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Bodypositvity gleich baden in der Opferrolle?

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Binchy

Sehr aktives Mitglied
Man sollte weder übertriebenes Schlanksein (wie diese Hungermodell von z.B. Heidi Klum) noch starkes Übergewicht glorifizieren. Beides ist gesundheitsschädlich.

Auch wenn viele Übergewichtige sich mit ihrem Gewicht arrangiert haben, resigniert haben oder manche daraus einen Kult online machen, wird es dadurch nicht weniger gefährlich. Ich rede nicht von ein paar Kilos oder 10 Kilos mehr, sondern über schwere Adipositas.

Gerade Bauchfett begünstigt das Entstehen von Krankheiten und generell ist starkes Übergewicht schädlich. Viele Leute, die adipös sind, wissen das, manche nicht. Manchen ist es egal und man sollte sicherlich nicht missionierend durchs Leben geben und ungewollt Ratschläge geben. Von Bashing gegen Dünne oder Dicke natürlich ganz zu schweigen.

Aber es gibt da eine Grenze: wenn ein Freund oder Freundin von mir oder Familienangehörige zu dick sind und zwar sehr sehr dick, dann finde ich, dass man demjenigen oder derjenigen schon mal sagen kann, dass er/sie dringend abnehmen muss. Nur weil der Andere es weißt, heißt es noch nicht, dass er die Kraft hat, es zu tun und manche brauchen einen kräftigen Schubs manchmal, um den ersten Schritt zu tun. Da sollte man abwägen. In einer Partnerschaft z.B. würde ich natürlich meinem freund sagen, dass er ganz dringend abnehmen sollte und ihm dann natürlich helfen. Das fände ich es fahrlässig zu sagen, dass jeder ja selbst sehen sollte, wie er das schafft.
 

Zaphod

Aktives Mitglied
wenn ein Freund oder Freundin von mir oder Familienangehörige zu dick sind und zwar sehr sehr dick, dann finde ich, dass man demjenigen oder derjenigen schon mal sagen kann, dass er/sie dringend abnehmen muss.
Warum? Glaubst Du, der Mensch hat keinen Spiegel und ist außerdem strunzdumm? Glaubst Du nicht, dass sich dieser Mensch alleine zu Hause genug Gedanken macht um sein Körpergewicht? Glaubst Du nicht, dass dieser Mensch sich einfach mit seinen Freunden treffen will, um mit ihnen eine gute Zeit zu haben und nicht, um auch von denen noch dumme Erziehersprüche zu hören?

Nur weil der Andere es weißt, heißt es noch nicht, dass er die Kraft hat, es zu tun und manche brauchen einen kräftigen Schubs manchmal, um den ersten Schritt zu tun.
Oder sie brauchen echte Freunde, die sie einfach so nehmen, wie sie sind. Und dann, wenn sie von sich aus Hilfe möchten, ebendiese und Unterstützung anbieten.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Darum geht es nicht und ich habe klar geschrieben, dass viele es selbst wissen. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich ständig nörgeln würde oder darüber reden würde. Aber für mich gehört es auch dazu, dass man, wenn jemand extrem dick ist, mal was sagt. Ich würde so ein Thema nicht totschweigen, aber natürlich auch keine Vorwürfe machen oder denjenigen beleidigen.

es ist ein schmaler Grad, das stimmt. Die Frage ist, was man in einer Freundschaft tun sollte, was man "darf" und was nicht. Manche können nicht um Hilfe bitten, manche kommen aus ihrem Gefängnis, in das sie eingemauert sind, nicht raus alleine.

Man könnte als Freundin dann sagen: kommst Du mit wandern? Lass uns eine kleine Runde gehen oder sonst irgendwie denjenigen etwas unterstützen.
 

weidebirke

Urgestein
In einer engen Freundschaft redet man über alle Probleme, also auch darüber, ohne Frage.

