Lies doch mal englische Webseiten. Abgesehen von ein paar Fanatikern, anders kann man die nicht nennen, sind die Briten heute gar nicht mehr begeistert von diesem faulen Ei, das ihnen ins Nest gelegt wurde.Wer sagt das? Du oder die Briten die den Austritt gewählt haben?
Obendrein kam der Brexit gerade zur "besten" Zeit, erst Corona, jetzt Ukraine samt aller Verknappungen, die auch die Briten mehr oder weniger treffen.
Oder hast Du geglaubt, nur Deutschland leidet darunter? An unserer Abhängigkeit von russischen Rohstoffen sind wir selber schuld, darüber schütteln nicht nur die Engländer den Kopf, aber die wirtschaftlichen Netzwerke laufen heutzutage über ganz Europa, wenn ein Land am Stock geht, kriegen das auch alle anderen mehr oder weniger zu spüren.
Im Rahmen des Brexit wurden auch zahlreiche ausländische Arbeitnehmer "gegangen", in dem Glauben dadurch würden massig Arbeitsplätze für eingeborene Briten frei, aber auch das hat sich zerschlagen, weil die britischen Arbeitgeber an das niedrige Lohnniveau für Polen, Rumänen etc. gewöhnt sind und gar nicht daran dachten mehr zu zahlen, nur weil einer einen britischen Pass hat. Zu den Leidtragenden zählt unter anderem das britische Gesundheitssystem, das vorher schon nicht das Gelbe vom Ei war - da sind viele Patienten gestorben auf der Warteliste für eine OP, die in Deutschland jederzeit gemacht wird - und hat infolge des Brexit sehr viel Pflegepersonal verloren. Und für die Konditionen, die das Gesundheitssystem den Arbeitnehmern bietet, will dort kaum ein Engländer anheuern. Die Probleme die andere Branchen haben sind wohlbekannt, denk an die Aufrufe auch an Deutschland, Berufskraftfahrer zu schicken. Hat sich kaum jemand drauf eingelassen, weil keiner sich für wenige Monate bei schlechter Bezahlung anheuern und dann wieder "gegangen" werden will, denn die Arbeitsverträge hätten nur befristet sein sollen.
Und nicht zu vergessen, daß im Rahmen des Brexit-Rausches auch die Fremdenfeindlichkeit im Land ordentlich hochging, die ausländischen Arbeitskräfte bekamen das recht deutlich mit. Weil die Briten mit ihren "legalen" Einwanderern aus ehemaligen Kolonien nicht fertigwerden, die islamische Parallelgesellschaften gegründet haben und ein paar britische Städte quasi beherrschen, werden dafür die Arbeiter aus EU-Ländern angegriffen und geschaßt, weil die Briten sich das dachten, wenn die sowieso bald verschwinden und ihre Arbeitsplätze den Briten freimachen, dann braucht man sie auch nicht mehr gut behandeln solange sie noch da sind.
Und jetzt haben die Briten halt den metaphorischen Dreck im Schachterl. Keine billigen (ausländischen) Arbeitnehmer mehr, und die Briten selber sind entweder nicht qualifiziert oder nicht willig, sich für lau zu verticken. Denn auch bei denen schlägt die demographische Entwicklung zu mit wenig Nachwuchs, der aber grundsätzlich studieren und nicht für wenig Geld malochen will.
Wenn Du gedacht hast, nur Deutschland leidet an selbstgemachten Problemen und Großbritannien ist die Insel der Seligen, weil es sich erfolgreich von der EU "befreit" hat, ist das kleiner Irrtum Deinerseits.
Verhandeln kann man selbstverständlich, aber ein Nicht-mehr-Mitglied der EU kriegt nicht automatisch bessere Konditionen als ein Nicht-Mitglied. Was unter anderem so Fragen wie Grenzkontrollen, Zölle (die alles verteuern, und in England leben die Leute sowieso schon nicht billig), Visa-Pflicht für Arbeitnehmer (wechselseitig, auch für Briten die in der EU arbeiten wollen) und vieles mehr betrifft. Auch da eine Einbildung der Briten, die nicht wahr geworden ist, daß sie in dieser Hinsicht Extrawürste gebraten kriegen.Es ist doch wohl völlig normal das man trotz eines Austritts versucht, die bestmöglichen Konditionen auszuhandeln.