Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Partnerschaft trotz Krankheit

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Ich finde schon, es kommt auf die Art der Krankheit und die damit verbundenen Beeinträchtigungen/Einschränkungen an.

Je gröber die Einschränkungen sind, umso eher sollte das Thema angesprochen werden. Aber nach den ersten vier Treffen werden ohnehin Gespräche kommen, wo angeknüpft werden kann. Eine "Beichte" würde ich nicht ablegen.
 

weidebirke

Urgestein
Ich habe eine androgenetische Alopezie und trage Haarersatz. Die sind inzwischen so gut, dass man es wirklich nicht sieht.

Beim Daten habe ich das recht früh mitgeteilt, einfach weil ich das Ding zum Schlafengehen abnehmen muss und auch sonst funktioniert das nicht im Liegen ;)

Allerdings bin ich auch kein Freund von monatelangem Kennenlernen. Wenn klar war, dass wir uns ein drittes, viertes und weitere Male treffen wollen, habe ich es mitgeteilt, zum Teil sogar gezeigt. Ich habe damit nur allerbeste Erfahrungen gemacht.

Klar, das erste Mal dann ohne Haarersatz war dann schon etwas aufregend. Ist halt wie erstes Mal nackt.

Nun ist das bei mir nur optisch und schränkt mich nicht wirklich ein. Wie ist es denn bei Dir? Muss der Mensch damit rechnen, sein Leben nicht mehr so weiter führen zu können wie bisher?

Hast Du eine Vorstellung, warum Du beim Thema Erkrankung sensibler bist als bei anderen Ablehnungsgründen?
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Wenn es nun aber kein Bluthochdruck mit eventuell vielleicht, sondern handfest es ist jetzt so und ich bin eingeschränkt, dann ist das was anderes.
Ich bin Anfang 30 und habe zu hohen Blutdruck wie fast alle in meiner Familie (auch meine jüngeren Geschwister, erblich bedingt, nicht durch Übergewicht o.ä.), fände es aber nicht wichtig, direkt am Anfang darüber zu sprechen, da es mich (zumindest wissentlich) nicht einschränkt und ich fühle mich deswegen auch nicht chronisch krank, weil ich (bewusst) nichts davon merke. Das "bewusst" setze ich in Klammer, da ich insgesamt körperlich oft erschöpft bin und nicht so fit bin, bei nichts ist aber so ganz klar, womit es zusammenhängt.

Zu dir @Josilein. Ich finde es schwierig pauschal zu beantworten, da es sehr typenabhängig ist, finde ich und auch abhängig davon, wie intim die Erkrankung ist. Also ich könnte mir vorstellen, dass es zB einfacher ist über eine Schilddrüsenunter-/überfunktion zu sprechen, da im Alltag öfter darüber gesprochen wird, als über Krankheiten die zB die Gebärmutter betreffen, aber auch das ist Typabhängig, wie offen oder nicht offen man damit umgehen mag.

Ich selbst bin tendenziell mit allem, was mir wichtig ist, sehr offen. Für mich hat beim Dating vor allem meine psychische Situation eine Rolle gespielt, ich sehe mich nicht als psychisch krank, bin aber doch belastet und nicht so belastbar, wie viele andere. Ich hatte dazu schon hinweise in meinem Profil und habe auch beim chatten ganz offen darüber geschrieben. Aber weniger nach dem Motto "ich muss dir was sagen xy", sondern ich hab zB offen erzählt, dass es mir grade nicht so gut geht oder dass ich zur Therapie gehe morgen oder, oder, oder...
 

Josilein

Mitglied
Hallo,

das ist wirklich kein leichtes Thema und eine echt gute Frage! Mein Tipp: Sprich es dann an, wenn die Krankheit dich eben einschränkt. Hätte ich z.B. eine Gehbehinderung, würde ich das bei der Planung eines eventuellen Wander-Dates ansprechen und sagen: „Puh, die Idee klingt zwar super, aber leider kann ich keine weiten Strecken am Stück laufen. Lass uns stattdessen lieber XYZ…“

Wichtig ist, dass du immer eine Alternative vorschlägst und eben erwähnst was du alles KANNST statt eben nicht kannst. So legst du den Fokus bewusst aufs Positive, das ist doch auch für dich selbst super.

Liebe Grüße und viel Freude beim Dating,
SFX
Das ist eine richtig gute Idee, danke! Sas nimmt dem ganzen nämlich die Schwere. Gott sei dank kann ich noch sehr viel, also hab eigentlich immer gute Vorschläge was man stattdessen machen könnte.

Aber die Angst bleibt halt, dass Menschen immer und immer wieder damit nicht umgehen können. Es ist halt auch voll ok, nicht jeder kann das, aber manchmal fühlt man sich wie eine beschädigte B Ware weil die meisten Menschen das absolut perfekte Suchen
 

Josilein

Mitglied
Hallo Josilein,

Mir geht es ähnlich. Ich habe eine schwere chronische Erkrankung, die man mir noch gar nicht ansieht.

Bei meinem jetzigen Partner habe ich das sehr früh angesprochen. Ich hatte das "Glück", dass er ebenfalls eine chronische Erkrankung hat und daher Verständnis für meine Einschränkungen.

Es ist vielleicht blöd, gezielt nach Partnern zu suchen, die selbst krank sind. Aber es erleichtert den gegenseitigen Umgang sehr, weil einfach viel mehr Verständnis da ist.

Wenn du merkst, dass du Gefühle für jemanden hast und derjenige auch für dich, dann würde ich die Krankheit früh ansprechen. Nicht beim ersten Date, aber zeitnah.
Danke dir!

Hast du deinen Partner in einem Umfeld kennen gelernt wo klar war, dass ihr beide eine Erkrankung habt oder war das Zufall?
 

Josilein

Mitglied
Hey @Josilein
das finde ich gut, das würde ich auch machen. Immer an entsprechender Stelle die Einschränkungen erwähnen. Bei meinem jetzigen Partner habe ich das auch so gemacht. Irgendwann kam dann die Diagnose zufällig raus. Das war vielleicht nicht ganz ideal vom Ablauf, aber er hat weiter zu mir gehalten.

Wenn du zu schnell die Diagnose nennst, nimmt das vielleicht zu viel Raum ein beim Kennenlernen? Du bist doch noch mehr als deine Diagnose. Ausserdem geht dann wahrscheinlich bei deinem Gegenüber die Assoziationskette los und es gibt viele Fragen, die sich manche nicht trauen zu stellen.

Ich wünsche dir auch viel Freude beim Daten und offene Menschen! 🍀
Mir ist zb auf einem 3. Date mal super schwindelig geworden, da war ich dann irgendwie gezwungen es anzusprechen. Die Person hat dann leider so reagiert als wenn ich 5 Kinder verschwiegen hätte, seitdem ist die Angst vor dem Thema noch größer
 

Josilein

Mitglied
Hey @Josilein
das finde ich gut, das würde ich auch machen. Immer an entsprechender Stelle die Einschränkungen erwähnen. Bei meinem jetzigen Partner habe ich das auch so gemacht. Irgendwann kam dann die Diagnose zufällig raus. Das war vielleicht nicht ganz ideal vom Ablauf, aber er hat weiter zu mir gehalten.

Wenn du zu schnell die Diagnose nennst, nimmt das vielleicht zu viel Raum ein beim Kennenlernen? Du bist doch noch mehr als deine Diagnose. Ausserdem geht dann wahrscheinlich bei deinem Gegenüber die Assoziationskette los und es gibt viele Fragen, die sich manche nicht trauen zu stellen.

Ich wünsche dir auch viel Freude beim Daten und offene Menschen! 🍀
Ja natürlich ist jeder Mensch auch mehr als seine Erkrankung aber sobald wirkliche Einschränkungen da sind, reagieren die meisten Menschen nicht so nett wie man sich das so denken würde. Bisher war ich erst einmal in der Situation es sagen zu müssen, da das insgesamt eher was lockeres war, war es aber nicht so dramatisch es zu sagen. Nett reagiert hat er leider dennoch nicht.

Vor 10 Jahren hat eine meiner langjährigen Freundinnen zu mir gesagt, dass ich mit dem Körper auf den Sperrmüll gehöre. Man glaubt als gesunder Mensch gar nicht was man sich alles gefallen lassen muss
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Mir ist zb auf einem 3. Date mal super schwindelig geworden, da war ich dann irgendwie gezwungen es anzusprechen. Die Person hat dann leider so reagiert als wenn ich 5 Kinder verschwiegen hätte, seitdem ist die Angst vor dem Thema noch größer
Na ja, dann ist das wohl nicht der Richtige?... Obwohl ich sagen muss, bei meinen ersten Andeutungen ist mein Partner auch aus allen Wolken gefallen und später hat er sich irgendwann daran gewöhnt. 🙃 Als er die tatsächliche Diagnose erfahren hat, hat er sogar gesagt, jetzt erst recht, wir hatten eine schöne Zeit zusammen, ich übernehme jetzt die Verantwortung, dass ich dich unterstütze.

Man erkennt doch die toleranten Menschen an gewissen Eckdaten. Zumindest ein bisschen soziales Engagement im Lebenslauf, ein diverser Freundeskreis, ein gewisses Verpflichtungsgefühl in Freundschaften. Klingt vielleicht blöd, ist aber tatsächlich so.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Liza77 Partnerschaft Liebe 72
G Lügen in der Partnerschaft Liebe 71
M Partnerschaft voller Probleme - wie soll die Zukunft bloß aussehen? Liebe 55

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben