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Sicherheit in der Beziehung verloren

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G

Gelöscht 67871

Gast
Es ist normal, dass man kurz vor der Hochzeit kalte Füße bekommt...

Ich finde es ganz toll, dass Ihr Euch ausgesprochen habt und Euch gegenseitig Eure Bedürfnisse mitteilen konntet. Wenn das mal nicht eine Basis für eine gute Ehe ist! Hut ab!

Klar, dass Du verunsichert bist, Dein Partner ist es sicher auch. Aber Ihr seid Euch sicher, dass Ihr zusammenbleiben wollt, und das ist doch eine tolle Basis. Bleibt im Gespräch, redet über Eure Ängste. Es tut so gut, so etwas auszuprechen, und es schafft neue Nähe.

Ihr schafft das!
Danke für deine aufmunternden Worte... So verletzlich zu sein und sich zu öffnen ist wirklich nicht einfach.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Das ist richtig. Ich bin noch nie so aktiv an meine Probleme herangegangen. Für mich war das eine große Einsicht, dass ich in der Verantwortung bin und an mir arbeiten muss. Das fühlt sich gut an, aber auch ungewohnt.
Seit wann gehst Du Deine Probleme an?
Und wie machst Du das?
Ich sag mal so, jeder Mensch hat ein Gerüst.
Und Jahre lang hat das mehr oder weniger funktioniert.
Und diese eingeschliffenen Muster wieder los zu werden ist nicht unmöglich aber schwierig.
Wenn ich an meine alten Beziehungen denke waren die, wo es am meisten gekracht hat die, wo es definitiv nicht gepasst hat.
Das stellt man aber erst dann fest, wenn der Partner da ist wo es passt.
Kann sehr lange dauern.
 
G

Gelöscht 67871

Gast
Jetzt wissen wir immer noch nicht, worum es in eurem Streitgespräch ging und weshalb dir danach die Sicherheit fehlt. Was genau habt ihr euch gegenseitig vorgeworfen?
Kannst du mal konkreter werden, sonst rätselt man immer weiter.
Das ist etwas komplex, da einfach ein verschiedene Themen mit reingespielt haben. Aber ich versuche es mal auf das Wesentliche zu reduzieren.

1. Stressige Zeiten und ein neuer Freundeskreis

Mein Partner hat einen neuen Job angefangen und versteht sich mit seinen Kollegen dort sehr gut. Er hat im vergangenen Jahr immer häufiger etwas mit ihnen unternommen. Dann war ein Fest, bei dem auch seine Kollegen waren und ich war ein bisschen überrascht wie eng alle miteinander sind...

Ich war 17 als wir zusammen gekommen sind. Am Anfang hat weggehen und feiern einen großen Teil unserer Freizeit ausgemacht. Wir hatten immer einen gemeinsamen Freundeskreis, der sich leider weiter aufgelöst hat. Ich fand es immer schön, dass wir die gleichen Freunde hatten und viel gemeinsam gemacht haben. Als das weniger wurde, dachte ich wir sind jetzt einfach in einem neuen Lebensabschnitt. Eigentlich fand ich das gut. Ich brauch das weggehen, Alkohol trinken, viel mit anderen unternehmen nicht mehr so häufig. Ich dachte wir fokussieren uns mehr auf uns und unternehmen eben hin und wieder gemeinsam was mit anderen. Und wenn wir mal ein Kind haben, wird sich die Situation nochmals ändern, da man neue Leute kennenlernt und sich vielleicht wieder ein neuer Freundeskreis mit ähnlichen Interessen etabliert.

Mein Freund hat eine recht harte Zeit hinter sich. Er hatte 2 Jahre lang einen sehr auslaugenden Job im sozialen Bereich mit langen Arbeitszeiten. Er hat den Job gewechselt, wir haben ein Haus gebaut und er hatte wieder lange Tage. Dazu kam ein sehr heftiger Streit mit seinem Vater, der die Beziehung der beiden fast zerstört hätte. Seiner Mutter geht es auch nicht besonders gut und er kann mein Freund kann ihr kaum helfen.

Jetzt genießt er es total wieder mit Leuten unterwegs zu sein, sich einfach mal zu betrinken, abzuschalten... Ich war im ersten Moment eifersüchtig, es sind ja auch Frauen dabei. Warum ich so eifersüchtig war, wird in Punkt 2 nochmal erklärt. Als ich sehr lange darüber nachgedacht habe, wurde es mir klar, dass es nicht um Eifersucht wegen anderen Frauen geht, sondern dass ich mich gefühlt habe wie auf dem Abstellgleist. Ich bin Alltag und mit den neuen Freunden hat er den Spaß und erlebt die schönen Dinge, die wir früher gemeinsam gemacht haben.

Ich habe schon auch daran zu knabbern, dass sich unser alter Freundeskreis aufgelöst hat und meine Freundinnen sind zum Großteil Mütter oder wohnen weit weg. Für mich war das aber okay, weil ich dachte wir kommen jetzt in einen neuen Lebensabschnitt, indem es ruhiger wird. Und irgendwann gibt es Nachwuchs und dann verändert sich wieder alles.

2. Sexualität
Wie erwähnt, er hatte eine stressige Zeit und da kam einiges zu kurz. Ich hatte Angst, das liegt an mir und dass ich ihm nicht gefalle. Dann sehe ich wie locker und vertraut er mit seinen Kolleginnen umgeht und habe Panik bekommen. Dachte sein sexuelles Interesse hat sich auf sie verlagert. Ich hatte das Thema nie angesprochen, weil ich Angst davor hatte. Jetzt als wir darüber geredet haben, hat er mir erklärt, dass es am Stress lag und in keinster Weise mit mir zu tun hat. Er war noch nie ein besonders sexueller Typ und es wurde einfach zur Gewohnheit keinen zu haben (auch nicht er mit sich selbst). Seine Kolleginnen und Kollegen mag er, er genießt es, dass sie locker sind und man auch mal einen versauten Witz machen kann. Das ist für ihn Humor und hat mit Erotik nichts zu tun.
Als er mir das erklärt hat, hab ich es sofort verstanden, denn ich glaube und vertraue ihm. Auch mit unserem bisherigen Freundeskreis ist man offen, lacht und macht seine Witze. Hab ich immer gemacht und er auch, das war nie ein Problem Die Angst und Unsicherheit in mir selber hat sich aber über eine längere Zeit angestaut und ich habe Gespenster gesehen, die nicht da waren,

3. Alkohol
Mein Freund trinkt manchmal zu viel, manchmal bis zum Blackout. In unseren jungen Jahren war das öfter der Fall. Dann wurden wir älter und es wurde weniger, die letzten Jahre war er aus beschriebenen Gründen wenig unterwegs und entsprechend wurde es noch weniger. Die paar Male, als es noch etwas mehr war, war ich dabei und fand es daher auch nicht so schlimm.
Jetzt geht er wieder mehr weg (ohne mich) und trinkt auch wieder häufiger. Mich stört das. Ich habe keine Problem mit ein paar Bier oder auch einem Rausch, aber bis zum Blackout muss es nicht sein. Zum einen habe ich Angst, dass er etwas anstellt. Er meinte das passiert nicht, er hat kein Interesse an Flirtereien, hatte er nie und will einfach nur Spaß unter Freunden. Das stimmt auch, er ist kein Aufreißer und seine Persönlichkeit verändert sich nicht wenn er betrunken ist. Aber die Angst bleibt eben doch... Auf der anderen Seite mache ich mir auch einfach Sorgen, warum hat er sich zum Teil so schlecht unter Kontrolle, wenn er trinkt? Bzw. warum will er sich nicht unter Kontrolle habe? Ich befürchte, dass er nicht so abgeklärt ist, wie er sich manchmal gibt, an Problemen zu knabbern hat und das sein Ventil ist.

Das war jetzt sehr viel und vielleicht ist es auch etwas wirr, wenn man uns nicht kennt. Daher habe ich mich anfangs so kurz gehalten. Ich danke allen, die sich die Zeit nehmen, den Text zu lesen.
 
G

Gelöscht 67871

Gast
Da es mir nicht gegeben ist, deine Worte zu entschlüsseln und den Auslöser große Krise zu verstehen, bin ich leider raus an dieser Stelle.
Ich kann nichts Vernünftiges empfehlen, wenn ich nicht weiß, ob die Krise im Bereich "Du lässt immer deine Socken rumliegen!" oder "Warum poppst du mit Paul?" anzusiedeln ist.
Ich habe gerade nochmal einen Kommentar geschrieben und bin sehr ins Detail gegangen. Ich dachte das würde hier den Rahmen sprengen, daher habe ich mich zuerst zurück gehalten.
 

Enie

Aktives Mitglied
Hey Clea
Ich kann dich sehr gut verstehen. Die Art, die du beschreibst, kenne ich sehr gut von mir selbst. Unsicher, ängstlich, klug, denkerisch, sehr empatisch.
Auch, dass der Streit etwas mit deinem Sicherheitsgefühl getan hat, kann ich mehr als gut verstehen. So eine deutliche Aussprache verändert etwas. Eventuelle, kleine, aber wichtige "Illusionen" gehen kaputt. So empfand ich es und das tat weh und verunsichert.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hi,

das man mit Freunden öfter mal weggeht, Spaß hat, was trinkt, okay. Trinken bis zum Blackout geht aber gar nicht - das kann man mal machen, wenn man jung ist, aber als erwachsener Mann, der dazu noch heiraten und vielleicht Kinder will, ist das völlig unangemessen.

Dass er, wenn er einen stressigen Job hat, sich vergnügen will und abschalten und andere Leute sehen will, kann man verstehen. Da will man dann auch mal andere Menschen sehen. Dass er da so locker ist - auch mit Frauen - okay. Da käme auch nicht jede Frau mit klar, aber wenn Du ihm vertraust und glaubst, dann gut. Mit dem Partner ist man oft nicht mehr so locker, da man mit ihm ja auch seine Probleme bespricht, ihn täglich sieht und oft fehlt dann etwas die Leichtigkeit.

Sexualität: wenn man Stress hat, nimmt das Bedürfnis ab. Du solltest ihm zuliebe aber nicht zuviel wegstecken und akzeptieren. Du nimmst schon hin, dass er oft -. auch alleine - weggeht, dass er zuviel trinkt (das finde ich bedenklich) - und nun auch noch wenig bis kaum bis kein Sex?

Irgendwo solltest Du eine Grenze ziehen.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Er war noch nie ein besonders sexueller Typ und es wurde einfach zur Gewohnheit keinen zu haben (auch nicht er mit sich selbst).
Bei Männern lässt das auch oft mit dem Alter nach, dazu kommt natürlich auch die Gewöhnung an die Frau.
Das hat per se aber nichts mit dir als Frau zu tun.
Die Angst und Unsicherheit in mir selber hat sich aber über eine längere Zeit angestaut und ich habe Gespenster gesehen, die nicht da waren,
Bestimmt.
Mein Freund trinkt manchmal zu viel, manchmal bis zum Blackout.
Das ist nicht gut, jetzt verstehe ich das besser.
aber bis zum Blackout muss es nicht sein.
Nein denke ich auch nicht.
Ich befürchte, dass er nicht so abgeklärt ist, wie er sich manchmal gibt, an Problemen zu knabbern hat und das sein Ventil ist.
Kann sein das dort der Hund begraben liegt.
 
G

Gelöscht 67871

Gast
Hi,

das man mit Freunden öfter mal weggeht, Spaß hat, was trinkt, okay. Trinken bis zum Blackout geht aber gar nicht - das kann man mal machen, wenn man jung ist, aber als erwachsener Mann, der dazu noch heiraten und vielleicht Kinder will, ist das völlig unangemessen.
So sehe ich das auch. Aber er versteht das irgendwie nicht. Er sagt, das ist doch nur ein paar Mal im Jahr und er hat einfach Spaß...

Dass er, wenn er einen stressigen Job hat, sich vergnügen will und abschalten und andere Leute sehen will, kann man verstehen. Da will man dann auch mal andere Menschen sehen. Dass er da so locker ist - auch mit Frauen - okay. Da käme auch nicht jede Frau mit klar, aber wenn Du ihm vertraust und glaubst, dann gut. Mit dem Partner ist man oft nicht mehr so locker, da man mit ihm ja auch seine Probleme bespricht, ihn täglich sieht und oft fehlt dann etwas die Leichtigkeit.
Klar, kann ich das verstehen und ich gönne es ihm auch... Aber wann wird es zu viel? Ich habe manchmal den Eindruck, wenn ich "nichts sage" reizt er es aus bis zum Maximum... Sicher will er mir nicht weh tun, aber er denkt auch nicht daran, dass ich mich vernachlässigt fühlen könnte. Muss man jede Unternehmung oder fast jede Unternehmung mitmachen? Man kann doch auch einen Mittelweg finden... Und nach den stressigen Zeiten, spüre ich natürlich, dass bei uns nicht immer die Leichtigkeit da ist. Dass er das "mit anderen hat" macht mir Angst, weil ich mich fühle wie der "Alltag" während andere die Freude sind...
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Ich nenn es mal so, dass sind die Geister, die die Grübelei hervorgebracht hat. wird man unsicher und Ängste kommen hoch. Ich finde es einen großen Satz "bis das der Tod euch scheidet" ein sehr großes Versprechen. Ich würde den Satz nie sagen, bei mir würde das eine riesengroße Last bewirken. Hoffentlich hat das Gespräch die Geister etwas beruhigt. Es hört sich so an.
 
Status
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