Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Antidepressiva- überhaupt hilfreich?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

57-55

Sehr aktives Mitglied
Es ist erschreckend, wie viele Menschen sich nur durch die Einnahme von ADs oder durch das Lesen von Beipackzetteln für Experten auf dem Gebiet der Psychopharmaka halten.
Fachärzte haben mir bestätigt, dass sie bei jeder Verordnung einen Schuss ins Blaue wagen, da jedes Medikament bei jedem Menschen anders wirken kann.
Wie schon erwähnt, ich halte sie für Teufelszeug, aber ich bin froh, dass es sie gibt, sie haben bereits viele Leben verbessert und auch gerettet.
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Es steht das hier drin:

"
Hengartner fügt hinzu, dass „grade zu Beginn der Behandlung, bei abrupten Dosisänderungen und beim Absetzen mit einem erhöhten Suizidrisiko gerechnet werden muss.“ Die Forscher empfehlen aus diesem Grund Medizinern mehr Vorsicht bei der Verschreibung von Antidepressiva und eine bessere Information der Patienten über eventuelle Folgen.

Trotz der Ergebnisse der Studie sehen die Wissenschaftler derzeit den Einsatz von Antidepressiva als alternativlos an. Gleichzeitig sollte laut ihnen aber ein ganzheitlicher Therapieansatz gewählt werden, der auch Sport und Psychotherapie beinhaltet, was ebenfalls in vielen Fällen den erkrankten Menschen helfen kann."

was fachlich korrekt scheint.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Natürlich steigern AD die Suizidrate...Das habe ich schon vor sicherlich 3-4 Jahren in einem Bericht im öffentlich rechtlichen gesehen.

Von daher ist die Behauptung das AD nicht das Suizidrisiko steigern weil es ja durch die und die Wirkung des AD passiert irgendwie ziemlich hirnrissig.
Deswegen der kurze Artikel zum Thema damit auch du begreifst das die Suizidrate eben durch die Medikamente gesteigert wird...
Irgendwie fühlt sich das schon blöd an auf sowas blödsinniges zu antworten...

Das mal zu der ziemlich komisch gestrickten Off Topic Streiterei.
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Es sind schon die AD, aber eben indirekt.

Aussagen wie "AD steigern das Suizidrisiko" sind zwar nicht wirklich falsch, aber sehr reißerisch und mindestens verzerrend.

Ein Laie versteht darunter nämlich, dass ADs Suizidgedanken auslösen o.Ä., was ja nicht wirklich Sinn der Sache ist.
Vielmehr regt die aufhellende Wirkung der AD zur Tat an.
Ändert am Ausgang nichts - klingt aber schon netter, oder?

Es ist ja wichtig zu wissen warum. Nur so kann man die guten Seiten von AD maximieren und eben solche Nachteile minimieren - z.B. indem die erste Gabe, Dosenänderungen und das Ende der Medikation gründlich beobachtet werden.

Soll heißen: Das ist kein Argument gegen AD. Vielmehr eine Anleitung, ADs vernünftig und risikoarm einzusetzen.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Vielmehr regt die aufhellende Wirkung der AD zur Tat an.
Laut dem verlinkten Titel liegt es an anfänglichen Dosisänderungen. Was man auch wissen muss ist das wenn in den Stoffwechsel des Hirns eingegriffen wird das sich das Gehirn daran gewöhnt und sich anpasst. Wird dann die Dosis wieder verringert können Reize stärker wahrgenommen werden.
Wie auch bei Neuroleptika. Plötzlich kann so die Einnahme eines Medikamentes gegen eine bestimmte Beschwerde diese Beschwerde verstärken.

Weiter kann es auch passieren das die Medikamente das Gefühlsleben soweit abstumpfen das die Depression erst Recht los geht...Weil man plötzlich nichts mehr fühlt. Keine Freude, keine Liebe, keinen Orgasmus.
Das Zeug ist alles andere als eine Hilfe. Ich stelle die These auf das die meisten Menschen eher bessere Umstände in ihrem Leben brauchen als Pillen um sie nicht mehr schlecht fühlen zu lassen.

Ich habe selbst lang Depression gehabt.
Ich denke die Menschen welche wirklich nicht wissen wieso es ihnen schlecht geht ein geringer Teil der Patienten ist. Sobald man benennen kann wieso es einem schlecht geht, kann davon ausgegangen werden das der Mensch keine wirkliche Stoffwechselstörung im Kopf hat.

Genauso kann davon ausgegangen werden das einige nicht reflektiert genug sind zu wissen warum es ihnen schlecht geht.

Klar kann das Hirn kaputt sein, lapidar gesprochen. Meistens wird es den Leuten aber schlecht gehen weil sie nicht im Einklang mit den Erwartungen an ihr Leben und an sie selbst sind. Das ist meine Erfahrung aus Gesprächen mit Betroffenen und von mir selbst...

Darum bin ich absoluter Verfechter von Therapieansätzen auf zwischenmenschlicher Basis.

Besser wird das alles nicht werden in unserer Gesellschaft. Im Gegenteil. Steigender Bedarf an Konsum, Schönheit und Besitz und wer hält mit?
Naja, anderes Thema. Jedenfalls hat es seinen Grund wieso diese Krankheiten zunehmen....
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Und ich bin natürlich der Überzeugung das AD sinnvoll sind. Wie auch andere Psychopharmaka.
Allerdings glaube ich das locker 70% davon unnötig verschrieben werden und den Menschen nicht helfen...Vielleicht kurzfristig.
Ritalin, Antipsychotika, ADs...Was ich da schon erlebt und in Berichten gesehen habe....
 

mucs

Aktives Mitglied
Natürlich steigern AD die Suizidrate...Das habe ich schon vor sicherlich 3-4 Jahren in einem Bericht im öffentlich rechtlichen gesehen.

Von daher ist die Behauptung das AD nicht das Suizidrisiko steigern weil es ja durch die und die Wirkung des AD passiert irgendwie ziemlich hirnrissig.
Deswegen der kurze Artikel zum Thema damit auch du begreifst das die Suizidrate eben durch die Medikamente gesteigert wird...
Irgendwie fühlt sich das schon blöd an auf sowas blödsinniges zu antworten...

Das mal zu der ziemlich komisch gestrickten Off Topic Streiterei.
Damit auch ich begreife, ahso. Ich habe nie geschrieben, dass sie dies nicht tun, sie tun dies aber nicht aufgrund von Wirkstoffen, herrje.

Es zwingt Dich niemand, ADs zu nehmen. Mir und vielen anderen, die ich kenne haben sie geholfen und tun es immer noch, ich wage zu behaupten, dass ich ohne sie nicht mehr hier wäre. Kannst Du kacke finden, ist mir egal.

Und natürlich sind es Hammermedikamente, die man nur nach ärztlicher Anweisung unter ständiger Kontrolle nehmen sollte, hat jemand was gegenteiliges behauptet?!?

Schlimm, dass ich das Gefühl habe, dass ein Segen für viele, viele Depressive hier von Schlagzeilendreschern schlecht geredet wird.
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Aussagen wie "AD steigern das Suizidrisiko" sind zwar nicht wirklich falsch, aber sehr reißerisch und mindestens verzerrend.
Man kann sich nach Lektüre dieses Threads des Eindrucks nicht erwehren, dass aber genau auf diesem Niveau diskutiert werden soll.
"Teufelszeug", "Gefährlich", "Pharmalobby", etc.... das übliche Stammtischniveau.

Der Bericht ist alter Wein in neuen Schläuchen.
Die Antriebssteigerung mancher (längst nicht aller!) AD bei noch fehlender Stimmungsaufhellung und ein damit erhöhtes Risiko suizidaler Handlungen sind ein alter Hut.
Genauso die breite Studienlage zum positiven Einfluss regelmäßiger sportlicher Aktivität bei leichten und mittelschweren Depressionen. Dieser Studienlage wird ja in den gängigen Leitlinien zur Behandlung der Depression längst Rechnung getragen.
Ich glaube aber nicht, dass hier wirklich Interesse an der Erörterung evidenzbasierter und leitliniengerechter Behandlung depressiver Erkrankungen besteht.

Besonders lustig finde ich in dem Zusammenhang, dass beklagt wird, das AD "in den Hirnstoffwechsel eingreifen." Und darüber beschweren sich dann nicht selten Menschen, die sich ihre Synapsen jahrelang wahllos mit allen möglichen legalen und illegalen Drogen dichtgetoxt haben.
Die Pharmalobby ist böse. Aber was in dem "Naturprodukt" drin ist, dass beim Straßendealer des Vertrauens verkauft wird, ist selten von Interesse.

Naja. Jeder wie er will.
 

Nikola-mit-Sven

Aktives Mitglied
Weiter ist dieser Pillenverschrieb der in DE immer weiter zunimmt nur die einfachste Lösung der Psychiater. Eigentlich bräuchten die Menschen Gesprächstherapie wie bei soooo vielen Psychiatrischen Erkrankungen statt ihnen im Stoffwechsel rumzufummeln.

Sicherlich könnte 70% der Menschen ohne Pillen besser geholfen werden. Die Kapazitäten dazu haben wir aber nicht im Gesundheitssystem.....

Da bleiben dann 30% die wirklich eine Stoffwechselstörung haben und die Medikamente benötigen....
Gesprächstherapien sind aber teurer als irgendwelche Pillen zu verschreiben. Eigentlich müsste man noch davor an einer ganz anderen Stelle ansetzen, nämlich sich zurück nehmen, wenn man merkt, man wird dem Leistungsdruck nicht mehr gerecht. Nur leider funktioniert das in unserer Leistungsgesellschaft nicht.

Es ist keine Spekulation, und Deine Antwort zeigt mal wieder, dass es Dir gar nicht um das Thema oder die Meinungen anderer geht (...).

Wie Alpha schreibt erhöhen ADs das Suizidrisiko nicht aufgrund irgendwelcher Wirkstoffe o.ä., sondern weil sie antriebssteigernd wirken und auch der Antrieb, seinem Leben ein Ende zu bereiten, dadurch gesteigert werden kann.
Und weil Alpha das schreibt, meinst du ist das auch so? Und die Beipackzettel sind reine Vergackeierei?

Das ist keine Spekulation, das ist Klinische Psychologie 1.

-------------------------------------------


Es sei noch angemerkt, dass das o.g. Risiko insbesondere Menschen mit schwerer Depression trifft.

leichte bis mittelschwere Depression sind auch kein Zuckerschlecken. Allerdings können Betroffene hier oft noch mehr oder weniger ihrem Alltag nachgehen. Diese Menschen würden einen Suizid noch "hinbekommen", wenn sie wollten.

Mit schweren Depressionen ist aber oft nichts mehr drin. Das ist tatsächlich auch ein Diagnosekriterium. Es fehlt für alles die Kraft. Selbst für einfachste Dinge wie Körperhygiene und Haushalt. Es kann zum depressiven Stupor kommen.

Nicht verwunderlich, dass diese Menschen auch entsprechend Suizidgedanken haben - aber (zum glück) - fehlt natürlich auch dafür die Kraft. Wer sich nichtmal aus dem Bett geschält bekommt, kann sich schlecht suizidieren.

Pumpt man diese Menschen aber nun mit AD, Aufputschern und Co. voll, dann ist die Kraft für dieses Vorhaben eben plötzlich da.
Nicht umsonst ist es in manchen Fällen angezeigt, die Medikation genau zu überwachen, z.B. stationär.

PS: Bei leichten bis mittleren Depressionen ist eine Medikation häufig sogar gar nicht notwendig.
Aber wer leicht bis mittelschwer depressiv ist und bisher noch keine Suizidgedanken hatte, wird durch die Medikation nicht plötzlich suizidal.

Mit diesem Tipp ist man meist auf der sicheren Seite:
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Jetzt sage ich dir aber, dass die Mehrheit die beim Psychiater sitzt aber keine Suizidgedanken hat, sondern deshalb da sitzt, weil sie den Anforderungen im Alltag nicht mehr gerecht wird. Und zack werden ein paar Pillen verschrieben. Es ist ja noch lange nicht so, dass wir schon das Niveau erreicht haben, dass nur Schwerstdepressive ADs bekommen. Psychiater verschreiben zu schnell und zu leichtfertig. Ich lade dich gern zu folgendem Experiment ein: Geh mal zum Psychiater und sage ihm du kannst schlecht schlafen oder du hängst auf Arbeit durch und bist ständig müde und antriebslos. Ich garantiere dir, dass du mit einem Rezept für ein paar Pillen wieder aus der Praxis heraus kommst und das ist der eigentliche Knackpunkt. Statt die Schnelllebigkeit und den Leistungsdruck in der Gesellschaft zu überdenken, steigt die Pillenverschreibung von ADs.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
A Könnte das FBI überhaupt deutsche Staatsangehörige verhören? Gesellschaft 19

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben