Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Etwas, das beim Thema Fliegen zu selten diskutiert wird?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Daoga

Urgestein
Hallo liebes Forum,

ich wollte mal eine kurze Diskussion anstoßen auf die mich ein Gespräch mit einem sehr grünen und klimabewussten Kollegen brachte. Und zwar vertrat er die Auffassung, dass das Fliegen auf ein Minimum reduziert, viel teuer gemacht und möglicherweise völlig verboten werden müsse. Und in der Regel (auch in diesem Fall) wird dabei immer auf zwei typische Beispiele Bezug genommen:

1. superreiche Leute und Manager aus den Industrienationen die jedes zweite Wochenende zum Shoppen oder für eine Konferenz nach New York oder Shanghai fliegen

2. europäische Backpacker oder Touristen und ihre zweimal jährlichen Besuche auf Mallorca oder in Griechenland etc.

Und klar, da gebe ich zu, dass das Beispiele sind, wo man auf das Fliegen verzichten könnte. Nur, was ist denn beispielweise mit dem Nachbarn meiner Eltern einen syrischen Koch der Teile seiner Familie in Syrien und der Türkei verortet, dem Besitzer des nächstgelegenen China-Restaurants, dessen Mutter und Tochter in Peking leben oder einer österreichisch-peruanischen Familie aus meinem Heimatdorf. Sie alle haben Familienteile in weiter Entfernung. Das ist ja auch ein Produkt der Globalisierung und diese Leute sind keine Vielflieger. Aber natürlich haben sie das Bedürfnis ein paar mal in einer Dekade ihre nähesten Verwandten zu sehen. wenn das möglich ist. Wenn ich die Forderung des Klimaschützers ernstnehmen würde, dann wäre Fliegen für diese Leute ja entweder genauso nicht mehr leistbar oder gar nicht mehr möglich. Und wie viele Leute hätten die Zeit oder Ausdauer mit dem Fahrrad bis nach China oder Syrien zu fahren? Ich meine klar gibt es dafür Beispiele von sportlichen Touristen, die sich einen Kick geben wollen und dabei klimaneutral reisen, aber das von allen zu verlangen, wäre doch absurd und völlig weltfremd. Ob Zugstrecken für solche Distanzen technisch realisierbar, leistbar und dann auch mit unseren oft kurzen Urlaubszeiten vereinbar wären, weiß ich nicht. Worauf ich hinaus will: Die Forderung das Fliegen in einer teilweise globalisierten Welt völlig abzuschaffen, hätte doch fatale Konsequenzen für viele Familiengeschichten. Ich weiß von einem Kollegen aus Manila, dass Millionen Filipinos weit weg von ihren Familien im Ausland arbeiten um diese zu unterstützen. In der Vorstellung radikaler Klimaschützer, müsste ja verlangt werden, dass diese Leute sich physisch von ihren Familien verabschieden und nur noch per Zoom Kontakt halten. Ich bin in diesem Bereich natürlich nicht Experte genug um zu wissen, ob meine pessimistischen Befürchtungen hier zuträfen und man kann mich gerne korrigieren bzw. es würde mich sogar freuen widerlegt zu werden. Aber letztlich habe ich halte diese Konsequenzen da herausgelesen. Und ich verstehe natürlich das Argument vom Überleben der Menschheit. Aber es ist halt schwierig sich zum Wohle der Menschheit für immer von seinen Wurzeln zu verabschieden. Und ich weiß nicht, ob das Argument, dass es ja Jahrtausende lang so üblich war, da viel hilft. Eine Form des Regionalismus und Provenzialismus bis in alle Ewigkeit, wäre das wirklich die Schlussfolgerung im Angesicht planetarer Grenzen? Wie gesagt: Man soll mich gerne ausbessern. Das Problem wäre ja, dass ein generelles Flugverbot oder eine generelle Teuerung alle betreffen würde, uabhängig von den Motiven und umgekehrt ein Preisniveau abhängig des Fluggrundes wahrscheinlich wieder von den Vielfliegern als Bevormundung interpretiert werden würde.

Wie sieht eure Meinung da aus?
Um auf den EP zurückzukommen: da hat man sich bei der Familienzersplitterung über den ganzen Planeten einfach zu leichtsinnig darauf verlassen, daß die modernen schnellen Transportmittel, sprich Flugzeuge, für alle Zeiten leicht verfügbar und für jeden erschwinglich sein würden. Familienzersplitterung über weite Strecken hinweg gab es schon vor Erfindung des Flugzeugs (und auch Telefon und Internet), da mußte man halt Wochen bis Monate Reisezeit per Segelschiff und dann Eisenbahn oder Kutsche in Kauf nehmen, wenn z. B. ein Bewohner Irlands mal mit seiner ausgewanderten Verwandtschaft in USA zusammentreffen wollte.
Deshalb wurden solche Reisen auch aufs Minimale und absolut Nötige (meistens wenn rechtliche Dinge wie Erbfälle zu klären waren, was ohne persönliche Anwesenheit nicht ging) beschränkt. Zweimal pro Jahr einfach mal so zu Besuch um die halbe Welt reisen - sowas gab es nicht. Zu teuer, zu aufwendig, zu zeitfressend, und auch zu risikoreich (Schiffbruch, Überfälle, grassierende Krankheiten in Städten etc.)
Heutzutage gibt es "immerhin" Kontakt per Telefon und Internet. Das hatten die Damaligen auch nicht, über den Atlantik führte lange kein Telegraphenkabel.
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Um auf den EP zurückzukommen: da hat man sich bei der Familienzersplitterung über den ganzen Planeten einfach zu leichtsinnig darauf verlassen, daß die modernen schnellen Transportmittel, sprich Flugzeuge, für alle Zeiten leicht verfügbar und für jeden erschwinglich sein würden. Familienzersplitterung über weite Strecken hinweg gab es schon vor Erfindung des Flugzeugs (und auch Telefon und Internet), da mußte man halt Wochen bis Monate Reisezeit per Segelschiff und dann Eisenbahn oder Kutsche in Kauf nehmen, wenn z. B. ein Bewohner Irlands mal mit seiner ausgewanderten Verwandtschaft in USA zusammentreffen wollte.
Deshalb wurden solche Reisen auch aufs Minimale und absolut Nötige (meistens wenn rechtliche Dinge wie Erbfälle zu klären waren, was ohne persönliche Anwesenheit nicht ging) beschränkt. Zweimal pro Jahr einfach mal so zu Besuch um die halbe Welt reisen - sowas gab es nicht. Zu teuer, zu aufwendig, zu zeitfressend, und auch zu risikoreich (Schiffbruch, Überfälle, grassierende Krankheiten in Städten etc.)
Heutzutage gibt es "immerhin" Kontakt per Telefon und Internet. Das hatten die Damaligen auch nicht, über den Atlantik führte lange kein Telegraphenkabel.
Es ist vollkommen utopisch zu glauben, dass man in die Mobilitätsrealitiäten des 19. Jahrhunderts oder gar davor zurückkehren könne. Und diese Familienzersplitterungen passieren ja nicht nur aus Gründen der Abenteuerlust, sondern auch auch ökonomischen Gründen (Gastarbeiter), aus Fluchtgründen etc. Ich bin ja bereit bei vielen Themen Kompromisse einzugehen, aber bei der globalen Mobilität muss es eine Möglichkeit oder Alternative geben. Und ich möchte jemanden sehen dem es reichen würde mit seiner Tochter und seinen Enkelkindern für den Rest seines Lebens Kontakt per Zoom oder Telefon zu halten. Was früher war, ist ja kein überzeugendes Argument. Wie dein Kommentar bestätigt, waren die meisten Dinge früher schlechter.
 

Daoga

Urgestein
Wer unbedingt mit seiner Familie zusammen sein wollte, mußte früher dauerhaft umziehen, einen anderen Weg gab es nicht. Das heutige hin und her jetten ist konkret betrachtet, total unnatürlich. Und ressourcenfressend, weshalb ich mir im Fall von Einschränkungen vorstellen kann, daß jeder dann nur noch eine Art Lebenskonto für Fernreisen zugestanden bekommt mit einem bestimmten Budget an Umweltemissionen, und wenn das ausgereizt ist, ist nichts mehr mit Fliegen und Fernreisen, außer er macht es umweltschonend auf Schusters Rappen oder mit dem Fahrrad. Geschäftsleute können heutzutage sowieso viel per Videokonferenz machen, die müssen auch nicht mehr so viel reisen wie früher, obwohl sie deutlich mehr Grund dazu haben, denn bei denen hängen unter Umständen ganze Firmen mit vielen Arbeitsplätzen am Ergebnis ihrer Verhandlungen, statt "nur" mal wieder die Verwandtschaft sehen zu können.
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Wer unbedingt mit seiner Familie zusammen sein wollte, mußte früher dauerhaft umziehen, einen anderen Weg gab es nicht. Das heutige hin und her jetten ist konkret betrachtet, total unnatürlich. Und ressourcenfressend, weshalb ich mir im Fall von Einschränkungen vorstellen kann, daß jeder dann nur noch eine Art Lebenskonto für Fernreisen zugestanden bekommt mit einem bestimmten Budget an Umweltemissionen, und wenn das ausgereizt ist, ist nichts mehr mit Fliegen und Fernreisen, außer er macht es umweltschonend auf Schusters Rappen oder mit dem Fahrrad. Geschäftsleute können heutzutage sowieso viel per Videokonferenz machen, die müssen auch nicht mehr so viel reisen wie früher, obwohl sie deutlich mehr Grund dazu haben, denn bei denen hängen unter Umständen ganze Firmen mit vielen Arbeitsplätzen am Ergebnis ihrer Verhandlungen, statt "nur" mal wieder die Verwandtschaft sehen zu können.

Also statt umweltschonendere Mobilitätstechniken zu entwickeln lieber Verbote und Einschränkungen. Zum Teil habe ich das Gefühl, dass Nachhaltigkeitsmenschen sogar dann so denken würden, wenn es den Klimawändel erst in 800 Jahren oder so gäbe.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Also statt umweltschonendere Mobilitätstechniken zu entwickeln
Diese wären ?

Aber bitte solche, die bei der Herstellung oder später die Umwelt nicht belasten.

Für die umweltverträgliche Entsorgung der Rotorblätter von den Windrädern gibt es
meines Wissens
auch keine Lösung außer vergraben.

Gruß Hajooo
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Diese wären ?

Aber bitte solche, die bei der Herstellung oder später die Umwelt nicht belasten.

Für die umweltverträgliche Entsorgung der Rotorblätter von den Windrädern gibt es
meines Wissens
auch keine Lösung außer vergraben.

Gruß Hajooo

Ja dann müssen wir halt wirklich zurück in die Höhle, wenn ihr Technik permanent nur mit unlösbaren Problemen verbindet. Allerdings verstehe ich, dass viele Menschen nachhaltigen Dystopien gegenüber skeptisch sind.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Nein,
es gibt keine unlösbaren Probleme.

Das Problem ist halt nur, das es in der Physik verankert ist, das wir für Bewegung Energie brauchen.

Da die Natur bisher immer den Menschen die Grenzen gezeigt hat, wird es halt so kommen.

Die Menschen wollen ja jetzt auf dem Mond/im All leben.

Das hat nichts mehr mit Höhle zu tun.

Noch dazu kommt der Energiehunger der Digitalität.
Schon blöd,wenn eine Softwarefirma glaub Nr. 5 in der Welt sein Rechenzentrum nicht bauen kann, weil es die Strominfrastruktur nicht her gibt.

Das autonome Fahren, was wird das Energie verbrauchen.
Warst du schonmal in eine Rechenzentrum im Warmgang?
Ich dachte, es ist offenes Feuer.

Macht das Sinn ?

Vor x-Jahren hieß es das Büro wird papierlos !

Wie toll für die Umwelt.

Und heute.
braucht ein PDF auf 20 Speicherplätzen Energie !
oder schaue die die Blauen und Grünen
"Ach wir sind so Umweltbewusst"
Sprüche in E-Mail-Signaturen an, die um die ganze Welt Speicherplatz=Energie verbrauchen !

Jetzt kannst du wieder mit der AFD und weiteren speziellen Bezeichnungen kommen
;):)
Gruß Hajooo
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Nein,
es gibt keine unlösbaren Probleme.

Das Problem ist halt nur, das es in der Physik verankert ist, das wir für Bewegung Energie brauchen.

Da die Natur bisher immer den Menschen die Grenzen gezeigt hat, wird es halt so kommen.

Die Menschen wollen ja jetzt auf dem Mond/im All leben.

Das hat nichts mehr mit Höhle zu tun.

Noch dazu kommt der Energiehunger der Digitalität.
Schon blöd,wenn eine Softwarefirma glaub Nr. 5 in der Welt sein Rechenzentrum nicht bauen kann, weil es die Strominfrastruktur nicht her gibt.

Das autonome Fahren, was wird das Energie verbrauchen.
Warst du schonmal in eine Rechenzentrum im Warmgang?
Ich dachte, es ist offenes Feuer.

Macht das Sinn ?

Vor x-Jahren hieß es das Büro wird papierlos !

Wie toll für die Umwelt.

Und heute.
braucht ein PDF auf 20 Speicherplätzen Energie !
oder schaue die die Blauen und Grünen
"Ach wir sind so Umweltbewusst"
Sprüche in E-Mail-Signaturen an, die um die ganze Welt Speicherplatz=Energie verbrauchen !

Jetzt kannst du wieder mit der AFD und weiteren speziellen Bezeichnungen kommen
;):)
Gruß Hajooo

Ich habe mit der AfD überhaupt nichts am Hut. Aber: Energie bedeutet gutes Leben. Eine Welt in der nur die körperliche Arbeitskraft bestimmt und keine Industrialisierung existiert, ist halt einfach beinhart. Das kann man gar nicht wollen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
T Faschismus beim Namen nennen ? Gesellschaft 14
Kurono Warum herrscht beim Online Dating Männerüberschuss? Gesellschaft 86

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben