ich würde jetzt mal die These aufstellen dass die Bereitschaft sich auf andere Menschen einzustellen in den letzten beiden Generationen nachgelassen hat. Also z.B. auch mal eine andere Perspektive einzunehmen oder andere Meinung auch einfach mal als andere Meinung stehen lassen und trotzdem miteinander auskommen zu können.
Ist aber mehr ein Gefühl als dass ich dazu Statistiken hätte.
In extremen Formen dann sowas wie Cancel Culture oder Save Space, wenn man andere Wertvorstellungen oder Ansichten gar nicht mehr ertragen kann und behaupter diese auch nur zu äußern sei eine Form von Gewalt.
Was ich jetzt schon öfter gelesen habe waren Artikel über die Vereinsamung in Städten. Klingt erstmal etwas schrägt, da man doch gerade dort besonders dicht besiedelt ist, aber begründet wurde das mit der Anonymisierung. Es ist keine Dorfgemeinschaft mehr in der sich jeder kennt, die ggf. auch aufeinander angewiesen ist, also man quasi irgendwie miteinander auskommen muss.
Ähnliches wurde für Partnerschaften beschrieben, nämlich dass die Menschen unabhängiger werden. Männer können selber kochen und Bankgeschäfte führen, Frauen verdienen ihr eigenes Geld und sind nicht finanziell abhängig. Bindungen werden lockerer, ggfs. zieht man gar nicht mehr zusammen sondern führt Wochenend-Beziehungen.
Kann die Argumentation schon nachvollziehen bzw. mir vorstellen dass da was dran ist.
Ich für meinen Teil versuche ja vor allem Online, wie z.B. Partnersuche oder als ich zuletzt versucht hatte eine Online-Rollenspielgruppe aufzustellen. Allerdings mit eher mäßigem, also gar keinem, Erfolg.