Silan
Aktives Mitglied
Ja, genau da bin ich aufgewachsen . Und weißt du, ich bin da stolz drauf. Heißt da nur nicht ''unser Mutter'' sondern unser Mamme, unser Pappe, unser Oma, Raaben Mamme und eer Süster...oder Kessens Pape. Der Pfarrer war Herr Pastor und man lebte aufm Dorf. Man ging inne Schaule und zum Suppenpott gehörte der Schleif. Das war alles dem Plattdeutschen entlehnt, welches in den 50gern und60gern von Akademikern verpönt wurde und wo man dann ab Ende der 70ger in den Schulen Plattdeutschunterricht anordnete, damit diese schöne Sprache nicht verloren geht.In manchen Gegenden heißt es auch "unser Mutter" statt "unsere" bzw. "meine" Mutter, oder man sagt "unser Lisbeth" statt "unsere Lisbeth".
In dieser Gegend heißt es auch nicht etwa "Hartmut Gehrke", sondern "Gehrken Hartmut" und die Nachbarin mit Familie ist nicht Frau Raabe, sondern "Raaben Mutter". 😆😆😆 Das zweite Wort pflegt man hierbei besonders zu betonen. 🤣🤣🤣
Wenn man sich weigert in diesen Gegenden sich da nicht anzupassen, halten die dich nicht für arrogant, sondern du wirst einfach nicht integriert, weil das alles relativ kleine Orte sind, wo jeder jeden kennt und Fremden mißtraut wird. Frei nach dem Motto Wii blievet leiwer unner uns... und wekke de Bur nich kennt den traaut hey nich.
Bei so einigen von denen, die in den 50gern und 60gern mit ihren muttersprachlich Plattdeutschen Eltern aufgewachsen sind, und denen fast 30 Jahre in den Schulen verboten wurde ihre Muttersprache zu sprechen und auch zu schreiben, sind diese ''Sprachreste'' übriggeblieben. Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine Sprache. klingt für außenstehende zwar komisch, aber das tut Holländisch auch oder erst Saterländer Platt. Das verstehen nicht mal die Plattdeutschen.
Für mich geht bayrischer Dialekt z.B.gar nicht...
Ich freu mich immer wenn ich auf den Hümmling komme oder nach Ostfriesland, dass die Kinder heute wieder Platt protet. Zwar neben Hochdeutsch, aber als erste Muttersprache.
Zuletzt bearbeitet: