Auch wenn ich ehrlich sage, dass ich lange krank war, habe ich immer die bedenken, dass die mich nicht ernst nehmen, weil ich zum Beispiel nicht so etwas wie Krebs habe, wo man natürlich eher verständnis aufzeigt.
Du mußt hier niemandem den Namen deiner Krankheiten nennen, wenn du das nicht willst. Wenn doch möchte ich dir gerne versichern, daß wir alle dich sehr wohl ernst nehmen und wissen, daß es viele Sachen neben Krebs gibt, unter denen Menschen sehr stark leiden.
Solltest du dennoch Ratschläge in Richtung deiner Krankheiten haben wollen, insbesondere deiner psychischen Probleme, dann kannst du das gerne kommunizieren. In diesem Forum sind schon viele gute Ideen aufgekommen, die so manchem unheimlich geholfen haben.
In einem Vorstellungsgespräch sollte deine Krankheit nicht das Thema sein. Das ist ein kurzer Nebensatz (ohne Diagnose/Symptome) und dann fängst du an über deine Motivation, deine Stärken etc. zu sprechen. Nur Mut. Es ist auch wichtig zu betonen, daß du die Krankheit im Griff hast.
Eine schulische Ausbildung/Fachhochschule wäre ansich auch etwas auf die ich aufbauen könnte, nur das mit dem Geld wird schwierig und ich bin erhlich, denn ich weiß nicht ob ich das nochmal schaffe mit der Schule und dem Druck da drinnen.
Hierfür gibt es Bafög. Dieses mußt du auch nicht zurückzahlen (im Gegensatz zum Bafög fürs Studium). Eine Freundin von mir machte vor ein paar Jahren die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin (deshalb das nur als Beispiel) und ich kann dir versichern, das war ein Teilzeitjob! Jeden Tag von 8-13 Uhr. 2 Jahre lang. Da wäre nachmittags Zeit für Arzttermine. Ist natürlich von Schule zu Schule unterschiedlich. Auch gibt es andere schulische Ausbildungen mit höherem Stundenpensum und Pflichtpraktika in Vollzeit.
Die Idee mit der Fachhochschulreife nebenbei kam mir, um deine Lücke etwas zu kaschieren, aber leider glaube ich nicht, daß du der Doppelbelastung Ausbildung+Abitur gewachsen bist. Das ist aber auch nicht schlimm.
Reine Fachoberschule macht in deiner Situation meiner Meinung nach keinen Sinn.
Ich weiß nicht ob ich körperlich gesehen ein freiwilliges Jahr schaffe.
Grundsätzlich finde ich die Idee eines freiwilligen Jahres zur Orientierung sehr gut. Das Problem das ich aber sehe ist, daß du lebenslauftechnisch nicht wirklich weiterkommst. Es sieht dann jeder, daß du a) krank bist und b) keinen Plan hast, was du eigentlich willst. Und das darfst du einem Personaler nie sagen. Du willst genau diesen Job! Weil das so toll ist, weil...
Auch sieht es dort mit reinen Bürojobs eher mau aus...
Die Tests spucken sehr viel aus, meistens Dinge die alle nicht zusammenpassen. Da geht es von Lack und Kleberhersteller in der Chemie über Bauchzeichner bis hin zu Lkwfahrer (wobei ich keinen Führerschein habe).
Lkwfahrer?
Du solltest diese Tests mal schön bleiben lassen. Die taugen nichts. Das Problem ist nicht der Führerschein. Den zahlen die Firmen bei der Ausbildung. Aber das ist ein Knochenjob. Und ich muß es wissen, weil ich einer bin.
Alles außer Büro halte ich für sehr sehr schwierig.
Es ist eine vertrackte Situation. Ich möchte dir noch raten, dich nicht zu sehr in den Gedanken zu verbeißen, daß du jetzt eine Entscheidung für dein ganzes restliches Leben treffen mußt. Wenn dir das helfen würde, könnten wir dir auch zu Forumlierungen im Lebenslauf/Anschreiben unsere Meinungen mitteilen. Es gibt auch hier kein Patentrezept. Aber das schöne ist, daß du hier von ganz unterschiedlichen Menschen Feedback bekommst und dann schauen kannst, was sich für dich am besten anläßt.
Und vergiß bitte nie: Eine Ablehnung auf eine Bewerbung richtet sich niemals gegen dich persönlich und bedeutet auch nicht, daß dich auch sonst niemand will.