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Gelöscht 125119

Gast
Ich kenne das sehr gut. Ich bin 38 (m) und hatte auch noch nie eine Beziehung. Das ist allerdings meine "Schuld", da ich schon sehr früh in meinem Leben beschlossen hatte, immer alleine zu leben. Das fing tatsächlich schon in der Schulzeit an, in denen ich Avancen von Mädchen teilweise sehr brüsk zurückgewiesen habe.
Erst ab Anfang 30 hatte ich die Erkenntnis, dass alleine zu leben doch nicht so das wahre ist, aber der "Schaden" war hier schon angerichtet und jetzt denke ich immer nur daran, was hätte sein können und was ich alles verpasst habe.

Zu Deiner Frage, wie ich damit umgehe: gar nicht.
Es belastet mich mal mehr, mal weniger, aber dieses Gefühl der Einsamkeit ist immer präsent. Das Leiden darunter kanalisiert sich in verschiedene Richtungen, oft in Wut.
Die oft genannten Ratschläge, man solle sich ein z.B. Hobby usw. suchen, finde ich ziemlich schwachsinnig. Sie werden das Kernproblem nicht lösen.
Ich habe meine erste Therapie mit Ende 20 begonnen und die hat mir EXTREM weitergeholfen. Auch wenn es dann noch dauerte, bis ich tatsächlich einen Partner hatte - meine Lebenszufriedenheit und die Offenheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht war nach der Therapie eine ganz andere.
Ich bin erstaunt, dass du glaubst, in den 30ern sei es zu spät, da noch was zu machen.
Welcher Schaden soll da denn angerichtet sein, der nicht mehr gut zu machen wäre? Bei jeder Person, die man neu kennen lernt, hat man ja auch eine neue Chance, sich anders zu verhalten.

Der Vorschlag mit dem Hobby suchen, ist nicht vollständig schwachsinnig, da er dazu führen kann, dass man überhaupt Sozialkontakte aufbaut. Bei vielen "Absoluten Beginnern" sind auch oft wenige bis keine Sozialkontakte vorhanden. nicht bei allen, ich war immer ein sehr sozial aktiver AB zum Beispiel... muss also jeder selber bei sich sehen, wo der Haken liegt.
Meiner Erfahrung nach haben die meiste ungelöste Probleme, Ängste, Traumata, Soziale Phobien...was auch immer. Und klar, das ist das Kernproblem, das man angehen muss dann. Aber selbst die Therapeuten werden dir dann raten, unter Leute zu gehen... denn da muss halt irgendwie ein Zusammenspiel sein. An seinen Ängsten arbeiten aber nie Menschen treffen, hilft ja dann auch nicht.
 
G

Gelöscht 120331

Gast
Ich möchte den Thread der TE nicht 'kapern' und gehe nur noch in diesem Beitrag auf andere Kommentare ein:
Der Vorschlag mit dem Hobby suchen, ist nicht vollständig schwachsinnig, da er dazu führen kann, dass man überhaupt Sozialkontakte aufbaut. Bei vielen "Absoluten Beginnern" sind auch oft wenige bis keine Sozialkontakte vorhanden.
Ich habe soziale Kontakte, sowohl zu meiner Familie als auch zu Freunden. Ich bin auch in einem Sportverein aktiv, aber nicht, um weitere soziale Kontakte zu knüpfen, sondern um mein Hobby kompetitiv auszuüben. Ich werde dort auch keine Frauen kennenlernen (unpassende Altersstufen).
Meiner Erfahrung nach haben die meiste ungelöste Probleme, Ängste, Traumata, Soziale Phobien.
Die habe ich ganz sicher; ich habe meine Eltern mit 14 verloren, quasi über Nacht. Das wurde auch nie aufgearbeitet. Das wird mit Sicherheit an meiner Einstellung gegenüber Beziehungen eine große Rolle gespielt haben, aber es ist mir mittlerweile müßig, mir darüber Gedanken zu machen.
 
G

Gelöscht 125119

Gast
Ich möchte den Thread der TE nicht 'kapern' und gehe nur noch in diesem Beitrag auf andere Kommentare ein:

Ich habe soziale Kontakte, sowohl zu meiner Familie als auch zu Freunden. Ich bin auch in einem Sportverein aktiv, aber nicht, um weitere soziale Kontakte zu knüpfen, sondern um mein Hobby kompetitiv auszuüben. Ich werde dort auch keine Frauen kennenlernen (unpassende Altersstufen).

Die habe ich ganz sicher; ich habe meine Eltern mit 14 verloren, quasi über Nacht. Das wurde auch nie aufgearbeitet. Das wird mit Sicherheit an meiner Einstellung gegenüber Beziehungen eine große Rolle gespielt haben, aber es ist mir mittlerweile müßig, mir darüber Gedanken zu machen.
Ja, ich sag ja, ich war auch immer ein sozial sehr aktiver AB... aber bei vielen anderen habe ich das schon beobachtet.
Ich hab meinen Partner dann übrigens über Umwege kennen gelernt... über einen Kumpel, mit dem wir beide in jeweils unterschiedlichen Buchclubs waren.

Das mit deinen Eltern ist schrecklich. Mein Beileid!
Ob du daran arbeiten willst oder nicht, musst natürlich du entscheiden, aber mit 38 ist es wahrlich noch nicht "zu spät" dafür. Dafür ist es nie zu spät. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es das Leben massiv erleichtert, Traumata aufzuarbeiten.
 

Hr. Pinguin

Sehr aktives Mitglied
Die verpassten Gelegenheiten in der Jugend, bzw. als man noch jung war, werden einem immer nachhängen. Man kann es nicht mehr nachholen. Man kann über dieses Thema auch mit niemandem sprechen, weil man die Leute damit entweder belastet oder man wird zur Lachnummer.

Ich habe den Begriff der "radikalen Akzeptanz" aufgeschnappt. Dass man Dinge, die nicht (mehr) zu ändern sind, einfach akzeptiert. Irgendwie hört sich das albern an für mich in Bezug auf dieses Thema. Wobei es denke ich Sinn machen kann für Leute, die mit der Vergangenheit abschließen müssen und mithilfe von Therapie und evtl Klinik und genug "Eignung" die Gegenwart und Zukunft für sich positiv beeinflussen können.

Überflüssig zu erwähnen, dass Frußtessen zur Kompensation schädliches Verhalten ist. So wie Alkohol- oder Drogenkonsum.

Ich bekomme zuhauf mit, wie Gewalt- und Missbrauchstäter sozusagen großen Erfolg haben und sich "frei ausleben" können. Selber als gehemmter und "braver" Mensch hat man es nicht geschafft und altert vor sich hin, bis man irgendwann feststellt: Es ist zu spät. Sehr bitter wenn man dann noch so selbstgefällige Sprüche hört, dass man halt neidisch wäre.

Total erstaunlich finde ich, wie unglaublich lange man damit zurechtkommen kann und seine Pflichten erfüllt. Ohne dabei noch wichtige soziale Ressourcen zu haben wie Familie oder Freundeskreis. (Zweifelsohne extrem wertvoll.)

Und dann die Wahl zu haben, entweder mit Medikamenten sein Gehirn völlig kaputt schießen zu lassen, oder bitteschön es mehr oder weniger unverändert ohne Sinn und Zweck weiterlaufen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Revan233

Aktives Mitglied
Man kann im Leben fast alles haben, aber man muss es tun.
Das kann auch bedeuten, dass man komplett anders handeln muss als man das bisher immer gemacht hat. Und das wiederum bedeutet meistens raus aus der Komfortzone, was überhaupt keinen Spaß macht.
 
A

Ausnahmsweise

Gast
Nur befindet sich die TE, und anscheinend auch andere Antwortende, nicht in einer Lebenssituation, die man als Komfortzone betiteln könnte.
Der Begriff Komfortzone bezeichnet den gewohnten, vertrauten (Handlungs-)Bereich, in welchem man sich bewegt.
Nur Veränderung des eigenen Denkens und Tuns führt zu Änderungen einer nicht positiv empfundenden Lebenssituation.

Der Mensch verharrt häufig in auch unschönen Situationen, hat es sich darin relativ "bequem" gemacht, sieht sich als Opfer von Umständen etc.

Diese selbst zu erzeugende Veränderung erfordert Anstrengungsbereitschaft, ein Heraustreten aus vertrauten Mustern: das Verlassen der Komfortzone.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Das sind nur zwei Aspekte der gängigen Definitionen des Begriffs. Du klammerst andere zentrale Aspekte aus, wie bspw. dass die Komfortzone per Definition angenehm ist. Das ist in der von Dark_soul beschriebenen Lebenssituation nicht der Fall.
Absolut niemand sagt, dass die Komfortzone immer angenehm ist. Sehr oft ist sie es nicht.
Es reicht, dass sie zumindest in Relation zu den (wahrgenommenen) Alternativen "angenehmer" erscheint. Selbst wenn sie das gar nicht ist.
 
G

Gelöscht 126160

Gast
Ich bekomme zuhauf mit, wie Gewalt- und Missbrauchstäter sozusagen großen Erfolg haben und sich "frei ausleben" können. Selber als gehemmter und "braver" Mensch hat man es nicht geschafft und altert vor sich hin, und stellt irgendwann fest: Es ist zu spät.
Was für ein unsäglicher Quatsch. In was für Kreisen bewegst du dich? Oder ist das der zigste Aufguss dieses Incel-Geredes, das hier ständig rumgeistert? Vermutlich.
 
A

Ausnahmsweise

Gast
Das sind nur zwei Aspekte der gängigen Definitionen des Begriffs. Du klammerst andere zentrale Aspekte aus, wie bspw. dass die Komfortzone per Definition angenehm ist. Das ist in der von Dark_soul beschriebenen Lebenssituation nicht der Fall.



Das ist zu undifferenziert. Veränderungen von Kognitionen und Verhalten können zu einer Verbesserung führen, die du vermutlich meinst, wenn du von Veränderung sprichst, müssen es aber nicht. Auch ist der Mensch häufig Opfer von Umständen.

Du kannst Dinge für dich auslegen, wie immer du das brauchst, wie es für dich nötig ist.

Eine Komfortzone muss keineswegs im herkömmlichen Sinne als angenehm erscheinen.
Alleine schon, dass Neues, Fremdes verunsichert, kann jemanden an seiner selbstgewählten Einsamkeit festhalten lassen: an seiner Komfortzone.

 

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