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Frage zu Philosophie

Old Flow

Aktives Mitglied
Du verwechselst da zwei Begriffe, Wahrheit und Wirklichkeit.

Wahrheit ist das angenommene ultimativ Richtige, sie ist unbestreitbar, das 100%tige, es ist möglich das ich sie nicht beweisen, erfassen kann, aber das ändert nichts an dieser Tatsache.
Ja, mag oder wird so sein. Darum möchte ich mich ja mit dem Thema befassen.

In dem Video wird von mehreren Wahrheiten gesprochen.
Ist das wahr? ;-)


Ja und dann stellt sich mir die Frage, ob ich aus der Wahrheit immer nur logische Schlüsse ziehen darf?
Konflikte z.B. entstehen ja nicht durch Wahrheiten oder Unwahrheiten, sondern durch die Schlüsse daraus. Welche uns zum Recht oder Unrecht führen, welches wie aber vieleicht besser später behandeln sollten.
Ich fürchte sonst ein Durcheinander.

Ich frage mich aber auch noch, ob ich eine Wahrheit zwangsläufig erkennen muss, wenn ich lange genug beobachte.
 

_Tsunami_

Urgestein
Wahrheit. Dass es keinerlei Wahrheit gäbe, sondern alles nur Meinung ist, ist ein altbekanntes und ziemlich inkompetentes Totschlagargument. Kommt natürlich ganz darauf, worum es geht, über was man diskutiert. Gehe es bspw. um die Lieblingsfarbe, das Lieblingsessen, die bevorzugte Religion, Politik oder Philosophie, gibt es da natürlich keine absolute Wahrheit, bei der man zu einem gemeinsamen Konsens finden könnte, oder nur sehr schwierig. Natürlich kann man über alles diskutieren, wenn man das denn möchte.

Andererseits gibt es auch immer wieder und überall Dinge, die mit einer gewissen Präzision zutreffend bzw. beweisbar sind, nur bedingt oder gar nicht widerlegt werden können. Da sprechen wir dann bspw. über Mathematik, Physik, Astrophysik oder Ingenieurswesen. Ein bisschen Gefühl oder Meinung reichen ja nicht aus, um bspw. erfolgreich eine medizinische OP durchzuführen, ein solides Haus zu bauen, ein Flugzeug zum Fliegen zu bringen oder eine Waschmaschine zum Laufen, etc., etc.

In diesem Sinne sind aus meiner Sicht bspw. Naturwissenschaften zuverlässiger als Geisteswissenschaften. Etwas weniger Interpretationsspielraum, würde ich sagen.

~~~

Wenn es um Erkenntnisgewinnung bzw. Wahrheitsfindung im Bereich der Philosophie geht, ist wohl der Begriff bzw. das Mittel der Dialektik ganz interessant.

Zur Philosophie gehört es also wohl auch, verschiedene Positionen bzw. Einstellungen in Frage zu stellen, also auch die eigene.
 
Zuletzt bearbeitet:

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Im Bereich der Wissenschaft tut man sich mit der Wahrheitssuche sicher leichter. Obwohl auch naturwissenschaftliche Theorien mitunter eine begrenzte Haltbarkeit haben. Bei Fragen der Moral, der Ethik oder bei Aspekten des Lebens fängt es an, schwierig zu werden. Begriffe wie „Freiheit“, „Seele“, „Würde“, „Gerechtigkeit“ oder auch „Wahrheit“ sind ja Konstrukte unseres Intellekts.

Kann man die Suche nach der Wahrheit empirisch lösen? Wenn viele Menschen etwas glauben, muss es wahr sein? Immer dem Schwarm folgen?

Ich denke auch, dass die Dialektik bei der Suche nach der Wahrheit hilfreich ist. Die Diskussion unterschiedlicher Ansichten und Standpunkte. Zumindest, wenn man bereit ist, die eigene Meinung eventuell in Frage zu stellen.
 

_Tsunami_

Urgestein
Im Bereich der Wissenschaft tut man sich mit der Wahrheitssuche sicher leichter. Obwohl auch naturwissenschaftliche Theorien mitunter eine begrenzte Haltbarkeit haben. Bei Fragen der Moral, der Ethik oder bei Aspekten des Lebens fängt es an, schwierig zu werden. Begriffe wie „Freiheit“, „Seele“, „Würde“, „Gerechtigkeit“ oder auch „Wahrheit“ sind ja Konstrukte unseres Intellekts.

Kann man die Suche nach der Wahrheit empirisch lösen? Wenn viele Menschen etwas glauben, muss es wahr sein? Immer dem Schwarm folgen?

Ich denke auch, dass die Dialektik bei der Suche nach der Wahrheit hilfreich ist. Die Diskussion unterschiedlicher Ansichten und Standpunkte. Zumindest, wenn man bereit ist, die eigene Meinung eventuell in Frage zu stellen.
Ich mag das gerne mit Begriffen aus der Computerwelt vergleichen - also Hardware und Software.

Man kann ja noch die beste Hardware haben, kostet ja "nur" ein bisschen Geld, und dann hat man da vielleicht eine "15.000 PS Killermaschine" auf seinem Schreibtisch stehen, aber was ist mit der Software? Reichen ein bisschen iOS oder Windows wirklich aus? Vielleicht doch lieber Linux oder was ganz anderes?

~~~

Aber gut, es geht hier ja um Philosophie, also weniger um die Hardware.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Okay, die Software.
Wäre aber vielleicht ganz interessant, unsere philosophischen Fragen einmal an ChatGPT zu stellen. Mal sehen, was dabei rauskommt.
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
In dem Video wird von mehreren Wahrheiten gesprochen
Eben dies stimmt nicht, es kann nicht mehrere (entgegengesetzte) Wahheiten geben, dies widersprucht such selbst


Das würde ja in letzter Konsequenz bedeuten, daß die reale physikalische Welt durch bloßen Glauben nicht nur geändert werden könnte, mehr noch, daß sogar, einem Trend folgend eine immerwährende austauschbarkeit/neu Defination von Wahrheit möglich wäre.

Diese Art von Denken/defiieren von Wahrheit ist falsch, da nicht zielführend.

Bloß weil 65% aller Menschen glauben, es gäbe den Nikolaus, gibt's den halt trotzdem nicht.

Deine Glühbirne in der Fassung deiner Nachttischlampe leuchtet ja auch, egal, ib dubdaran gleubst, oder es verstehst.

Da wären wir wieder bei dem Unterschied von Wahrheit und Wirklichkeit.

Es mag ja gewisse zeitliche/zeitgeistliche abweuchende Definitionen von Wahrheit geben, aber nach meinem Verständnis, sind/waren diese doch nur Standpunkte der ( subjektiven) Wirklichkeit.

Ich habe nie Philosophie studiert, aber mich einmal ein paar Stunden mit jemanden, der dieser Leidensxhaft seit einigen Jahrzehnten
frönt, unterhalten, und dieser erklärte mir das eben so, daß die Wahrheit absolut sei, und man sich eben mit seiner Wirklichkeit nur der Wahrheit annähern könne, aber diese niemals erlangen würde, aufgrund der Beschränkung des menschlichen Verstandes.
Und das eben Wahrheit das geltende Funktionsprinzip von allem sei, und daher eben absolut und unabänderlich.

Wenn also (ein) Gott unsere Welt geschaffen hätte, dann wäre die Wahrheit, eben dieser göttliche Wille, egal ob wir daran glaubten, oder ob wir dies auch so empfänden/ wahrnähmen oder eben nicht,
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 125945

Gast
Andererseits gibt es auch immer wieder und überall Dinge, die mit einer gewissen Präzision zutreffend bzw. beweisbar sind, nur bedingt oder gar nicht widerlegt werden können. Da sprechen wir dann bspw. über Mathematik,
Apropos... Frag mal einen Mathematiker wieviel 1 x 1 ergibt. Das Resultat ist nicht 1, sondern 0,999 irgendwas. Ich hab's nachgerechnet und ich kam tatsächlich auch auf dieses Ergebnis.

Fazit: Es gibt nicht die eine Wahrheit; es kommt drauf an wer rechnet.
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
Es gibt sie schon, die eine, nur ist sie eben nicht (für uns) von einer Wirklichkeit zu unterscheiden, bzw. erkennbar.

Was, wenn in einigen Jahren, ein anderer Mathematikiker beweist, daß 1x1 doch 1 ist, und nicht 0,9999irgendwas, so funktioniert das doch in den Naturwissenschaften, etwas gilt solange als wahr, bis einer das Gegenteil beweist.
Vielleicht stimmt das mit den 0,9999 tatsächlich und das ist die Wahrheit, aber es erkennt sie nur keiner?

Vielleicht ist aber auch die Frage falsch, vielleicht sollte sie ja auch lauten: "Obwohl 1x1 wahrscheinlich nicht eins ist, macht das einen Unterschied?"

Es ist ja jetzt nicht so, daß die Welt aufhört zu existieren, bloß weil 1x1 ungleich eins ist.
Sie gab es vorher, und sie wird es auch weiterhin geben, egal was vor, oder hinter dem Kommma steht, oder?
 

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