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Nervige Rechtschreibfehler

Pappenheimer

Aktives Mitglied
Sogar dem ist bei einem kurzen Besuch unserer schönen Stadt, in der er dann einen oder zwei Tage verweilte, aufgefallen, dass hier grundsätzlich "holen" und "nehmen" verwechselt wird. Frei nach dem Motto "Ich habe 5 kg abgeholt" oder "Da hat er sich aber was vorgeholt". Dieser Fall kommt öfter vor als umgekehrt.
Neulich war ich bei einer Aufführung mit lauter heimischen Laiendarstellern. Das einzige Mal, wo "holen" richtig war, hat der Schauspieler dann "nehmen" gesagt.
Welche Stadt/Region?
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
was ich mich immer frage....
wendet man Rechtschreibung nicht automatisch an?
Denkt man da echt darüber nach?
Egal, ob man darüber nachdenkt oder nicht... eigentlich gibt es keine Entschuldigung für eine falsche Schreibweise.
Wenn man darüber nachdenkt, sieht man vermeintliche Fehler nach und schreibt das nächste Mal dann korrekt.
Wenn man nicht darüber nachdenkt und Fehler macht heißt das doch, dass man sich was Falsches angewöhnt hat,
auch das wäre zu korrigieren.

Es kommt wohl eher darauf an, wie man mit dem feedback, entweder durch Lehrer/Kollegen/Foristen oder dem Rechtschreibprogramm, umgeht.
Nein, nicht unbedingt.
Ich zB bin wohl ein Paradebeispiel für einen Rechtschreibhonk, was mich massiv stört, aber ich kann nichts dagegen tun. Meine Hand wendet die Rechtschreibung NICHT automatisch an. Früher hätte man vielleicht bei mir eine Rechtschreibschwäche festgestellt, aber als ich in der Schule war, war das irgendwie kein Thema. Da gabs halt ständig Punktabzug im Aufsatz: Inhaltlich, grammaikalisch usw immer volle Punktzahl: Rechschreibung(n)(n).
Grammatikalisch kann man mir nichts vormachen: da bin ich Ansprechpartner Nr. 1 und ich lege eigentlich sehr viel Wert auf Rechtschreibung, aber bei mir funktioniert es dennoch nicht.
Erklären kann ich es nicht wirklich, aber es ist schon auch ein wenig belastend: Gerade wenn man sich in Bereichen bewegt, wo korrekte Rechtschreibung einfach dazugehört. Im Alltag fällt das wohl weniger auf.
Bei mir ist das so, meine Hände ein Eigenleben führen: Es kann durchaus vorkommen, dass ich noch während meine Hand schreibt entsetzt bin, wieso sie Vogel mit F schreibt.
Völlig absurd, aber nicht unmöglich. Ist ja nicht so, dass ich das nicht wüsste und nicht schon 1000 mal richtig geschrieben hätte: Trotzdem kann es morgen sein, dass mir so ein grober Fehler passiert.


Das ist ohnehin der Hauptgrund für falsche Schreibweisen, dass die Leute sich keine Gedanken machen, woher das Wort sich ableitet.
Nein, das ist es mit Sicherheit nicht. Sonst würde ich niemals Rechtschreibfehler machen;). Eine korrekte Rechtschreibung ist ja etwas, das sich bereits im Schulalter automatisiert und da denkt wohl kaum einer über die Herkunft eines Wortes nach.

Bei mir ist das zB so: ich habe in der Grundschule nach der Buchstabenmethode gelernt: DH wir haben de einzelnen Buchstaben gelernt und sie dann nach dem Klang zu Wörtern sortiert. Man hämmerte uns ein: Schreib so, wie es klingt.
Und DAS ist leider falsch: Die Deutsche Sprache schreibt sich eben in keiner Weise wie sie klingt.
Mein Gehirn übersetzt aber Klangvorstellung sofort in Buchstaben und tut das automatisch ohne jedes mal den Weg über "den Verstand" zu gehen (das macht ja keiner: Also niemand denkt bei jedem Wort nach, sondern man hat es automatisch).
Und genau da passiert der Fehler: ein Vogel klingt nunmal nach F. Auch wenn es noch so falsch ist: Meine Ohren sagen manchmal F und die Hand schreibt oder tippt F😖😖.
Und ich denke so geht es vielen:
Der Albtraum klingt nunmal nach Alptraum.
Es ist halt NICHT so, dass man jedes Wort so schreibt wie es klingt.
Keine Ahnung, wie die Kinder heutzutage schreiben lernen: Hoffentlich anders.

Ich weiß aber, dass die ältere Generation (also zB meine Eltern) nach der Ganzwortmethode gelernt haben: Sie haben einzelne Worte nach und nach gelernt und konnten sich so das Aussehen der Worte einprägen und haben dann erst später mit dem Zerlegen in Buchstaben angefangen. DH sie sind von Beginn an darauf getrimmt, Worte optisch abzuspeichern und nicht den Klang in Buchstaben zu übersetzen und damit liegen sie natürlich viel richtiger.

Diese Probleme habe ich übrigens nur, wenn ich auf Deutsch schreibe: weder beim Englischen, noch im Französischen hatte ich jemals Probleme. In Latein sowieso nie. Verrückt oder?
 

Enie

Aktives Mitglied
Noch so eine Ding:

"Die Frauen sind auch nicht glücklicher als heute."
Die Frauen waren auch nicht glücklicher als heute?

Ich habe immer Mühe bei Sachen wie
-etwas grosses
-nichts neues
-viel lustiges
-allzu schwieriges

Hm mehr fällt mir nicht ein.

Also wenn genau wird jetzt das Adjektiv zum Sustantiv????
Früher schrieb man das glaub alles klein. Seit der Rechtschreibereform (2000?) gab es aber grosse Änderungen. Da blick ich bis heute nicht durch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Nein, das ist es mit Sicherheit nicht. Sonst würde ich niemals Rechtschreibfehler machen;). Eine korrekte Rechtschreibung ist ja etwas, das sich bereits im Schulalter automatisiert und da denkt wohl kaum einer über die Herkunft eines Wortes nach.
Bei dir mag der Grund ein anderer sein. Aber ich würde daraus nicht auf die Mehrheit der Bevölkerung schließen.

Ich bin Jahrgang 1963. Wir sind in der Grundschule von den Lehrerinnen noch dazu angehalten worden, über die Herkunft von Wörtern nachzudenken. Nicht gleich über die Etymologie, aber immerhin über die banale Tatsache, dass "hältst" von "halten" kommt (und die Konjugation "hälst" daher blödsinnig ist). Wir haben auch die Rechtschreibregeln so gelernt, dass wir sie uns einprägen konnten. Diese Erziehung wurde dann in der Unterstufe des Gymnasiums sowie zu Beginn der Mittelstufe vertieft. Wir wurden außerdem dazu erzogen, uns sprachlich so präzise wie möglich auszudrücken.

Dass wir von Anfang an dazu erzogen worden, strikt darauf zu achten, hat sich gelohnt. Sehr viele Kinder in meiner Klasse, nicht nur ich, waren in der Rechtschreibung sicher, zumindest größtenteils. Aus meiner Grundschulklasse sind übrigens wesentlich mehr Kinder zum Gymnasium gewechselt als zur Hauptschule. Maximal sechs oder sieben Kinder von rund 20 gingen zur Hauptschule, eine Schülerin zur Realschule. Alle anderen wechselten nach der 4. Klasse zum Gymnasium. Das war vor 50 Jahren sehr ungewöhnlich.

Von den Kindern, die zum Gymnasium gingen, habe alle das Abitur geschafft, und nur zwei brauchten einen 2. Anlauf dazu bzw. mussten eine Klasse wiederholen. Die meisten haben danach studiert - zwei davon Medizin, eine (ich) Jura, zwei BWL bzw. Wirtschaftswissenschaften, mehrere Ingenieurwissenschaften oder aber Meteorologie und Informatik. Vier Schülerinnen und Schüler aus meiner Grundschulklasse haben promoviert, eine davon sich auch habilitiert. Ihr Vater war Schlosser, die Mutter Schneiderin. Wir kommen überwiegend aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und sind in einer Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern aufgewachsen. Längst nicht alle Eltern hatten Abitur. Wie man sieht, kann man - abgesehen von bestimmten Behinderungen - sehr wohl seine Muttersprache auch im Schriftlichen beherrschen, wenn man denn will. Dazu muss man nicht aus hochwohlgeborenen Verhältnissen stammen.

Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere im Lateinischen, sind sehr hilfreich, um ein Sprachverständnis zu entwickeln. Ich hatte in der Schule auch Englisch, Latein, ab der 9. Klasse noch Französisch. Mein Vater konnte aus finanziellen Gründen nur zur Volksschule gehen, hatte außer im Russischen (Kriegsgefangenschaft) keinerlei Fremdsprachenkenntnisse. Seine Muttersprache beherrschte er allerdings trotzdem. Sein Vater übrigens auch, obwohl er nur ungelernter Arbeiter war und immer sehr bedauerte, keine weiteren Bildungsmöglichkeiten gehabt zu haben. Mein Opa machte im Erwachsenenalter sogar einen Kurs an der VHS, um in seiner Muttersprache noch sicherer zu werden. Einfach, weil es ihn interessierte. Welcher ungelernte Arbeiter macht das heute noch? Viele jammern nur über den bösen Staat und die böse Gesellschaft und darüber, dass sie nie eine Chance hatten.

Ausreden, warum man sich nicht um die Rechtschreibung kümmern könnte, lasse ich nicht gelten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Da gibt es aber tatsächlich beides!
Mit unterschiedlicher Bedeutung:

"Worte" verwendet man, wenn man ausdrücken will, dass man sich Gedanken macht. Hier geht es also um die Inhalte.
Beispiel: "Ich möchte ein paar Worte zur Begrüßung sagen."

"Wörter" verwendet man, wenn man eher die Form meint, also die Zusammensetzung aus Buchstaben.
Beispiel: "Der Satz besteht aus 14 Wörtern."
 

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