Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Revan233

Aktives Mitglied
Gäbe es einen Mangel, dann würde man doch zunächst versuchen, die Millionen Arbeitslosen, die bereits in Deutschland vorhanden sind, in Lohn und Brot zu bringen.
Das passiert nicht.

Man redet stattdessen permanent von Zuwanderung.
Wandern hier tatsächlich jedes Jahr tausende Ingenieure, Pflegekräfte und IT-Spezialisten ein?
Ich wage es zu bezweifeln.
Falls dann doch mal die ein oder andere echte Fachkraft hier einwandern will, erkennt man ihren Abschluss nicht an.
Macht aus einer kroatischen Sozialpädagogin eine Pflegehelferin zum Mindestlohn...
Nur mal so ein Beispiel aus meinem eigenen Bekanntenkreis.

Es geht natürlich darum BILLIGE Fachkräfte bzw. überhaupt BILLIGE Arbeitskräfte zu finden.
Das geht nur (leidlich) über Zuwanderung, z.B. Gastronomie usw.
Wäre das nicht der Fall, müsste man den dauerhaft hier lebenden und verwurzelten Personen tatsächlich mehr Lohn zahlen.
Je nach Branche (Industrie) siedelt dann allerdings das ganze Unternehmen um. Dorthin wo es billige Arbeitskräfte oder zumindest billige Energie gibt. Mit billiger Energie in Deutschland ist es ja vorbei.
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Du brauchst auch Leute (Auftraggeber) die das bezahlen (können).
Irgendwo oben ist also ein Deckel drauf.
Ist ja völlig logisch, dass "irgendwo" ein Deckel ist.
Dennoch gilt "Angebot und Nachfrage".
Viele (nicht alle) Handwerksleistungen, werden ja aus einer tatsächlichen Notwendigkeit heraus benötigt.
Ich war letztens in Nürnberg und bin an einem Porschehändler vorbeigefahren.
Einen Porsche zu besitzen, stellt keinerlei Notwendigkeit dar, sondern ist nur Luxus. Auch ein billiger Gebrauchtwagen bringt einen von A nach B.
Dennoch scheint eine hohe Nachfrage nach "Porsche" zu bestehen, sonst könnte sich der Händler dort nicht halten.
"Hohe Preise" sind also zunächst mal kein ausschlaggebendes Kriterium dafür, ob und wie viel man - wovon auch immer- verkauft bekommt.
Entscheidend ist alleine die Nachfrage.
Bei entsprechend hoher Nachfrage, müssen und werden die Preise zwangsläufig immer nach oben gehen.
Völlig logisch.

Es geht natürlich darum BILLIGE Fachkräfte bzw. überhaupt BILLIGE Arbeitskräfte zu finden.
Das geht nur (leidlich) über Zuwanderung, z.B. Gastronomie usw.
Wäre das nicht der Fall, müsste man den dauerhaft hier lebenden und verwurzelten Personen tatsächlich mehr Lohn zahlen.
Ich stimme dir hier schon zu.
Dennoch geht diese Denkweise halt in der Realität nicht auf.
Nehmen wir uns mal einen Familienvater aus Serbien, der aktuell in Serbien von 300€ im Monat irgendwie existieren kann.
Nun hört er vom deutschen Mindestlohn und ist begeistert, weil er hier ja das X-fache seines aktuellen serbischen Lohns verdienen kann.
Sobald er dann aber hier herkommt, am besten noch Frau und Kinder mit dabei, wird er ganz schnell feststellen, dass in Deutschland nicht nur der Lohn höher ist als in Serbien, sondern auch die Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Nahrung, Kraftstoff, Versicherungen usw)
D.h. auch hier kommt er eher schlecht als recht über die Runden.
Wenn er dann 3 Minuten lang überlegt, wird er feststellen, dass es sich dennoch lohnt hier herzukommen, da man in Deutschland aufgrund der Sozialleistungen ganz ohne jede anstrengende Arbeit genauso gut oder schlecht leben kann wie in Serbien.
Diese Denkweise ist total nachvollziehbar und ich persönlich würde in seiner Situation wohl genauso handeln.
Aber auch ein Zuwanderer kann in Deutschland nicht für Luft und Liebe arbeiten.

Würde Zuwanderung tatsächlich einen angeblichen Fachkräftemangel lösen können, dann wäre das Problem längst gelöst. In den letzten 8 Jahren sind bereits viele Millionen Menschen zugewandert.
Den angeblichen Mangel konnte dies aber dennoch nicht beheben.
Das passt doch nicht zusammen.

Je nach Branche (Industrie) siedelt dann allerdings das ganze Unternehmen um. Dorthin wo es billige Arbeitskräfte oder zumindest billige Energie gibt. Mit billiger Energie in Deutschland ist es ja vorbei.
Volle Zustimmung.
Das ist ein großes Problem.
Kann nur gelöst werden, indem die Abgabenlast runtergeht.
Mehr Netto vom Brutto für den Arbeitnehmer übrig bleibt.

Ich möchte noch eine weitere Sache anmerken, da hier von einem anderen User mehr oder weniger in den Raum gestellt wurde, dass die Tatsache, dass man kaum noch Handwerker findet, irgendetwas mit einem Fachkräftemangel zu tun hat.
Ich halte die These für grundlegend falsch.

Zunächst mal kann es viele Gründe geben, warum ein Unternehmen keine Mitarbeiter findet, z. B.
-grottenschlechte Löhne
-grottenschlechte Arbeitsbedingungen
-schlechtes Arbeitsklima
-schlechte Führungskräfte
etc.

Ein Beispiel.
Wenn ich keinen Porsche finde, der maximal 2000km gelaufen ist und unter 5000€ kostet, dann hat das rein gar nichts damit zu tun, dass es einen Porschemangel gibt.
Sondern das Problem ist dann meine grundlegend falsche Vorstellung davon, was ein Porsche kostet.

Anderes Beispiel.
Wenn ich 40 Kilo Übergewicht habe, ungepflegt bin, selten dusche, kaum mehr Zähne im Mund habe und arbeitslos bin, liegt dann ein Frauenmangel vor, nur weil ich keine Frau finde, die mit mir eine Beziehung führen will?

Natürlich ist es für Unternehmen relativ einfach, sämtliche Personalfindungsprobleme pauschal mit einem angeblichen Mangel an Fachkräften zu begründen.
Ob das aber immer und in allen Fällen tatsächlich überhaupt der ausschlaggebende oder überhaupt ein Punkt ist, sei mal dahin gestellt.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Entscheidend ist alleine die Nachfrage.
Bei entsprechend hoher Nachfrage, müssen und werden die Preise zwangsläufig immer nach oben gehen.
Wenn jemand die Wahl hat, ob er eine Handwerkerleistung jetzt sofort bekommt und dafür 100.000 EUR zahlt oder nur 10.000 EUR und dafür 1 Jahr warten muss, dann werden so gut wie alle ein Jahr warten.

Das wäre beim Porsche genauso.
Passiert aber nicht, weil alle wissen was der Preis eines Porsches ist und sich der auch nicht ändert.
Vereinfacht gesprochen.






Ich möchte noch eine weitere Sache anmerken, da hier von einem anderen User mehr oder weniger in den Raum gestellt wurde, dass die Tatsache, dass man kaum noch Handwerker findet, irgendetwas mit einem Fachkräftemangel zu tun hat.
Ich halte die These für grundlegend falsch.

Zunächst mal kann es viele Gründe geben, warum ein Unternehmen keine Mitarbeiter findet, z. B.
-grottenschlechte Löhne
-grottenschlechte Arbeitsbedingungen
-schlechtes Arbeitsklima
-schlechte Führungskräfte
etc.
Also Fakt ist, Handwerker sitzen derzeit nicht rum und drehen Däumchen, sondern die Auftragsbücher sind voll und die Wartezeiten lang.

Offensichtlich reichen die Kapazitäten nicht, um die Aufträge schneller abzuarbeiten.
Es gibt also derzeit entweder zuwenig ausgebildetes Personal oder zuwenig Material oder beides.
Und natürlich gibt es auch Betriebe, die wollen sich - aus welchen Gründen auch immer - überhaupt nicht vergrößern.

Natürlich kann man mit mehr Lohn mehr Leute heranziehen.
Die Frage ist allerdings, ob es diese Leute (mit dem erforderlichen Know-How) auf dem Arbeitsmarkt überhaupt gibt. Oder ob z.B. höherer Lohn lediglich dazu führt, dass einer vom Handwerksbetrieb A in Handwerksbetrieb B wechselt. Das ist dann toll für Betrieb B, aber schlecht für Betrieb A und per Saldo ändert sich nichts.

Es wäre erforderlich, dass Personen aus anderen Branchen oder Schulabgänger Handwerker werden wollen. Nach ein paar Jahren Ausbildung wären sie dann so weit und einsatzfähig.

Und natürlich bleibt es trotzdem dabei, dass nicht beliebig viel Lohn bezahlt werden kann. Natürlich geht das nach Nachfrage und Angebot, allerdings gibts bei zu hohen Preisen dann eben keine oder zuwenig Nachfrage.

In der Gastronomie z.B. ist es konkret so, dass manche Gastätten nicht mehr jeden Tag öffnen können oder erst abends öffnen, weil sie kein Personal finden. Natürlich könnten sie 30 EUR/Stunde bezahlen und sie würden plötzlich sofort Leute finden. Allerdings sind Gäste eben nicht bereit 40 EUR für ein Schnitzel zu bezahlen. Etc.

Ich persönlich denke (ich weiß es allerdings nicht), dass Handwerksbetriebe höchstwahrscheinlich noch deutlich Luft haben um höhere Löhne zu zahlen ohne die Preise sehr deutlich erhöhen zu müssen. Aber irgendwann ist dann auch Schluss.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Wenn das tatsächlich so ist, warum wird dann aufgrund eines NC´s jedes Jahr hunderten oder gar tausenden jungen Menschen in Deutschland, die Aufnahme eines Medizinstudiums verwehrt?
weil jeder Medizinstudienplatz knapp 300.000.- kostet und die Unis von den Ländern nur für Forschung Geld bekommen, nicht für die Lehre.
Ein NC bedeutet nicht, dass der Studiengang schwer ist, sondern dass ihn viele machen wollen.
Das ist bei Medizin nicht anders als bei Grundschulpädagogik, nur können sich die Unis diese Studienplätze mehr leisten.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
In meiner Einrichtung geht es weiter mit dem Personalmangel und jetzt geht im Mai eine Kollegin in einer anderen Einrichtung. Somit haben wir eine komplette Gruppe ohne Personal. Die Gruppe wurde jetzt mit einer anderen Gruppe zusammen gelegt.
Und wenn noch mehrere ausfallen müssen wir als nächsten Schritt wechselnde Betreuung machen.
Mit anderen Worten die Kinder wo ein Elternteil oder beide zuhause sind kommen zwei mal die woche und wo beide Eltern arbeiten kommen die kinder dreimal die woche.
 

K4P

Mitglied
Ich gebe MisterEko mit dem Angebot und Nachfrage Teil zwar recht, aber man muss leider dazu sagen, dass das leider nicht ganz so läuft bzw. aufgeht, weil die Löhne nicht ansteigen können ohne das das Produkt oder die Dienstleistung nicht ebenfalls und vor allem massiv im Preis steigen würde - das Geld muss schließlich von wo kommen. Sprich die Löhne werden gedrückt und weiter niedrig gehalten. Das geht dann halt nicht auf. Zumal das im Endeffekt auf andere Bereiche auch übergehen würde - sozusagen zu einer allgemeinen Preissteigerung führen würde und halt auch sonst vieles teurer werden würde und man dann eigentlich da steht wie vorher auch.
Aber ich sehe vielmehr die Ansprüche der Betriebe und Personalabteilungen als bedenklich und problematisch an. Inklusive der Bereiche in welchen Fachkräftemangel auch TATSÄCHLICH besteht.
Die erwarten alle viel, aber bieten wenig und selbst wenn sie tatsächlich massiv Peronalmangel und eben auch Fachkräftemangel haben, schieben sie weiter wie jeher zur Seite und suchen nach Personal, dass lieber die besseren Angebote und Stellen besetzt, aber klagt dann, dass sie keine Fachkräfte hätten. Einfach nur bekloppt...
Was da teils für Erwartungen im Raum stehen... komplett unrealistisch und unverhältnismäßig.
Die Besten der Besten wollen, aber das Wenigste bieten. Wertschätzung oftmals komplett Fehlanzeige. Also ja, in dem Fall sagen sich die Fachkräfte dann halt nö oder werden halt abgelehnt, weil sie nicht den Erwartungen entsprechen. Oftmals auf die Not pochen, dass die Leute halt keine Wahl haben und so dann die Hütte voll wird... ach ja.
Beispiel zum Thema Erzieher. Männliche Erzieher werden oft abgelehnt oder kritisch betrachtet, das schreckt dann natürlich ab, sodass man den Beruf dann gar nicht ergreift. Habe ich vor vielen Jahren auch selbst erfahren müssen, als ich in einem Kindergarten Praktikum gemacht habe.
Andererseits würde ich in diese verrückte und kaputte Welt selbst nie Kinder setzen wollen.
Dafür müsste ich sie ja förmlich hassen...
 

MisterEko

Aktives Mitglied
Ich gebe MisterEko mit dem Angebot und Nachfrage Teil zwar recht, aber man muss leider dazu sagen, dass das leider nicht ganz so läuft bzw. aufgeht, weil die Löhne nicht ansteigen können ohne das das Produkt oder die Dienstleistung nicht ebenfalls und vor allem massiv im Preis steigen würde
Der gegenteilige Effekt ist übrigens genauso kritisch.
Wenn Arbeitnehmer sehr geringe Löhne erhalten, können sie weniger konsumieren. Wodurch wiederum andere Unternehmer ihre Produkte/Dienstleistungen nicht bzw. schwer absetzen können.
Mit Mindestlohn sucht man eher den Discounter auf, als einen Metzger.
Geht lieber ins schwedische Möbelhaus, anstatt sich vom Tischler solide Möbel fertigen zu lassen etc.
Oder um es noch anschaulicher zu machen.
Wenn jemand in der Gastronomie so wenig verdient, dass er sich privat bei seinem Chef nicht mal einen Schweinsbraten mit Knödel leisten könnte, dann stimmt einfach die Relation nicht mehr.
Als Chef darf man sich dann nicht wundern, wenn man so kein Personal findet.

Aber ich sehe vielmehr die Ansprüche der Betriebe und Personalabteilungen als bedenklich und problematisch an. Inklusive der Bereiche in welchen Fachkräftemangel auch TATSÄCHLICH besteht.
Die erwarten alle viel, aber bieten wenig und selbst wenn sie tatsächlich massiv Peronalmangel und eben auch Fachkräftemangel haben, schieben sie weiter wie jeher zur Seite und suchen nach Personal, dass lieber die besseren Angebote und Stellen besetzt, aber klagt dann, dass sie keine Fachkräfte hätten. Einfach nur bekloppt...
Hiermit hast du den Nagel genau auf den Kopf getroffen!
Wenn es darum geht jemanden einzustellen, da tun Unternehmen nach außen so, als gäbe es ja niemanden.
Sobald ein Interessent oder ein bereits vorhandener Mitarbeiter aber eine Lohnerhöhung fordert, dann führen sich die Unternehmer so auf, als stehen draußen vor der Tür 300 andere parat, die nicht so "dreiste" Gehaltsvorstellungen haben.

Ich spüre vor allem eine Sache.
Früher, damit meine ich die Jahre zwischen 1945-2000, ging die Rechnung für viele auf.
Beispiel mein Großvater.
War ungelernter Arbeiter in einem Stahlwerk, meine Großmutter Hausfrau.
Die hatten 3 Kinder.
Mein Großvater konnte sich mit Mitte 30 eine 100m² Eigentumswohnung im Grünen mit Terrasse und großem Garten zulegen.
Ich bin aktuell ebenfalls Mitte 30, wesentlich mehr Abschlüsse etc. in der Tasche als mein Großvater, gehe 40h die Woche arbeiten, meine Partnerin ebenfalls.
Aktuell keine Kinder.
Aber eine 100m² Eigentumswohnung ist, zumindest für mich, aktuell nicht drin.
Mit Kindern dann in Zukunft quasi noch viel weniger.
Und das, obwohl tagtäglich von allen Seiten geschrien wird, dass Fachkräfte so dringend benötigt werden.
Im Lohn spiegelt sich das allerdings überhaupt nicht wider.
Noch nicht mal in den Branchen, die am lautesten schreien.
Was verdient man denn so als händeringend gesuchte Altenpflegerin oder Spenglerin?

Beispiel zum Thema Erzieher. Männliche Erzieher werden oft abgelehnt oder kritisch betrachtet, das schreckt dann natürlich ab, sodass man den Beruf dann gar nicht ergreift. Habe ich vor vielen Jahren auch selbst erfahren müssen, als ich in einem Kindergarten Praktikum gemacht habe.
Das ist halt nochmal ein ganz anderes Thema für sich.
Wären Löhne höher und/oder Abgaben geringer, dann könnten Familien vielleicht auch von einem einzigen Gehalt menschenwürdig leben, dadurch könnte ein Elternteil einen Teil der Betreuung selbst übernehmen.
Stattdessen werden zum Teil bereits 6 Monate alte Säuglinge(!) in Ganztags-Kinderkrippen gesteckt, dann im Anschluss in den Ganztags-Kindergarten, dann in die Ganztags-Grundschulen etc.
Jedes Kind weniger, dass da um einen Erzieher oder Kindergärtnerin rumspringt, würde Entlastung bringen.
Aber viele Eltern sind finanziell so auf Kante genäht, dass ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, weil man schlicht 2 Einkommen benötigt.
Als ich in den frühen 1990ern im Kindergarten war, da sind wir ALLE Mittags heim gegangen.
Wir waren nicht bis 17 Uhr im Kindergarten.
Heute ist das ja vielerorts bereits Standard.
Und dann zwängt man in dieses System noch Inklusion und Integration mit rein.

In diesem Bereich liegt es ja offensichtlich ebenfalls an den katastrophalen Arbeitsbedingungen, dass immer weniger Leute Lust haben, so einem Job nachzugehen.
 

MisterEko

Aktives Mitglied
weil jeder Medizinstudienplatz knapp 300.000.- kostet und die Unis von den Ländern nur für Forschung Geld bekommen, nicht für die Lehre.
Ein NC bedeutet nicht, dass der Studiengang schwer ist, sondern dass ihn viele machen wollen.
Das ist bei Medizin nicht anders als bei Grundschulpädagogik, nur können sich die Unis diese Studienplätze mehr leisten.
Also wieder offensichtlich ein politisches Problem.
Wenn wir so einen gewaltigen Mangel haben, dann muss man eben als Staat für die "Lehre" Geld investieren.
Natürlich können wir den Brain Drain in Griechenland oder auf dem Balkan noch weiter forcieren, indem wir dort kräftig bereits "fertige" Ärzte anwerben.
Hintenrum zahlt Deutschland dann kräftig via EU Milliardenabgaben in diese Länder, da diese ohne Geldströme aus Brüssel nicht mehr (über)lebensfähig wären.
Ich blicke da nicht mehr durch.

Wie viel kostet eigentlich ein Langzeitarbeitsloser den Steuerzahler?
Jemand der 30 Jahre lang "harzt" erwirtschaftet keinen einzigen Cent für die Gesellschaft.
Deutschland müsste doch, schon alleine aus finanziellen Gründen, ein Interesse daran haben, möglichst viele Arbeitslose in Lohn und Brot zu bringen.
Ist doch auch völlig logisch.

Die meisten Zuwanderer sind übrigens auch keine echten Fachkräfte.
Auch die müssen dann erstmal eine Ausbildung oder Schulungen hierzulande durchlaufen.
Vorher natürlich aber erstmal die Sprache lernen, Aufenthaltsstatus hier klären, Arbeitserlaubnis bekommen etc.
Warum dann also nicht gleich auf Leute zurückgreifen, die bereits hier leben, die Sprache bereits sprechen usw?
Alleine schon aus Effizienzgründen wäre das doch sinnvoller.

Die Zuwanderer, die tatsächlich Fachkräfte sind, denen erkennt der deutsche Staat zum Großteil ihr Studium/Ausbildung im Ausland nicht an.
Ein griechischer Ingenieur kann nicht so ohne weiteres in Deutschland als Ingenieur arbeiten. Da zieht die Industrie schon schön selbst ganz fies Fallstricke und Hürden rein, um dafür zu sorgen, dass der Grieche weitaus weniger verdient als sein deutscher Kollege.
Eine rumänische Krankenschwester kann nicht so ohne weiteres einfach in Deutschland als Krankenschwester arbeiten. Die wird zunächst als Pflegehelferin oder ähnliches angestellt.
Natürlich dann auch mit dem Lohn einer Pflegehelferin und das ganze dann noch schön über eine Zeitarbeitsfirma.

Für Menschen aus Drittländern sieht es noch viel schlechter aus.

Es geht nicht um Fachkräfte!
Es geht darum, einen immer stetigen Strom an verzweifelten Menschen hier im Land zu haben, die ihre Rechte nicht kennen und selbst wenn sie sie kennen, nicht durchsetzen können und die bereit sind für Mindestlohn zu arbeiten.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Die meisten Zuwanderer sind übrigens auch keine echten Fachkräfte.
Auch die müssen dann erstmal eine Ausbildung oder Schulungen hierzulande durchlaufen.
Vorher natürlich aber erstmal die Sprache lernen, Aufenthaltsstatus hier klären, Arbeitserlaubnis bekommen etc.
Warum dann also nicht gleich auf Leute zurückgreifen, die bereits hier leben, die Sprache bereits sprechen usw?
Alleine schon aus Effizienzgründen wäre das doch sinnvoller.
Der Punkt ist, dass die halt eher bereit sind (zumindest anfangs) für einen viel zu geringen Lohn zu arbeiten und so die Notwendigkeit entfällt, Fachkräften faire Löhne zu zahlen.
dann lieber jemanden von außen holen und den Niedriglohnsektor sichern.
Es geht nicht um Fachkräfte!
Es geht darum, einen immer stetigen Strom an verzweifelten Menschen hier im Land zu haben, die ihre Rechte nicht kennen und selbst wenn sie sie kennen, nicht durchsetzen können und die bereit sind für Mindestlohn zu arbeiten.
Genau!
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben