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Berlin wird immer schlimmer?

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mucs

Aktives Mitglied
Ja, das ist gar nicht so selten. Wobei ich nicht so direkt sagen würde "auf der Straße wohlfühlen" (das sind dann wirklich nur wenige, die vielleicht eher ein Berberleben leben und umherziehen), sondern für viele passen die Strukturen der typischen Hilfsangebote und gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht, aufgrund von sehr schlechten Erfahrungen und/oder einem sehr schlechten psychischen Zustands. Es gibt Zustände, da hält man Normalität einfach nicht aus und Wohnungen können sehr beengend wirken, wenn man sie nicht mehr gewöhnt ist. Ich finde aber, wir dürfen es uns da als Gesellschaft nicht zu einfach machen à la "die wollen das so" (ich weiß, dass du das nicht aussagen wolltest), sondern uns eher fragen, was schief läuft, wenn die Straße mit all ihrem Elend attraktiver ist. Und im besten Fall finden sich in Kooperation mit den betroffenen Menschen passende Strukturen, die nicht ganz so gesundheitsschädlich sind.
Genau das. Ich habe viele Obdachlos kennen gelernt in "vergangenen" Zeiten, bei vielen ist ihre Obdachlosigkeit ein Abbild bzw. die Konsequenz des Umgangs der Gesellschaft mit Menschen, die nicht so "leistungsfähig" oder einfach anders in ihrer Grundstruktur sind. Die nicht das typische Leben leben (können) mit Job, Regelmäßigkeiten, Normierungen, die nicht in unsere Schablone passen. Und ja, oft auch einfach überfordert sind in einer Gesellschaft, wo Du als Versager*in giltst, wenn Du mit 23 noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hast oder "einfach" nicht voll belastbar arbeiten kannst.

Das gilt nicht für alle, das ist mir klar. Aber wenn man sich mal die Mühe gemacht hat, richtig zuzuhören, dann kann man in vielen Fällen sehen, dass sie erst aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden, bevor sie sich selber ausgeschlossen haben.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Das geht rechtlich nicht. Jede*r Deutsche darf sich frei auf deutschem Boden bewegen und sich dort aufhalten, wo er möchte. Jede*r EU-Bürger*in auch.

Nix da mit zwangsweisem Abschieben von ungeliebten "Randgruppen" in die Unsichtbarkeit, wo sie nicht "stören".
Wo bitte habe ich das denn geschrieben?
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Da gibt es aber auch ganz gute, neue Ansätze:

oder:
little-home.de

In einer Reportage sah ich allerdings auch mal, dass es auch Obdachlose gibt, die das ablehnen,
sich auf der Straße wohler fühlen...
Die Idee ist gut, nur wenn man diese Menschen dort( in ihren neuen Behausungen) auch wieder sich selbst überlässt, dann ist das Scheitern auch wieder vorprogrammiert. Man müsste ihnen Sozialarbeiter und Betreuer an die Seite zu stellen, denn alleine fühlen sie sich oftmals mit all dem Alltagskram überfordert.

Eigentlich müsste es schon Betreuung geben wenn die Menschen Arbeitslos werden, denn viele stehen oft alleine vor der Behörde und viele haben auch Schwierigkeiten mit den Ausfüllen der Anträge, und meistens beginnt dann der Abstieg. Mit einer regelmäßigen Betreuung, und Hilfsangeboten könnte die Obdachlosigkeit dadurch schon sehr oft im Vorfeld vermieden werden.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ich habe den letzten Beitrag in der Diskussion “Obdachlose aufs Land“ aufgegriffen und das war Deiner.

Bei all den Betrachtungen darüber wird völlig ausgeblendet, dass die Menschen das sehr wahrscheinlich gar nicht wollen.
Das das mag ja sein das es der letzte Beitrag war na und? Dennoch habe ich nicht geschrieben, das ich die Obdachlosen an einen Ort festsetzen will. Ich habe geschrieben, wenn man die Leute aufs Land verfrachtet, so wie von Daoga vorgeschlagen wurde, man dies sicher tun könne, nur es nichts bringt, weil man damit auch bloß die Probleme verlagert und nicht löst. DAS habe ich geschrieben und nichts anderes. Und das ist doch ein Himmelweiter Unterschied, findest du nicht auch?
 

weidebirke

Urgestein
Ich habe doch gar nicht behauptet, dass Du das gesagt hast. Ich habe nur den letzten Beitrag aufgegriffen, wie ich schon schrieb.
 

Eis-Fee

Urgestein
Könnte man nicht schreiben, dass die Menschen schlimmer werden?
Eine Stadt zu benennen, geht meines Erachtens nicht.
Ich war schon oft in Berlin.
Hatte keine Probleme.
Ich mag diese Stadt.
Alle Städte haben irgendwie einen schlechten Ruf....
Aber auf dem Dorf ist auch kein Zuckerschlecken. Nur davon hört man nix.

Eis-Fee
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Du schreibst vieles, was nicht der Wahrheit entspricht, dies noch dazu. Ich habe jahrelang mit "Ostberlinern" zusammengearbeitet, habe Freunde (Männer & Frauen) aus West und Ost zwischen 20 und 60 Jahren. Du auch? Unterhalt dich mal mit denen.
Und nein, das machen nicht nur Frauen und Männer ab 50 so. Sondern ganz im Gegenteil, habe ich letztens gerade in einer Radiosendung für Menschen ab 14 gehört. Da wurde eine junge Frau in der Ausbildung gemobbt, weil sie aus Cottbus kam und jetzt in München war. Ganz extrem. Könnte dir tausend Beispiele solcher Beispiele nennen. Aber ich verziehe mich jetzt aus der Diskussion.
Gibt es denn eine Wahrheit? Jeder empfindet das doch auf seine Weise und anhand seiner Grunderfahrungen und Prägungen. Ich habe lange in verschiedenen Bereichen Deutschlands gelebt. Im Osten und im Westen. Im ehemaligen Ost und Westberlin und ich habe diese Vorurteile von denen du sprichst nie in meiner Altersgruppe in Berlin erfahren. Die Vorurteile sind meistens in kleineren Grenzgebieten oder dörflichen Regionen und bei Frauen und Männern um die 50 oder 60 präsent, weil man denen eben eingeredet hat, dass die bösen Ossis für bestimmte Dinge verantwortlich sind. Wenn das Kinder so spiegeln, dann von ihrer Eltern und Großelternerfahrung. Viele ehemalige Ostdeutsche sind heute auch mit Westdeutschen Männern verheiratet und umgekehrt. Hakt man dann bei diesen Klische denkenden Menschen im Gespräch genauer nach, stellt sich heraus, dass die nie in Oststädten wie Dresden, Leipzig, Cottbus oder Rostock waren und das Fachwissen aus der Presse oder von Freunden haben und den Mauerfall nur im Fernsehen erleben konnten.

Freunde in Ost und Westberlin waren immer sehr loyal was den Mauerfall und die Entwicklung betrifft und sehr dankbar, dass das Ding nicht mehr steht. Ich weiß nicht, was du für Menschen getroffen hast, aber die Gesamtheit von Meinungen spiegelt das definitiv nicht wieder. Diese Vorurteile habe ich, wenn es sie gibt, eher in Grenzregionen (Harz) oder Niedersachsen erlebt und nicht aber bei weltlich orientierten Menschen. Ich halte es irgendwie auch für eine Frage der Intelligenz. Ein intellektuell denkender Mensch weiß ja, warum die Mauer damals entstanden ist und kann sich herleiten, warum es unterschiedliche geschichtliche Prägungen gibt und gab und geht mit Vorurteilen daher sehr vorsichtig um.
In Großstädten habe ich das gar nicht beobachtet.
Wenn es vorkam, dann nur in ehemaligen Grenzregionen und bei Menschen 50 oder 60 plus.
Und bitte, verkauf deine Erfahrungen nicht als die allgemeine Wahrheit. Es sind eben deine Erfahrungen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ja, das ist gar nicht so selten. Wobei ich nicht so direkt sagen würde "auf der Straße wohlfühlen" (das sind dann wirklich nur wenige, die vielleicht eher ein Berberleben leben und umherziehen), sondern für viele passen die Strukturen der typischen Hilfsangebote und gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht, aufgrund von sehr schlechten Erfahrungen und/oder einem sehr schlechten psychischen Zustands.
Ich denke, man muss hier in Menschen unterscheiden, die freiwillig auf der Straße leben und solche, die es eben nicht tun.
Ich würde behaupten die letzteren haben einen größeren Anteil und dann müsste man auch schauen, wie die Vermittlungsmöglichkeiten sind.
Einen Psychotiker, der nicht in die Psychiatrie will und wo man erst handeln kann, wenn der eine Gefahr für sich und andere darstellt, der aber lauthals rumschreit, wird man schwerer integrieren können als eine Pfandflaschen sammelnde alte Dame.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
In einer Reportage sah ich allerdings auch mal, dass es auch Obdachlose gibt, die das ablehnen,
sich auf der Straße wohler fühlen...
Housing first hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt und wie gesagt gibt es Menschen unter den Obdachlosen, die nur aus Not auf der Straße leben wollen und einen extrem geringen Anteil, der das freiwillig tut.

Eine Stadt zu benennen, geht meines Erachtens nicht.
Warum sollte es das nicht geben? Nicht in jeder Stadt sind Obdachlosigkeit oder Elend gleich sichtbar. In Hann. Münden wirst du das weniger sehen als in Berlin oder Hamburg, weil die Größe auseinander geht und sich Obdachlose oder derartige Gruppen eben wie oben schon gesagt wurde in die großen Städte ziehen. Da man dort schneller weiß, wie man an Drogen kommt, da dort bessere Unterstützungsangebote sind und da es für viele anonymer ist, als auf dem Marktplatz in einem Dorf zu betteln, wo das gesamte Dorf oder die gesamte Kleinstadt sieht, dass es sozial mit der Person bergab gegangen ist und getuschelt und getratscht wird.
Ich habe in einer Doku einen Mann aus NRW gesehen, der sagte, er kommt eigentlich aus einem kleinen Dorf, aber er würde es nicht aushalten dort auf der Straße zu leben, da ihn dort alle kennen und sich dann der ganze Ort über ihn die Mäuler zerreißt. Daher ist er nach Berlin gekommen. Den Anwohnern in seiner alten Heimat sagte er, er sei umgezogen.

In Abhängigkeit der Situation eines Landes sieht man anhand dieser Großstädte auch am schnellsten wo es schlimmer und weniger schlimm wird und hat oft einen Spiegel was in einem Land funktioniert oder auch nicht. Wie arm oder reich ein Land ist.
Wir haben in Berlin einen großen Anteil von Kinderarmut. Und Berlin ist eben die Hauptstadt, wo man, wie wir schon herausgefunden hatten alles an Kultur und Aktualität hat, aber auch sämtliche Hilfsangebote, aber auch die besten Optionen für Drogen, Prostitutionen oder andere zwielichtige Geschäfte.
 
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