Zumal man "downdating" auch mal definieren muss. Der Chefarzt sucht sich ja eher selten eine Krankenschwester aus, die wie er schon 40+ ist. Sondern eher eine, die vielleicht "nur" Krankenschwester gelernt hat, dafür aber optisch 2 Ligen über ihm spielt (allein weil sie 20 Jahre jünger ist). Soll heißen: das gleicht sich wieder aus.
Meist aber sucht er sich gar keine Krankenschwester (höchstens als Affäre), weil er bereits verheiratet ist. Mit einer Frau, die entweder selber studiert ist, oder auf deren Rücken er seine Karriere aufgebaut hat (in dem Fall muss man die Frau nicht auch noch dafür kritisieren, dass sie die Karriere ihres Mannes auf Kosten ihrer eigenen Karriere gefördert hat).
Ich habe sogar generell etwas den Eindruck, dass viele Männer erfolgreiche Frauen von sich aus eher scheuen. Etwa, weil sie sich in der Gegenwart einer weniger gebildeten Frau intelligenter vorkommen (aka: das eigene Selbstbewusstsein erträgt keine Frau, die einem Paroli bieten kann oder gar intelligenter ist als man selbst).
Oder aber weil sich die eigene Karriere oft nicht mit einer Karriere der Frau verträgt. Denn spätestens wenn Kinder kommen muss mindestens einer zurückstecken. Und so blöd das jetzt klingt, aber je schlechter bezahlt der Beruf der Frau ist, umso eher ist sie bereit, beruflich zurückzustecken und (zeitweise) für die Kinder aufzuhören, sodass wenigstens der Mann seine Karriere weiter vorrantreiben kann. Eine Frau, die wie ich selber Karriere macht, zeigt einem Mann, der das von ihr verlangt, den Vogel. Die verlangt, dass der Mann beruflich ebenfalls für die Kinder zurücksteckt und tja, das war es dann meist mit der großen Karriere. Ergo ist es für einen Mann, der eine große Karriere UND Familie will besser, sich eine Partnerin zu suchen, die in Sachen Karriere weniger ambitioniert ist. Erfolgreichen Frauen vorzuwerfen, dass sie von vielen Männern verschmäht werden, ist dann schon etwas frech.