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Bruchbude und Höchstmieten für WGs bei Ambulant Betreutem Wohnen Normalität?

K4P

Mitglied
Hallo,

ja... ich möchte gerne eure Meinung wissen und darüber reden mit was ich seit etwa einem Jahr konfrontiert bin.

Warum ich überhaupt in dieser Situation bin:
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
Ich habe schwere Einschränkungen welche mir ein selbst- und eigenständiges Leben erschweren oder in manchen Lebensbereichen auch regelrecht unmöglich machen und normale Verhältnisse mir auch aus Gründen unmöglicher Zustände innerhalb der Gesellschaft, der ich im Grunde auch nicht angehöre /n darf und mittlerweile auch nicht mehr möchte, vewehrt sind.
U.a. werden mir Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt schon alleine darum verwehrt, weil ich nicht mit Einkommensnachweisen dienen kann, auch Unterstützung wird mir von Ämtern bisher größtenteils vewehrt.
Also wer meint jeder hätte ein Recht auf Wohnung, darüber würde ich gerne lachen, wenn es nicht so ernst wäre und der Wohnungsmarkt nicht ohnehin komplett überlastet (leer) wäre. Allerdings lehne ich es ab die Schuld bei Flüchtlingen, Ausländern oder anderen Notleidenden zu suchen wie es ja sonst scheinbar üblich ist.
Augrund meiner gesundheitlichen Verfassung bin ich arbeitslos und de facto arbeitsunfähig.
Ich bin nicht geistig behindert und im Grunde auch körperlich gesund, jedoch habe ich psychische Einschränkungen die mitunter auch geistig und körperliche Einschränkungen mit sich ziehen und mehr oder weniger schwere Auswirkungen auf meinen Alltag haben. Die Probleme und Erkrankungen im Einzelnen würden den Rahmen sprengen weswegen ich es gerne dabei belassen würde.
Nur soviel: ich könnte einer geregelten Arbeit nicht nachgehen und würde sie innerhalb kürzester Zeit verlieren. Zwar habe ich mittlerweile eine Ausbildung aber in dieser wurde das Ganze und die Aumaße noch einmal überdeutlich. Ein Arbeitsverhältnis ist im Grunde undenkbar


Zum eigentlichen Thema: Seit über einem Jahr bin ich auf der Suche nach einer Wohnung. Auf normalem Weg habe ich es nach einigen Monaten aufgegeben, da man Einkommensnachweise verlangte und da ich diese nicht liefern konnte und Arbeitslosigkeit angeben musste, war direkt Schicht! In meiner Umgebung ist man als Arbeitsloser egal warum ohnehin der letzte Abschaum und wird entsprechend behandelt. Also Würde des Menschen - Langzeitarbeitslose scheinen keine Menschen zu sein und die Kranken und Schwachen sind in dieser Gesellschaft ja eh nur menschlicher Müll. Müll den man aber auch nicht bereit ist zu entfernen.
Tut mir leid wenn ich das so sage, aber das ist im Endeffekt das was ich erlebe und man mir wenn nicht sogar direkt zumindest indirekt mitteilt. Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.
Das ist so ziemlich das Hauptproblem dem im Endeffekt vieles zu Grunde liegt, was in der Gesellschaft falsch läuft. Vorgeben ein Sozialstaat zu sein, aber wenn der dann benötigt wird, auf ganzer Linie scheitern und es den Bedürftigen vorhalten.
Sozialschmarotzer gehört ja noch zum guten Ton was das angeht.
Aber ungut, das dies eben nur das Problem derjenigen ist, welche in der Situation sind. Der Rest hat ja seinen Sündenbock. Der Ausländer, der Arbeitslose usw. Schlimm, aber auch nicht das Thema des Tages.

Da mir also der Wohnungsmarkt nicht offen steht und sich Ämter angeben entweder nicht zuständig zu sein oder keine Kapazitäten frei zu haben, wendete ich mich in meiner Not an Dienstleister des ABW (Ambulant Betreutes Wohnen) in meiner Region.
Mittlerweile habe ich die Region durch und stehe am Punkt aufzugeben und mich der drohenden Obdachlosigkeit zu ergeben, über Selbstmord denke ich im Grunde ja auch schon seit vielen Jahren nach und die Zeichen stehen gut.
Auf die Zustände mit denen ich nämlich dort konfrontiert wurde, war ich nicht gefasst und sah ich weder als Hilfsangebot noch als bessere Alternative.
Hilfen bei der Wohnungssuche wurden nämlich keine gewährt. Statt dessen wurden mir bei, mittlerweile sind es vier dieser Dienstleister, Wohnraum in einer Wohngruppe (WG) angeboten. Im Vorfeld wurden diese WGs beschönigt dargestellt, sodass ich mir immer wieder Hoffnung machte... bis ich die Wohnungen dann besichtigte. Eine schlimmer als die Nächste.
Ich komme aus ärmlichen Verhältnissen, zu den besten Zeiten gehörten wir vielleicht bestenfalls der unteren Mittelschicht an, teils eher knapp über oder auch unter der Armutsgrenze. Ich bin schlechte Zustände gewohnt. Zu fünft oder sogar mit mehreren Generationen zu siebt in einer drei Zimmer Wohnung und oftmals auch in fraglichem Zustand. Ich persönlich hatte Zeiten, da hatte ich für mich im Monat 20-30€ für Lebensmittel. Also an sich bin ich niemand der groß Ansprüche stellt oder gar Pomp und Prunk gewohnt ist.
Hier aber begegneten mir Zustände, die selbst für mich erschreckend neu waren.
Wohnungen in echt sehr schlechtem Zustand. Grundsätzlich extrem beengt sodass selbst zu siebt in drei Zimmer Wohnung mir dagegen groß vorkam. Alt (drei der Wohnungen waren wohl schon mindestens 100 Jahre alt und eher notdürftig modernisiert worden) und zusätzlich heruntergekommen. Im Grunde waren es allesamt Wohnungen welche ich so nur aus dem Fernsehen kenne. Verlassene Wohnungen um welche sich niemand kümmert und die nun von Drogenabhängigen illegal bewohnt werden oder aus den Geschichtsbüchern. Anfang des 19 Jahrhunderts oder zu Beginn der Industrialisierung oder der Flüchtlingswellen in NewYork.
Wohnungen die zwar genügend Zimmer hatten um die teils 3 - 5 Bewohner zu beherbergen, aber wo selbst Kleinwagenparkplätze teils größer sind. In denen man mit Bett, Tisch+Stuhl und Schrank bereits nicht mehr laufen konnte. Gemeinschaftswohnraum, der gerade mal für eine maximal zwei Personen annehmbar wäre, aber für mindestens drei bis fünf Bewohner herhalten musste.
Bewohner die sich im Endeffekt fremd sind, die schwere Probleme haben...
Wohnungen die an sich abgerissen werden müssten, die man ausgab als renoviert, dabei waren nur die Wände neu gestrichen worden, um zusätzliche Mängel notdürftig zu kaschieren oder über den katastrophalen Generalzustand hinwegzutäuschen.
Mitkosten teils höher als für normale Wohnungen in guten Zustand. Jobcenter zahlt ja.
Schon in der ersten Wohnung hatte sich der Vorgänger wortwörtlich zu Tode gesoffen und an sich nicht überaschend für mich. Dort Leute reinzustecken die im Grunde eh schon am Rand stehen und Selbstmordgefährdet o.ä. ist grob fahrlässig, weil dort würde selbst normalen Menschen mit der Zeit der Wunsch kommen müssen zu sterben.
Ich habe obwohl ich im Grunde keine Alternative habe bei allen abgelehnt und den Kontakt abgebrochen. Auch weil man sich nachdem ich mich ablehnend zeigte man mir im Grunde sogar noch sagte wie ich doch keine Wahl hätte. Versteht mich nicht falsch, ich bin stets versucht nett und freundlich zu sein, aber hier fiel es mir ernsthaft schwer und seit Monaten mache ich mir darüber Gedanken. Bei der ersten Wohnung habe ich mir noch nichts dabei gedacht. Ein Einzelfall. Bei der zweiten Wohnung bei der es am schlimmsten war, hatte ich immerhin die sonst sehr gute Lage im Blick, aber unzumutbar. Spätestens bei der Dritten dämmerte mir dann, dass dahinter ein System steckt und nicht Hilfe sondern Geschäftsmodel dahinter steht.

Und nun frage ich mich und jetzt auch euch: ist das Deutschlandweit Gang und Gebe und normal? Ist das in Ordnung? Finde nur ich das menschenunwürdig und verurteilenswert?
Warum wird sowas nicht thematisiert? Warum interessiert es keine Sau? Wieso ist so etwas erlaubt? Kann man solche Zustände nicht melden bzw. dagegen vorgehen?
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Und nun frage ich mich und jetzt auch euch: ist das Deutschlandweit Gang und Gebe und normal? Ist das in Ordnung? Finde nur ich das menschenunwürdig und verurteilenswert?
Warum wird sowas nicht thematisiert? Warum interessiert es keine Sau? Wieso ist so etwas erlaubt? Kann man solche Zustände nicht melden bzw. dagegen vorgehen?
Hey, tut mir leid dass deine Situation so beschissen ist!

Ich selbst arbeite bei einem solchen Träger, der auch Wohnraum anbietet.

Ich finde viele der Unterkünfte auch eher gruselig und hatte schon ähnliche Gedanken, dass die Wohnkonstellationen eher dazu anregen, noch depressiver zu werden.

Ich widerspreche dir aber an dem Punkt, dass sich der Träger daran bereichert, also zumindest in Bezug auf unsere Wohnungen. Schwarze Schafe gibt es da ganz gewiss.

Bei uns ist es eine Mischung aus ungünstigen Strukturellen Bedingungen (total schwieriger Wohnungsmarkt, es ist schwierig als sozialer Träger Wohnungen auf dem freien Markt zu bekommen=oft nicht so gute Lage, Unterfinanzierung des Sozialen Bereichs) und Klient:innen, die oft zur Verwahrlosung neigen (ich schreibe das ohne Wertung) & Wohnungen in schlechtem Zustand hinterlassen. Hier fehlt oft Geld & Kapazität wirklich von Grund auf zu reinigen, bzw. ist es in WGs auch nur bedingt möglich Klient:innen zu Sauberkeit zu zwingen, sie leben ja selbstbestimmt und zumindest mein Träger versucht die Fremdbestimmung so gering wie möglich zu halten.

Insgesamt bin ich dadurch selbst auch skeptisch in Bezug auf solche WGs, wobei es schon auch Unterschiede & auch saubere, schöne WGs gibt. Aber insgesamt hinterlässt das bei mir auch nicht so positive Gefühle.

Die Zimmer, die vermietet werden, werden aber immer davor gut gereinigt & ggf. auch mit Klient:innen zusammen neu hergerichtet und eingerichtet.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Die "Gesellschaft" ist das "wir", ich bin ein Teil davon.
Dass ich alle möglichen Steuern zahlen muss und dadurch nicht mal so viel Arbeits -Gegen-Leistung beziehen kann, wie ich selber liefere, schmeckt mir nicht und passt mir nicht.

Wenn ich mir vor Augen halte, dass ich mindestens die Hälfte des Monats ganz genau für nothing arbeite und danach erst Stunden von anderen 1 : 1 kaufen kann, vergeht mir alles.

Besser ginge es mir, als erstes den halben Monat zu sparen, und den zweiten dazu- und trotzdem unter zu kommen.
Also komplett kostenlos.
So könnte ich es mir sparen, täglich 12 mal 5 Minuten zu arbeiten oder eine Stunde am Stück oder noch weniger - aber überhaupt.
Sollte dann mein Auto liegen bleiben, so würde ich von Passanten ( die der Gesellschaft angehören) nicht nur verlangen, dass sie mich anschieben, sondern dass sie mich gleich nach hause bringen.

Ich weiss jetzt nicht, wie meine Einstellung auf Dich wirkt, aber du kannst mich nun gerne verurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Daoga

Urgestein
Du hättest Fotos von den Wohnungen machen sollen und die ins Internet stellen, das ist heute die effektivste Methode, Abzocke anzuprangern, denn was anderes ist das nicht. Mit Benennung der Anbieter natürlich. Möglicherweise hängt es bei Dir mit dem Ort zusammen, mancherorts gibt es einfach keine großartigen Alternativen und das nützen solche Abzocker natürlich aus. Wo ist das, in welcher Stadt oder Bundesland?
 

Revan233

Aktives Mitglied
Wenn du sowieso nicht vorhast zu arbeiten, warum suchst du dir dann nicht eine Wohnung dort, wo es freie Wohnungen gibt?

Irgendwo in Ostdeutschland zum Beispiel.

Verstehe mich nicht falsch: ich gönne dir eine Wohnung dort wo du gerne leben möchtest. Aber die Realität ist wohl, dass es keine gibt.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich vermute, du lebst in einer Großstadt. Da ist Wohnungsmangel wirklich normal und dadurch können sich Vermieter auch solche Stücke leisten. Erst recht, wenn die Miete so gering ist, dass echte Renovierungen oder gar Sanierungen quasi nicht bezahlbar sind. Darüber lamentiert wird viel, aber ich denke nicht, dass großartig was passieren wird, denn dazu müsste der Staat großflächig bauen, wobei es in den Problemstädten schon gar nicht genug Bauplätze gäbe.

Ich hätte an der Stelle 2 Vorschläge (was am besten zu dir passt, musst du selber wissen):
1) suche dir auf eigene Faust ein WG-Zimmer. Da diese Zimmer günstiger sind, wird auch Arbeitslosigkeit eher akzeptiert als bei einer alleinigen Wohnung. Vielleicht findest du jemanden, der ebenfalls arbeitslos ist und in einer "nicht angemessenen" ( = 2m² zu groß) Wohnung lebt und dich als Ausgleich aufnehmen würde.

2) Ehe du obdachlos wirst: überlege dir wegzuziehen. Vor allem in Ostdeutschland gibt es viele Gegenden, aus denen die Leute gern wegziehen. Weil es dort keine Jobs für sie gibt, aber da du ohnehin nicht arbeiten kannst, wäre das für dich ja nicht relevant. Da gibt es teils viel Leerstand und die Vermieter sind froh, wenn überhaupt jemand die Wohnung nimmt, der hie und da die Heizung aufdreht und dafür sorgt, dass sie nicht wegschimmelt. Da wird nicht so stark auf die Einkünfte geachtet wie in Gegenden, wo auf jede Wohnung 200 Bewerber kommen.
 

Daoga

Urgestein
Vor Jahren gab es mal in ein paar Städten in Ostdeutschland ein Angebot, Wohnungsmiete ein (1) Euro, den Rest übernimmt die Kommune, Hauptsache jemand zieht ein. Weiss nicht ob es das noch gibt, nachfragen!
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Sorry das ich es so sagen muss aber du bist an deine Situation selbst schuld, wenn du nicht arbeiten kannst auch nicht teilzeit muss du Sozialhilfe beantragen. Dafür muss du am zum arzt und dir Bescheinigen lassen das du wirklich arbeiten kannst. Hast du so ein Arztes nicht muss du bürgergeld beantragen da wird die Miete auch übernommen. Dafür muss du aber auch dahin gehen und alle notwendige Formulare ausfüllen.
Am sonsten muss du dir eine Arbeit suchen.
 
Gestern noch gehört, dass es in Ruhrgebietstädten wie Gelsenkirchen viel Leerstand gibt.
Wäre das eine Option? Da denken die Vermieter vielleicht "lieber Bürgergeld als nix"
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Dafür muss du am zum arzt und dir Bescheinigen lassen das du wirklich arbeiten kannst.
Bitte bedenken! Arbeitsunfähigkeit ist nicht dasselbe wie Erwerbsunfähigkeit! Ein Arzt kann nicht bescheinigen, dass man erwerbsunfähig ist. Der kann nur eine evt. Arbeitsunfähigkeit bescheinigen. Mehr nicht. Die Erwerbsunfähigkeit kann nur die zuständige Rentenversicherung feststellen.
 

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