Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sozialsystem in den USA, bedenklich?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Luna_New

Aktives Mitglied
Babysitten bei Nachbarn ist dort eine weit verbreitete Freizeitaktivität für Teenager, die sich ein paar Dollar dazuverdienen wollen. Früh übt sich dort der Geschäftsgeist. Manche Arbeitgeber sind aber auch so tolerant, ein Baby im Büro zu dulden, große AG haben oft eine eigene Kita. We are failing America's working moms | Fortune Darin geht es ums Stillen und die Verknappung von künstlicher Babymilch ("formula") infolge Corona, langes Stillen ist in USA unüblich.
Du willst mir doch aber nicht erzählen, dass die ihre 4 Monate alten Babys täglich 8 Stunden bei Babysittern oder im Büro unterbringen. Beim besten Willen nicht.
 

Daoga

Urgestein
Der Krieg wurde zu öffentlich gemacht, u. die Bevölkerung zu hause hat für dass was sich in einem Krieg nun mal so abspielt kein Verständnis.
Der 2. Weltkrieg war auch ziemlich öffentlich, bei jedem modernen Krieg seit Erfindung der Kamera sind Kriegsberichterstatter mit den Truppen unterwegs, aber in Vietnam nahm im Lauf der Zeit die Verrohung überhand. Auch als Reaktion auf den Buschkrieg des Viet Cong, die ganz andere Taktiken benutzten als die wenig einfallsreichen Deutschen. Was da gegen Ende ablief hätte im Krieg in Europa viele US-Soldaten vors Kriegsgericht gebracht.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Das kann man alles vorher googeln oder im Arbeitsvertrag lesen.
Den zu unterschreiben ist ja keiner gezwungen.
Wie sollte sie im März den Arbeitsvertrag lesen, wenn sie im Juni erst in den Staaten die Stelle hatte? Hast du überhaupt gelesen? Sie ist wegen ihrem Mann in die USA gegangen und dessen Job. Sie hat sich nur etwas in ihrem Bereich gesucht, weil sie sonst den ganzen Tag zu Hause gesessen hätte.

Es gibt jede Menge Menschen in den USA die was leisten, und dennoch, wenn es blöd läuft mit einmal auf der Straße stehen, das geht dort dort nun mal viel schneller als hier.
Ich erinnere mich an einen Banker, der extrem viel verdient hat und durch die Wirtschaftskrise damals auf der Straße landete. Also so ein Durchläufer kann man ganz schnell werden im Amiland. Diese Form von Arbeitslosengeld wie wir sie haben, gibt es dort auch nicht. Das gibt es zwar, aber nur wenige Monate und auch nicht in der gleichen Form.

Luna, du lobst das deutsche System, aber weiß du überhaupt wie das US System funktioniert?
Ich schon, du aber scheinbar nicht wirklich. Ich habe mich sehr intensiv damit auseinander gesetzt und kann nur unterstützen, was die anderen geschrieben haben.
Das Armutsrisiko ist dort deutlich höher, weil es die ganzen Netze, die wir dank Bismarck und unseres Systems haben, dort so nicht gibt.
Meine Verwandte kam ganz schön ins straucheln, als sie und anschließend ihre Kleinkinder nacheinander krank wurden. Dieses Kind krank wie in Deutschland existiert so nämlich nicht. Sie hat dann Sonderurlaub einreichen müssen und der wurde von ihren 10 Tagen abgezogen, den sie dank ihres Arbeitgebers hatte. Den es so aber regulär dort nicht gibt

Kann man in den USA auch. Entweder man hat eine private Krankenversicherung oder eine über den Arbeitgeber oder die Medicaid für Arme und Alte.
Und wenn du arbeitslos bist? Ja, dann geht die Sache wohl nicht ganz auf. Und nicht jeder AG stellt eine KV zur Verfügung. Die Summen sind zudem deutlich höher als die deutschen Krankenversicherungen und da sind wir dort bei dem, was mr. suprman sagte. Grauenvolle Zähne und Prothesen wie aus dem Mittelalter.
Und das hat sie sich nicht so ausgedacht. Das ist wirklich so.
In der 12. Klasse haben wir damals einen Austausch gehabt und waren über ein Ferienprogramm in Kalifornien. Ich fand damals und das ist Jahre her, schon den Unterschied zwischen arm und reich extrem krass und heftig.
 

