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Neofaschismus in Europa?

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57-55

Sehr aktives Mitglied
Es ist mir vollkommen unverständlich, dass es ein großer Teil, offenbar gebildeter Menschen nicht begreift, dass die globalen Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts nur gemeinsam bewältigt werden können.
Wenn die Menschheit das nicht zumindest in großen Teilen packt, könnte es das letzte Jahrhundert der Menschen sein.
Faschismus, stark rechtes Gedankengut ist genau der Ansatz, gemeinsame Anstrengungen zu verhindern.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Ich weiß, dass Themenbereiche dieser Art sehr leicht in wüste Diskussionen ausarten, aber man kommt wohl nicht umhin, sich aktuell Gedanken zu machen. Ich habe die Befürchtung, dass wir gerade an einem Punkt angelangt sind, wo etwas kippt.

Faschismus war etwas, was wir aus den Geschichtsbüchern kennen, Hitler, Mussolini und Co. schienen überwunden, Europa hatte eine Lehre daraus gezogen. Ultrarechtes Gedankengut blieb eine Randerscheinung, mit der man sich irgendwie arrangieren musste.
Der Faschismus und Ultrarechts wird doch heute vor allem vom bisherigen Machtkartell ausgebuddelt, die diese Macht gerne behalten möchten, um den politischen Gegner zu diskreditieren und zu diffamieren. Die Medien gehören zu diesem Machtkartell und sorgen sich um ihre eigenen Pfründe, deshalb greifen sie das zu gerne auf und transportieren das ihrerseits weiter.

Betrachtet man Deutschland, würde die Kohl-CDU (so wie schon die Adenauer-CDU und die anderen CDUs vor Merkel) und die Schröder-SPD heute beispielsweise ebenfalls als "ultrarechts" und "faschistisch" laufen, dabei war rein gar nichts faschistisch oder ultrarechts an diesen Parteien.

So wie ich das sehe, will Meloni nach ihrem Selbstverständnis eine patriotische Regierung bilden. Daran ist erstmal nichts Schlechtes, denn Patrioten interessieren sich für das eigene Land. Etwas, was bei vielen europäischen Regierungen eher weniger ausgeprägt ist. Man muss sehen was sie konkret tut, jedenfalls sollte man nicht vorab der Presse auf den Leim gehen.
 

Revan233

Aktives Mitglied
westliche, liberale Demokratie zu mehr Vereinsamung und Entfremdung führt? Sehnt man sich nach jemanden der einem zeigt wie es weitergehen kann?
Das westliche, "liberale" System ist tatsächlich völlig durchreguliert.
Würde man sich abends wie in vielen Ländern des Südens nach Feierabend am Strand treffen, würde es hier Anzeigen hageln: Ruhestörung, Lagerfeuer am Strand verboten, Rasen betreten verboten. usw.

Natürlich ist hier alles anonymer und aus meiner Sicht ist das auch von den Machthabern gewünscht. Denn anonym = unorganisiert = kontrollierbarer.
 

Portion Control

Urgestein
Wenn ich mir die Statements und das Programm von Frau Meloni durchlese, frage ich mich allerdings, in welchen Punkten es noch Positionen gibt, die rechts von ihr stehen könnten. Irgendwie scheint sich die Mitte stark nach rechts zu verschieben.
In Deutschland haben wir hingegen die Situation das es eigentlich keine Mitte gibt, sondern jede etablierte Partei sich mindestens links der Mitte befindet. Und die paar Parteien die wirklich rechts sind darf man ja nicht wählen - die sind ja böse.
Wähler die mit der allgemein, linken Standartpolitik nicht einverstanden sind, können also leider nur alles falsch machen.

Bedeutet konservativ automatisch fremdenfeindlich und protektionistisch zu sein? Okay, war Trump auch. Na, ja, gegen Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehen zu sein, ist vielleicht allgemein eher konservativ. Aber ich denke, Europa war schon einmal auf einem besseren Weg.
Das denke ich auch. Aber ich befürchte, ich denke das Gegenteil von dir.
"Europe first" wäre, gerade aktuell, besonders wichtig für uns um nicht von allen anderen ausgebeutet und unterdrückt zu werden. Stattdessen lässt man es schön weiter in die falsche Richtung laufen.
Naja, wir schaffen uns halt ab. War ja auch vielen lange zuvor schon bekannt.
 

Trope

Mitglied
(...)

Der Wendepunkt, an dem wir uns befinden, ist der, dass sich die Mehrheit nicht länger von einer Minderheit diktieren lassen will, was sie zu tun, zu denken und wie sie zu sprechen hat. Und dass sie nicht länger bereit ist, die Auswüchse einer Politik zu finanzieren, die sich berufen fühlt, vornehmlich die Interessen von Minderheiten zu vertreten.

Wenn man sich mal mit realen Menschen außerhalb seiner Echokammer unterhält, findet das ganze Regenbogen-/"Gender"-/"Plötzlich sind wir alle schwarz"-Gedöns in der Gesellschaft weit überwiegend keine Zustimmung. Bei den Opportunisten, die sich heute eine Regenbogenflagge ins Fenster hängen um aller Welt zu zeigen, wie brav sie "auf Linie" sind, hätte vor 90 Jahren eine ganz andere Flagge aus dem Fenster gehangen. Niemand hat diese Menschen davon abgehalten, vor 20, 30, 40 Jahren für die Rechte irgendwelcher Minderheiten auf die Straße zu gehen. Wo waren sie damals? (Sofern sie schon gelebt haben, die anderen sind entschuldigt). Warum "trauen" sie sich das heute, wo es jeder tut und für sie dadurch keinerlei Nachteil mehr zu erwarten ist, dafür aber umso mehr Beifall? Was für eine armselige Art von "Protest" soll das sein?

Die Leute nehmen allmählich nicht mehr hin, dass der Sozialismus immer unverhohlener sein Gesicht zeigt. Die Politik übergeht mit immer größer werdender Selbstverständlichkeit die Interessen der Mehrheit und sieht es als ihre eigentliche Aufgabe an, ihre eigene Ideologie zu propagieren und durchzusetzen. Erforderlichenfalls erteilt man den "Zusehenden" im ÖR halt täglich Sprachunterricht in Neusprech, bis es bei allen sitzt. Was für eine unfassbare Anmaßung. Das gab es schon mehrfach in der Geschichte. Es ist ein wesentliches Merkmal totalitärer Systeme.

Die Leute wollen morgens nicht von einem Muezzin geweckt werden (siehe Schweiz, wo man das Volk über derartige Dinge leider abstimmen lassen muss). Und sie wollen nicht in irgendwelche Feldversuche verstrickt werden, in denen das jetzt trotzdem einfach mal zwei Jahre lang versucht wird (mit ohnehin vorab bekanntem Ausgang; als würde man dem Muezzin nach zwei Jahren die öffentliche Religionsausübung verbieten), in der Hoffnung, dass sich die Leute dran gewöhnen und dann zukünftig den Mund halten. So funktioniert Demokratie nicht.

Das Internet ist nicht die reale Welt. Erst recht nicht einschlägige Portale, auf denen man ausschließlich auf Gleichgesinnte trifft. Unterhaltet euch mit realen Menschen. Mit den "Leistungsträgern", sofern die ihre Koffer noch nicht gepackt haben. Mit Menschen, die ursprünglich mal vor dem Sozialismus nach Westdeutschland geflohen sind. So viele haben die Schnauze voll. Die Mehrheit erhebt sich, es ist (leider oder zum Glück) überall so. Besser heute als nach ein paar Jahren weiterer Einschränkung von Grundrechten. Denn umso heftiger würde die Reaktion ausfallen.

Was geschieht gerade in Europa (und nicht nur da)? - Die Leute beginnen, sich die Demokratie zurückzuholen. Dass das leider mittlerweile nur noch über Parteien am rechten Rand möglich ist, ist nicht ihre Schuld.
 
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Revan233

Aktives Mitglied
Wenn man sich mal mit realen Menschen außerhalb seiner Echokammer unterhält, findet das ganze Regenbogen-/"Gender"-/"Plötzlich sind wir alle schwarz"-Gedöns in der Gesellschaft weit überwiegend keine Zustimmung. Bei den Opportunisten, die sich heute eine Regenbogenflagge ins Fenster hängen um aller Welt zu zeigen, wie brav sie "auf Linie" sind, hätte vor 90 Jahren eine ganz andere Flagge aus dem Fenster gehangen. Niemand hat diese Menschen davon abgehalten, vor 20, 30, 40 Jahren für die Rechte irgendwelcher Minderheiten auf die Straße zu gehen. Wo waren sie damals? (Sofern sie schon gelebt haben, die anderen sind entschuldigt). Warum "trauen" sie sich das heute, wo es jeder tut und für sie dadurch keinerlei Nachteil mehr zu erwarten ist, dafür aber umso mehr Beifall? Was für eine armselige Art von "Protest" soll das sein?
Die allermeisten Menschen sind reine Mitläufer. Das war und ist zu jeder Zeit so.
Sie bejubeln stets das, was ihnen von weiter oben vorgegeben wird und merken es noch nichteinmal.

Es braucht keinen Mut, um das nachzuplappern was Medien vorgeben und keinerlei persönliche Nachteile für einen selbst hat. Es braucht hingegen sehr viel Mut, um sich dagegen zu stemmen.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Das ist genau das Problem. Man kann sich schlecht dagegen wehren.
Doch, natürlich kann man sich wehren.
Das Gefühl Sich-nicht-wehren-zu-können und hilflos und ohnmächtig zu sein, ist genau das Gefühl, das man weiter oben in der Bevölkerung erzeugen will. Mit einer Bevölkerung die resigniert und aufgibt, regiert es sich viel einfacher.

Man kann sich wehren.
Diese Politik nicht länger unterstützen.
Durch Wahl.
Durch friedlichen Protest (Demos, Aktionen usw.).

Nicht danach gehen was Presse einem erzählt. Denn die werden auf jeden der etwas hinterfragt oder ändern möchte, draufprügeln.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Das westliche, "liberale" System ist tatsächlich völlig durchreguliert.
Würde man sich abends wie in vielen Ländern des Südens nach Feierabend am Strand treffen, würde es hier Anzeigen hageln: Ruhestörung, Lagerfeuer am Strand verboten, Rasen betreten verboten. usw.

Natürlich ist hier alles anonymer und aus meiner Sicht ist das auch von den Machthabern gewünscht. Denn anonym = unorganisiert = kontrollierbarer.
Es verschafft dennoch mehr Unklarheiten. In der Kita gibt es auch Regeln, dennoch gibt es nicht immer den Halt.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
(...)

Der Wendepunkt, an dem wir uns befinden, ist der, dass sich die Mehrheit nicht länger von einer Minderheit diktieren lassen will, was sie zu tun, zu denken und wie sie zu sprechen hat. Und dass sie nicht länger bereit ist, die Auswüchse einer Politik zu finanzieren, die sich berufen fühlt, vornehmlich die Interessen von Minderheiten zu vertreten.

Wenn man sich mal mit realen Menschen außerhalb seiner Echokammer unterhält, findet das ganze Regenbogen-/"Gender"-/"Plötzlich sind wir alle schwarz"-Gedöns in der Gesellschaft weit überwiegend keine Zustimmung. Bei den Opportunisten, die sich heute eine Regenbogenflagge ins Fenster hängen um aller Welt zu zeigen, wie brav sie "auf Linie" sind, hätte vor 90 Jahren eine ganz andere Flagge aus dem Fenster gehangen. Niemand hat diese Menschen davon abgehalten, vor 20, 30, 40 Jahren für die Rechte irgendwelcher Minderheiten auf die Straße zu gehen. Wo waren sie damals? (Sofern sie schon gelebt haben, die anderen sind entschuldigt). Warum "trauen" sie sich das heute, wo es jeder tut und für sie dadurch keinerlei Nachteil mehr zu erwarten ist, dafür aber umso mehr Beifall? Was für eine armselige Art von "Protest" soll das sein?

Die Leute nehmen allmählich nicht mehr hin, dass der Sozialismus immer unverhohlener sein Gesicht zeigt. Die Politik übergeht mit immer größer werdender Selbstverständlichkeit die Interessen der Mehrheit und sieht es als ihre eigentliche Aufgabe an, ihre eigene Ideologie zu propagieren und durchzusetzen. Erforderlichenfalls erteilt man den "Zusehenden" im ÖR halt täglich Sprachunterricht in Neusprech, bis es bei allen sitzt. Was für eine unfassbare Anmaßung. Das gab es schon mehrfach in der Geschichte. Es ist ein wesentliches Merkmal totalitärer Systeme.

Die Leute wollen morgens nicht von einem Muezzin geweckt werden (siehe Schweiz, wo man das Volk über derartige Dinge leider abstimmen lassen muss). Und sie wollen nicht in irgendwelche Feldversuche verstrickt werden, in denen das jetzt trotzdem einfach mal zwei Jahre lang versucht wird (mit ohnehin vorab bekanntem Ausgang; als würde man dem Muezzin nach zwei Jahren die öffentliche Religionsausübung verbieten), in der Hoffnung, dass sich die Leute dran gewöhnen und dann zukünftig den Mund halten. So funktioniert Demokratie nicht.

Das Internet ist nicht die reale Welt. Erst recht nicht einschlägige Portale, auf denen man ausschließlich auf Gleichgesinnte trifft. Unterhaltet euch mit realen Menschen. Mit den "Leistungsträgern", sofern die ihre Koffer noch nicht gepackt haben. Mit Menschen, die ursprünglich mal vor dem Sozialismus nach Westdeutschland geflohen sind. So viele haben die Schnauze voll. Die Mehrheit erhebt sich, es ist (leider oder zum Glück) überall so. Besser heute als nach ein paar Jahren weiterer Einschränkung von Grundrechten. Denn umso heftiger würde die Reaktion ausfallen.

Was geschieht gerade in Europa (und nicht nur da)? - Die Leute beginnen, sich die Demokratie zurückzuholen. Dass das leider mittlerweile nur noch über Parteien am rechten Rand möglich ist, ist nicht ihre Schuld.
Passt, wackelt und hat Luft. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Genauso sieht es aus, du hast es punktgenau aufs "Papier" gebracht.(y)(y):love::love:
 
G

Gelöscht 116559

Gast
Warum wird Faschismus automatisch mit "rechts" assoziiert? Faschismus ist das, was eine Politik tut. Zum Beispiel die Ampelkoalition, die in vielerlei Hinsicht anfängt, Bürger wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber der Regierung zu inhaftieren bzw. einzuschüchtern. (Michael Ballweg, Paul Brandenburg). Er kann also genauso gut links sein. Meloni ist auch keine Faschistin, wenn sie die Werte der Familie hervorhebt. Es wäre hingegen nicht akzeptabel, wenn sie Homosexuellen z. B. ihrer Rechte beraubt.
Demokratie bedeutet für mich, dass jede Meinung gehört werden darf, ohne dass freiheitseinschränkende Konsequenzen zu befürchten sind. Da sind wir in Deutschland schon lange nicht mehr und ich befürchte für die kommenden Jahre eine Vetschlechterung.
 
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