Fleisch, Fett und Zucker(haltige Produkte) sind Lebensmittel die der grundlegenden Ernährung dienen, wo bei denen die Grenze liegt, entscheidet jeder nach Gesundheit, Verträglichkeit und auch Kultur (in manchen überwiegt seit altersher der Fleischverzehr) für sich selber. Alk und Tabak dagegen haben keinerlei Nährwert und sind komplett überflüssig, und was heißt "der Staat schützt uns nicht davor", gibt es etwa keine Altersgrenzen für Kinder, Promillegrenzen beim Autofahren, Rauchverbote in Lokalen und öffentlichen Verkehrsmitteln, Sicherheitsvorschriften und Geschwindigkeitskontrollen beim Fahren? Klar gibt es immer Leute die dagegen verstoßen, aber die werden dann halt auch bestraft wenn sie erwischt werden. Wer "nur" sich selber dadurch schädigt, ist selber schuld, ich hatte auch ein paar Verwandte und Bekannte, die an den Folgen des Rauchens jämmerlich krepiert sind (insgesamt 5 Personen). Sozial- und rentenverträgliches frühzeitiges Wegsterben aus eigener Schuld, darf ich wohl zynisch sagen, wer hat sie denn zum Rauchen gezwungen? Da fehlt mir jedes Mitleid. Manche Leute zahlen halt irgendwann den Preis für ihre Dummheit..
Im Gegenteil: Unsere Gesellschaft steht in vielen vielen Dingen eher auf dem Standpunkt: Lieber einmal zuwenig geschützt als zu viel.
Wir hatten hier im Forum kürzlich mal ne sehr hitzige Diskussion, in der es darum ging, dass es irgendeine Empfehlung gab, die Schwelle von gesundem Fleischkonsum zu reduzieren. Ich erinnere mich noch gut, dass mehr als oft zu lesen war: ich lasse mir da nicht reinpfuschen und entscheide selbst, was auf meinem Teller landet.
Und genauso ist es ja auch: Der Staat empfielt (und selbst DAS ist einigen schon zu übergriffig), aber er "schützt" nicht, in dem er verbietet. Er schützt uns nicht vor zu viel Fleisch, Fett und Zucken (und daran sterben nachweislich tausende). Er schützt uns nicht vor Alk und Tabak. Er schützt uns nicht vor zu schnellem Fahren, vor riskanten Sportarten, oder davor, mit 16 schwanger zu werden, unser Studium abzubrechen oder den falschen Partner zu heiraten.
Wer hat denn da geschrien, kindische Gemüter die nicht begreifen wollten, daß sie durch ihren eigenen hirnlosen und verantwortungslosen Leichtsinn andere Leute in tödliche Gefahr durch Ansteckung bringen dürfen. Das ist wie wenn chronische Autoraser nicht begreifen wollen, daß sie eben kein Recht haben, mit 150 Sachen durch Innenstädte zu rasen und rote Ampeln und Fußgänger zu überfahren. Wenn diese Leute, sowohl Coronaleugner als auch Autoraser, wirklich nur sich selber in Gefahr bringen würden, würde ich sehr großzügig sagen, laßt sie alle machen, reicht wenn man hinterher die Überreste irgendwo verscharrt, weg mit Schaden, das nennt man Darwinsche Auslese, wenn die Deppen durch eigene Dummheit umkommen. Aber das ist halt leider nicht der Fall. Andere werden geschädigt! Und da muß der Staat dann eingreifen, der hat nämlich die Pflicht, Menschen vor anderer Leute Leichtsinn und Blödheit zu schützen (auch wenn er dabei oft genug versagt - seine Pflicht ist und bleibt es!)Es gab einen großen Aufschrei in gewissen Kreisen, als er uns vor einem Virus schützen musste ("ich will selber bestimmen, ob ich mich anstecke oder nicht"). Oder der aktuelle Aufschrei, wenn der Staat uns davor schützen will, weiter die Umwelt kaputt zu machen (und dabei geht es ja sogar um ALLE und nicht nur um den Einzelnen. )
Aber bei Cannabis ist es plötzlich das natürlichste von der Welt, dass der Staat Einzelpersonen vor eigenen Fehlentscheidungen schützt?
Du solltest schreiben, er füttert sie NOCH durch, weil er sich das im Moment NOCH leisten kann. Aber die Zeiten ändern sich, bald gehen die zitierten Babyboomer alle in die verdiente Rente oder Pension, die Staatsausgaben steigen, die Einnahmen mindern sich, Arbeitskräftemangel hat man sowieso schon und das wird vermutlich auch nicht besser, die Wirtschaft überlegt sich mehr und mehr abzuwandern, weil unter den gegebenen Bedingungen, auch politisch, keine Sicherheiten mehr vorhanden sind und Kosten und Auflagen unaufhörlich steigen, daher darf man sich gern vorstellen wie sich alles in den kommenden 10 bis 20 Jahren ändern wird.Der Staat füttert auch die ganzen Alkoholgeschädigten durch, die ganzen Raser, die aufgrund ihrer eigenen Dummheit mit 200 kmh einen Unfall gebaut haben, er füttert auch Leute durch, die sich beim Extremsport verletzt haben und er sorgt für all diejenigen, die beim Nasebohren vom Sofa gefallen sind und dadurch querschnittsgelähmt sind.
So ist das in einem Sozialstaat. Das ist eine Errungenschaft der Zivilisation: Wir sind menschlich so weit gekommen, dass uns klar ist: Kein mensch ist unfehlbar. Jeder Mensch macht fehler und Dummheiten und ist deswegen trotzdem nicht weniger wert als jemand, der mehr Glück im Leben hat.
Der Staat muß sich selber in jeder Hinsicht verschlanken, aber auch seine Ausgaben massiv zusammensparen, Abschaffung zahlreicher steuerlicher Vergünstigungen und Subventionen, Entwicklungshilfe (warum kassieren Staaten wie Indien und China immer noch Geld von uns?), und selbstverständlich wird auch beim Sozialsystem gekürzt werden, weil das am einfachsten zugänglich ist. Den Rentnern kann man ihre erarbeitete (!) Rente nicht unbegrenzt zwicken, Kindern kann man auch die Leistungen nicht zwicken, wenn man nicht irgendwann einen totalen Gebärstreik der Mütter in spe riskieren will, also wo spart man ein, bei denen die weder vorhandene Leistungen vorweisen können noch absehbar jemals welche bringen werden, sich aber selber mutwillig erst in diese Lage gebracht haben. Die kriegen dann Niveau USA, wo keiner von staatlichen Leistungen allein leben kann. Mutwillig unnötige Risiken einzugehen wird dann nicht mehr von der Allgemeinheit honoriert, das geht dann auf eigene Kasse.