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Nicht der Norm entsprechend?

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pete

Sehr aktives Mitglied
Hi Yosuah,

hihi - du hast auch die Glotze abgeschafft ? ;)

Na, ich will mir das auch garnicht vorstellen. Wer weiss, wozu die Gentechnik mal in der Lage sein wird, aber dazu hoffentlich nicht, kann ich auch nicht glauben.
Das läuft auch - aus meiner spirituellen Sichtweise - jeglicher Entwicklung zuwider.

Peter
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Lieber Video7,

Zitat:
Ich will auch gar nicht in diese eingedeckelte Tupperwelt passen, bei der es grüne Vorgärten gibt, mit Müttern, die bergeweise Pfannkuchen backen und die Feuerwehr nur ausrückt, um Katzen vom Baum zu retten.

Deine Argumente sind sehr treffend. Du bringst zum Ausdruck, dass "etwas schräg" in Ordnung ist, das entspricht auch meinem Stil. Es tut sehr gut das zu lesen was Du geschrieben hast.

Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Beate,

die Norm ist weiter nichts als eine Schublade - wenn ich dabei an die Nazis denke wird mir übel. Der normierte Mensch - und alles andere ab in die Euthanasie ??

Oder die Alten. Es heisst, du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir gut gehe und du ein langes Leben habest. War wohl vor diesem Gebot üblich, die Alten einfach zu entsorgen, und da konnte man als Junger davon ausgehen, dass es einem selbst passieren würde.
Heute haben wir ja wieder die anwachsende Alterspyramide.

Zu recht ist es für dich völlig normal.

Die Reaktionen von aussen sehe ich als Angst, selbst betroffen sein zu können, durch Unfall oder Krankheit.

Und die Frage ist: Gibt es überhaupt eine Norm ? Dieser Nazi-Scheiss vom arischen Menschen kanns ja wohl nicht sein..

Liebe Grüsse

Peter

Lieber Pete,
es ist sehr gut das Du Euthanasie ansprichst, dieses Thema was immer noch in viel zu vielen kranken Hirnen bejubelt wird (ist leider so). Hier in meiner Gegend gibt es eine WG mit behinderten Menschen, diese berichten über die medizinischen Versuche die an ihnen vollzogen wurden. Mit sehr einfachen Worten berichten sie detailiert über Geschehnisse die ihnen wiederfahren sind. Und es gibt tatsächlich Menschen die in der Öffentlichkeit heute Dinge sagen die einen erschauern lassen; z.B. wenn ich mit meiner Tochter unterwegs bin habe ich gehört "soetwas hätte Adolf vergast".
Ebenso die immer älter werdenden Menschen, viel zu viel alleine gelassen. Die meisten werden notdürftig versorgt, kaum einer wird umsorgt oder "betüddelt", dabei kann ein alter Mensch sehr viel geben.
Eine Vielfalt an sozialen Kontakten in jeder Hinsicht wäre ein schönes Ziel, für jeden.
Beate
 
O

OoDunkleFeeoO

Gast
Da es in meiner Familie recht viele Menschen gibt die Behindert sind, wollte ich Euch einmal fragen, wie ein Mensch sein sollte der der Norm entspricht.
-
Eure Antworten interessieren mich sehr, da ich mein ganzes Leben mit Behinderten zusammen lebe. Meine große Schwester ist durch einen Unfall debil, sie kann laufen und in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Meine Mutter ist seit fast 16 Jahren fast blind (Schlaganfall), mein Vater ist fast taub (altersbedingt) und meine große Tochter ist schwerst mehrfach behindert (sie sitzt im Rolli, spricht nicht, Autistin, auf einem Auge blind). Das Zusammensein ist für mich normal, automatisch achte ich auf Stufen die meine Mutter nicht sieht, ich sehe jeden Hund (meine Schwester hat Panik vor Hunden), mit meinem Vater spreche ich laut; an meine Tochter komme ich heran wenn ich Lichter anmache, mit ihr rede, Musik anmache.
Da das Zusammensein mit diesen Menschen mir in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist es für mich normal. Aussenstehende sagen "oh Gott, wie schrecklich" und ich denke mir, was ist daran bitte schrecklich? Das Fremde, nicht vertraute ist den meisten Menschen nicht geheuer, sie sind unsicher und reagieren darauf dann mit "oh Gott, wie schrecklich".
Ich sage ja auch nicht zu einem Mann der eine Glatze hat, oh Gott, wie schrecklich.
Eure Meinung würde mich interessieren. Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch Makel hat, irgendwie nicht der Norm entspricht.

Beate
Hi Beate,

der Begriff der Norm auf lebendiges anzuwenden finde ich irgendwie grausam.
Ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der irgendeiner Norm entspricht. Jeder hat so seine Macke. Aber gerade deshalb finde ich Menschen mit Makeln und Fehlern interessanter und liebenswerter.
Von Menschen die immer so aalglatt tun und den perfekten raushängen lassen habe ich bisher immer Abstand genommen.
In der Gegenwart solcher Menschen fühle ich mich unwohl und irgendwie weniger wert.
----------
Aber zu deiner Frage...für mich sollten Menschen menschlich sein und meinetwegen auch vor Macken und Fehlerchen strotzen (mach ich ja genauso). :D Die einzige Norm, die ich für mich akzeptiere ist die des Mensch-seins. Alle, die von einer Norm reden, meinen wohl so eine Art besserer Mensch...ohne Fehler, perfektes Aussehen, immer freundlich, immer hilfsbereit etc.
Kein Mensch sollte sich auf die Art über andere erheben.
Im Grunde wollen solche Menschen doch nur von sich ablenken. ;)

Feechen
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Lieber Che,
Zitat:
wer bestimmt die Norm?
Ich entspreche auch nicht der sogenannten Norm, bin ein sogenannter Contimann, mein Vater ist fast taub, meine Schwester ist auch fast taub sowie meine Nichte. Mit meiner Schwester und meiner Nichte muß ich auch laut reden, mit meinen Vater allerdings nicht er hört immer konzentriert zu, wenn ich mit meinem Vater laut spreche versteht er mich weniger.
Ich behaupte einfach mal das Deine Sinne geschärft sind, andere mögen das als schlimm empfinden, nur wird es für andere erst schlimm wenn sie in so eine Situation kommen. Sie können sich das halt nicht vorstellen, ich denke aber man sollte damit rechnen, den es kann einen schneller wiederfahren als es einen lieb ist. Daher sage ich immer nicht blind durch die Gegend laufen, sondern mit geschärften Sinngefühlen.
der Che.G

Du sagst die Sinne schärfen, ja Du hast recht. Meine Sinne sind geschärft durch die Tatsache Menschen anzunehmen wie sie sind. Ohne wenn und aber. Bei einer Veranstaltung in München habe ich eine Frau kennengelernt die Contergan-geschädigt war; sie hatte keine Arme und hat sehr geschickt mit ihren Füßen Zigaretten gedreht. Meinen Blick konnte ich damals kaum abwenden, denn es war faszinierend wie geschwind sie das machte. Wir sogenannten nichtbehinderten müssen uns vom Kopf her anpassen und enorm viel dazu lernen.
Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Liebe Beate,
es gibt und sollte keine Norm an Menschen geben.Jeder Mensch ist ein Individium
seiner selbst. Was zählt ist sein Inneres, seine Seele nicht das Äußere.
Aber wenn man so manche Werbung sieht und viele dadurch beeinflußt werden
gerade bei den jungen Heranwachsenen das das wichtigste das Äußere ist, da verstehe ich die Welt nicht mehr. Aber ich glaube diese Zeit macht jeder durch
bis man selber irgendwann erkennt was wichtig ist.
Also ich gehe und spreche Menschen mit Behinderung ganz normal um /an.
Mein Blick hat die Aufmerksamkeit überall wo ich unterwegs bin.
Ich habe selber eine Narbe im Gesicht und werde so ab und zu angestarrt
es ist keine Behinderung aber ich finde es selber immer schrecklich diese Fragerei
und Neugier der Leute. Wie muß es den Menschen gehen die mit ihrer Behinderung leben müssen?
L.G. Rosenblüte

Liebe Rosenblüte,
ja, wie muß es den behinderten Menschen gehen. Meine große Tochter hat vor Jahren einmal schrecklich geweint als ich mit ihr auf einem Spielplatz war und sie die anderen Kinder herumlaufen sah. Ich bin mit ihr am gleichen Tag auf einen Rummel gegangen und habe mich mit ihr in ein sehr rasantes Karussel gesetzt. Einen Ausgleich schaffen ist enorm wichtig, wenn es nicht der Spielplatz ist, ist es ein Karussell oder ein "Rolli-Parcour".
Die Seele ist entscheidend, aber sie ist so leicht verletzbar.
Wäre es nicht schön wenn viele Menschen die Angst vor offensichtlich Behinderten Menschen verlieren würden?
Du sagst das Du eine Narbe im Gesicht hast, ich auch, und die sieht man besonders stark wenn ich mich ärgere. Außerdem habe ich einen Silberblick.
Na ja, ist meine persönliche Note.
Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Joshua,

Zitat:
Es gab oder gibt Wissenschaftler, die das ideale menschliche Gesicht berechnet haben. Wenn ich mir das vorstelle, alle mit dem gleichen (hübschen) Gesicht, dem gleichen (vorbildlichen) Charakter, dem gleichen (smarten) Lächeln, das wäre doch sehr befremdlich, da würde ja jeder in sein eigenes Spiegelbild glotzen. Dann würde uns kaum etwas von diesen grünen Marsmännchen unterscheiden. Wie Rosenblüte schon sagt, die Werbung scheint ja an dieses Ideal zu glauben.

Davon habe ich auch gehört, jedoch fand kaum jemand dieses ideale Gesicht schön. Wenn ich mir die schönheitsoperierten Gesichter ansehe, bekomme ich eine Gänsehaut; aufgeplusterte Lippen, gestraffte Haut, begradigte Nase.... das kann es nicht sein was schön ist. Schönheit kann nur von innen kommen. Nicht umsonst hat die Werbung Probleme die Schönheitsprodukte an die Menschheit zu bringen.
Lieben Gruß
Beate
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Pete,


Na toll, ähnlich wie ISO 9000/01/02 oder was ?? Oder wie Handelsklasse I bei Gemüse/Obst - möglichst noch TÜV- oder sonstwie zertifiziert ?

Nee, ein Mensch mag körperlich/geistig behindert sein, die Seele ist es aber nicht. Und die zählt - und die Empathie von uns.


Oh ja Pete, die Seelen sind nicht behindert. Das wesentliche ist für die Augen unsichtbar, man sieht nur mit dem Herzen gut. Das klingt abgedroschen, aber es ist so wahr und so denke und lebe ich.

Lieben Gruß
Beate
 
S

sick_freak

Gast
Ich habe ja hier schon mal erzählt, dass mein Bruder auch Autist ist, genauso wie ich. Nur ist sein Autismus eben ausgeprägter, und es kommt auch sehr häufig zu Schrei-und Panikattacken. Die Nachbarn hören natürlich alles mit und wir (meine Mutter und ich) trauen uns mittlerweile gar nicht mehr auf die Straße. Es wird viel über uns gelästert und getratscht, ich weiß es einfach. Natürlich hätten es diese Menschen alle wahnsinnig gerne, wenn wir hier einfach verschwinden würden. Wir passen hier schon mal grundsätzlich nicht rein, nach den Ansichten der Leute, die dieses Normdenken unterstützen.

Ok, zudem kommt ja auch noch, dass ich hier an der Ostsee in einem winzigen Dorf wohne, wo es üblich ist, dass jeder jeden kennt. Hier wird normalerweise mit 25 geheiratet, man geht in die Kirche, es gibt hier Dorffeste, wo natürlich alle hingehen. Die durchschnittliche Knderzahl pro Familie beträgt hier mindestens 2. Und die Mütter gehen hier normalerweise, wenn überhaupt, nur in der Nähe der eigenen Wohnung arbeiten, also zum Beispiel im Supermarkt hier im Dorf oder in der Bäckerei.
Alte Frauen fahren morgens um 6 mit ihren Birkenstocks mit dem Fahrrad zur Bäckerei.

So, wir passen hier gar nicht rein. Wir entsprechen hier nicht der Norm. Wir, oder besser gesagt, diese 3 anderen Typen aus meiner Familie (Mutter, Vater, Bruder) sind laut, unkonservativ und zum Kotzen spontan.
Wir gehen nicht in die Kirche, wir glauben nicht, sind in den Augen der Leute hier "ungläubige Hunde und Heiden". Das hat man uns einmal gesagt.

Ich bin ein felinophiler Spinner, ein Alien, in dieser Welt aus Normalität und Gleichgesinntheit.

Aber es macht mir nichts aus. Ich bin zufrieden damit. Ich bin natürlich nicht zufrieden mit meiner Familie, diese Lautstärke ist scheiße. Ich würde so gerne mit Josie alleine leben, in einer seperaten Wohnung :( .
Aber mit mir bin ich zufrieden. Ich habe keinen Grund, mich hier anzupassen. Keinen Grund, in die Kirche zu gehen oder sonstwas.

Klar bin ich hier in dieser verfluchten Dorfgemeinschaft ein Außenseiter. Klar bin ich ein Freak. Ok, scheiß drauf.

Ich passe nicht in die "Norm"...wo sind wir hier eigentlich ? Gibt es eine Norm ? Meiner Meinung nach nicht. Kann es nicht geben. Jeder ist verschieden. Ein Individuum für sich. Jeder ist seine eigene Norm.

video
 

chimaira

Aktives Mitglied
Hallo Beate,

Ersteinmal ein großes Lob - auch wenn es für dich normal ist.
Ich habe ab und an auch mit Behinderten zu tun, allerdings eher beruflich.
Nunja, momentan ist Schule und auf unserem Gelände befinden sich Werkstätten, in denen Behinderte arbeiten.
Ich muss sagen, dass die einfach süß sind. Sie tun ja keinem was (obwohl sie manchmal Grund hätten), sind meist Down-Kinder und leichter Behinderte.
Was mich nur - auch aus beruflicher Sicht - immer wieder umhaut, ist dieses oft starke sexuelle Interesse, das Behinderte haben. In den Werkstätten haben die Betreuer oft alle Hände voll zu tun, damit nicht wieder 2 (egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht) auf dem Klo verschwinden...

Naja, zur eigentlichen Frage: Normalität sit selbst für Wissenschaftler ein ganz schwieriger Bereich, der sich für sie nur dadurch definieren lässt, dass man den Großteil als normal bezeichnet. Allerdings verschließen sie damit die Augen davor, was dann alles normal sein kann: Essstörungen, Depressionen, Kaufrausch, massiger Alkoholkonsum sind in manchem Alter vorwiegend anzutreffen.

Sagen wir es also so: Normal ist das, was man selbst für gegeben sieht, ohne dabei anderen zu schaden.

LG
 
Status
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