Daoga

Urgestein
Ich glaube nicht das es in Amerika Sendungen gibt, welche sich explizit mit dem deutschen Krankensystem befassen und selbst wenn, können bestimmt viele Amerikaner weil sie nun mal so sind wie sie sind gar nicht verstehen was das für sie bedeuten würde. Sie müssen erst mal von der Sozialistischen Spur weg, solange sie das damit verbinden, werden sie die Infos gar nicht an sich ran lassen. Ja und da wäre ein Staat gefordert mit umfassender Aufklärung, aber die fehlt.
Aufklärung ist dort keine Bringschuld des Staates. Was in den Schulen gelehrt wird entscheiden die Gemeinwesen, Counties und Städte, es gibt nur grobe Richtlinien von der Regierung was nötig ist und zur Mindestbildung gehört (man denke an die Streitigkeiten um Sexualerziehung und Evolution), und zumindest die miesen öffentlichen Schulen steigen in solche Spezialfragen gar nicht erst ein. Und die meisten Erwachsenen haben anderes zu tun, als sich damit zu befassen. Der einzige Weg ihnen so etwas nahezubringen läuft über die Massenmedien: entweder als fette Satire mit jeder Menge Schenkelklopfer a la Michael Moore, oder im Rahmen einer Folge von Die Simpsons. Diese Serie bringt mehr für die Allgemeinbildung in dem Land als so manche Schule.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Es ist übrigens wirklich wie jemand schrieb: Die Amerikaner fühlen sich in ihrer Freiheit beschnitten, wenn man denen mit Krankenversicherungen kommt oder Pflichtbeiträgen. Das wollen die auf keinen Fall.
Lieber mehr raushaben und dann zusehen, wie man selbst die KV bezahlt. Wenn man da aber nicht gerade einen guten Arbeitgeber wie bei Polizei oder Feuerwehr oder anderen höheren Stellen abfasst, muss man entweder extreme Summen zahlen oder bekommt halt eben nur das Nötigste. Also Billiprothesen und Zahn gezogen und nicht ewig lange Erhaltungsmaßnahmen.
Und viele gehen dann eben lieber gar nicht mehr zum Arzt.
Ich hab mal einen Fall mitbekommen einer Obdachlosen. Die war mit der Tochter in die USA ausgereist und kurz darauf erkrankte die Tochter an Blutkrebs. Sie fiel dann ins Koma. Da man die Behandlungen nicht mehr bezahlen wollte, wurde ein Tag festgelegt und die Maschinen abgeschaltet.
Das dazu. Gegen den Willen der Mutter.
In Deutschland hätte man vermutlich noch ein Ethikkremium einberufen und noch irgendwas versucht.
Die Krebstherapie war dort aber schlicht schon weit vorher zu teuer und deshalb musste das Mädchen sterben

Mit den Kriegsveteranen ist es leider wie Dagoga schreibt.
Die sind Kanonenfutter und kommen teils völlig traumatisiert wieder. Ein schwacher Trost ist eben, dass die army den Hinterbliebenen einiges zahlt, sollte etwas passieren.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Meine Cousins aus den USA lachen mich diesbezüglich aus, da man bei uns als Fachkraft gerade mal 2000€ von ungelernten Kräften oder der Sozialhilfe entfernt ist.
Na, ja wenn sie mal an Krebs erkranken, dann lachen sie nicht mehr. Dann lachst eher du, weil der Staat dir die Krebstherapie bezahlt.

Das System mit den vielen Stipendien ist dort leider nötig, weil sonst Kinder aus benachteiligten Familien oder die gar keine Familie haben, überhaupt keine Chance auf ein Studium bekämen, denn die Studiengebühren sind horrend, und ganz ohne Sicherheiten auf Rückzahlungen,
Die Kids aus der Unterschicht kommen in den Colleges doch gar nicht erst an. Selbst wenn sie den High school Abschluss schaffen, haben sie gar nicht die Voraussetzungen, um sich zu verschulden. Die Beträge sind trotz der Stipendien so hoch, dass kaum noch was zum Leben übrig ist. Damit ist die Armutsfalle eigentlich schon vorprogrammiert.

Sorry, aber wie kommt man darauf, dass in den USA alles so toll ist?
Hat hier keiner behauptet. Wir haben fast alle vom Gegenteil geredet.
 

Daoga

Urgestein
Du willst mir doch aber nicht erzählen, dass die ihre 4 Monate alten Babys täglich 8 Stunden bei Babysittern oder im Büro unterbringen. Beim besten Willen nicht.
Manchen wird vielleicht nichts anderes übrig bleiben, wenn sie ihren Job behalten wollen. Das schnelle Abstillen wird seinen Grund haben, dann sind die Babys auch für Babysitter zu managen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich schon, du aber scheinbar nicht wirklich. Ich habe mich sehr intensiv damit auseinander gesetzt und kann nur unterstützen, was die anderen geschrieben haben.
Das Armutsrisiko ist dort deutlich höher, weil es die ganzen Netze, die wir dank Bismarck und unseres Systems haben, dort so nicht gibt.
Meine Verwandte kam ganz schön ins straucheln, als sie und anschließend ihre Kleinkinder nacheinander krank wurden. Dieses Kind krank wie in Deutschland existiert so nämlich nicht. Sie hat dann Sonderurlaub einreichen müssen und der wurde von ihren 10 Tagen abgezogen, den sie dank ihres Arbeitgebers hatte. Den es so aber regulär dort nicht gibt
Dann beschreib uns doch das System wenn du es so gut kennst.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben