Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Auf der Straße angegriffen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
B

BehindGreenEyes

Gast
Hey,
Ich war vor zwei Wochen in Paris und hatte dort eine Begegnung, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht - im negativen Sinne.
Wer schonmal in Paris war oder hier das 9€ Ticket hat, der weiß, wie extrem die Zustände an Bahnhöfen manchmal sein können. So war auch am Tag des Vorfalls, an dem der Metroausgang extrem überfüllt war. Auf den Treppen entstand ein riesiges Gedränge , in dem ich ausversehen einen älteren Herren leicht (also wirklich leicht) angerempelt habe. Natürlich habe ich mich sofort entschuldigt,nur Hat er das anscheinend nicht gehört, da er Kopfhörer anhatte.

Dann ging es los: er rannte hinter mir her , fing an mich aufs übelste zu beleidigen (Schl*mpe, h*re) und zog mich heftig an Zopf. In gebrochenem Englisch wiederholte er die ganze Zeit „EY YOU“ „Why you hurt me“ „What you thinking“ „you say sorry Right now“ „HELLO SAY SORRY“, oft in mein Gesicht geschrien. Da blieb ich noch ruhig und sagte , ein mal auf englisch und einmal auf französisch, dass es mir leidtut. Dann habe ich mich an eine Ampel gestellt und habe versucht ihn zu ignorieren. Das hat ihm nicht gefallen und er hat sich erst vor mich gestellt und gefuchtelt. Als mich das auch nicht interessiert hat, holte er zu einem Schlag aus, dem ich ausweichen konnte. Dann griff er fest nach meinem Kinn und drückte zu, währenddessen beleidigte er meine Eltern und sagte die ganze Zeit „ARE YOU POLITE OR NO“ „YOU NO POLITE“ „YOU LITTLE WH*RE YOUR PARENTS RAISED“ er griff mehrmals nach meinen Armen und zog heftig daran, was blaue Flecken und Kratzer hinterließ. Ich hielt mich am Ampelmast fest und rief nach Hilfe, aber keiner kam, alle schauten zu. Als die Ampel grün wurde rannte ich über die Straße und er verpasste mir noch einen heftigen Tritt. Da ich im Zeitverzug war (der Zug nach Deutschland wäre bald gekommen), ging ich einfach schnell meines Weges, aber die körperlichen und vor allem seelischen Spuren blieben noch und letztere sind auch noch da.

Ein Teil meines Hirns sagt ich übertreibe und muss es abhaken, dem anderen Teil gehen seine hasserfüllten Worte und seine festen Griffe nicht mehr aus dem Kopf… Ich kann nicht anders, als an Bahnhöfen und bahnausgängen Angst zu bekommen. ich würde es am liebsten einfach vergessen und weiß nicht mehr weiter. Ein Teil von mir gibt auch mir die Schuld. Was kann ich tun? Übertreibe ich?
 

Daoga

Urgestein
Wenn jemand so übergriffig wird und keine Hilfe zu erwarten ist, kann man sich nur selber helfen, nämlich per kräftigem Tritt gegen das Schienbein. Dann ist er lange genug mit seinem Schmerz beschäftigt, daß man sich verdrücken kann. Und zur Polizei kann er nicht, weil sonst Aussage gegen Aussage, und Blessur gegen Blessur steht. Besser noch, wenn eine Verkehrs- oder sonstige Kamera die ganze Szene im Bild festgehalten hat, gerade Großstädte wie Paris haben die Dinger doch überall, recht praktisch wenn es zu derartigen Vorfällen kommt. Denn eine Kamera ist da unbestechlich.
 
B

BehindGreenEyes

Gast
@Daoga
Erstmal Danke für deine Antwort!!
aber leider Bezieht Sie Sich eher darauf, was ich in dem Moment hätte machen sollen - danke für die Tipps, die kann man in der Zukunft beherzigen, wenn sowas nochmal vorkommt. Aber mir geht es eher darum, was ich jetzt im Nachhinein machen kann, damit es mir besser geht
 

Daoga

Urgestein
Selbstverteidigungskurs? Einer von der Sorte, wo man den "schmutzigen" Straßenkampf lernt, also nicht die lächerlichen Judo-Übungen in Zeitlupe, mit denen man allenfalls einen massiv behinderten Rentner überwältigen kann. Das wichtigste was man da lernt ist, Situationen richtig einzuschätzen und mit der Gegenwehr (wenn nötig) nicht zu lange zu warten. Das größte Hindernis was man da abbauen muß, sind die eigenen Hemmungen, im Ernstfall ernsthaft zurückzuschlagen. Oder zu treten (Tritt kommt meist unvermutet, und alles was der Gegner nicht erwartet ist gut.)
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
@Daoga
Erstmal Danke für deine Antwort!!
aber leider Bezieht Sie Sich eher darauf, was ich in dem Moment hätte machen sollen - danke für die Tipps, die kann man in der Zukunft beherzigen, wenn sowas nochmal vorkommt. Aber mir geht es eher darum, was ich jetzt im Nachhinein machen kann, damit es mir besser geht
Ihm einen Tritt in die Weichteile verpassen da sieht er erst mal Sterne.

Vielleicht wäre eine Stunde bei einer Therapeutin nicht verkehrt, sich alles einmal von der Seele reden hilft. Nur Schuldgefühle oder gar Mitleid solltest du nicht haben.
 
B

BehindGreenEyes

Gast
Selbstverteidigungskurs? Einer von der Sorte, wo man den "schmutzigen" Straßenkampf lernt, also nicht die lächerlichen Judo-Übungen in Zeitlupe, mit denen man allenfalls einen massiv behinderten Rentner überwältigen kann. Das wichtigste was man da lernt ist, Situationen richtig einzuschätzen und mit der Gegenwehr (wenn nötig) nicht zu lange zu warten. Das größte Hindernis was man da abbauen muß, sind die eigenen Hemmungen, im Ernstfall ernsthaft zurückzuschlagen. Oder zu treten (Tritt kommt meist unvermutet, und alles was der Gegner nicht erwartet ist gut.)
Danke … aber meinst du ein Selbstverteidigungskurs hilft beim überwinden dieser Gedanken? Das ist ja auch wieder etwas für die Zukunft….
Ich hoffe, dass sich die stillen mitleser auch noch zu Wort melden können…
Vielleicht wäre eine Stunde bei einer Therapeutin nicht verkehrt, sich alles einmal von der Seele reden hilft. Nur Schuldgefühle oder gar Mitleid solltest du nicht haben.
Ist das nicht etwas übertrieben?
Mitleid habe ich keins, aber ich habe mich Leuten anvertraut und die Reaktion war pures Unverständnis und die haben auch gemeint ich sei selbst schuld gewesen, ich hab ja gerempelt.
Ich hätte auch anders reagieren und Stress machen können, das wurde mir auch vorgeworfen, aber wenn ich auch anfangen hätte laut zu werden, dann wäre das sicher mehr eskaliert
Ihm einen Tritt in die Weichteile verpassen da sieht er erst mal Sterne.
danke, erinnere ich mich dran für die Zukunft, aber die Frage ist ja nicht, was ich in dem Moment hätte machen sollen. Danke, dass du meine Frage auch noch beantwortet hast
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Selbstverteidigungskurs? Einer von der Sorte, wo man den "schmutzigen" Straßenkampf lernt, also nicht die lächerlichen Judo-Übungen in Zeitlupe, mit denen man allenfalls einen massiv behinderten Rentner überwältigen kann. Das wichtigste was man da lernt ist, Situationen richtig einzuschätzen und mit der Gegenwehr (wenn nötig) nicht zu lange zu warten. Das größte Hindernis was man da abbauen muß, sind die eigenen Hemmungen, im Ernstfall ernsthaft zurückzuschlagen. Oder zu treten (Tritt kommt meist unvermutet, und alles was der Gegner nicht erwartet ist gut.)
Wenn jemand so übergriffig wird und keine Hilfe zu erwarten ist, kann man sich nur selber helfen, nämlich per kräftigem Tritt gegen das Schienbein. Dann ist er lange genug mit seinem Schmerz beschäftigt, daß man sich verdrücken kann. Und zur Polizei kann er nicht, weil sonst Aussage gegen Aussage, und Blessur gegen Blessur steht. Besser noch, wenn eine Verkehrs- oder sonstige Kamera die ganze Szene im Bild festgehalten hat, gerade Großstädte wie Paris haben die Dinger doch überall, recht praktisch wenn es zu derartigen Vorfällen kommt. Denn eine Kamera ist da unbestechlich.
Danke … aber meinst du ein Selbstverteidigungskurs hilft beim überwinden dieser Gedanken? Das ist ja auch wieder etwas für die Zukunft….
Ich hoffe, dass sich die stillen mitleser auch noch zu Wort melden können…

Ist das nicht etwas übertrieben?
Mitleid habe ich keins, aber ich habe mich Leuten anvertraut und die Reaktion war pures Unverständnis und die haben auch gemeint ich sei selbst schuld gewesen, ich hab ja gerempelt.
Ich hätte auch anders reagieren und Stress machen können, das wurde mir auch vorgeworfen, aber wenn ich auch anfangen hätte laut zu werden, dann wäre das sicher mehr eskaliert

danke, erinnere ich mich dran für die Zukunft, aber die Frage ist ja nicht, was ich in dem Moment hätte machen sollen. Danke, dass du meine Frage auch noch beantwortet hast
Warum sollte es? Der Therapeut hört dir zu ohne dich dir Vorhaltungen zu machen, deine Mitmenschen nicht.
Du sollst ja keine Therapie machen sondern nur ein Gespräch führen. reden hilft glaube mir.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Du hast keinen Fehler gemacht in meinen Augen, im Gedränge kann es immer mal wieder passieren, das man jemanden versehentlich anrempelt. Ich hätte es genauso gemacht wie du, entschuldigt und wäre meiner Wege gegangen.

Keine Ahnung was gerade mit der Menschheit los ist.
Leider sind viele Menschen momentan sehr aggressiv, man sieht ja was zur Zeit jeden Tag passiert, irgendwo rastet immer einer aus und verletzt Unschuldige oder schlimmer.

Mich würde das auch noch lange Zeit beschäftigen, deshalb ist es gut häufig darüber zu sprechen.
So einen körperlichen Angriff steckt man nicht einfach so weg, sowas passiert uns ja auch zum Glück nicht jeden Tag.

Was ich fast so schlimm finde wie den Angriff selbst, ist die Gleichgültigkeit der Leute drumherum, die dir nicht geholfen haben. Ich habe so etwas ähnliches auch schon erlebt, nur waren es damals keine Fremden die nicht eingegriffen haben.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Wenn man im Ausland ist, trägt man immer das Bild seiner eigenen Nation mit sich. Von unserer Nation schwirren eben sehr viele Feindbilder in vielen Ländern herum. Man weiss ja auch, warum. Deshalb könnte man die sehr agressive und eigentlich unerlaubte Reaktion dieses Passanten Dir gegenüber verstehen, aber deswegen noch lange nicht entschuldigen.
Bei Dir hat es mehr Spuren hinterlassen, als es im Moment vielleicht so aussah. Ausserdem warst Du sowieso in einer geschwächten Lage, allein schon deswegen, dass Dir in der Fremdsprache nicht sofort die Wörter einfallen, die ein Heimischer spontan bereit hätte. Selbst in seiner eigenen Sprache und im eigenen Land kommt man möglicherweise sofort ins Stottern, wenn man unter Schock steht.

Wenn Du Dich noch an die Metrostation erinnern kannst, wo dieser Fall vorkam, dann könntest Du die Gendarmerie in diesem Arrondissement kontaktieren und eine Anzeige gegen X erstatten. Ich denke, das könnte Dein Selbstbewusstsein wieder etwas heben, denn normal war die Reaktion dieses Mannes keineswegs, eher sträflich. Erzähl der Gendarmerie Deinen Bericht genauso, wie Du ihn hier im Eingangspost geschildert hast. Und bestehe auf eine Anzeige.
Ich wünsche Dir viel Glück dazu, und berichte dann mal wieder, wie es ausgegangen ist.
 
Wenn man im Ausland ist, trägt man immer das Bild seiner eigenen Nation mit sich. Von unserer Nation schwirren eben sehr viele Feindbilder in vielen Ländern herum. Man weiss ja auch, warum. Deshalb könnte man die sehr agressive und eigentlich unerlaubte Reaktion dieses Passanten Dir gegenüber verstehen, aber deswegen noch lange nicht entschuldigen.
Rassismus verharmlosen. Cool.

@TE Die Menschen sind schon alle gaga, falls du dich damit künftig sicherer fühlst kannst du dir auch ein Pfefferspray besorgen. Das hätte in dem Fall wohl auch geholfen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
R Übergriff auf der Arbeit Gewalt 6
G Auf der Reise manipuliert mit anderen zu schlafen? Gewalt 37
Wintergewitter Auf der Partymeile zusammengeschlagen worden Gewalt 27

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 207) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben