Was spricht u.a. für eine autofreie Stadt: (ausgenommen der zitierten Ausnahmeregelung für zB Notfälle):
- Geringere Feinstaubbelastung -> positive gesundheitliche Auswirkungen
-Weniger Unfälle (in Berlin sterben jährlich mehrere Radfahrer:innen durch Unfälle)
-Mehr Platz zB für's spielen, gemeinsame öffentliche Nutzung, Freiflächen
-Mehr Platz für Grünflächen
-> durchaus positive Auswirkungen auf Klima & Menschen. Schaut man sich das ganze rational an, spricht sehr viel für eine drastische Einschränkung des Autoverkehrs, ist aber nicht im Sinne der Ideologie der Autofahrer:innen-Lobby.
Was dagegen spricht? Vielerlei Gründe. Ich habe mir die Berliner "Forderung" mal angeschaut. Kommen wir gleich mal zur alternden Bevölkerung, sprich Oma Hilde. Kleine Rente. Oma Hilde ist in dem Zustand wie Millionen Rentner, auch vergleichbar mit meiner Oma vor vielen Jahren. Keineswegs ein Notfall, auch kein Rollstuhl, aber in einer Verfassung in der man mit 70 oder 80 so ist. Mehrere monatliche Arztbesuche darf Sie nun also mit dem Taxi vornehmen (toll mit kleiner Rente) oder Sie schleppt sich von U-Bahn zu Bus und braucht mal locker eine Stunde. Ich darf Sie die 20 Minuten ja nicht mehr fahren.
Die Kellnerin, die downtown arbeitet kommt nachts um 2 Uhr nicht mehr nach Hause. Klar, mit dem Taxi, aber bei dem Lohn?
Meine Nichte ist vor ein paar Jahren mal gestürzt im Kindergarten, war recht verängstigt und wollte nach Hause. Mit diesen Regelungen kann Sie ja keiner abholen, es ist kein Notfall. Wir setzen das kleine Kind also ins Taxi?
Zudem frage ich mich, wer berechtigt ist einen "Passierschein" zu bekommen. Wenn meine Oma ja nun doch einen Rollstuhl hätte, wer darf Sie dann fahren? Ich? Und wenn ich selbst krank bin hat Sie Pech gehabt? Wer definiert denn Notfall? Und vor allem wer soll das kontrollieren?
Wir müssen der Realität nun mal ins Auge sehen, die Forderungen sind ein krasser Einschnitt in unsere Lebensqualität, in den genannten Punkten (ich kann gern mehr aufführen) absolut nicht durchsetzbar (und wir reden hier von Alltagssituationen) und wirklich dreist finde ich, dass Vater Staat dann zu kontrollieren hat dass ich als Staatbewohner nur noch zwölf mal im Jahr in meinem Auto "fahren" darf? Wollt Ihr die totale Überwachung? Na klar!
Ich dann aber bitte nicht.
Die Pointe kommt zum Schluss auf der von Dir geposteten Seite, es wird darauf hingewiesen dass man doch gern spenden kann, man diese Spenden aber nicht absetzen. Da wäre ich niemals drauf gekommen. Man postet eine enorme Verschlechterung der Lebensqualität, will die Leute gängeln und überwachen und wundert sich, dass man nicht gemeinnützig ist. Humor haben die Leute!