Hier geht es aber nicht um die Kommunikation in engen Beziehungen, hier geht es um Hinz und Kunz, in der Summe: die Gesellschaft.
Von daher finde ich die Bodypositivity-Bewegung nützlich, hilfreich und einfach dran!

Manche Auswüchse darf man dabei gern ignorieren. Wie Vio schrieb: am Anfang schießt man gern übers Ziel hinaus.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Jede/r soll so dick, dünn, muskulös, zierlich etc. sein, wie er/sie mag.
Ich muss ja nicht hingucken.
(Wenn mich jemand nach meinem Schönheitsrezept bezüglich hübscher Figur fragt, helfe ich natürlich gerne weiter. Jedoch dränge ich niemals Tipps auf. So sollte es ein jeder Mensch halten, denke ich.)
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Aber allein das Wissen darum, dass es so sichtbar ist und wirklich gefühlt jeder Mensch sich bei meinem Anblick Gedanken dazu macht und sei es auch nur kurz, übt unglaublichen Druck aus. Es geht los beim Einkaufen, was habe ich im Korb? Weiter im Restaurant oder beim Essen unterwegs - auch wenn es nicht so ist.
Ganz genau, das denke ich mir auch oft: Als übergewichtiger mensch muss man mit diesem ständigen mehr oder weniger unausgesprochenen "Vorwurf" leben, undiszipliniert und "schwach" zu sein, weil man es ja nicht schafft rank und schlank zu sein.
ich bin ja untergewichtig und was mir oft auffällt ist, dass man mich quasi dafür lobt, wenn ich mir ein schön fettes Schnitzel reinziehe. Wenn ich am Buffett als erste in der Schlange bin und mir die Teller vollschaufle, bekomme ich nur zu hören: Du kannst es Dir ja leisten: Hau rein.
Stellt euch mal vor, was passiert, wenn eine Frau mit mehr oder weniger Übergewicht sich am Buffett den Teller vollhaut? Ich darf es ohne schlechtes Gewissen krachen lassen und sie muss sich hinten anstellen und am besten nur ein paar Blättchen Salat holen und darf den dann mit schlechtem Gewissen mümmeln. DAS soll gut für den Menschen sein und ihm helfen, gesund zu bleiben?
Aber sind die Kuchen und Schnitzel und der Süßkram denn gesund, wenn ICH sie mir reinpfeiffe? Die sind doch genauso ungesund, wie wenn jemand, der mehr oder weniger füllig ist, das tut.
ich musste auch nie Sport machen um schlank zu sein, was zur Folge hat, dass ich total der Sportmuffel bin.
Also ich "darf" faul auf dem Sofa hängen und Chips futtern, aber ein übergewichtiger Mensch ist automatisch faul, auch wenn man garnicht weiß, ob er sich nicht vielleicht drei mal pro Woche im Sportstudio abstrampelt und sich so gesund wie möglich ernährt? Und auch wenn er das nicht tut und sich damit abgefunden hat (oder es vielleicht sogar einfach gut findet: Auch das ist ja jedermanns gutes Recht!), dass er eben nicht schlank ist: Warum soll man diesen Menschen denn das genießen und sich wohl fühlen verbieten?
Also ich finde das einfach falsch, auch wenn ich selbst ja nicht mal betroffen bin.
WARUM muss man menschen in dieser Weise einteilen und ihnen ihren Gesundheitszustand "erklären", wenn sie nicht danach gefragt haben?
Man darf nicht vergessen: Das wichtigste und gesündeste was wir im Leben für uns tun können, ist uns selbst lieb zu haben. Sich selbst nicht lieb haben zu können ist viel viel ungesünder als jedes Übergewicht!
 

Rose

Urgestein
Wenn jemand weint oder wenn jemand bedrückt aussieht, ist es nicht dasselbe wie wenn jemand dick ist.

Im Gegensatz zu der weinenden Frau bin ich immer dick. Will ich deswegen unentwegt angesprochen werden, ob es mir denn gut ginge, denn meine Massen zeigen ja, dass etwas mit mir nicht okay ist? So von jedem, dem das einfällt?

