Andreas900
Sehr aktives Mitglied
Jain.Der Faschismus und Ultrarechts wird doch heute vor allem vom bisherigen Machtkartell ausgebuddelt, die diese Macht gerne behalten möchten, um den politischen Gegner zu diskreditieren und zu diffamieren. Die Medien gehören zu diesem Machtkartell und sorgen sich um ihre eigenen Pfründe, deshalb greifen sie das zu gerne auf und transportieren das ihrerseits weiter.
Betrachtet man Deutschland, würde die Kohl-CDU (so wie schon die Adenauer-CDU und die anderen CDUs vor Merkel) und die Schröder-SPD heute beispielsweise ebenfalls als "ultrarechts" und "faschistisch" laufen, dabei war rein gar nichts faschistisch oder ultrarechts an diesen Parteien.
So wie ich das sehe, will Meloni nach ihrem Selbstverständnis eine patriotische Regierung bilden. Daran ist erstmal nichts Schlechtes, denn Patrioten interessieren sich für das eigene Land. Etwas, was bei vielen europäischen Regierungen eher weniger ausgeprägt ist. Man muss sehen was sie konkret tut, jedenfalls sollte man nicht vorab der Presse auf den Leim gehen.
Ich gebe dir Recht, dass es in Deutschland eine Verschiebung der gesamten politischen Landschaft nach links gegeben hat. Aus heutiger Sicht war die Kohl CDU deutlich rechter als heute.
Aber pass mit den Begriffen auf. "Stark Rechts" heißt nicht "faschistisch". Faschismus, so schwer er auch definierbar ist, scheint i.d.R. ein totalitäres System anzustreben, meist verbunden mit einem Kult um Einheit und Stärke.
Die Kohl CDU hat niemals ein totalitäres System angestrebt oder militante Stärke. Die Kohl CDU stand eher für traditionelle und wirtschaftliche Werte, also rechtskonservativ und aber nicht faschistisch.
Meloni vertritt ebenso sehr konservative Werte. Sie ist gegen Homosexualität, gegen Einwanderung, will Familien fördern und ist für einen starken Staat. Ich würde sie auch nicht als Faschistin bezeichnen. Dennoch bewegt sich sich an und über einer Grenze wenn die von Verschwörungstheorien spricht und man kann nicht leugnen dass es rechtsradikale Stimmen in ihrer Partei und unter ihren Wählern gibt.
Leider befindet sich Europa eher im Niedergang. Und in solchen Phasen ist das Erstarken der politischen Seiten typisch.
Wir haben sehr offensive linke Kräfte, die Verstaatlichung, Umverteilung, BGE, Preisgrenzen und sonstwas fordern. Und auf der anderen Seiten haben wir rechte Kräfte, welche die Gesellschaft homogener und konservativer machen wollen.
Beides, auch wenn es sich den Begriff der "Freiheit "gerne ausleiht, ist keine sehr liberale Politik.
Im linken System wird planwirtschaftlich bestimmt und umverteilt. Im Rechten hast du entweder die richtige Hautfarbe, Religion und sexuelle Orientierung oder hast Pech.
Politik und Gesellschaft sind hier vielleicht wie ein Gummiband. Zieht man es zu weit in eine Richtung, schnell es nicht nur zur Mitte sondern noch weiter zurück. Insofern bedingen sich die linke und Rechte Seite. Wir haben jetzt recht lange in einigen Ländern eher linke Politik gemacht und jetzt schnallt das Gummi nach rechts....
Gewiss auch, weil vielen Menschen Klimawandel, Gendering und Migrationspolitik zu viel waren. Man sollte diese Dinge vielleicht weniger erzwingen. Der Weg ist ja richtig, aber es ist zu radikal. Wenn sich z.B. Gruppierungen "die letzte Generation" nennen und damit zum Ausdruck bringen, dass die Welt untergeht, ist das vielleicht zu viel des Guten.
Ich glaube aber, dass wir hier längst verhärtete ideologische Lager haben und Scheinkämpfe führen. Auch in Deutschland. Wenn bei galoppierenden Energiepreisen Monate lang über Laufzeiten von Atomkraftwerken gestritten wird und dies erst durch das scharfe Schwert der Richtlinienkompetenz eines Kanzlers gelöst werden kann, ist doch klar: Hier geht es nicht um Energiesicherheit sondern um grüne Ideologie.
Und das merken die Menschen! Die Menschen merken, dass viele Entscheidungen ideologisch sind. Und dann bekommt die Politik die Quittung indem radikale Mächte erstarken. So auch in Italien. Meloni ist kein Unfall, sondern das Ergebnis falscher Politik.