Echt jetzt? Es gibt tatsächlich Leute, die ihren Neid und ihre Bosheit sogar über ihre Gier stellen? Das verbessert meine Meinung von der Menschheit nicht gerade. Wenn ich die 2 Mille kriege, was juckt mich dann der Nachbar, der müßte mir dafür allenfalls die Füße küssen. *kopfschüttel*
Und letztlich ist GENAU diese Denkweise die Tür, durch die Populisten sich in die Mitte der Gesellschaft schleichen können. GENAU dort sitzt die Andockstelle, wo sich radikale, Antidemokraten usw festmachen können.
Ja, aber wenn man eben mal genau hinschaut, dann findet man im Alltag recht leicht Beispiele, wo genau das passiert, bzw sich in der Haltung der Leute widerspiegelt: Natürlich nicht so plakativ sondern eher versteckt, aber genau das beschreibt eigentlich das politische Urteilen vieler Leute sehr gut.
Nimm zB mal die Sache mit der Eurozone und den Hilfen für Griechenland.
da ist es ja noch relativ deutlich: Wir alle wissen eigentlich ,dass Deutschland massiv vom Euro profitiert. Wir sind eigentlich die die wirtschaftlich am meisten mitnehmen.
Aber ja: Wir sind auf der anderne Seite auch die, die am massivsten reinbuttern. Nicht aus Gutmütigkeit, sondern weil wir eben wissen, dass wir enorm davon profitieren. Also Nehmen auf der einen Seite- geben auf der anderen.
Aber in den Köpfen der meisten Leute ist dieses Bild eben nicht vollständig. Sie sehen uns unr als Land, das ständig zahlen muss: Wie oft hört man doch: WAAAS? WIR sollen zahlen? Warum immer wir?
ich wette, wenn man auf der Straße fragen würde: Sollen wir zahlen oder nicht?
Die meisten würden sagen: NEIN.
Auch wenn das unterm Strich für uns wirtschaftlich ungünstig wäre: Ich denke, das ist den meisten sogar mehr oder weniger bewusst, sie wollen aber trotzdem nicht.
Oder die Sache mit der Homoehe: Was nimmt es Heteros weg, wenn Homos die gleichen Rechte haben? Nichts! Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die behaupten, die Homoehe würde die Heteroehe "entwerten".
Oder Arbeitslosenhilfe: Eigentlich ist hinlänglich bekannt, dass es für eine Gesellschaft von Vorteil ist, die Armut nach unten zu begrenzen (Stichwort: Kriminalität, Verwarlosung usw). TROTZDEM fällt es vielen schwer, diese "Investition" als eine lohnende zu sehen.
Und die Klimaschutzdebatte ist ja sowieso DAS Paradebeispiel dafür.
Also solche Beispiele findet man im Alltag dauernd. Beispiele, wo nicht WIRKLICH abgewogen wird, was UNTERM STRICH für uns als Land (oder auch für einen Selber als Einzelperson) besser wäre sondern wo aus dem Bauch heraus mit einem Gefühl des "Benachteiligt-werdens" geurteilt wird.
ich glaube, wenn jeder für sich mal seine eigenen Urteile bilanzieren würde, käme bei jedem von uns an irgendeiner Stelle eine Meinung oder ein Urteil, wo wir uns genau von DIESER Art Neidgedanken (oder Benachteiligungsangst) haben leiten lassen. Bis zu einem gewissen Punkt ist da ja auch normal, aber es schadet auch nichts, sich da hin und wieder selbst auf den Prüfstand zu stellen und sich eben klar zu machen: Wir leben in einem wirklich wohlhabenden, sicheren, demokratischen Land: KEINER muss hier verhungern, wir haben eine Justiz und ein Soziales netz, das uns bei fast allen denkbaren Problemen irgendwie beisteht und dafür sollte man dankbar sein.
Dieses Netz hat Lücken und es gibt leider Bestrebungen in diesem Land, diese Lücken zu vergrößern, aber wir alle können was dagegen tun, dass diese Lücken größer werden, bzw können dazu beitragen, sie zu schließen.
Wenn man dankbar ist, kann man sich selber als Teil eines Systems begreifen, das wert ist, es aufrecht zu erhalten und dann TUT man auch was dafür, dass es für ALLE besser wird. Wenn man aber nur aus der Angst, ja nicht genug abzubekommen handelt, wird man das was wir haben nur kaputt machen. weil dann jeder nur an sich selbst denkt.