Berlin wird immer schlimmer?

[Luna_New]

Ich finde Berlin grandios wenn man Geld hat.

Und damit urteilt man ja automatisch auch ganz anders, als die, die es nicht haben.

 

[Styx.85]

Ja...

Berlin, Berlin...

Schon interessant, wie die Meinungen hier auseinandergehen.

Berlin sei "echt"... kann man da lesen

oder

Berlin sei die einzige deutsche Weltstadt.

Berlin ist weder das eine noch das andere.

Berlin ist ein "Konstrukt", welches in sich nur dank massiver Finanzhilfe von außen existieren kann. Berlin könnte (und sollte ?) in dieser Form wie heute gar nicht eigenständig existieren. Es ist ein Finanzgrab, gesteuert von ideologisierten Blinden für die dieser traurige Fakt, keinerlei Rolle zu spielen scheint. Und wie bezeichnend, bittet Berlin keinesfalls um diese lebensspendenden Hilfen aus den anderen "spießigen" Bundesländern, nein, man ist munter zum Fordern übergegangen:

Die Stadt Berlin will vom Bund Finanzhilfe erzwingen | NZZ

Berlin ist in etwa so bunt und echt wie Disneyland.

Und wie steht es um die "Weltstadt" Berlin?

Es ist die einzige Hauptstadt Europas und eine der ganz wenigen der westlichen Welt, die zwar die größte Stadt nach Einwohnern des Landes darstellt, aber dafür kaum nennenswerte Wirtschaft besitzt:

Infografik: Das sind Deutschlands wirtschaftsstärkste Städte | Statista

Weltstadt?
Auf der Basis welcher Definition denn?
Naja... dann halt einfach mal so... Berlin die Weltstadt.

Berlin ist sicherlich ein Magnet mit unverwechselbarer Anziehungskraft, doch wie auch beim sogenannten "Magnetfischen" sind ein Großteil der angezogenen "Schätze" eher nicht für den dauerhaften Verbleib in der wohnzimmerlichen Vitrine gedacht.

Spießig nicht wahr?
Wohnzimmer?
Vitrine?

Das runtergekommende Stadtbild, die "hippen" Läden am Rande der Legalität, die grassierende, einer Hauptstadt unwürdige Armut, der allgegenwärtige Schmutz [...]

Lediglich beim Themenfeld "Clan Kriminalität" muss ich ehrlich passen, damit kommt man in der Tat als "Tourist" mit halbwegs scharfen und funktionalen Sinnen eher weniger in Kontakt, zumindest wenn man gewisse "Brennpunkte" meidet, die es mittlerweile zur Berühmtheit gebracht haben:

Berlin-Kreuzberg: 1.300 Straftaten in sieben Monaten am Kottbusser Tor | rbb24

Ich selber bin so ca. alle 2-3 Jahre in Berlin um dort bei kompetenten Damen und Herren vorzusprechen, damit unser Laden in Bayern auch noch weiter produzieren darf und schön die Gelder (nicht zuletzt auch nach Berlin) weiter fließen.

Ein Deutschland ohne Berlin?
Ja, bitte.

Dabei war Berlin keinesfalls "immer so".

Es ist "so" seit derm Mauerfall und dem grassierenden, nach wie vor anhaltenden Linksrutsch auf der Regierungsebene dieses Bundeslandes.

 

[Ondina]

Ja, nach Wernigerode und fühlt sich sehr wohl dort (sein Hund auch
Er hat ganz schnell eine super-preiswerte Wohnung bekommen.

Ja, das kann ich im Grundsatz auch so sagen, lebe ja seit 55 Jahren hier....
Für mich war es jedoch am schönsten, als es noch "nur" Westberlin gab

Wernigerode ist auch schön. Es gibt so viele so schöne Orte, da muss es doch wohl jetzt nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist Berlin sein. Aber wieso war es für dich denn schöner als es nur WB gegeben hat?

 

[Luna_New]

Wernigerode ist übrigens auch Osten, von daher kann ich die Argumentation, dass Berlin West schöner war, dann irgendwie auch nicht nachvollziehen.

 

[Walin]

Wernigerode ist übrigens auch Osten, von daher kann ich die Argumentation, dass Berlin West schöner war, dann irgendwie auch nicht nachvollziehen.

Einfach weil es kleiner und ruhiger war (West-Berlin).
Es hat ja nichts mit den Menschen zu tun, sondern mit der Größe.

 

[malou.]

Manchmal überlege ich nach Berlin zu ziehen.
Einfach, weil ich einmal in eine andere Stadt möchte und Berlin die einzige andere Großstadt in Deutschland ist, die mich interessiert.
Und sofern ich nicht im Lotto gewinne oder keinen Partner aus dem Ausland kennenlerne, sehe ich für mich keinen Grund, ins Ausland zu ziehen.

Aber je mehr ich von Berlin höre und sehe, desto mehr schreckt es mich ab.
Einiges muss man teilweise aber wohl mit einem Grain of Salt nehmen, denn vieles sind im Grunde Dinge, die es auch hier und in fast jeder Großstadt in einigen Ecken gibt.
Sind dann manchmal auch eher "spießigere" Menschen aus konservativen Gegenden und Dörfern, die in Berlin das erste Mal "typischer Kram, der in liberalen/nicht-konservativen Großstädten passiert" sehen und das dann eher an Berlin als Exempel kritisieren.

 

[Luna_New]

Einfach weil es kleiner und ruhiger war (West-Berlin).
Es hat ja nichts mit den Menschen zu tun, sondern mit der Größe.

Und du meinst nicht, dass es dann nicht auch in Westberlin eine Welle von Flüchtlingen aus den arabischen Ländern gegeben hätte und viel Obdachlosigkeit oder Drogenabhängige? Im Osten gab es das ja so nicht. Von daher kann ich die Argumentation nicht ganz nachempfinden, aber vielleicht muss ich auch nicht alles verstehen.

 

[_vogelfrei]

Ich finde nicht alles gut, was in dem Artikel steht, aber er ist ganz witzig geschrieben und bildet die komplett gegenteilige Perspektive ab:

Champagner statt Sterni in der S-Bahn: Das ist nicht mehr mein Berlin!

Anselm Neft kam aus dem Norden und besuchte die Hauptstadt, um hamburgsatten Elendstourismus zu betreiben. Doch seine Erwartungen wurden enttäuscht. Eine Glosse.

www.berliner-zeitung.de

Eine Perspektive, die auch zu dem passt, was mir eher erzählt wird: Berlin wird schicker und gentrifizierter

 

[Revan233]

Ein Deutschland ohne Berlin?
Ja, bitte.

Die Bundesrepublik Deutschland wäre ohne das Milliardengrab Berlin besser dran. Und Berlin könnte als eigenständiger Staat endlich alle roten Träume ausleben:

Hohe Löhne, Renten, Sozialleistungen per Gesetz. Mietendeckel. Enteignung von Wohnbaukonzernen. Subventionierte Lebensmittel. Und vieles mehr. Also alles toll, alles super, wie im Paradies.


Allerdings sollte man seitens der Bundesrepublik Deutschland die Grenzübergänge genau überwachen. Denn schon bald danach könnten sich Flüchtlingsströme in Richtung der Bundesrepublik Deutschland aufmachen.

 

[Ondina]

Einfach weil es kleiner und ruhiger war (West-Berlin).
Es hat ja nichts mit den Menschen zu tun, sondern mit der Größe.

Du wirst lachen, das selbe würde ich über "nur" Ost-Berlin sagen, es war irgendwie naja heimeliger, und es hatte sogar was Dörfliches. Ich weis nicht wie ich es sagen soll, es hatte so was ganz eigens an sich
Da wäre ich sogar gerne hingezogen, jetzt bin ich froh das ich es nicht getan habe.