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Ukraine Russland Krieg

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Daoga

Urgestein
Kleine Anekdote zur Sache.
Welcher Autor von Sachbüchern und Polit-Thrillern konnte folgendes über sich selber sagen: "Es ist schon gespenstisch. Vieles was ich erfinde, wird Wirklichkeit."
Antwort: Tom Clancy. In einem Buch von ihm, das bereits 1994 erschien, hat er unter anderem die Wirkungsweise von Immobilienblase und Bankenkrise erklärt, die Lehmann Brothers (Bad Banks) erwähnt, die Probleme von Toyota in USA vorweggenommen und eine Version des 9/11 geliefert, alles Jahre bevor es Realität wurde.
Leider ist er 2013 verstorben, aber er hat vorher noch gute Co-Autoren gefunden, die seine Szenarien in neuen Büchern weiterschrieben.
Gestern hab ich dieses hier in die Finger bekommen: ein bereits 2013 (Jahr beachten!) in USA erschienenes Buch, Command Authority: Kampf um die Krim (JACK RYAN, Band 16) : Clancy, Tom, Bayer, Michael: Amazon.de: Books
Inhalt: der russische Präsident läßt die Krim besetzen und marschiert in der Ukraine ein.
Klingt irgendwie bekannt? In dieser Story allerdings bekommen die Ukrainer von Anfang an Hilfe von amerikanischen Spezialeinheiten, wodurch die Geschichte ein wenig anders ausgeht.
Ein Fehler des Buches: die Russen werden als viel besser und fähiger beschrieben als sie es in Realität waren. Ein verzeihlicher Fehler, erstens weil 2013 tatsächlich noch niemand wußte wie schlecht das russische Militär wirklich beisammen ist, nicht mal Clancy, und zweitens weil sich an der Stärke des Gegners natürlich der Held bemißt.
Allerdings sind alle in dem Buch beschriebenen Waffensysteme real, woraus sich ergibt daß die Amerikaner in einem konventionellen Krieg gegen die echten Russen, nicht die besseren fiktiven im Roman, mit ihnen den Boden poliert hätten. (Was allerdings inzwischen jeder begriffen hat, der die Nachrichten verfolgt hat und wenigstens ein bißchen was übers amerikanische Militär weiß.)
Das einzige was leider sehr realistisch geschildert wurde: die Brutalität mit der die Russen wehrlose Dörfer zerbomben, plündern und Zivilisten massakrieren. Dafür hat Co-Autor Mark Greaney bei Ersterscheinung 2013 wahrscheinlich einiges an Prügel kassiert, aber die Ereignisse der Realität haben ihm inzwischen Recht gegeben.
War Tom Clancy gut, oder was?

Und jetzt warte ich darauf, daß sich auch ein anderer Roman von ihm bewahrheitet: Im Zeichen des Drachen / Jack Ryan Bd.11 von Tom Clancy als Taschenbuch - Portofrei bei bücher.de (buecher.de) Inhalt: Russland entdeckt neue Rohstoffvorkommen in Sibirien (Erdöl), und China marschiert mit seiner über eine Million Mann starken Armee ein um sich die Schätze unter den Nagel zu reißen.
Fehler des Romans: Die USA unterstützen Russland, bis China aufgibt und sich zurückzieht, das wäre in der momentanen politischen Lage reichlich unrealistisch. Dazu müßte erst das Putin-Regime beseitigt sein und das Land einen gigantischen Sprung Richtung Demokratie machen, bevor die Amerikaner sich derartig zugunsten Russlands engagieren würden.
Ein Eroberungszug Chinas dagegen liegt sehr im Rahmen des Erwartbaren. Teile der Grenzgebiete auf russischer Seite sind heute schon chinesisch besiedelt, der Rest ist nur eine Frage der Zeit.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Die Ukraine will im Schnellverfahren die Strafen für Befehlsverweigerung, Desertation unter feindlichen Feuers und das unerlaubte Verlassen der Einheit oder Position drastisch verschärfen.
Wer hinter den Paywall-Artikel schauen kann, wird feststellen dass alle milden Strafen, z.B. Bewährung abgeschafft werden, und zwingend Haftstrafen zu verhängen sind.


 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Die Ukraine will im Schnellverfahren die Strafen für Befehlsverweigerung, Desertation unter feindlichen Feuers und das unerlaubte Verlassen der Einheit oder Position drastisch verschärfen.
Wer hinter den Paywall-Artikel schauen kann, wird feststellen dass alle milden Strafen, z.B. Bewährung abgeschafft werden, und zwingend Haftstrafen zu verhängen sind.


Das sieht mir aber nicht nach überlegenen Sieg aus, eher nach Verzweiflung was dennoch verständlich ist, denn woher sollen auch die Leute kommen?! So schnell wachsen nun mal keine neuen nach.
 

Daoga

Urgestein
Da wird wohl auch bald der letzte Volkssturm aufgeboten, wie damals bei Hitler. Greise, Kinder, Frauen an die Waffen.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Die Verschärfung der Gesetzgebung bei Desertation und Befehlsverweigerung ist im Grunde eine logische Sache, letztlich zeigt sie aber auch, dass es zumindest im Ansatz demokratische Strukturen gibt.
Gäbe es die nicht, würde darüber kein Wort verloren.

Nachdem für die Soldaten der erste Höhenflug, >zu den Waffen< verklungen ist, sie die Realität kennengelernt haben, kommt bei vielen die Fase der Ernüchterung.
Eine Armee im Kriege kann sich aber so etwas nicht erlauben.

Einen recht anschaulichen Einblick in die Realität gibt der neue Film >Im Westen nichts Neues<
Wenn ein Film auch niemals die Realität wiedergeben kann, so vermittelt er doch einen Eindruck.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Da wird wohl auch bald der letzte Volkssturm aufgeboten, wie damals bei Hitler. Greise, Kinder, Frauen an die Waffen.
Waren auch so meine Gedanken, der Aufruf erinnert mich eher an Deutschland 44/45 wo alles ran musste was bei drei nicht auf den Bäumen war und jeder Soldat am Baum oder der nächstgelegenen Laterne baumelte wenn er auch nur 500 Meter von seiner Truppe entfernt angetroffen wurde.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Die Verschärfung der Gesetzgebung bei Desertation und Befehlsverweigerung ist im Grunde eine logische Sache, letztlich zeigt sie aber auch, dass es zumindest im Ansatz demokratische Strukturen gibt.
Gäbe es die nicht, würde darüber kein Wort verloren.

Nachdem für die Soldaten der erste Höhenflug, >zu den Waffen< verklungen ist, sie die Realität kennengelernt haben, kommt bei vielen die Fase der Ernüchterung.
Eine Armee im Kriege kann sich aber so etwas nicht erlauben.

Es ist immer sehr schlecht, wenn in einer Demokratie der Staat seine Bürger zum Kampf und Einsatz für diesen Staat zwingen (!) muss. Denn dann will anscheinend ein großer Teil nicht für diesen Staat kämpfen und sich nicht einsetzen. Nach meinem Verständnis wäre das in einer Demokratie zu respektieren, denn wenn die Bürger etwas nicht wollen, ist es eben so.

Die Mobilisierung in der Ukraine hat übrigens bereits im Oktober für alle Männer unter 60 Jahren den Kriegsdienst angeordnet. Wer sich weigert, erhält 5 Jahre Gefängnis.

Die Zeit läuft für Russland.
Sie haben sowohl hinsichtlich Soldaten als auch militärischer Güter deutlich größere Reserven und auch das weitaus größere Potential. Sollte Russland bis 60 Jahre mobilisieren, kann die Ukraine einpacken.

Man hätte direkt in den ersten Wochen des Krieges nach der russischen Niederlage vor Kiew das ukrainische Momentum nutzen und den Krieg beenden sollen. Die Russen standen konsterniert mit dem Rücken zur Wand. Mit etwas guten Willen wäre das zweifellos möglich gewesen. Die Kompromissvorschläge lagen auf dem Tisch, einschließlich russischen Rückzug zu den Februar-Grenzen. Anstatt zuzugreifen hat man sich stattdessen entschieden, beflügelt durch diesen Erfolg und befeuert durch Einmischungen aus dem Ausland der üblichen Kriegstreibernationen, man könne den Russen so richtig eins mitgeben, inkl. Krim, und brauche das nicht.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
@Revan233 es steckt viel Wahrheit, in dem, was Du geschrieben hast.
Allerdings kann es auch in einer Demokratie nicht möglich sein, dass nur freiwillig an einem Krieg teilnehmen.
Wenn dem so wäre, würden immer mehr Demokratien fallen, Kriege verhindert würden dadurch nicht.
 
Status
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