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63% der jungen Männer sind Single

Lukram

Mitglied
Es ist Schadenfreude, das gebe ich unumwunden zu. Zu Lösungsvorschlägen kann ich nichts sagen, weil ich die Ursachen nicht kenne. Ich müsste also willkürlich raten und das ist mir zu dumm. Zumal die USA eine komplett andere Kultur haben als wir.
Darf ich fragen woher diese Schadenfreude kommt? Haben diese Männer dir persöhnlich was getan? Oder gehst direkt davon aus, dass sie alle komplett kranke Rollenbilder haben und deswegen ihr Los verdienen? Denn ich bezweifel wirklich, dass es auf die Mehrheit der Dauersingles zutrifft - zumindest nicht zu Anfang.

Anstatt sich darüber zu amüsieren, sollte man sich wünschen, dass sie sich bessern und zu Menschen werden, die eine Partnerschaft nicht nur verdienen, sondern auch finden können. Es ist immer Schade, wenn eine bestimmte Gruppe in der Gesellschaft abgehängt und ihrem Elend überlassen wird. Allein des sozialen Friedens willens.

Und die sozialen und finanziellen Freiheiten haben Frauen wie gesagt schon seit Jahrzehnten.
 

Hiraeth

Mitglied
Das Thema mit den einsamen Menschen, ist stark zwischenmenschlich basiert.

Bist du eigentlich Solo ?
Trotzdem ist beides (sowohl zunehmende männliche Einsamkeit, als auch ökonomische Ungleichheit) eine Entwicklung, also kein Naturgesetz und durch sich ändernde äußere Faktoren bedingt, welche ich gerne erkennen würde. Darauf baut meine Analogie auf.

Nein, ich bin in einer sehr glücklichen Beziehung. Mein persönliches Schicksal tut aber nichts zur Sache.
 

Hiraeth

Mitglied
In Deutschland sind die Menschen bspw. nicht weniger oberflächlich, wir sind vermutlich noch etwas stärker statusorientiert. Also auch die Idee, dass es hier wahrscheinlich anders sei, müsste man begründen können.
Ich würde vorsichtig behaupten (nach dem, was ich von Bekannten & Verwandten aus den USA gehört habe), dass diese so ziemlich die oberflächliste und statusorientierteste Gesellschaft des Westens sind. Deutschland ist da nicht ganz so krass.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Das trifft auf die US-Studie zu, nicht aber auf die Verhältnisse der BRD.
Doch. Die Zahlen habe ich ja gepostet, nur dass der Unterschied in Deutschland nicht ganz so krass ist.

Hier nochmal eine vergleichbare Statistik:
Es gibt rund 7% mehr männliche als weibliche Singles.
In der Bevölkerungsgruppe bis 49 noch näher an den USA. In der Altersgruppe bis 49 kommen auf 42,5% weibliche, satte 57,5% männliche Singles.

Die Zahl männlicher Singles in Deutschland ist also erheblich höher.
 
G

Gelöscht 125119

Gast
Ist es wirklich so, dass so viele Männer noch extrem veraltete Rollenmodelle im Kopfhaben? Das lese hier gefühlt zum zweiten Mal in der Diskussion, aber die Realität bestätigt mir das nicht. Da möchte ich doch gerne einen Beleg haben.

Was vielleicht passieren kann: Ein junger Mann hat Anfang 20 noch keine frauenfeindlichen Ansichten, hat dann wenig Glück beim Dating und in seinem Frust sucht er Gleichgesinnte im Internet. Und was findet er? Radikale Incels, Pick-Up-Künstler und Manosphere-Gurus. Das sind scheinbar die einzigen Leute die ihn verstehen, seine Sorgen ernst nehmen und auf ihn hören. Im Gegenzug frisst der junge Mann dann den Kram, den sie ihn auftischen, in sich rein und tada, dann hast du einen richtigen Frauenhasser, der im schlimmsten Fall den Weg von Ellio Roger geht.
Mit den Incel-Communities gebe ich dir voll Recht!

Zum ersten Abschnitt: Es gibt tatsächlich Hinweise, dass die überholten Rollenbilder noch lange nicht aus der Welt sind, auch wenn sie oft unterschwelliger präsent sind (also man sagt z.B. man sei für Gleichberechtigung, aber wenn konkret nachgefragt wird, stimmt man Aussagen, die für Gleichhberechtigung eher nicht zu). Manche Dinge sind in der jüngeren Generation sogar gehäuft wieder anzutreffen... mitunter auch wieder unter Mädchen.

Nur ein paar spontane internationale Beispiele:

"One of the most interesting findings was the attitudes of younger men. Young men (aged 16-17) generally had more progressive attitudes than older men on traditional gender roles and how they are limiting, outdated and contribute to poor health. Yet, they also had the highest levels of endorsement of men’s use of violence, homophobia, breadwinner roles and men’s patriarchal power and control in relationships. (...)
Asked whether “a man should always have the final say about decisions in his relationship or marriage,” 30% of young men and 19% of adult men agreed, compared to just 13% of young women and 9% of adult women. "
https://theconversation.com/who-is-a-real-man-most-australians-believe-outdated-ideals-of-masculinity-are-holding-men-back-147847"While Western democracies have become increasingly gender-equal over the past decades, recent research documents a backlash against gender equality in the form of rising modern sexism. Previous research shows that modern sexism predicts political attitudes and voting behavior that are detrimental to women's empowerment and liberalism. Yet, we know little about which factors explain modern sexist attitudes and how they operate across multiple country contexts. Building on modern conceptualizations of sexism, we theorize that (perceived) increases in competition between men and women provoke modern sexism among young men in particular. Using an original measure that approximates dimensions of modern sexism embedded in the 2021 EQI survey, capturing 32,469 individuals nested in 208 NUTS 2 regions in 27 European Union countries, we demonstrate that young men are most likely to perceive advances in women's rights as a threat to men's opportunities. This is particularly true for young men who (a) consider public institutions in their region as unfair, and (b) reside in regions with recent increases in unemployment resulting in increased competition for jobs. Our findings highlight the role of perceived competition between men and women in modern sexism and contradict the argument that older generations are most likely to backlash against progressive values, potentially adding to research explaining the recent backlash against gender equality. "

"Mit höherer Qualifikation und steigendem Alter wächst die Sympathie für gleichberechtigte Lebensentwürfe im Geschlechterverhältnis, doch auch junge Männer folgen teils noch alten Rollenmustern. "

"Four in ten young men do not consider punching and hitting to constitute domestic violence, a national [australian] survey has found.
A similar proportion of men in that age bracket did not classify non-consensual sexual activity, degrading and punishing a person or isolating them from their friends as domestic violence.
The phenomenon was similar among younger women, who were less likely than older women to classify those behaviours as domestic violence, the research found."


Es ist übrigens auch nicht so unwahrscheinlich, dass solche Ansichten zu Hause gelernt werden. Denn noch immer übernehmen Frauen, auch wenn sie ebenfalls arbeiten, einen größeren Teil der Hausarbeit. (https://news.gallup.com/poll/283979/women-handle-main-household-tasks.aspx)
Und wie es unterschwellig um die Ansichten zur Gleichheit zu Hause steht, zeigte sich ja auch während der Pandemie und ihren Folgen:

"Die Kita- und Schulschließungen während der Corona-Pandemie haben bei einem Teil der Väter in Westdeutschland die Vorstellungen über Geschlechterrollen verändert. Während 2016 noch rund 56 Prozent der Väter im Westen mit kleinen Kindern sehr egalitäre Einstellungen vertraten, waren es ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie nur noch 49 Prozent. "

Ganz aus der Welt sind die alten Stereotype und Probleme also noch lange nicht.
 

Griseus

Mitglied
Ich wäre ja auch in dieser Statistik, wenn sie denn aus Deutschland käme. (Aber ob das jetzt 5% hin oder her, der Trend ist doch eindeutig der Gleiche)
Wirklich freiwillig ist der Zustand ja auch nicht, aber natürlich muss ich auch zugeben selbst mit daran schuld zu sein... Einerseits. Denn wirklich "sichtbar" bin ich nicht.

Andererseits...
Gefühlt interessiert sich keine Sau für einen, wenn ich etwas Aufmerksamkeit haben will muss ich anfangen wie ein Pfau zu tanzen. Ich dachte mir beispielsweise einmal, statt das Onlinedrama mitzuspielen sollte ich doch besser versuchen meine realen Stärken (Auftreten, Selbstbewusstsein und auch Körpergröße) auszuspielen und sah mir an wie es mit Speed-Dating aussieht. Naja wenn ich in meiner Altersgruppe suche muss ich einfach 2 Monate warten, bis ich eine Chance habe eine Hand voll Personen kennenzulernen <.<
Es ist einfach alles soweit ausgebucht. Als Kerl braucht man eine Ellbogenmentalität, wirklich willkommen scheint man nirgends zu sein.
In diesen zwei Monaten könnte ich mein Büro eigenhändig neu programmieren, alternativ eine Maschine zusammenschweißen, dabei heißt mein Hauptfach eigentlich "Pflanzen" ...

Diese Partnersuche sieht für mich dagegen unheimlich aufwändig aus, für die Hand voll Chancen die man sich vielleicht erhoffen darf. Letzendlich arbeite ich wieder still und heimlich an meinen (hoffentlich) zukünftigen Erfolg.

Jetzt gehe ich aber fest davon aus nicht alleine Sterben zu müssen, es stößt mir nur etwas sauer auf (wahrscheinlich mein größter Incel-Gedanke) dass ich dann mit 30+ all das Teilen soll, was ich mir jetzt in Einsamkeit erarbeitet habe, während sie ihren Spaß haben könnte.
Möglicherweise werde ich aber auch eines Tages auf eine treue Seele stoßen, die das ganze ähnlich wie ich gehandhabt hat...
Aber für den Fall: Ich finde es unheimlich traurig, seine (theoretisch) besten Jahre alleine zu verbringen, einfach nur weil man sich im Dschungel der Angebote nicht findet...

Deswegen würde ich gar nicht irgendwelchen Ansprüchen den schwarzen Peter zuschieben, sondern der fehlenden Sichtbarkeit. Ich habe schon gemerkt, dass es da draußen unheimlich nette Mädls in meinem Alter gibt, aber ganz leicht ist es auch nicht an eine Chance sich zu beweisen zu kommen. (Wildfremde Personen auf der Staße ansprechen ist kein guter, zielführender Plan!)
Verstehen tue ich aber auch, wenn man selbst nicht sonderlich offenherzig alle einsamen Männer einlädt, dann wird man sich kaum vor Verehrern retten können, von denen man nicht weiß wie man sie alle los wird ohne ihnen das Herz reihenweise zu brechen.

Die Lösung des Problems wird nur eine gewisse Umerziehung aller Teilnehmer sein. Das wird ganz automatisch passieren, nur leider sind wir heute noch nicht so weit.
 

kasiopaja

Urgestein
Andererseits sehe ich auch keinen konkreten Grund, warum es hier anders sein sollte. In Deutschland sind die Menschen bspw. nicht weniger oberflächlich, wir sind vermutlich noch etwas stärker statusorientiert. Also auch die Idee, dass es hier wahrscheinlich anders sei, müsste man begründen können.
Es ist anders verteilt. Die Statistik dazu wurde auch schon mehrmals gepostet.
Wer lesen kann , ist im Vorteil.
 

kasiopaja

Urgestein
Doch. Die Zahlen habe ich ja gepostet, nur dass der Unterschied in Deutschland nicht ganz so krass ist.

Hier nochmal eine vergleichbare Statistik:
Es gibt rund 7% mehr männliche als weibliche Singles.
In der Bevölkerungsgruppe bis 49 noch näher an den USA. In der Altersgruppe bis 49 kommen auf 42,5% weibliche, satte 57,5% männliche Singles.

Die Zahl männlicher Singles in Deutschland ist also erheblich höher.
Das sagt ja nichts über die Gründe aus, weshalb es diese Singles gibt.
Die Gründe sind sicher vielschichtig.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich bin der Meinung, dass sehr viele, wenn nicht sogar ZU VIELE Frauen eine.... Wie nenne ich das jetzt.... "Selbstwertwahrnehmungsstörung" haben.
Das betrifft uns doch alle. Entweder stuft man sich zu groß ein, oder zu klein- oder anders formuliert man denkt sich- größer als, oder kleiner als... darum haben wir oft solche Probleme mit dem Job, oder mit anderen Leuten, oder mit den Finanzen.
Weil ich recht viele Komplimente gefischt habe und oft als boah bezeichnet wurde ( was sicher ein geschickter Trick auch war, um mich zu etwas zu manipulieren) gabs bei mir das Gefühl, ach bin ich nur groß.. und weil ich so von mir dachte, war ich auch nie ein Traumichnicht und habe mir geholt, wonach mir war, im Vertrauen darauf, ganz was Besonderes zu sein. Ebenso war es in bestimmten Bereichen umgekehrt, da dachte ich mich viel schlechter und daher fehlten auch Erfolge, weil ich nichts riskierte.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Es ist immer Schade, wenn eine bestimmte Gruppe in der Gesellschaft abgehängt und ihrem Elend überlassen wird. Allein des sozialen Friedens willens.
Von dieser Gruppe weiß ja kaum wer, da rufen wenige laut um Hilfe und leiden alleine dahin. Wem steht das auf der Stirn geschrieben, welchen Bedarf er hat?
 

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