Und weißt Du was, die meisten Menschen in meinem Umfeld sind feinfühlig und höflich genug, mich nicht darauf anzusprechen. Aber allein das Wissen darum, dass es so sichtbar ist und wirklich gefühlt jeder Mensch sich bei meinem Anblick Gedanken dazu macht und sei es auch nur kurz, übt unglaublichen Druck aus. Es geht los beim Einkaufen, was habe ich im Korb? Weiter im Restaurant oder beim Essen unterwegs - auch wenn es nicht so ist.

Normalerweise bin ich gelassen mit dem Thema. Ich bin schon mein ganzes Leben lang dick, von Geburt an - von einer sehr schlanken Phase in der Pubertät mal abgesehen (weiß der Fuchs, was da los war). Ich kann es mir schlicht nicht leisten, unentwegt darüber nachzudenken, wie schlecht das ist, was für eine Belastung ich angeblich für andere sei.
Die Ursachen für mein Dicksein sind mir bewusst - die Schuldfrage ist hierbei irrelevant. Es sind zu viele Faktoren. Und lange Zeiten in meinem Leben ging es mir zu schlecht, als dass ich Kapazität gehabt hätte, mich auch noch um mein Gewicht zu kümmern.

Von daher, behaltet Eure Gedanken, Euer Kümmern, Eure Schuldzuweisungen doch bitte einfach für Euch.
Danke für deine Worte auch wenn ich selber nicht dick bin. Meine beste Freundin ist es. Sie denkt über eine OP nach. Was sie deswegen schon zu hören bekommen hat ist der Wahnsinn:

Na damit machst du es dir ja einfach. Mach einfach mehr Sport.
Ach die Kasse zahlt sowas???111
Danach frisste dich eh wieder fett....
Usw.

Niemandem ist damit geholfen. Vielleicht Euch, weil Ihr Euch dann aufwerten könnt. Weil man Eure "Hässlichkeiten" eben nicht so leicht von außen sieht.
Das wichtigeste une beste Statement im Thread!
 
G

Gelöscht 124104

Gast
Danke für deine Worte auch wenn ich selber nicht dick bin. Meine beste Freundin ist es. Sie denkt über eine OP nach. Was sie deswegen schon zu hören bekommen hat ist der Wahnsinn:

Na damit machst du es dir ja einfach. Mach einfach mehr Sport.
Ach die Kasse zahlt sowas???111
Danach frisste dich eh wieder fett....
Usw.



Das wichtigeste une beste Statement im Thread!
Na ja, da muss ich sagen, nimmt man im Zuge einer Magenband Op ab, zahlt die Krankenkasse such eine Body lift Op, also die Entfernung der überschüssigen Haut.
Nimmt man aber selbst ab, zahlt die Kasse eine Body Lift Op nur unter bestimmten Umständen, und es läuft eher darauf hinaus, dass man diese dann selbst zahlen muss.

Da macht es das Kassensystem im Deutschland auch nicht gerade fair.
Mein Mann hat selbst abgenommen, aber die Entfernung der Haut, was mittels Op notwendig sein muss, muss er im schlimmsten Fall selbst zahlen.

Man darf auch nicht vergessen eine Magen Op ersetzt auch keine Ernährungsumstellung und Anpassung der Lebensgewohnheiten.
Sprich gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung. Es ist nur eine Unterstützung, aber kein Ersatz. Das wird jeder Arzt dem Patienten aber auch sagen.

Der letzte Satz
"Niemandem ist damit geholfen. Vielleicht Euch, weil Ihr Euch dann aufwerten könnt. Weil man Eure "Hässlichkeiten" eben nicht so leicht von außen sieht."
Ist auch wieder finde ich Verallgemeinernd.
Auch schlanke Menschen haben diverse Probleme oder sind wegen ihres Äußeren gemobbt worden.
Ich finde solche Aussagen immer nicht weniger verurteilend wie zu Übergewichtigen abwertende Äußerungen zu bringen.
 
Status
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