautstärke ist scheiße. Ich würde so gerne mit Josie alleine leben, in einer seperaten Wohnung :( .
Aber mit mir bin ich zufrieden. Ich habe keinen Grund, mich hier anzupassen. Keinen Grund, in die Kirche zu gehen oder sonstwas.

Klar bin ich hier in dieser verfluchten Dorfgemeinschaft ein Außenseiter. Klar bin ich ein Freak. Ok, scheiß drauf.

Ich passe nicht in die "Norm"...wo sind wir hier eigentlich ? Gibt es eine Norm ? Meiner Meinung nach nicht. Kann es nicht geben. Jeder ist verschieden. Ein Individuum für sich. Jeder ist seine eigene Norm.

video
Sehr schöner Beitrag, Peter. Und mit vielen Parallelen zu mir.

Meine Eltern waren krass gegensätzlich - meine Mutter mit dem Lebensmotto: was sollen denn die Leute sagen/denken - und mein Vater: Das höchste wozu der Mensch im Leben gelangen kann, sind eigene Gedanken und eine eigene Meinung. Die "Leute", irgendwelche Normen waren ihm doch egal.
Ich bin unendlich froh und dankbar, so einen Vater gehabt zu haben.

Und als jemand, der weder hetero noch schwul ist passe ich auch in keine Norm.

Nur - die Erkenntnis, dass es keine Norm geben kann, dass jeder ein Individuum, seine eigene Norm ist, hatte ich mit 18 noch nicht, die musste ich mir erst erarbeiten.

Ich denk grad an deinen Thread "Thearpeutenwechsel" - ich finde, unsere Gesellschaft wäre viel eher therapiebedürftig - zu lernen, den Mitmenschen in seinem So-Sein als Individuum zu akzeptieren und nicht in Schubladen zu stecken - als du.

Peter
 

chimaira

Aktives Mitglied
Hi Chimaira,
ich bitte Dich folgendes "...immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben." nicht zu verallgemeinern!
der Che.G

Wieso? Haben das nicht alle Menschen? Und wird sowas nicht immer verallgemeinert? Darum gehts hier auch gar nicht, das siehst du zu eng, finde ich. Denn diese Verallgemeinerung hat nichts Negatives, sie ist nur dazu geeignet, zu zeigen, dass auch bei Behinderten Sex "normal" ist.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Hallo Chimaira,
es ist kein Verdienst mit Menschen die etwas anders sind zu leben.
Meine Mutter spricht auch immer von "den behinderten Kindern aus der Werkstatt", sie sind jedoch Erwachsene Menschen mit Handicap. Da viele dieser behinderten Menschen sehr lange bei ihren Eltern gelebt haben, wurden sie "klein gehalten", sie wurden nicht aufgeklärt, ihnen wurde nicht beigebracht ihre sexuellen Gefühle nicht in aller Öffentlichkeit nach Lust und Laune ausleben zu können. Sexualität hat jedes Individuum, und jeder Mensch hat ein Recht darauf. Wir halten Regeln ein und Menschen mit Handicap können das auch.

Lieben Gruß
Beate
Ich weiß gar nicht, ob das wirklich schon Erwachsene sind. Wobei ich die Grenze hoch stecke: 21-jährige sind immer noch "Kinder" für mich *g*.
Klar, ein paar Erwachsene sind dabei, die dann "wichtigere" Aufgaben haben. Aber man kann Trisomie-Menschen schlecht schätzen, finde ich.
Und doch, ich finde, das ist ein Verdienst! Weil es nicht jeder kann. Es kann ja auch nicht jeder mit Kranken arbeiten oder Müllarbeiter werden. Jeder Beruf und jede Berufung darf gelobt werden :)
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Ich weiß gar nicht, ob das wirklich schon Erwachsene sind. Wobei ich die Grenze hoch stecke: 21-jährige sind immer noch "Kinder" für mich *g*.
Klar, ein paar Erwachsene sind dabei, die dann "wichtigere" Aufgaben haben. Aber man kann Trisomie-Menschen schlecht schätzen, finde ich.
Und doch, ich finde, das ist ein Verdienst! Weil es nicht jeder kann. Es kann ja auch nicht jeder mit Kranken arbeiten oder Müllarbeiter werden. Jeder Beruf und jede Berufung darf gelobt werden :)
Hallo Chimaira,
da in Deutschland für ALLE Schulpflicht besteht (10 Jahre), sind die Angestellten in Werkstätten mindestens 15/16 Jahre alt; die meisten sind älter. Das Verhalten erinnert oft an Kinder, da hast du recht, aber es sind wirklich erwachsene oder fast erwachsene Menschen. Eine Verniedlichung schadet der Entwicklung dieser Menschen. Menschen mit Trisomie 21 haben einen besonderen Charme, ohne Frage, aber jeder sollte nicht vergessen das sie trotz des kindlichen Gemüts, erwachsene Menschen sind. Wenn sie kindlich behandelt werden, können sie das Erlernte nicht anwenden.
Eltern die ihre behinderten Kinder nicht bei sich behalten, weil sie es einfach nicht schaffen, würden mindestens genauso viel Achtung verdienen. Niemand zwingt einen anderen zu irgendetwas. Wichtig ist, dass man alles aus Überzeugung macht.
Lieben Gruß
Beate
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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