Da hast Du absolut recht. Ich habe ein paar Staatsanwälte im Freundeskreis und was die erzählen, da geht einem echt die Hutschnur hoch.Die Justiz ist überlastet, wie ich einem Buch eines Staatsanwalts entnommen habe, welches ich letztens gelesen habe. Wenn sie sich mit jedem Fall so intensiv beschäftigen soll, wie es ihm gebührt, müsste das Personal indiesem Bereich deutlich aufgestockt werden.
In allen Branchen gibt es Fachkräftemangel, wieso nicht auch dort?
Wir hätten nicht zu wenige Lehrer, wenn die Eltern ihre Kinder ordentlich erziehen würden. Mir scheint, dass das selbe auch für die Justiz gilt.
Die arbeiten teilweise noch mit Faxgerät, alles muss mit Papierakten gemacht werden usw.
Sie sind außerdem hoffenungslos unterbesetzt.
Und die Aktenberge die sich da auf den Schreibtischen stapeln, müssen schnell abgearbeitet werden, denn man kann einen Beschuldigten ja zB nicht unbegrenzt lang in Untersuchungshaft halten. Im Schlimmsten fall muss man einen rauslassen, weil die Frist verstrichen ist. Also muss schnell abgearbeitet werden: Oft zu schnell, um allen gerecht zu werden.
Und man darf nicht vergessen: Ein Staatsanwalt ist kein Richter: Für ihn spielt in gewisser Weise auch eine Rolle, ob eine Anklage überhaupt Sinn macht (also überhaupt erfolgversprechend ist oder ob sie sowieso vor Gericht nicht Bestand hätte)
Also Recht haben und Recht bekommen ist nicht nur von den Fakten abhängig, sondern eben leider auch von der Bürokratie.