Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Überängstliche Mutter

Bonnie1312

Mitglied
Meine Mutter ist über 80 und war schon immer ein sehr ängstlicher Mensch. Zum Teil hat sie das an mich weitergegeben. Da ich aber ein gänzlich anderes Leben führe als sie (eigenständig, berufstätig, ohne Kinder), bin ich jetzt mit über 50 weit weniger ängstlich und stehe mit beiden Beinen im Leben. Das Problem ist, dass die Telefonate mit meiner Mutter mich oft wieder in die "alte Zeit", wo ich ein ängstliches Kind war, zurückholen. Dh sie behandelt mich, als wäre ich ein kleines, ängstliches Kind. Wir haben vereinbart, 2 x die Woche zu einem bestimmten Zeitpunkt zu telefonieren, und zwar am frühen Abend. Aber eigentlich will ich das schon lange nicht mehr. Ich hätte lieber flexible Zeiten und ich würde gern anrufen. Das möchte sie aber nicht - sie will mich anrufen und zwar zu den ausgemachten Zeiten. Ich habe deshalb schon auf einiges verzichtet und muss dann immer früher daheim sein. Wenn ich nicht sofort abhebe, ruft sie mich mind. noch 5 x an, solange bis ich abhebe. Wenn ich krank bin und ich ihr ausdrücklich sage, ich brauche meine Ruhe - bitte ruf nicht an, ruft sie mich erst recht an. Sie argumentiert das immer mit "Kummer, den sie sich um mich macht". Ich kann es aber nicht so recht glauben und ich möchte auch gar nicht, dass sich jemand Kummer um mich macht. Wenn ich das sage, meint sie "Andere wären froh, wenn ich mir solchen Kummer um sie machen würde". Egal was ich sage, ich werde dann als das "undankbare Kind" hingestellt, nur weil ich eine andere Meinung habe, mich mal abgrenzen will oder die Dinge anders möchte.
Während der langen Corona Zeit durfte ich als einziges Kind nicht zu Besuch kommen, weil ich in der Großstadt wohne und es dort ja so extrem wäre mit der Pandemie. Ich war aber die ganze Zeit im Homeoffice und das wußte sie. Alle meine Geschwister durften kommen, nur ich nicht. Als ich anläßlich Muttertag und Geburtstag kommen wollte, war es ihr nicht Recht. Ich habe 2 Tage geweint, aber das nützte nichts. Ich glaube daher die Sache mit dem Kummer nicht!
Letztens ist die Situation eskaliert, da ich 1 x nicht erreichbar war. Ich hatte mich spontan verabredet, war im Kino und konnte nicht abheben. Sie rief mich 5 x an, alamierte dann meinen Bruder und machte daraus ein Riesendrama. Ich verlor daraufhin die Nerven und sagte ihr am nächsten Tag die Meinung. Mein Bruder sprach dann auch mit ihr und sie meinte "Sie würde es ja nur gut meinen und hätte soviel Kummer, weil ich alleine in der Großstadt wäre und da soviel passiert". Mir ist in meinem ganzen Leben noch NIE etwas passiert! Auch nicht, als ich alleine ins Ausland gereist bin (mache ich 1 x im Jahr) ist mir nichts zugestoßen. Das zählt aber alles nicht! Schließlich war sie beleidigt und meinte, sie würde jetzt nicht mehr anrufen, soll ich es doch tun. Ich weiß ganz genau, dass sie jetzt sehr eingeschnappt ist und dass sie mit meinem Vater gemeinsam über mich schimpft. So war es schon immer, dass ich dann die Böse bin, wenn etwas nicht nach ihrem Willen geht. Morgen wäre wieder "Anruftag", aber mir graut jetzt schon davor und ich möchte auch gar nicht zu Besuch kommen.
Versteht mich nicht falsch, ichmag meine Eltern sehr und möchte sie nicht verletzen. Ich möchte aber auch mein eigenes Leben führen, nicht immer (telefonisch) verfügbar sein (und wenn nicht, wird ein Drama daraus) und auch in den Urlaub fahren, ohne mir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, weil sie jetzt soviel Kummer hat!
Ich fühle mich einerseits schlecht, dass die Situation letztens aus dem Ruder gelaufen ist. Andererseits kann ich so nicht mehr weitermachen - ich mag diesen Telefonzwang nicht mehr und würde manchmal am liebsten wegrennen. Die Gespräche sind außerdem sehr banal, selten was Tiefgründiges.
Wie seht ihr die Sache? Was würdet ihr weiter tun?
Bitte nur seriöse Antworten, nichts Abwertendes o. ä.
Danke & LG, Bonnie
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Da hat sich über die Jahrzehnte ein Miteinander entwickelt, das allein die Bedürfnisse deiner Mutter befriedigt. Sie hat die Regeln vorgegeben und du hast dich als gehorsame Tochter gefügt. Ich wundere mich, dass du nicht schon viel früher aus dem Korsett an Vorgaben ausbrechen wolltest; ich hätte das vermutlich nicht so lange ausgehalten.

Ich würde mich an deiner Stelle nicht weiter drangsalieren und mir erst recht kein schlechtes Gewissen machen lassen. Deine Mutter manipuliert dich und nimmt keinerlei Rücksicht auf deine Bedürfnisse. Ich empfinde das sehr egozentrisch.

Telefonate und auch Kontakte würde ich zukünftig so handhaben, wie sie in deine Lebensplanung passen. Bist du zu Hause, kannst du telefonieren, wenn nicht, dann nicht oder eben erst später. Keinesfalls würde ich meine Termine nach ihren Vorgaben planen - dann klingelt das Telefon eben ins Leere. Wenn dir nicht nach Telefonieren ist würde ich das auch nicht tun - ihr scheint ja einen intensiveren Kontakt zu pflegen, da ist es nicht schlimm, wenn man auch mal ein paar Tage aussetzt. Dein Vater scheint ja mit ihr zusammenzuleben, so dass du davon ausgehen kannst, dass du keine lebensbedrohliche Situation verpasst und sie auch nicht sozial vereinsamt.

Vermutlich wirst du dich dafür ein bisschen selbst disziplinieren müssen, um nicht doch ans Telefon zu gehen, wenn sie mal wieder versucht, ihren Willen mit Druck durchzusetzen. Du wirst lernen müssen, den Druck auszuhalten und zwar so lange bis sie verstanden hat, dass sie nicht länger die Regeln vorgibt. Lass sie ruhig eingeschnappt sein; sie schneidet sich damit eh nur ins eigene Fleisch. Wie von Geißblatt empfohlen würde ich einfach freundlich bleiben und so tun, als würdest du ihren Sturm im Wasserglas gar nicht wahrnehmen. Irgendwann wird sie merken, dass die Vorwürfe keine Wirkung mehr zeigen und dass der ständige Ärger ihr einzig Energie raubt, ansonsten ins Leere läuft.

Ich würde auch deinen Bruder sensibilisieren, damit er sich von deiner Mutter nicht instrumentalisieren lässt. Genauso andere, falls es noch andere Wege gibt, die sie üblicherweise wählt, wenn sie dich nicht erreicht.

Ich finde sehr unfair, was deine Mutter tut - sie nimmt keinerlei Rücksicht auf deine Bedürfnisse. Mit Sorge hat das nach meiner Einschätzung wenig zu tun.
 
G

Gelöscht 124822

Gast
Liebe Bonnie , zuerst lass Dir mal nicht aufzwingen, wann angerufen werden soll .
Rede mit ihr , dass es zu der vereinbarten Zeit nicht kannst und Du nicht erreichbar bist und seien wirst demnächst !

Kommt sie mit dieser Kummer Geschichte , antwortest Du ihr , zu der Corona Zeit war Dein Kummer ja auch nicht so groß , als Du mich nicht sehen wolltest !
Du liest Dich wie ein kleines Mädchen , aber Du bist eine selbständige Frau mit eigenem Leben und sie hat ja auch noch Deinen Vater und andere Geschwister und ist gut versorgt .
 
G

Gelöscht 77252

Gast
Krass! Auch ich bleibe für meine Mutter auf ewig das kleine unselbstständige Kind. Anscheinend sind Mütter so. Aber deine ist extrem. Im Alter wird das, meiner Feststellung nach, auch wieder schlimmer. Dir hilft nur eines, wenn überhaupt etwas hilft: knallhart sein! Und lass dir ja kein schlechtes Gewissen machen, das ist nicht angebracht.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Versteht mich nicht falsch, ichmag meine Eltern sehr und möchte sie nicht verletzen. Ich möchte aber auch mein eigenes Leben führen, nicht immer (telefonisch) verfügbar sein (und wenn nicht, wird ein Drama daraus) und auch in den Urlaub fahren, ohne mir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, weil sie jetzt soviel Kummer hat!
Ich fühle mich einerseits schlecht, dass die Situation letztens aus dem Ruder gelaufen ist. Andererseits kann ich so nicht mehr weitermachen - ich mag diesen Telefonzwang nicht mehr und würde manchmal am liebsten wegrennen. Die Gespräche sind außerdem sehr banal, selten was Tiefgründiges.
Wie seht ihr die Sache? Was würdet ihr weiter tun?
Wenn du deine Eltern nicht verletzen willst, dann telefoniere weiterhin 2x wöchentlich mit ihnen. das ist wahrlich nicht viel. Deine Eltern sind alt; über 80. Da änderst du sie sicher nicht mehr.
Warum auch?
Sie haben dich lieb und Mamas sind immer besorgt.
Warum ärgern dich die Umstände JETZT? Was war vor 20 Jahren anders?
(Was erwartest du an "Tiefgründigkeit"? Wie stellst du dir dein Leben in diesem Alter vor?)
 

cucaracha

Urgestein
Ich dachte, es schreibt ein sehr junges
Mädchen.

Sage deutlich deiner Mutter, dass du diesen Telefon Zwang nicht mehr willst.

Telefoniere mit ihr nur selten.
Wenn sie so oft anruft würde ich das Telefon abschalten ..

Wenn deine Eltern Hilfe benötigen würde ich ihnen Pflege Helfer über die Krankenkasse besorgen..
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Seltsames Verhältnis zu meiner Mutter Familie 12
SuSun Alleinerziehende Mutter will Sport machen Familie 27
M Mutter mischt sich mit 33 noch in meinem Leben ein? Familie 28

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben