Ich habe auf dem Weg zufällig den ortsansässigen Förster gesprochen, der mir sagte, dass definitiv Leinenpflicht besteht und der sich auch aufregte.
Förster und Jäger sagen immer dass im Wald Leinenpflicht besteht. Sie meinen der Wald gehört ihnen und sie können die Regeln selbst bestimmen, was so absolut nicht ist.
Ob dort wirklich Leinenpflicht ist, kannst du bei der Gemeinde erfahren.
Aber selbst in der Brut- und Setzzeit muss ein Hund nicht angeleint werden, wenn er auf dem Weg bleibt.
Inn manchen Bundesländer gibt es gar keine Brut- und Setzzeit zur Schonung der am Boden brütenden Vögel. Trozdem nimmt die Population nicht ab. Für mich spricht das für die dort ansässigen Hunde.
Woher will ich das wissen, wenn mir ein unangeleinter Hund entgegen kommt? Muss ich also meine Ängste durchstehen, bis das Tier vorüber ist, mir nichts getan hat und ich aufatmen darf?
Nein, du kannst dich natürlich mit der Körpersprache der Hunde auseinander setzen.
Ich soll also nicht im Wald spazieren gehen aus Rücksicht vor den freilaufenden Hunden? Verstehe ich das richtig?
Du sagst ja auch ich soll meinen Hund anleinen, wenn ich dir begegne. Aus welchem Grund auch immer.
Rücksichtnahme ist doch keine Einbahnstraße.
Ich hatte schon einen Fall, wo der liebe Hund nicht hörte auf Herrchen und mich aggressiv anbellte und nicht zu Herrchen kam.
Woran machst du denn "aggressiv" fest? Nur weil es dir so erscheint, muss das ja so nicht sein.
Für einen Nicht-Hunde-Kenner ist doch jedes Verhalten eines Hundes aggressiv, weil er es nicht kennt.
Du musst aber auch verstehen, dass der Gegenüber nicht hellsehen kann und nicht weiß, ist der Hund mir gut gesonnen oder nicht.
Warum sollte dir denn der Hund nicht wohlgesonnen sein? Welchen Grund hätte er denn?
Angst blockiert den Menschen.
Nein, natürlich kannst du nicht hellsehen.
Aber du kannst dich mit der Körpersprache des Hundes ein wenig auseinander setzen, damit DU nicht in deiner Angst bleiben musst. Es ist ja deine Angst.
Genau so hat sich ja der Hundehalter auch mit der Körpersprache des Menschen beschäftigt, damit er schon von weitem erkennen kann, wer wirklich Angst vor seinem Hund hat (oder das nur vorgibt, weil ihm vll. das Verhalten und die Bewegungen eines Hundes unbekannt sind?).
Das sehe ich dann so: gleiches Recht/Pflicht für alle.
Ist doch ein großer Nachteil für den Menschen wenn er in seiner Angst verweilen muss, weil er nichts dagegen unternimmt.
Was keiner hier angesprochen hat: Freilauf ist sehr wichtig für einen Hund, damit er nicht unausgelastet ist, unausgelastete Hunde wirken "aggressiv" (auf Nicht-Hundekenner) weil sie überdrehen können. Auf einen überdrehten Hund hat man genau so viel Einfluss wie auf ein überdrehtes Kind. Ich glaube nicht, dass diese Situtationen dann gewollt sind?
Der Wald selbst kommt einer natürlichen Umgebung des Hundes nahe.
Warum sollen jetzt nur Menschen der Erholung mit Wald frönen dürfen, der Hund aber nicht?
Und nicht jeder Hund hat so einen Jagdinstinkt, dass er allem hinterher geht.
Wer in seiner Angst vor Hunden verbleiben mag und nur immer betont, dass Hunde bitte angeleint bleiben, der muss nicht gerade die Wege aufsuchen wo man überwiegend frei laufende Hunde antrifft oder er sollte etwas gegen diese Angst unternehmen.
Noch kurz zur langen Leine (eigentlich Schleppleine genannt und sollte nur zur Übung des Rückrufes benutzt werden, eine Dauerlösung ist das ja nicht)
Warum fühlt ihr euch da sicherer?
Schon mal gesehen wenn ein Hund mit voller Wucht in solch eine Leine rennt?
Da kann der Hundeführer seinen Hund gar nicht mehr halten (Kraftübertragung)
Klar sollte ein Hund auf seinen Halter achten und ihm gehorchen. Der Halter sollte vorausschauend mit ihm Laufen und der Hund niemanden belästigen. Aber genauso kann jeder etwas zur Entspannung der Situationen beitragen. Auch die Nichthundehalter.
Woher kommt es denn, dass scheinbar alle plötzlich Angst vor einem Hund haben?
Weil sie keinen Umgang mehr mit Hunden haben?
Und es mal durchaus üblich war, dass die Hunde auch in der Stadt unangeleint mit ihren Menschen liefen? Jeder Bauernhof hatte seinen freilaufenden Hofhund, in fast jedem Dorf liefen die Hunde tagsüber alleine durch die Gegend und dass hat keinen verängstigt.
Jetzt wird der Fokus auf freilaufende Hunde gelegt, man möchte sie bitte bitte alle anleinen, denn da gibt Menschen die allergisch sind oder Angst haben.
Wenn jeder nur für sich selbst sprechen würde, könnte man evtl. feststellen, dass sich viele einfach nur hinter diesen Argumenten verstecken, weil ein Hund ihnen "unangenehm" ist, weil er ihn nicht lesen kann. (Hund lesen= seine Reaktionen/Verhalten erkennen) Dem kann man doch abhelfen....