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Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Revan233

Aktives Mitglied
Ich verstehe die ganze Debatte nicht, wir haben hier so viele dauerhafte Flüchtlinge, warum bilden wir die nicht zu Fachkräften aus? Problem gelöst.

Die meisten sind für den hochspezialisierten deutschen Arbeitsmarkt aus vielfältigen Gründen nicht geeignet (z.b. keine oder geringe Qualifikation). Das war schon 2015 so und wiederholt sich nun mit den Ukrainern. In keinem anderen EU-Staat arbeiten % sowenig Ukrainer wie bei uns. Das liegt natürlich nicht ausschließlich an den Flüchtlingen, sondern ebenso am inkompetenten Staat.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Und es geht weiter mit dem Personalmangel in unsere Einrichtung. Zwei sind noch dazu gekommen die bis April krank sind. Unsere Betreuungszeit wurde nochmal um eine halbe Stunde verkürzt.
Wenn es so weiter geht wird der Laden bald geschlossen. Heute waren wir insgesamt zu zehnt von zwanzig.
Und 8 Personen sind erstmal eine längere zeitlang krank.

Am Freitag ist auf jeden Fall in meiner Einrichtung. Notbetreuung weil ich und Kolleginnen die in der Gewerkschaft sind streiken gehen.
 

kasiopaja

Urgestein
Die meisten sind für den hochspezialisierten deutschen Arbeitsmarkt aus vielfältigen Gründen nicht geeignet (z.b. keine oder geringe Qualifikation). Das war schon 2015 so und wiederholt sich nun mit den Ukrainern. In keinem anderen EU-Staat arbeiten % sowenig Ukrainer wie bei uns. Das liegt natürlich nicht ausschließlich an den Flüchtlingen, sondern ebenso am inkompetenten Staat.
Ich kenne Fälle , in denen Flüchtlinge zuerst Pflegehelfer im Altenheim gelernt haben und richtig gut waren.
Sie konnten super die deutsche Sprache und haben die Prüfung einwandfrei bestanden.
Dann, kurz vor deren Ausbildungsbeginn zum Pfleger wurden sie abgeschoben.

Obwohl Pfleger dringenst gesucht werden.
Dafür holt man dann aus anderen Ländern, werbewirksam, Menschen die erst noch deutsch lernen müssen und bildet die dann von vorne aus.

Das Problem hatten aber auch schon Handwerksbetriebe, dass ihre Lehrlinge, dann kurz vor dem Abschluss der Prüfung plötzlich abgeschoben wurden.
Und jetzt fehlen sie halt.
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Sozialarbeitern und Sozialpädagogen wurde jahrelang erzählt, dass ihre Tätigkeit wertlos sei, da sie ja nichts erwirtschaften würden und dass jeder, der halbwegs mit Menschen umgehen kann, diesen Job machen kann. Daher sollten sie sich nicht über niedrige Gehälter beklagen. Ist logisch, dass dann keiner mehr Bock hat, diese Fächer zu studieren.
 

K4P

Mitglied
Ganz offen? Der Fachkräftemangel ist eine Halbwahrheit und stellt sich in den meisten Bereichen so dar, dass man sich einfach nur massenhaft Auswahl haben will, der tatsächlich zurückgeht. Trotz allem gibt es weit mehr Bewerbungen als Plätze. Man will sich eben die Allerbesten rauspicken und dafür kann die Auswahl im Grunde gar nicht groß genug sein.
Gleichzeitig werden teils absurde Vorstellungen an Arbeitnehmer gestellt, mit denen diejenigen die diese erfüllen, meist weit bessere Referenzen und Kompetenzen haben, als die Arbeitsstelle es wert ist.
Sprich die gehen da natürlich eher dahin wo sie bessere Bedingungen und vor allem auch Bezahlung bekommen. Klar das diese Bewerber dementsprechend fehlen - Fachkräftemangel in Bezug auf Mangel an verfügbaren Überqualifizierten.
Auch stehen Anforderungen und was dafür geboten wird, häufig nicht im Einklang. Viel fordern und wenig bieten. Viel Hohn und Spott dahinter sind tatsächlich traurige Realität. U.a. das bspw. möglichst junges Personal gesucht wird, das aber schon über Jahre und Jahrzehnte an Berufserfahrung verfügt, über welches es schon allein alterstechnisch im Grunde gar nicht verfügen kann, während ältere tatsächlich erfahrene Personen abgelehnt werden und die jungen deswegen, weil sie nicht über die Erfahrung verfügen.
Der letzte Punkt sind Fachkräftemangel aufgrund von schlechten Bedingungen. Wenig Verdienst, zu geringe Sicherheit und hohe Ausfallsquote bedingt durch schädliches Arbeitsumfeld. U.a. allgemein in der Pflege bspw. ein großes Thema. Sehr geringes Gehalt mit dem man teils nicht einmal über die Runden kommt und ein Arbeitsumfeld das krank und kaputt macht. Nicht wenige Pflegekräfte enden zeitnah selbst in der Lage Pflege zu benötigen. Das geht auf Körper, Geist und Seele!
Natürlich will man keine Arbeit machen, mit der man sich kaputt macht, die sich nicht auszahlt und für die man am Ende wahrscheinlich nicht einmal groß Anerkennung erhält.
Das alles zieht sich quer durch die Bank. Nicht nur in der Pflege und am Ende steht das große Ganze.
Im Endeffekt machen die Leute lieber das wo sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, gute und vor allem gerechte Bezahlung mit der sie auch leben können, ein gutes Arbeitsklima vorfinden und Anerkennung bekommen und wo sie letztlich auch zufrieden sein können möglichst ohne sich daran kaputt und krank zu machen.
Was gesucht wird und man immer weniger findet, sind kurz gesagt Leute die die Drecksarbeit in Perfektion machen (wollen) und die keine Ansprüche stellen (können).
 

kasiopaja

Urgestein
Ganz offen? Der Fachkräftemangel ist eine Halbwahrheit und stellt sich in den meisten Bereichen so dar, dass man sich einfach nur massenhaft Auswahl haben will, der tatsächlich zurückgeht. Trotz allem gibt es weit mehr Bewerbungen als Plätze. Man will sich eben die Allerbesten rauspicken und dafür kann die Auswahl im Grunde gar nicht groß genug sein.
Gleichzeitig werden teils absurde Vorstellungen an Arbeitnehmer gestellt, mit denen diejenigen die diese erfüllen, meist weit bessere Referenzen und Kompetenzen haben, als die Arbeitsstelle es wert ist.
Sprich die gehen da natürlich eher dahin wo sie bessere Bedingungen und vor allem auch Bezahlung bekommen. Klar das diese Bewerber dementsprechend fehlen - Fachkräftemangel in Bezug auf Mangel an verfügbaren Überqualifizierten.
Auch stehen Anforderungen und was dafür geboten wird, häufig nicht im Einklang. Viel fordern und wenig bieten. Viel Hohn und Spott dahinter sind tatsächlich traurige Realität. U.a. das bspw. möglichst junges Personal gesucht wird, das aber schon über Jahre und Jahrzehnte an Berufserfahrung verfügt, über welches es schon allein alterstechnisch im Grunde gar nicht verfügen kann, während ältere tatsächlich erfahrene Personen abgelehnt werden und die jungen deswegen, weil sie nicht über die Erfahrung verfügen.
Der letzte Punkt sind Fachkräftemangel aufgrund von schlechten Bedingungen. Wenig Verdienst, zu geringe Sicherheit und hohe Ausfallsquote bedingt durch schädliches Arbeitsumfeld. U.a. allgemein in der Pflege bspw. ein großes Thema. Sehr geringes Gehalt mit dem man teils nicht einmal über die Runden kommt und ein Arbeitsumfeld das krank und kaputt macht. Nicht wenige Pflegekräfte enden zeitnah selbst in der Lage Pflege zu benötigen. Das geht auf Körper, Geist und Seele!
Natürlich will man keine Arbeit machen, mit der man sich kaputt macht, die sich nicht auszahlt und für die man am Ende wahrscheinlich nicht einmal groß Anerkennung erhält.
Das alles zieht sich quer durch die Bank. Nicht nur in der Pflege und am Ende steht das große Ganze.
Im Endeffekt machen die Leute lieber das wo sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, gute und vor allem gerechte Bezahlung mit der sie auch leben können, ein gutes Arbeitsklima vorfinden und Anerkennung bekommen und wo sie letztlich auch zufrieden sein können möglichst ohne sich daran kaputt und krank zu machen.
Was gesucht wird und man immer weniger findet, sind kurz gesagt Leute die die Drecksarbeit in Perfektion machen (wollen) und die keine Ansprüche stellen (können).
Das stimmt so nicht. Jedenfalls nicht bei uns hier. Hier zieht es sich komplett durch alle Bereiche.
Auch durch die Firmen mit Bürojobs, die sich sonst vor Bewerbungen nicht retten konnten.
Die sind langsam froh, wenn sich überhaupt jemand bewirbt.
Teilweise zahlen sie Prämien, wenn man jemanden anschleppt.
 

K4P

Mitglied
Durch eigene Erfahrung, Erfahrungen aus zweiter Hand und auch durch Einsichten in Personalabteilungen selbst kann ich nur sagen, dass genau das meine logischen Schlussfolgerungen sind.
Ich habe in Firmen gearbeitet die Fachkräftemangel angaben und sogar Prämien gezahlt haben damit Leute angeworben werden. Bewerbungen jedoch wurden durchgehend abgelehnt oder aber der Mangel war einfach dadurch begründet, dass in den Firmen ein schlechtes Arbeitsklima herrscht und die Vergütung nicht stimmt. Also nicht verwunderlich, dass letztlich keine Berwerbungen mehr eingingen.
Es wurden teils auch vollkommen unrealistische Bedingungen und Anforderungen gestellt, sodass die Leute von sich aus abgesprungen sind. Nimm die Leute die du bekommen kannst oder lass es. Für Erbsenzählerei ist man schlussendlich selbst verantwortlich.
Ich habe mit Leuten geredet welche in Bereichen arbeiten, in welchen der Fachkräftemangel am brisantesten ist und tatsächlich auch existiert. Dort sind die Gründe halt einfach schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Sicherheit (sicherer Arbeitsplatz) und Bezahlung.
Vor allem jetzt wo alles immer teurer wird, aber Arbeitgeber nicht mehr zahlen wollen oder auch können. Da klingelt dann letztendlich natürlich auch niemand mehr.
Man will Fachpersonal? Dann bitte auch dementsprechend behandeln, annehmen und statt verlangen, bieten! Aber die Bereitschaft dazu ist im Grunde null.
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Ich persönlich kann keinerlei Fachkräftemangel erkennen.
Ich bin seit ca. 10 Jahren in meinem aktuellen Unternehmen tätig. Aufgrund verschiedener interner Aspekte suche ich seit ca. 9 Monaten einen neuen Job.
Ich habe eine Ausbildung absolviert, danach einen Fachwirt gemacht plus diverse andere Schulungen (Soft Skills, Mitarbeiterführung etc.)
Von einem Fachkräftemangel, merke ich bei den Unternehmen, bei denen ich mich beworben habe rein gar nichts.
Die Löhne, die mir teilweise angeboten werden, sind so dermaßen schlecht, dass ich davon im Grunde nicht leben kann.
Gestern kam eine Absage, mit der Begründung, ich wäre „überqualifiziert“.
Was auch immer das bedeuten mag.
Bewerbungsprozesse ziehen sich teilweise über Monate, bis man dann mal überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird, bei dem einem dann der Mindestlohn angeboten wird.
So soll ein Mangel aussehen?

Noch dazu kommen, viele Millionen Arbeitslose in diesem Land.
Wenn es einen tatsächlichen Mangel gäbe, wie können dann Millionen Menschen ohne Arbeit sein?
Bei einem echten Mangel würde doch massiv umgeschult, aus- und weitergebildet werden.
Davon bekomme ich nichts mit.

Mein aktueller Arbeitgeber hatte über Jahrzehnte jedes Jahr 3-4 Azubis.
In den letzten paar Jahren aber keinen einzigen mehr.
Warum ist das so?
Als ich meinen Chef darauf angesprochen habe, hat er nur abfällig gelacht.
Einerseits jammert man über einen Fachkräftemangel, bildet aber nicht aus.

Das alles macht hinten und vorne keinen Sinn.

Meiner Meinung nach, geht es bei der ganzen Diskussion um einen angeblichen Fachkräftemangel nur darum massiv die Löhne für alle zu drücken.
 

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