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[Trigger] Ritueller Missbrauch: Existiert er gar nicht?

Jhn

Aktives Mitglied
was es bei Betroffenen auslösen kann, wenn Erlebtes nicht nur negiert, sondern lächerlich gemacht wird und auch Ängste entstehen, dass Anlaufstellen dadurch wegbrechen könnten.
Ich hatte mir den Beitrag von Böhmermann angeschaut und war innerlich zerissen zwischen wut und trauer und scham. Als Betroffener der selbst als Kind s* M* erlebt hat und seit Monaten aussichtslos einen Trauma Therapieplatz sucht, machte mich der Beitrag so unsagbar wütend. Nicht nur Therapieplätze findet man nicht. Traumatherapeut ist leider kein geschützter begriff sondern man muss Therapeuten finden, die sich in dem gebiet weitergebildet haben. Es steht in keiner dieser Listen die man von Tageskliniken oder Krankenkassen bekommt, sondern man muss jeden fragen ob er sich mit Trauma auskennt und Traumatherapie anbietet. Und dann natürlich die Wartelisten von bis zu2 Jahren ...

Und zu kliniken... Auch Trauma Kliniken zu finden ist schwer. 12 - 22 Monate Wartezeit während man aber JETZT hilfe bräuchte macht einen Mut und Kraftlos...

Ja auch bei mir sind erst vor kurzem einige neue Erinnerungen hochgekommen... (nein.. nicht in therapie... )

Böhmermann hat sich über Betroffene lustig gemacht und deren Symptome... Schmerzen die man hat., Erinnerungen die leider wirklich erst später wieder auftauchen können... und mehr...

Ich erzählte dies meinem Ex Partner. Der mag Böhmermann und sagte mir er glaube es nicht er findet seine Beiträge eigendlich immer gut. Er hat ihn sich angeschaut ...

Und seine Reaktion war: widerlich.. jetzt ist er für ihn nur noch Dreck..
Weil mein Ex hier live mit erlebt was das alles bedeutet was mit einer Person passiert die solche Dinge gerade durchmacht/durchgemacht hat.
 

HeyApple

Mitglied
Winternacht ich mag mal meinen tiefen Respekt aussprechen, dass du dich mit den Skeptikern (...) hier immer wieder gelassen auseinandersetzt. Ich bin schon seit Jahren müde geworden und lass es sein. Da kann man mit noch so viel Papers und Studys kommen, was man nicht glauben will (sämtliche fundierte Wissenschaft muss man "glauben", da man als nicht Profi in dem Gebiet weder die Expertise besitzt noch die Studien selbst durchgeführt / die Papers selbst geschrieben hat), glaubt man nicht. Corona hat mir gezeigt, dass es weder auf Bildungsstand, Privilegiert sein, noch sonst etwas ankommt: Was nicht sein darf, kann nicht sein. Punkt. Ende. Noch nie habe ich erlebt, dass das Auseinandersetzen mit festgefahrenen Skeptikern (egal zu welchem Themengebiet) irgendwas gebracht hat.

Die Natur der strukturellen Dissoziation im Kontext der dissoziativen Identitätsstörung hat als Hauptfaktor chronische Traumatisierungen im Kindesalter und Dissoziationsneigung als kreativer Bewältigungsmechanismus. Was aber ein Kind als traumatisch und existenzbedrohend erlebt ist hoch individuell.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

°grisou°

Aktives Mitglied
Wir halten fest, was der Beitrag von Böhmermann behandelt:

- Er negiert, dass es Rituellen (satanischen) Missbrauch gibt

- Er entlarvt, dass Michaela Huber viel Geld mit überteuerten,
esoterischen Produkten in ihrem Shop macht

- Er entlarvt Michaela Huber als "Scharlatan", die mit dem
Leid anderer Menschen ihr Geld macht

- Er zeigt auf, dass einige Therapeut:innen den Aussagen
von Michaela Huber glauben und ebenfalls ihren
Patient:innen einreden, dass sie Rituellen Missbrauch
erfahren hätten

- Er negiert, dass es Mind Control oder MK Ultra gibt

- Er negiert, dass es Abspaltungen der Persönlichkeit durch
Manipulation geben kann

- Er sagt aus, dass es keinen gefährlichen Satanismus (in Deutschland) gibt
Ich frage mich, wer ist denn der Herr Böhmermann, dass man ihm so widerspruchslos glaubt?

Es wird weder seine Intention hinterfragt noch seine Expertise, nicht mal, dass er ein für die Betroffenen so dramatisches Thema wie Kindesmissbrauch der Lächerlichkeit preis gibt.

Es gibt so viele Betroffene, die sich relativ offen der Diskussion stellen, die aufklären wollen. Warum setzt man sich nicht mit denen auseinander und bildet sich tatsächlich eine Meinung, anstatt Vorurteile zu wiederholen?


Ich frage mich, wie das um alles in der Welt funktionieren soll.

Es gibt hunderte von Betroffene in einer ganzen Reihe von europäischen Ländern. Sicher weiß ich es von England, Belgien, Frankreich, Luxemburg. Hat Frau Huber in all diesen Ländern Außenstellen?

Ich kenne die Bücher von Frau Huber, auch bei ihr beginnt Traumatherapie mit einer Stabilisierung. Man lernt, hochkommende Erinnerungen in einen Safe zu packen. Man lernt, mit Flashbacks klar zu kommen. Trigger in den Griff zu bekommen. An keiner dieser Stellen wird so intensiv auf das Trauma eingegangen, dass Einzelheiten angesprochen werden. Ich kenne ihre Weiterbildungen, zumindestens von den Beschreibungen her. Wie soll das funktionieren? Da kommen hochmotivierte Therapeuten zu ihr, um ein Wochenende was über Dissoziative Identitätsstörungen zu lernen und die schafft das innerhalb dieser drei Tage, engagierte gut ausgebildete Experten umzudrehen? Oder sucht sie auf diese Weise geeignete Therapeut*innen, die sie irgendwann in monatenlangen Geheimkursen davon überzeugen kann, dass es Spaß macht, Patient*innen ein Trauma einzureden? Hunderte von Betroffenen heißt ja auch hunderte von Therapeuten. Wie ist das logistisch möglich?

Es übersteigt meine Fantasie, wie diese Sache vor sich gehen soll.

Vor allem, warum?

Nur weil jemand rituellen Missbrauch erlebt hat, bekommt er nicht mehr Therapie oder gar Sondertherapie. Ganz im Gegenteil. Ich weiß von Therapeuten, die kostenlos die Wartezeiten überbrücken, weil sie die Leute nicht im Stich lassen wollen. Betroffene sind schwerst traumatisiert, brauchen nicht selten auch außerhalb der normalen Geschäftszeiten Unterstützung. Das sind keine einfachen Patient*innen und unter gar keinen Umständen Patient*innen, mit denen man Geld machen kann. Wie bereichert man sich an diesen Menschen?

Ich weiß, dass Therapeut*innen von Tätern bedroht worden sind. Und wenn nicht direkt von den Tätern, dann von Täternahen Innenpersonen. Man steckt ja nicht drin im Kopf von so einem Therapeuten, aber warum reden die ihren Klienten ein, dass er eine durchgeknallte Innenperson hat, die den Therapeuten töten möchte? Wie erklärt sich so was?


Der Herr Böhmermann negiert, dass es rituellen satanischen Missbrauch gibt. Aha. Dann negiere ich doch einfach, dass ich Montage gibt. Wir können also alle wieder ins Bett gehen! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Also wo genau soll jetzt unter den ganzen Perversionen eine Besonderheit sein, die bestimmte Fälle von allen anderen unterscheidet?
Wenn Dir dieser Unterschied nicht klar ist, frage ich mich, worauf Deine Zweifel basieren.

Es ist ein komplexes Thema, in das viele Bereiche hineinspielen und das widerrum Einfluss auf viele Bereiche hat. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein Satire-Beitrag eines Herrn Böhmermanns dem auch nur im Ansatz gerecht wird. Es bereitet mir Bauchschmerzen, wenn ich erlebe, wie viele Menschen glauben, sie hätten umfassende Ahnung und könnten sich ein Urteil erlauben, weil sie eine Comedy-Sendung gesehen haben.

Mißbrauch ist Mißbrauch, ob mit oder ohne Kutten und Kapuzen, Punkt.
Missbrauch ist Missbrauch, das stimmt so sicher erst mal auf dem Papier, in der Realität des EInzelnen ist es aber nicht das Gleiche.

Daher weiß ich nicht, was diese Diskussion bringen soll. Mind Control und S/M-Spielchen, haben Perverse schon immer mit ihren Opfern abgezogen, was soll daran neu sein?
Niemand sagt, dass an ritueller Gewalt etwas neu ist. Es wird nur heute dank der Opfer öffentlicher, was sich hinter verschlossenen Türen abspielen kann.

Es handelt sich eben nicht um S/M Spielchen. Diese Wortwahl finde ich verstörend. Es gibt hier keinen Konsenz.

Ritueller Missbrauch und Mind Control gehören eigentlich nicht in ein und die selbe Schublade. Da sind Begriffe vermischt worden, die so nicht zusammen gehören. Man sollte beides klar voneinander trennen, um den Opfern nicht noch mehr ihre Glaubwürdigkeit zu nehmen und ihnen damit zu schaden.

Es geht bei ritueller Gewalt eben nicht um Typen, die Kapuzen tragen, damit man sie in Videos und auf Bildern nicht erkennt. Das ist eher Nebensache.

Diese Treffen spielen sich insgesamt in einem anonymen Rahmen ab und bis auf einige wenige hochrangige Mitglieder weiß niemand, wer anwesend ist. Damit wird es natürlich einerseits erschwert, Täter zu verfolgen, vor allem aber werden Tabus ausgehebelt. Wie im Internet lässt man doch eher seine dunkle Seite raus, wenn man weiß, dass einen niemand erkennen kann. Es macht diese Sessions brutaler.

Ritueller Missbrauch geht über den sexuellen Missbrauch hinaus. Das spielt sich häufig im Familenverbund ab. Die Kinder wachsen in einem bestimmten Mindset auf. Über das Ritual, über die Anbindung an die Spiritualität, wird den Kindern eine Normalität vermittelt, die es ihnen auch später im Erwachsenenleben oft noch unmöglich macht, aus ihrer Konditionierung auszubrechen. Das beste Beispiel dafür ist die katholische Kirche. Das Outing ist für viele Opfer deshalb ein Problem, weil ihnen das Gefühl der Illoyalität gegenüber ihrem Gott vermittelt wird. Man muss akzeptieren, dass nach allem, was diesen Menschen angetan wurde, sie trotzdem eine große Zerrissenheit fühlen und das zu massiven psychischen Problemen führt.

Hier geht es auch darum, dass diese Kinder häufig im rituellen Umfeld isoliert aufwachsen. Sie werden in der Schule ausgegrenzt, weil sie sich oft zurückziehen und Freundschaften werden von den Eltern unterbunden. Sobald sie dann das entsprechende Alter haben, werden sie verheiratet und stehen so weiterhin unter dem Einfluss der Elite. Freies, selbstständiges Denken kann sich nicht entwickeln und darum allein gibt es nur schwer ein Entkommen.

Ritueller Missbrauch bedeutet, dass an bestimmten Stellen mit sehr viel Gewalt, gerade auch psychischer Gewalt, innere Blockaden platziert werden. Das ist kein Teufelswerk, das ist simpelste Psychologie. Es werden Werte vermittelt. "Rede nicht mit Fremden über die Gruppe" ist eine einfache Blockade, die aber sehr tief und sehr fest sitzen kann. Im Umfeld von ritueller Gewalt findet immer psychischer Missbrauch statt, der eine Therapie erschwert, wenn nicht gar verhindert. Da das Vorgehen von Tätern gewissen Ritualen folgt, sind das oft ähnliche Blockaden.

Rittueller Gewalt ist ein Kind meistens vom ersten Tag an ausgesetzt. Das spielt selbstverständlich eine entscheidende Rolle in der Therapie, wurden doch Gewalterfahrungen in einem Alter gemacht, in dem das Kind dies nur über den Körper erlebt. Es sollte nachvollziehbar sein, dass es rein von der Art des Traumas ein großer Unterschied ist, ob man als Säugling mehrfach vergewaltigt wird oder als Teenager in ein Gebüsch gezerrt wird.

Dass es sich bei rituellem Missbrauch nie um Einzeltäter handelt, zudem noch in der Regel um Täter im engen Kreis des Kindes, meist in der Kernfamilie selbst, hat natürlich auch einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Arbeit der Polizei und letztendlich der Justiz.

Es gibt noch unglaublich viele Aspekte. Das sind nur ein paar der Gründe, warum es essentiell ist, rituelle Gewalt auch als solche zu benennen.

Dient eine Ideologie zur Begründung oder Rechtfertigung organisierter Gewalt, wird dies als rituelle Gewalt oder organisierte rituelle Gewalt bezeichnet.

Die Art der Rechtfertigung hat Einfluss auf das Verbrechen und sein Erleben.

Heute fliegt nur alles leichter auf, seit die Tabus insbesondere über priesterliche Sadisten und Kinderschänder weggefallen sind und man Opfer nicht mehr pauschal als gestört und "kann doch gar nicht sein" diffamiert, sondern sie ernst nimmt und die Täter verfolgt.
Allein in diesem Thread kann man nachlesen, wie ernst man Opfer nimmt. :rolleyes:

Ich selbst bin Opfer von organisierter Gewalt. Mir war überhaupt nur klar, dass ich von den Tätern weg muss, weil ich gezwungen wurde, andere zu verletzen und damit nicht klar gekommen bin. Was da mit mir passiert ist, fiel für mich nicht unter Gewalt. Ich war im Gegenteil stolz darauf, dass ich für meinen Alten anschaffen durfte. Erst in den letzten Jahren habe ich es mir mühsam erarbeitet, das als Vergewaltigung zu verstehen.

Ich war Zeuge davon, was mit Menschen passiert, die versuchen zu fliehen oder gar Verrat begehen. Mir war völlig klar, was mit mir passiert, wenn die mich erwischen. Ich habe mir meine Flucht sehr lange, sehr gründlich überlegt. Für mich war die naheliegendere Lösung der Suizid. Ich habe letztendlich nur durch Zufall die richtigen Leute kennen gelernt, die mir bei der Flucht geholfen haben.

Hätte ich damals eine solche Sendung gesehen, solche Artikel gelesen, Beiträge wie hier im Forum gelesen, hätte ich nie den Mut gefunden. Tatsächlich hätte ich die Leute verraten, die mir einfach nur helfen wollten.

Die Täter wären doch bescheuert, wenn sie nicht dafür sorgen würden, dass ihre Opfer diese Diskussion nicht mitbekommen. Das macht dort seine Runde, da bin ich sicher.


Egal ob Einzeltäter oder ganze Netzwerke von Pädophilen.
Es ist eins so schlimm wie das andere, sicher, aber die Folgen und der Umgang damit sind anders. Aber eigentlich sollte man auch nicht vergleichen, damit nimmt man beiden Seiten viel vom Schrecken. Jedes ist auf seine Art eine Hölle.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Ein Unterschied, der mir wichtig erscheint, ist der, dass bei den Fällen, für die es bislang keine Belege gibt und die daher des Öfteren in Zweifel gezogen werden,
Mittlerweile gibt es viele Studien über die DIS. Aus denen heraus kann man eigentlich nachvollziehen, wie bestimmte Dinge funktionieren. Vielleicht hat sich ein Herr Böhmermann nicht die Mühe gemacht, nach Belegen zu suchen, aber wenn man will, wenn man genau hinschaut, gibt es mittlerweile eine Menge Wissen, das zumindestens die Absolutität von "es gibt keine Belege" in Zweifel zieht.

häufig behauptet wird, dass die Persönlichkeit der kindlichen Opfer sozusagen bewusst gespalten wird,
Sind es Behauptungen, wenn Menschen von ihrem Leben erzählen?

Dissoziationen sind ein natürliches Phänomen, das uns unser Überleben sichern soll. Jedes Kind spaltet ab, verdrängt. Jeder Mensch tut das täglich.

Dass Kriminelle sich organisieren, muss man wohl hoffentlich nicht diskutieren. Dass in diesen Kreisen Foltermethoden angewandt werden, müssen wir hoffentlich auch nicht diskutieren. Dass Folter gerade für Kinder traumatisch ist, sollte auch klar sein. Dass Trauma und Dissoziation häufig zusammen auftreten, kann man überall im Internet nachlesen. Was also ist das Problem?

Wenn man Dissoziationen bewusst durch gezieltes Trauma hervorruft, werden Spaltungen auf kontrollierte Art und Weise hervorgerufen. Ich weiß nicht, ob es internationale Kongresse für Folterknechte gibt, aber es fällt mir sehr schwer, ernsthaft in Betracht zu ziehen, dass auf diesem Gebiet kein Austausch untereinander stattfindet. Dass man nun ausgerechnet an der Stelle ein Tabu erwartet, ist für mich nicht nachvollziehbar. Tatsächlich weisen Personen, die in einem bestimmten rituellen Umfeld aufgewachsen sind, bestimmte Gemeinsamkeiten auf und unterscheiden sich von Personen, deren DIS im Rahmen eines Bindungstraumas entstanden ist.

Man kann das wissenschaftlich mittlerweile erklären und ich persönlich bin der Meinung, bei DIS Patient*innen haben wir es immer mit schwerer Gewalt zu tun, daher sollte man, wenn man das Erleben dieser Menschen schon in Frage stellt, doch eigentlich so viel Integrität besitzen, sich umfassend darüber zu informieren, ob und wie sich dieses Leid im Leben eines Menschen manifestiert, bevor Opfer zu Lügnern abgestempelt werden. Alles andere ist respektlos.

so dass sie sich wie ferngesteuert verhalten
Ich weiß nicht, ob ferngesteuert die richtige Begrifflichkeit ist. Es geht um Dissoziation. Unser Gehirn funktioniert auf diese Weise und jeder Mensch dissoziiert.

Man steigt vor der Firma ins Auto und das nächste, was man bewusst mitbekommt, man fährt in die Garage. Ist das ferngesteuert oder einfach ein normaler Mechanismus des Gehirns?

und einerseits jahrelang ein ganz normales Leben mit ihrer Familie führen, andererseits aber von den Tätern bei Bedarf für Missbrauchshandlungen herangezogen werden, sich auch selbst daran beteiligen usw.... woran sie dann aber wiederum in ihrem normalen Alltag gar keine Erinnerung haben.
Es mag schwer zu verstehen sein, wie man solche Gewaltexzesse vergessen kann, aber im Grunde ist es ein verbreitetes Phänomen. Mütter, die die Schmerzen der Geburt verdrängen, Eheleute, die die Gewalt des Partners runterspielen. Verunfallte, die mit halb abgerissenem Bein aus dem brennenden Auto fliehen. So funktioniert der Mensch halt.

Und hervor treten diese Erinnerungen oft erst Jahre später...
Das interessante Wort an der Stelle ist "oft". Daraus ergibt sich, dass es eben nicht immer passiert.

Die FM Bewegung argumentiert gerne - so wie Böhmermann das jetzt auch getan hat -, dass die Erinnerungen erst in der Therapie entstanden sind.

Meine Erfahrung ist eine andere. Ich kenne aus dem Internet oder meinem persönlichen Alltag ein Dutzend Menschen mit einer DIS, enstanden aus ritueller Gewalt. Darunter ist nicht eine Person, deren Erinnerung erst in der Therapie aufgebrochen ist.

Dagegen weiß ich gesichert von drei Fälle aus der Presse, wo Patientinnen behaupten, die Therapeutin hätte etwas eingeredet. In einem Fall hat sich rausgestellt, dass die Patientin mit ihrer Vergangenheit so überfordert war, dass sie sich geradezu bedürftig auf die False Memory Theorie gestürzt hat und lieber ihre Therapeutin beschuldigt hat, als sich mit dem Schmerz auseinander zu setzen.

Im zweiten Fall handelte es sich um eine Borderline-Betroffene, die sich nicht in der Therapie in ihre angebliche Vergangenheit reingesteigert hat, sondern durch das Internet. Es war ein Kartenhaus, was sie da erbaut hat, das auch relativ schnell zusammengebrochen ist. Im Übrigen auch daran, dass Betroffene sich untereinander erkennen. Das ist ein Wissen, das man hat oder nicht.

Der dritte Fall, das war einfach jemand, der sich über diese Sache profilieren wollte, eine Person auf der Suche nach Aufmerksamkeit und Ruhm.

Ich will nicht sagen, dass dies repräsentativ ist. Ich will nur sagen, trotz meiner Nähe zum Thema habe ich nie von einem ernstzunehmenden Fall gehört, bei dem die Einflussnahme in der Therapie so groß war, dass solch dramatische Lebensgeschichten entstehen konnten.

Wie bereits beschrieben, geht es eben bei rituellem Missbrauch nicht um vereinzelte Gewaltanwendungen. Es existiert ein bestimmtes Mindset in den Familien, da sind Ereignisse und Erlebnisse, die in einen bestimmten Rahmen eingebunden sind. Es müsste ein ganzes Leben in allen Details erfunden werden.

häufig soll der Missbrauch mit wiederholtem wochen- oder monatelangem Training und Abrichten durch die Täter (also auch mit Abwesenheit von zuhause in dieser Zeit) einhergegangen sein,
Sommerferien in Deutschland dauern sechs Wochen. Wenn die Eltern involviert sind - und das findet meist im Familienverbund statt, - ist Abwesenheit von Zuhause das kleinste Problem.

Es gibt Krankenhausaufenthalte, Kuraufenthalte, Schulwechsel, Auslandsaufenthalte. Wer geht denn wirklich davon aus, dass es in einem kriminellen Umfeld unmöglich ist, entsprechende Papiere zu fälschen oder zu besorgen?

es sollen sich etliche Familienmitglieder oder andere bekannte Personen daran beteiligt haben, es sollen den Opfern immer wieder zahlreiche heftige Verletzungen zugefügt worden sein, es sollen Tötungen erfolgt sein usw..
Auch wenn man Menschen Verletzungen beibringen kann, die keine Spuren hinterlassen (und diese Techniken sind nun wirklich kein Geheimwissen, das man aus dem Darknet ziehen müsste,) hinterlassen immer wieder Verletzungen tatsächlich doch ihre Spuren. Kinder werden unter Drogen gesetzt, was ebenfalls Spuren hinterlässt. Ob eine Frau eine Schwangerschaft durchlebt hat, kann jede Frauenärztin/jeder Frauenarzt erkennen. Und ja, diese Beweise gibt es. Ich gehe mal davon aus, hätte ein Herr Böhmermann Interesse an Aufklärung gehabt, hätte er folglich auch mit Opfern gesprochen und nicht nur über sie. Dann hätte er sicher auch Beweise zu Gesicht bekommen. Aber vielleicht ging es dem Herrn Böhmermann ja doch mehr um die Quote?
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Und die Kontrolle und der Missbrauch der Täter soll oft auch im Erwachsenenalter noch fortbestehen, ohne dass sich die Opfer gegen diese Fernsteuerung wehren können.
Ich finde, das sind nicht die richtigen Begrifflichkeiten.

Ein Mann mit einem entsprechenden Habitus, einer Autorität aus seiner Stellung heraus - und schon ist mein Gehirn überflultet mit Bildern, wie ich auf die Knie gehe und ihn - sagen wir - bediene. Irgendwann finde ich mich auf der Straße wieder, ohne Erinnerung daran, ob ich die Kontrolle verloren habe oder nicht. Das hat sich zum Glück gebessert, aber an bestimmte Orte gehe ich immer noch nicht allein. Es gibt eben in meinem Leben Trigger und dann laufen Automatismen ab. Ich habe im Verlauf von über zehn Jahren mühsam gelernt, mich nicht zu sehr in Gefahr zu bringen oder mir wenigstens entsprechend Hilfe zu holen, aber ich kann auch heute die Dissoziation noch nicht immer stoppen. Ich kenne das so auch von anderen Betroffenen. Dabei bin ich nicht mal bewusst konditioniert sondern dissoziiere "wild". Wenn das schon bei mir so heftig ist ....

Es handelt sich dabei also eigentlich um Umstände, die sich nicht so leicht verschleiern lassen und für die sich mit recht hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Beweise finden lassen müssten. Was, wie gesagt, bisher noch nicht gelungen ist.
Vielleicht hast Du Deinen Horizont in der Beziehung ein bisschen zu eng gesetzt? Ich persönlich habe nie erlebt, dass es schwer wäre, Dinge zu verschleiern.

Frauen mit einem blauen Auge sind alle gegen die Tür gerannt. Kinder mit Wunden haben zu wild gespielt. Bei Mädchen wird gerne unterstellt, dass sie eben ein frühreifes Früchtchen sind. Wer stellt das denn in Frage?

Dass Kinder mit Hunger in der Schule sitzen und sich kaum konzentrieren können, wen interessiert das? ist doch die Verantwortung der Eltern.Und dass ein Kind sich kaum bewegen kann, weil es einen blau geschlagenen Rücken hat, solange man nichts sieht, ist es eben ein stilles Kind. Kinder, die monatelang nicht in der Schule sind, das soll auffallen? Die Eltern tun ja ihr bestes, aber dieses Kind ist einfach widerspenstig. Dann zahlt man halt eine Strafe. Die Lehrer? Die kämpfen doch selbst ums Überleben.Es ist sicher nicht überall so, aber das muss ja auch nicht überall so sein, damit es an der richtigen Stelle eben genauso funktioniert.

Und dass Frauen mal in ihrem Eheleben verschwinden. Dann kriegen die Männer halt genug Kohle. Geld ist nie ein Problem in diesen Kreisen. Und meistens kommen die Männer entsprechend aus dem Milieu oder werden reingezogen oder bedroht.

Ich erlebe es täglich, dass die Leute einfach keinen Bock haben, Verantwortung zu übernehmen und sich einzumischen. Ich halte es für weltfremd, zu glauben, das alles sei so nicht möglich. Dann ist es auch nicht möglich Drogen zu schmuggeln oder in Häuser einzubrechen. Gibt doch genug Sicherheitsmaßnahmen.

Auf der anderen Seite gibt es aber nicht selten Hinweise darauf, dass die Erinnerungen an solche Ereignisse in Zusammenhang mit nicht fachgerecht durchgeführten Therapien entstanden sind und möglicherweise nicht auf realem Erleben beruhen.
Warum stellt man eigentlich nicht mal die Intention der Leute in Frage, die diese Hinweise geben? Was ist denn die Intention eines Herrn Böhmermann? Könnte es nicht sein, dass er derjenige ist, der profilierungssüchtig auf Kosten von Opfern nach der Quote lechzt? Nur mal so in den Raum geworfen.

Oder die Gründer der False Memory Foundation, Eltern, die selbst beschuldigt wurden, ihre Tochter missbraucht zu haben. Auch wenn es nach meinem Wissen keine Belege dafür gibt, dass sie Gelder aus Täterkreisen bekommen, wer hätte denn größeres Interesse daran, diese Studien zu finanzieren?

Dann sind da noch die Menschen, die sich nicht damit abfinden können, dass der geliebte Partner tatsächlich ein Vergewaltiger und Kinderf**** ist und sich lieber in kruden Fantasien über Falsche Erinnerungen verlieren.

Und dann gibt es die, die einfach mit der Grausamkeit und der Komplexität der Täterwelt überfordert sind und die versuchen sich selbst zu schützen, indem sie in ihrer kleinen Welt alles als Lüge entlarven, was sie nicht verstehen.

Es gibt ein paar Schweizer Dokus zu dem Thema, die ich ganz informativ finde... hier z.B.:
Nur weil man etwas über das Thema gelesen hat, ein paar Dokus gesehen hat, macht einen das nicht zum Experten. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, denke ich, sollte man das umfassend tun und beiden Seiten zuhören. Vieles von dem, was durchs Netz geistert - und was auch ein Herr Böhmermann aufgegriffen hat -, ist ziemlich hochgepuscht und zum Hexenwerk aufgeblasen worden.

Wenn man sich mit den Betroffenen unterhält, ist das meiste in sich schlüssig und logisch. Da gibt es dann auch die Belege. Man sollte sich damit auseinander setzen, was in der Therapie passiert, denn hier passen die Vorstellung, Therapeut*innen hätten so viel Macht, ihren Patient*innen so krasse Gewaltfantasien einzureden, nicht zum Vorgehen während der Therapie. (Und wenn Therapeuten so viel Macht haben, können die mir nicht einfach suggerieren, ich hätte eine super Kindheit gehabt und bin der glücklichste Kerl der Welt?) Wenn man sich mit den Studien zu Traumata und Erinnerung beschäftigt, wird die False Memory zum Hohn.

Ich leide unter Traumaerinnerungen. No f*** way, dass mir irgendjemand irgendetwas davon suggeriert hat. Das sind die einzig realen "Erinnerungen" die ich habe, in einer Klarheit, mit solchen Details, dass es keine Erinnerungen sind, sondern ich diese Momente wieder und wieder erlebe. Manches erlebe ich nicht mit Bildern, vieles über den Körper, anderes über die Gefühle. Wie redet man einem Menschen Körpererinnerungen ein? Und ich möchte hier betonen, dass ich in der Therapie grundsätzlich nicht über traumatische Erlebnisse rede. Ich habe in der Therapie auch keine Blackouts sondern dissoziiere anders,

Demletzt surft mein Partner im Internet und meint, dass unser Haus, das wir vor fünf, sechs Jahren gemietet hatten und wo wir zwei, drei Jahre gewohnt haben, wieder vermietet wird. Ich schaue mir das Bild an und sage nur, kann nicht sein. Das ist das nicht. Er zeigt mir die anderen Fotos und ich bin fast schon sauer, dass er mich verarscht. Bis ich eine Ecke sehe, da stand ein Katzenklo und da hatte sich die Kleine mal versteckt, weil sie was sehr erschreckt hat. Diesen Schrecken habe ich wiedererkrannt und damit die Ecke. Der Rest von diesem Haus gehört immer noch nicht dazu, aber bei der Ecke weiß ich genau, da war ich schon mal. Mein Partner kann noch so überzeugend in seiner Argumentation sein, ich schaffe es nicht, eine emotionale Bindung aufzubauen. Ich meine klar, wenn die Ecke in das Haus gehört, glaube ich ihm irgendwie auch, dass ich da mal gelebt habe, muss irgendwie so sein. Aber das wird nie zu einer Erinnerung. Ich habe entweder eine klare emotionale Bindung zu einem Augenblick, oder er gehört nicht zu mir. Ich kenne diese Art des Erinnerns auch von anderen Traumatisierten.

Ich soll also glauben, dass es meinem Partner nicht möglich ist, mir zu vermitteln, dass wir mal in diesem Haus gewohnt haben, dass theoretisch aber meine Therapeutin mit böser Absicht in der Lage wäre, mir krassesteste Gewaltexzesse zu suggerieren? Ehrlich, mal Hände hoch, wer wirklich glaubt, man könne ihm einreden,
Versteckter Text, Trigger-Gefahr:
er hätte mal ein Pferd befriedigt.
Ich habe noch ein harmloses Beispiel gewählt. Die Arten von "Geschichten", um die es geht, sind so viel krasser.

Natürlich könnte man sagen, Opfer dieser Verschwörung sind eben nur Leute ohne Trauma, aber warum sollten die glauben, dass sie ein Trauma haben, wenn sie keine typischen Traumareaktionen haben? Bei diesem Krankheitsbild ist man nicht nur bei einem Therapeuten. Man hat verschiedene Klinikaufenthalte in verschiedenen Kliniken und außerdem hat man mit großer Sicherheit einen Psychiater/eine Psychiaterin. Und von denen fällt keinem auf, dass die Person keine Traumareaktionen zeigt?

Trauma spielt sich nicht nur in der Psyche ab, viel wichtiger ist die körperliche Ebene. Und diese Körpererinnerungen sind stimmig mit der jeweiligen Geschichte. Wie man einem Menschen solche Körpererinnerungen einreden möchte, das würde mich interessieren, aber darauf geht auch die FM-Theorie nicht ein. Da hinken sie dann wohl etwas hinter der aktuellen Forschung hinterher, nur so ungefähr unbedeutende 30 Jahre.

Man ist also empört über Therapeut*innen und Opfer, so mein Eindruck, weil der Herr Böhmermann sagt, man muss empört sein und dabei ist der Herr Böhmermann längst beim nächsten Thema und interessiert sich nicht mehr dafür, dass er verbranntes Land hinterlassen hat.

Ach nur mal so aus Interesse, wo und wann wurden Therapeut*innen eigentlich wegen angeblicher Behandlungsfehler verurteilt? Da muss es doch Urteile geben. Belege! Wo sind die Belege!

Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit ritueller Gewalt, mit Traumata, mit Therapien und ich kann nur sagen, unabghängig von dem, was ich selbst erlebt habe und wo ich selbst Zeuge bin, habe ich keinen Grund für Zweifel.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Das nervt mich an speziell einem Video von Michaela Huber, dass sie suggeriert, wer eine DIS hat, hat rituelle Gewalt erlebt. Das ist sehr falsch und hilft der Aufklärung so gar nicht, im Gegenteil. Die Leute müssen begreifen, dass es "viel weniger" braucht um eine DIS zu entwickeln.
Direkt nach meiner Flucht waren meine ersten Kontakte zu Menschen mit ähnlicher Geschichte, eben darunter auch Menschen mit DIS.

Ich habe noch die Leute erlebt, die Jahrzehnte in der Psychiatrie hin und her geirrt sind, die man mit Tabletten vollgepumpt hat, weil man dachte, sie hätten eine Schizophrenie, oder die man im schlimmsten Fall als aufmerksamkeitsheischende Lügner mehr oder weniger rausgeworfen hat.

Michaela Huber war eine der ersten, die mit Menschen gearbeitet hat, die in der Kindheit im organisierten Verbrechen traumatisiert wurden. Das zu einer Zeit, als ihnen niemand glaubte und es so gut wie keinen Behandlungsansatz gab. Es war die Zeit von Oliver Schubbe, Luise Reddemann. Peter Levine und deren damals ganz neuen Ansätze für die Traumaarbeit.

In den letzten zwanzig, dreißig Jahren hat sich die Definition von Trauma verändert. Von einem Ereignis, das an der Resilienz aller gemessen wurde, orientiert man sich heute am Indiviuum:

"Ein Trauma (griech.: Wunde) ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation, die von der betreffenden Person nicht bewältigt und verarbeitet werden kann. Es ist oft Resultat von Gewalteinwirkung – sowohl physischer wie psychischer Natur. Bildhaft lässt es sich als eine „seelische Verletzung“ verstehen. "

Dass Borderline z.B. eine Traumafolgestörung ist, kommt gerade jetzt so im Kreis der Profis an. Da staune ich manchmal schon, wie viel Aufklärungsarbeit man da noch leisten muss. Das hätte man damals nie so definiert. Bindungstrauma war kein Thema in meiner Umgebung.

Ich habe damals, wie alle in meinem Umkreis, alles von Michaela Huber verschlungen und da war auch ihr Ansatz noch, geschuldet der Zeit, dass die DIS eine Folge massiver Gewalt ist. Die Menschen, die bei ihr in Therapie waren/sind, haben einen solchen Hintergrund. Da gibt es eben unter anderem bestimmte Strukturen, klare Abgrenzungen der Innenpersonen und innere Landkarten und Personen, die bestimmte Aufgaben haben. Und da gelten ihre damaligen Ansätze auch heute noch.

Im Lauf der letzten Jahre, in meiner Arbeit, bin ich mit einigen traumatisierten Menschen zusammen gekommen, die ebenfalls eine DIS haben, deren System aber anders funktioniert. Es gibt viele verschiedene Formen der Dissoziation. Die Übergänge sind fließend. Ich habe durchaus klar abgegrenzte Personen, auch mit Amnesien, gleichzeitig aber auch eher die tpyischen Borderline-Anteile. Diese Komplexität des Störungsbildes ist aber erst in den letzten zwanzig Jahren erforscht und erkannt worden. Ich habe z.B. noch die Diagnose DIS. Es stimmt irgendwie, aber ich selbst würde mich da nicht einordnen. Auch deshalb, weil es in meinem Alltag keine Rolle mehr spielt.

Ich weiß nicht, von welchen Büchern und Videos Du sprichst. Natürlich arbeitet sie in ihren alten Werken mit den damals gültigen wissenschaftlichen Standards. Aber die neueren Sachen scheinen sich auch an den heute gängigen Standards zu orientieren. Ich habe mir ihre Webseite angeschaut. Michaela Huber gibt eine ganze Reihe von Weiterbildungen, die eindeutig auf dem neusten Stand der Forschung sind. Ihr Wissen hat sich da erweitert, das sieht man an den Beschreibungen.

Die alten Arbeiten von Michaela Huber würde ich bei DIS und Bindungstrauma eher nicht empfehlen. Das war sicher zu seiner Zeit state of the art, aber auch zu sehr auf die damals klassische DIS fokusiert. Ich kenne die aktuelle deutsche Szene nicht und kann niemanden empfehlen. Ich bin weiterbilundungstechnisch eher nach Amerika und England orientiert. Ich bin auch nicht beim Thema DIS nicht so firm, weiß daher nicht genau, ob es Bücher gibt, die sich auf Bindungstrauma und DIS beziehen. Ich denke, @Winternacht könnte da mehr sagen.

Es würde mich sehr interessieren, auf welche Videos du dich beziehst, wie gesagt, wenn es ihre alten Arbeiten sind, dann ist das einfach der Tatsache geschuldet, dass der Fokus der Forschung auf dieser Form der DIS lag. Handelt es sich um neuere Videos, fände ich nicht okay.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Es war ein Kartenhaus, was sie da erbaut hat, das auch relativ schnell zusammengebrochen ist. Im Übrigen auch daran, dass Betroffene sich untereinander erkennen. Das ist ein Wissen, das man hat oder nicht.
Ich kann hierzu noch was sagen. Es gibt zum Beispiel bestimmte Feiertage, die man nicht kennt, wenn man nicht aus der Szene kommt. Es sind einige veröffentlicht, aber nicht alle.

Man sitzt dann z.B. in einer Gruppe von Leuten und einer sagt, dass er am Wochenende wieder einen total schweren Tag hat. Und man sieht, wie ein anderer aufhorcht. Dann schauen die sich an und da ist so ein Erkennen in den Augen.

Diese Ähnlichkeiten haben mich immer beeindruckt. Man redet mit einer Person und erfährt eben so ein bisschen was über deren Lebensweg. Es werden Orte angesprochen. Also nicht "in München in der Maximilanstraße 28" sondern z.B. Länder, dass sie schon da und da und da waren. Monate später trifft man jemand anderen, der ganz viele Ähnlichkeiten in seiner Geschichte hat, aber die Leute kennen sich definitiv nicht. Trotzdem muss der Hintergrund ein sehr ähnlicher sein. Jemand, der in Berlin Wedding aufgewachsen ist, erkennt ja auch rein aus der Erzählung, dass sein Gegenüber auch mindestens aus Berlin kommen muss und nicht z.B. aus Hamburg.

Klar könnte man denken, es gibt ein Standardmanual für alle kriminellen Therapeuten, die ihren Patient*innen rituellen Missbrauch einreden möchten, aber da unterstellt man Leuten mit einer hochkomplexen, sehr teuren Ausbildung, die mit viel Einsatz und Herzblut traumatisierten Menschen helfen wollen, dass sie in ihrer Arbeit eine kriminelle Verschwörung aufgebaut haben. Und wenn man dann die Arbeit von Michaela Huber kennt, und versucht zu verstehen, dass sie die Strippenzieherin sein soll, ey, das sprengt meine persönliche Logik. Da glaube ich eher daran, dass die Erde hohl ist und wir den Eingang zu Atlantis noch nicht gefunden haben. Das ist wahrscheinlicher.
 

HeyApple

Mitglied
Richtig. Das hat mich eine ganze Zeit lang beschäftigt und dann auch wieder sehr geärgert, weil diese Schauspieler-Darstellungen von sicherlich zum großen Teil simulierter DIS wunderbar in die Skeptiker-Szenerie reinpasst und sie bestätigt.
Die Realität ist eine ganz andere als lustiges Wechseln vor der Kamera und mit lustigen bunten Haaren und Schminke.
In nicht wenigen Fällen bedeuten Kameras Flashbacks, bedeuten Sie unheilvolle Stunden werden folgen. In nicht wenigen Fällen ist das Anzeigen von amnesitsichen Problemen gleichbedingt mit totaler Vernichtung, die Täter leben weiter in einem drin, zumindest ist dies bei mir so. Auffallen bedeutet Probleme und zwar nicht wenige.

Eine Freundin von mir war in keinem Hühnerkäfig sondern einem Hundezwinger. Viele Jahre.
 
G

Gelöscht 69940

Gast
Ich habe nochmal was zum Thema wer das macht. Inzwischen hat jemand sich mal den Herrn Rehmann (das ist der der die Doku in der Schweiz gemacht hat) genauer angeschaut. Ist jetzt nicht die Quelle die man sich wünscht. Aber alles im allem stimmt es wohl was sie zu Rehmann recherchiert haben. (Quellen sind unten dabei.)

Das sind so ziemlich die gleichen mit drin wie bei der Schließung der Beratungsstelle des Bistums Münster. Nicht mehr wirklich überraschend wenn man sich damit befasst. Aber trotzdem finde ich es wichtig zu benennen.

Und ich möchte hierauf antworten.
Richtig. Das hat mich eine ganze Zeit lang beschäftigt und dann auch wieder sehr geärgert, weil diese Schauspieler-Darstellungen von sicherlich zum großen Teil simulierter DIS wunderbar in die Skeptiker-Szenerie reinpasst und sie bestätigt.
Zu meiner Zeit waren es die bösen Borderliner die Multi spielen und deswegen kann man ja nicht glauben das es eine Mps gibt. Tatsächlich dachte ich damals auch eine Zeitlang das die Borderliner ein Problem sind. Heute mit mehr Hintergrundwissen weiß ich das 20-30% durch das Dbt Programm keine Linderung erfahren und das auch die die wirklich nur den Multi gespielt haben nicht mit dem Gewehr hinter dem Oberarzt, dem Pfleger, der Einzeltherapeutin standen der sich, dem Patienten und vermutlich seiner Bubble beweisen musste das es die Dis nicht gibt und das wieder mal nur so ein Borderliner wäre. Und ich habe mich statt die Wahrheit zu sehen (der übt Helfergewalt aus) mich gegen eine Gruppe von ebenfalls Hilfsbedürftigen ausspielen lassen. Wahrscheinlich sogar welche die falsch diagnostiziert waren. Und das alles nur weil sich da jemand keine Selbstreflektion gönnte oder Verantwortung für sich und seinen Psychoterror übernahm. Denn auch wenn der Gegenüber nur den Multi spielt ist er ein Mensch dem man so nicht zu behandeln hat.

Von daher denke ich das diese "Skeptiker" wenn sie den Youtuber nicht hätten dann halt einfach das nächst beste nehmen. War bisher immer so in diesen "Kreisen." Die sind so weil sie so sein wollen.
 

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