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Als Frau alleine in einsamen Gegenden

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Hallo,

aufgrund eines anderen Threads bin ich wieder etwas ins Grübeln gekommen.

Gerade im Winter ist es so, dass es ja ziemlich schnell dunkel wird. Mir persönlich macht es absolut nichts aus im Dunkeln in abgelegenen Gegenden rumzulaufen, wo einem maximal eine Person entgegenkommt oder ab und zu mal ein Auto vorbeifährt. Ich denke da z.B. an eine bestimmte Strecke bei der aufgrund der aktuellen Lage sogar die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet ist, eben weil dort absolut nichts los ist. Manchmal laufe ich extra langsam und bleibe zwischendurch stehen, wenn der Himmel klar ist, beobachte die Sterne, höre nebenbei Musik, etc. Alleine im Wald bin ich auch ganz selten mal, allerdings nicht im Dunkeln, weil ich nicht über irgendwelche Wurzeln o.ä. stolpern will. Wenn ich von der Arbeit sehr spät nach Hause komme und einen Zwischenhalt in der nächstgelegenen Stadt mache, die um die Uhrzeit wie leergefegt ist, macht mir das auch nichts aus. Vielmehr empfinde ich diese Ruhe als angenehm.

Auf der anderen Seite gibt es scheinbar viele Frauen, die nicht mal bei Tageslicht alleine einen abgelegeneren Feldweg entlanggehen würden. Klar, jeder hat so ein eigenes Sicherheitsbedürfnis und das ist auch ok so, aber mich erschreckt etwas wie viele das sind. Unter meinen Bekannten sind maximal welche, die mit ihrem großen Hund alleine in einen Wald gehen würden. Oder bin ich tatsächlich einfach total unvorsichtig? Bei Frauen, die in Großstädten leben und wo auf den Straßen nachts dann so komische Gestalten unterwegs sind, kann ich mir denken, dass die deutlich vorsichtiger sind, aber auch im eher ländlichen Raum scheint diese Phänomen relativ weit verbreitet zu sein.
Ich hatte schon einige unschöne Erlebnisse. Vor Jahren bin ich mit dem Fahrrad abends im Sommer an einer Landstrasse gefahren als plötzlich so ein Golf Cabri neben mir fuhr, 4 Typen sassen drin und haben mich durch ihre Fahrweise fast dazu gebracht vom Rad zu stürzen. Sie haben dann versucht mich zum Anhalten zu zwingen und fanden das unglaublich witzig....ich rettete mich dann mit dem Rad in die Feldmark....wer weiss wie weit die ihren "Spass" getrieben hätten....

Im Schwimmbad griff mir ein Mann direkt und ohne Vorwarnung zwischen die Beine.....

In der Stadt am hellichten Tag wurde ich von 5 Typen eingekesselt und angegrabscht, dutzende Passanten liefen achtlos an uns vorbei, ich konnte mich schliesslich in eine Apotheke " retten"....

Ich kam abends bei uns in der Kleinstadt aus der Sporthalle und wurde zwei Männern angesprochen und nach dem Weg gefragt. Sie verhielten sich sehr merkwürdig, da sie viel zu dicht kamen und sich gar nicht für meine Wegbeschreibung interessierten. Sie fragten nach " irgendeinem" beliebigen Restaurant. Als sie anfingen komisch zu grinsen und mich immer weiter bedrängten, rannte ich zurück in die Sporthalle, wo zum Glück noch jemand war und Bürokram machte...

Mehrmals bin ich auch abends im Sommer am Kanal mit dem Rad gefahren und bin mehrmals Typen begegnet, die mir dumme Sprüche zugerufen haben...da man auf diesen Wegen oftmals kilometerweit keinem Menschen begegnet ist, wäre ich dort quasi jedem Triebtäter hilflos ausgeliefert gewesen....

Hinzu kommen mehrere dumme Sprüche, sexuelle Belästigung, Witze unter der Gürtellinie usw

Heutzutage gehe ich nur noch mit meinen Hunden durch Wald und Flur und meide öffentliche Verkehrsmittel, wo es nur geht. Zum Glück hab ich mein Auto.

Es ist einfach naiv zu glauben, dass man als Frau in Sicherheit leben kann. Man muss einfach vorsichtig sein und von einsamen Wegen, Strassen und diversen Ecken und Brennpunkten in der Stadt kann ich nur dringend abraten, als Frau alleine unterwegs zu sein.

Jeder muss da seine eigenen Erfahrungen machen. Leider ist es halt so, dass es dann oftmals zu spät ist, wenn tatsächlich was passiert. Gesundes Misstrauen und Vorsicht sind angebracht und sicher besser, als naiv und "weltoffen" durch die Gegend zu rennen.
 
W

w_123

Gast
Ich habe vor vielen Jahren mal einen Selbstverteidigungskurs für Frauen gemacht, der von der Polizei (in einer Großstadt) organsiert wurde. Dabei ging es nicht nur um Schlag und Tritttechniken, sondern auch um Täterpsychologie und das Erkennen und Vermeiden gefährlicher Situationen.
Unsere Trainer von der Polizei haben uns auch bestätigt, was eigentlich, wenn man kurz drüber nachdenkt, viel Sinn ergibt: Alleine einsam durch den Wald laufen, ist alles andere als gefährlich. Ein Mann, der einen Drang hat, der ein Opfer sucht, der jemanden überfallen will, setzt sich nicht irgendwo alleine ins Gebüsch und hofft, dass hoffentlich in den nächsten paar Stunden mal jemand alleine vorbeikommt, den er überfallen kann.
Der geht da hin, wo er WEISS, dass jemand vorbeikommen wird. Von daher suchen die Leute ihre Opfer in vollen Straßen, in Ausgehviertel, Einkaufsstraßen, U-Bahnen und verfolgen sie dann. -und klar, dann warten sie eher, bis sie mit dem Opfer alleine sind.

Dass es auch dazu kommen kann, dass ein Mann, der zufällig abends auf einem Feldweg eine Frau alleine trifft, seine Gelegenheit nutzt - natürlich! Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch viel geringer.
Und so traurig es ist: Statistisch gesehen ist es für eine Frau gefährlicher, sich von einem Bekannten nach der Party nach Hause bringen zu lassen, als alleine nach Hause zu gehen. Die meisten Übergriffe passieren tatsächlich nicht vom fremden Mann auf der Straße (das passiert natürlich!)

Aber ich finde, sich vor Augen zu halten, wie wahrscheinlich gewisse Risiken sind, kann sehr beruhigend sein. Dennoch ists mir natürlich auch manchmal mulmig, wenn ich dunke Straßen alleine entlang gehe... ich denke, das ist auch ein natürlicher Instinkt des Menschen. Und gerade bei Frauen kommt viel Prägung noch dazu.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Es ist einfach naiv zu glauben, dass man als Frau in Sicherheit leben kann. Man muss einfach vorsichtig sein und von einsamen Wegen, Strassen und diversen Ecken und Brennpunkten in der Stadt kann ich nur dringend abraten, als Frau alleine unterwegs zu sein.
Das tut mir wirklich Leid zu lesen! Da ist dir schon wirklich sehr viel schlimmes und bedrohliches widerfahren.
Ich finde halt einfach so schade, wenn wir Frauen uns wegen übergriffiger Männer so stark einschränken müssen... Und möchte das für mich persönlich nicht.

Als ich deine Geschichte gelesen habe, sind mir aber auch ein paar Situationen eingefallen, in denen ich angegrapscht und belästigt wurde, ich hatte nur immer das Glück, dass das nicht mehr als Wut in mir ausgelöst hat und ich nie wirklich Angst hatte. Deswegen habe ich die gar nicht so spontan parat. Aber es kann natürlich auch ganz anders laufen.

Was mir auf jeden Fall Angst macht, ist zu sehr späten Uhrzeiten alleine U-Bahn oder S-Bahn zu fahren, wenn man dann teilweise ganz alleine im Abteil ist. Da muss nur eine falsche Person einsteigen & man ist total ausgeliefert. Das versuche ich auch zu vermeiden.

Am schlimmsten finde ich, dass die Passant:innen einfach vorbei gelaufen sind.
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Für Frauen gibt es ganz einfache und praktikable Lösungen sich eines Angriffs zu erwehren und ich darf hier anmerken das es dem Täter nicht gefallen wird.
Frau braucht dazu nicht einmal Kraft sehr wohl aber Überwindung denn die Verletzungen des Täters sind uU. erheblich.
Hm. Schwierige Aussage oder zumindest schwierige Formulierung, denn das klingt so, als wäre es kein großes Ding, mal eben einen körperlichen Angriff abzuwehren. Alles entspannt, total easy going, nicht mal Kraftaufwand nötig, kein Problem.

Äh, nein. Sorry, aber das zeichnet ein extrem verfälschtes Bild von einer akuten Gefahren- oder sogar Gewaltsituation.
Ich glaube nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, weil mir selbst eine Gewalttat passiert ist und womöglich gibt es durchaus Situationen, in denen all diese tollen Tools und Gimmicks hilfreich sind und erfolgreich eingesetzt werden, aber ich behaupte mal: [Triggerwarnung] in den meisten Fällen klappt das nicht. Wenn man nicht gerade mit einem Taschenalarm in der einen und einem Pfefferspray, mit Finger permanent auf dem Sprühkopf, in der anderen Hand durch's Leben läuft, wird das nicht viel bringen, wenn man von einem Angriff total überrumpelt wird.
Ich selbst bin zwar klein und nicht sonderlich kräftig, aber reaktionsschnell und wehrhaft. Der Angriff, den ich erlebt habe, kam für mich aus dem Nichts und es gab nicht den Hauch einer Chance.

Den Sinn diverser Produkte sehe ich deswegen eher darin, das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Mein Mann hat unseren Töchtern und mir auch so Taschenalarmdinger gekauft. Habe ich auch eingepackt, weil ich weiß, dass es meinem Mann ein besseres Gefühl gibt. Dass das Ding mir persönlich in einer akuten Notsituation, in der alles sehr schnell geht, helfen wird, glaube ich nicht, weil ich höchstwahrscheinlich nicht daran denken werde und vermutlich auch keine Möglichkeit habe, den Alarm hervorzufummeln. Zumindest vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrung. Gibt sicher Situationen, die anders ablaufen und in denen die Chance besteht, dass das klappt.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hm. Schwierige Aussage oder zumindest schwierige Formulierung, denn das klingt so, als wäre es kein großes Ding, mal eben einen körperlichen Angriff abzuwehren. Alles entspannt, total easy going, nicht mal Kraftaufwand nötig, kein Problem.

Äh, nein. Sorry, aber das zeichnet ein extrem verfälschtes Bild von einer akuten Gefahren- oder sogar Gewaltsituation.
Ich glaube nicht, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe, weil mir selbst eine Gewalttat passiert ist und womöglich gibt es durchaus Situationen, in denen all diese tollen Tools und Gimmicks hilfreich sind und erfolgreich eingesetzt werden, aber ich behaupte mal: [Triggerwarnung] in den meisten Fällen klappt das nicht. Wenn man nicht gerade mit einem Taschenalarm in der einen und einem Pfefferspray, mit Finger permanent auf dem Sprühkopf, in der anderen Hand durch's Leben läuft, wird das nicht viel bringen, wenn man von einem Angriff total überrumpelt wird.
Ich selbst bin zwar klein und nicht sonderlich kräftig, aber reaktionsschnell und wehrhaft. Der Angriff, den ich erlebt habe, kam für mich aus dem Nichts und es gab nicht den Hauch einer Chance.

Den Sinn diverser Produkte sehe ich deswegen eher darin, das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Mein Mann hat unseren Töchtern und mir auch so Taschenalarmdinger gekauft. Habe ich auch eingepackt, weil ich weiß, dass es meinem Mann ein besseres Gefühl gibt. Dass das Ding mir persönlich in einer akuten Notsituation, in der alles sehr schnell geht, helfen wird, glaube ich nicht, weil ich höchstwahrscheinlich nicht daran denken werde und vermutlich auch keine Möglichkeit habe, den Alarm hervorzufummeln. Zumindest vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrung. Gibt sicher Situationen, die anders ablaufen und in denen die Chance besteht, dass das klappt.
Wer redet dennvon Produkten?
Ich habe ja nicht behauptete das es einfach oder wie du es nennst easy ist aber es ist möglich.
Das was den Mensch daran hindert sich effektiv zu wehren sind berechtigte Angst aber auch die Angst vor evt. Strafrechtlichen Folgen im Sinne der Verhältnismäßigkeit.
Und es ist völlig gleich ob ich nun Kampfsport beherrsche und anwende in einer Gefahrensituation oder ob ich mich mit einfachen MItteln ebenso effektiv wehren kann.

Am Ende zählt nur das man als Opfer eines Angriffs lebt und wenn möglich unverletzt ist.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

aufgrund eines anderen Threads bin ich wieder etwas ins Grübeln gekommen.

Gerade im Winter ist es so, dass es ja ziemlich schnell dunkel wird. Mir persönlich macht es absolut nichts aus im Dunkeln in abgelegenen Gegenden rumzulaufen, wo einem maximal eine Person entgegenkommt oder ab und zu mal ein Auto vorbeifährt. Ich denke da z.B. an eine bestimmte Strecke bei der aufgrund der aktuellen Lage sogar die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet ist, eben weil dort absolut nichts los ist. Manchmal laufe ich extra langsam und bleibe zwischendurch stehen, wenn der Himmel klar ist, beobachte die Sterne, höre nebenbei Musik, etc. Alleine im Wald bin ich auch ganz selten mal, allerdings nicht im Dunkeln, weil ich nicht über irgendwelche Wurzeln o.ä. stolpern will. Wenn ich von der Arbeit sehr spät nach Hause komme und einen Zwischenhalt in der nächstgelegenen Stadt mache, die um die Uhrzeit wie leergefegt ist, macht mir das auch nichts aus. Vielmehr empfinde ich diese Ruhe als angenehm.

Auf der anderen Seite gibt es scheinbar viele Frauen, die nicht mal bei Tageslicht alleine einen abgelegeneren Feldweg entlanggehen würden. Klar, jeder hat so ein eigenes Sicherheitsbedürfnis und das ist auch ok so, aber mich erschreckt etwas wie viele das sind. Unter meinen Bekannten sind maximal welche, die mit ihrem großen Hund alleine in einen Wald gehen würden. Oder bin ich tatsächlich einfach total unvorsichtig? Bei Frauen, die in Großstädten leben und wo auf den Straßen nachts dann so komische Gestalten unterwegs sind, kann ich mir denken, dass die deutlich vorsichtiger sind, aber auch im eher ländlichen Raum scheint diese Phänomen relativ weit verbreitet zu sein.
Würde ich bei den heutigen Zeiten auch versuchen zu vermeiden. Dann laufe ich lieber einen Umweg, wo gut beleuchtet ist und wo ich weiß, dass es nicht wie ausgestorben ist 😰😱 Bei sowas gehe ich kein Risiko ein.
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Ich finde halt einfach so schade, wenn wir Frauen uns wegen übergriffiger Männer so stark einschränken müssen... Und möchte das für mich persönlich nicht.
Ja. Es ist schade, unfair und sehr, sehr bitter.

Eigentlich finde ich, dass es keine Lösung sein sollte, sich für Selbsteinschränkung zu entscheiden und damit zu Verzicht auf so vieles zu zwingen, aber ich weiß auch keine gute Alternative, wenn bei jemandem tatsächlich sehr stark ausgeprägte Ängste und Unsicherheiten vorhanden sind.

Meine Tochter (16) hat vor kurzem das Angebot bekommen, den Fußballverein zu wechseln. Zum Training muss bzw. müsste sie dreimal wöchentlich über eine Stunden mit der Bahn in eine andere Stadt fahren und dort noch U-Bahn oder Bus nehmen. Die Heimfahrt würde nach 21 Uhr stattfinden.
Wir können es hinbekommen uns so organisieren, sie ab und zu abzuholen, aber dreimal pro Woche ist langfristig und dauerhaft einfach nicht drin. Grundsätzlich traut sie sich und wir ihr die Fahrten auch zu, sie ist sehr selbstständig und kein ängstlicher Typ. Aber sie ist trotzdem unsicher deswegen und hat Bedenken. Wir Eltern sind auch ambivalent und uns nicht einig.
Tatsächlich ist das der einzige Grund, weshalb noch keine Entscheidung für eine Zusage gefallen ist, obwohl sie schon lange davon träumt für diesen Verein zu spielen. Eigentlich ist das so verrückt und falsch. So sollte das doch nicht sein! Dass äußere Umstände und die Sorge, möglicherweise in eine blöde, unangenehme oder sogar gefährliche Situation zu geraten, die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen, so beeinflussen.
Wer redet dennvon Produkten?
Dann habe ich dich offensichtlich missverstanden bzw. vor allem die Formulierung "Für Frauen gibt es ganz einfache und praktikable Lösungen sich eines Angriffs zu erwehren" missinterpretiert. Mea culpa!
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Choco, dein Gefühl der Selbstsicherheit hat rein gar nichts damit zu tun, was manchen Männern in den Köpfen rumschwirrt und was sie dann auch ausführen. Ich bin als Jugendliche mit Hund aufgewachsen, dadurch war ich immer sehr selbstbewusst, bin ständig mit ihm alleine in den Wald. Obwohl er nur ein mittelgroßer Spitz-Mischling war, hat sein plüschiges Fell und die Fellfarbe einige Leute an einen altdeutschen Schäferhund erinnert, was ihnen mega Respekt eingeflößt hat. Sprich, ich wurde NIE von Männern seltsam angesprochen.

Dies hat sich schlagartig geändert, als ich zur Uni ging. Bin da auch mal alleine in den Wald, an einem hellen Sommerabend. Prompt folgte mir ein ziemlich aggressiver Exhibitionist, den ich dann auch angezeigt habe, da ich sein Autokennzeichen gesehen habe. Dann war ich mal an einem Nachmittag alleine in einem belebten Park. Ich fühlte mich total sicher, bis ich merkte, dass mir ein männlicher Jugendlicher seit geraumer Zeit mit dem Fahrrad gefolgt ist. Er ist auffällig langsam die ganze Zeit hinter mir hergefahren. Als ich mich umdrehte und ihn ärgerlich anstarrte, ist er endlich verschwunden. Abends an Bushaltestellen und am Bahnhof wurde ich auch ständig angemacht.

Dann ist ein Typ mir mal nachts gegen 23 Uhr, als ich aus dem Bus stieg, gefolgt und hat mich belästigt. Zum Glück konnte ich mit dem Fahrrad entfliehen. Mein anfängliches Selbstbewusstsein hat sich sehr schnell verkrümelt und ich bin jetzt sehr vorsichtig und vermeide die Dunkelheit. Die sparsame nächtliche Straßenbeleuchtung macht die Sache nicht besser.

Wenn etwas Schlimmes passieren sollte, wirst du laaaange an den Folgen leiden, falls du überhaupt dieses Trauma jemals überwindest. Ja, in einer idealen Welt wärest du als Frau nachts sicher. Tatsache ist jedoch, dass wir weit von einer idealen Welt entfernt sind.

Schließt du deine Wohnungstür ab, wenn du das Haus verlässt oder lässt du die sperrangelweit offen stehen? In letzterem Fall würde keine Versicherung der Welt dich entschädigen, falls du ausgeraubt wirst. Denk mal darüber nach.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ja. Es ist schade, unfair und sehr, sehr bitter.

Eigentlich finde ich, dass es keine Lösung sein sollte, sich für Selbsteinschränkung zu entscheiden und damit zu Verzicht auf so vieles zu zwingen, aber ich weiß auch keine gute Alternative, wenn bei jemandem tatsächlich sehr stark ausgeprägte Ängste und Unsicherheiten vorhanden sind.

Meine Tochter (16) hat vor kurzem das Angebot bekommen, den Fußballverein zu wechseln. Zum Training muss bzw. müsste sie dreimal wöchentlich über eine Stunden mit der Bahn in eine andere Stadt fahren und dort noch U-Bahn oder Bus nehmen. Die Heimfahrt würde nach 21 Uhr stattfinden.
Wir können es hinbekommen uns so organisieren, sie ab und zu abzuholen, aber dreimal pro Woche ist langfristig und dauerhaft einfach nicht drin. Grundsätzlich traut sie sich und wir ihr die Fahrten auch zu, sie ist sehr selbstständig und kein ängstlicher Typ. Aber sie ist trotzdem unsicher deswegen und hat Bedenken. Wir Eltern sind auch ambivalent und uns nicht einig.
Tatsächlich ist das der einzige Grund, weshalb noch keine Entscheidung für eine Zusage gefallen ist, obwohl sie schon lange davon träumt für diesen Verein zu spielen. Eigentlich ist das so verrückt und falsch. So sollte das doch nicht sein! Dass äußere Umstände und die Sorge, möglicherweise in eine blöde, unangenehme oder sogar gefährliche Situation zu geraten, die Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen, so beeinflussen.

Dann habe ich dich offensichtlich missverstanden bzw. vor allem die Formulierung "Für Frauen gibt es ganz einfache und praktikable Lösungen sich eines Angriffs zu erwehren" missinterpretiert. Mea culpa!
Kein Problem.
 

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