Und die Kontrolle und der Missbrauch der Täter soll oft auch im Erwachsenenalter noch fortbestehen, ohne dass sich die Opfer gegen diese Fernsteuerung wehren können.
Ich finde, das sind nicht die richtigen Begrifflichkeiten.
Ein Mann mit einem entsprechenden Habitus, einer Autorität aus seiner Stellung heraus - und schon ist mein Gehirn überflultet mit Bildern, wie ich auf die Knie gehe und ihn - sagen wir - bediene. Irgendwann finde ich mich auf der Straße wieder, ohne Erinnerung daran, ob ich die Kontrolle verloren habe oder nicht. Das hat sich zum Glück gebessert, aber an bestimmte Orte gehe ich immer noch nicht allein. Es gibt eben in meinem Leben Trigger und dann laufen Automatismen ab. Ich habe im Verlauf von über zehn Jahren mühsam gelernt, mich nicht zu sehr in Gefahr zu bringen oder mir wenigstens entsprechend Hilfe zu holen, aber ich kann auch heute die Dissoziation noch nicht immer stoppen. Ich kenne das so auch von anderen Betroffenen. Dabei bin ich nicht mal bewusst konditioniert sondern dissoziiere "wild". Wenn das schon bei mir so heftig ist ....
Es handelt sich dabei also eigentlich um Umstände, die sich nicht so leicht verschleiern lassen und für die sich mit recht hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Beweise finden lassen müssten. Was, wie gesagt, bisher noch nicht gelungen ist.
Vielleicht hast Du Deinen Horizont in der Beziehung ein bisschen zu eng gesetzt? Ich persönlich habe nie erlebt, dass es schwer wäre, Dinge zu verschleiern.
Frauen mit einem blauen Auge sind alle gegen die Tür gerannt. Kinder mit Wunden haben zu wild gespielt. Bei Mädchen wird gerne unterstellt, dass sie eben ein frühreifes Früchtchen sind. Wer stellt das denn in Frage?
Dass Kinder mit Hunger in der Schule sitzen und sich kaum konzentrieren können, wen interessiert das? ist doch die Verantwortung der Eltern.Und dass ein Kind sich kaum bewegen kann, weil es einen blau geschlagenen Rücken hat, solange man nichts sieht, ist es eben ein stilles Kind. Kinder, die monatelang nicht in der Schule sind, das soll auffallen? Die Eltern tun ja ihr bestes, aber dieses Kind ist einfach widerspenstig. Dann zahlt man halt eine Strafe. Die Lehrer? Die kämpfen doch selbst ums Überleben.Es ist sicher nicht überall so, aber das muss ja auch nicht überall so sein, damit es an der richtigen Stelle eben genauso funktioniert.
Und dass Frauen mal in ihrem Eheleben verschwinden. Dann kriegen die Männer halt genug Kohle. Geld ist nie ein Problem in diesen Kreisen. Und meistens kommen die Männer entsprechend aus dem Milieu oder werden reingezogen oder bedroht.
Ich erlebe es täglich, dass die Leute einfach keinen Bock haben, Verantwortung zu übernehmen und sich einzumischen. Ich halte es für weltfremd, zu glauben, das alles sei so nicht möglich. Dann ist es auch nicht möglich Drogen zu schmuggeln oder in Häuser einzubrechen. Gibt doch genug Sicherheitsmaßnahmen.
Auf der anderen Seite gibt es aber nicht selten Hinweise darauf, dass die Erinnerungen an solche Ereignisse in Zusammenhang mit nicht fachgerecht durchgeführten Therapien entstanden sind und möglicherweise nicht auf realem Erleben beruhen.
Warum stellt man eigentlich nicht mal die Intention der Leute in Frage, die diese Hinweise geben? Was ist denn die Intention eines Herrn Böhmermann? Könnte es nicht sein, dass er derjenige ist, der profilierungssüchtig auf Kosten von Opfern nach der Quote lechzt? Nur mal so in den Raum geworfen.
Oder die Gründer der False Memory Foundation, Eltern, die selbst beschuldigt wurden, ihre Tochter missbraucht zu haben. Auch wenn es nach meinem Wissen keine Belege dafür gibt, dass sie Gelder aus Täterkreisen bekommen, wer hätte denn größeres Interesse daran, diese Studien zu finanzieren?
Dann sind da noch die Menschen, die sich nicht damit abfinden können, dass der geliebte Partner tatsächlich ein Vergewaltiger und Kinderf**** ist und sich lieber in kruden Fantasien über Falsche Erinnerungen verlieren.
Und dann gibt es die, die einfach mit der Grausamkeit und der Komplexität der Täterwelt überfordert sind und die versuchen sich selbst zu schützen, indem sie in ihrer kleinen Welt alles als Lüge entlarven, was sie nicht verstehen.
Es gibt ein paar Schweizer Dokus zu dem Thema, die ich ganz informativ finde... hier z.B.:
Nur weil man etwas über das Thema gelesen hat, ein paar Dokus gesehen hat, macht einen das nicht zum Experten. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, denke ich, sollte man das umfassend tun und beiden Seiten zuhören. Vieles von dem, was durchs Netz geistert - und was auch ein Herr Böhmermann aufgegriffen hat -, ist ziemlich hochgepuscht und zum Hexenwerk aufgeblasen worden.
Wenn man sich mit den Betroffenen unterhält, ist das meiste in sich schlüssig und logisch. Da gibt es dann auch die Belege. Man sollte sich damit auseinander setzen, was in der Therapie passiert, denn hier passen die Vorstellung, Therapeut*innen hätten so viel Macht, ihren Patient*innen so krasse Gewaltfantasien einzureden, nicht zum Vorgehen während der Therapie. (Und wenn Therapeuten so viel Macht haben, können die mir nicht einfach suggerieren, ich hätte eine super Kindheit gehabt und bin der glücklichste Kerl der Welt?) Wenn man sich mit den Studien zu Traumata und Erinnerung beschäftigt, wird die False Memory zum Hohn.
Ich leide unter Traumaerinnerungen. No f*** way, dass mir irgendjemand irgendetwas davon suggeriert hat. Das sind die einzig realen "Erinnerungen" die ich habe, in einer Klarheit, mit solchen Details, dass es keine Erinnerungen sind, sondern ich diese Momente wieder und wieder erlebe. Manches erlebe ich nicht mit Bildern, vieles über den Körper, anderes über die Gefühle. Wie redet man einem Menschen Körpererinnerungen ein? Und ich möchte hier betonen, dass ich in der Therapie grundsätzlich nicht über traumatische Erlebnisse rede. Ich habe in der Therapie auch keine Blackouts sondern dissoziiere anders,
Demletzt surft mein Partner im Internet und meint, dass unser Haus, das wir vor fünf, sechs Jahren gemietet hatten und wo wir zwei, drei Jahre gewohnt haben, wieder vermietet wird. Ich schaue mir das Bild an und sage nur, kann nicht sein. Das ist das nicht. Er zeigt mir die anderen Fotos und ich bin fast schon sauer, dass er mich verarscht. Bis ich eine Ecke sehe, da stand ein Katzenklo und da hatte sich die Kleine mal versteckt, weil sie was sehr erschreckt hat. Diesen Schrecken habe ich wiedererkrannt und damit die Ecke. Der Rest von diesem Haus gehört immer noch nicht dazu, aber bei der Ecke weiß ich genau, da war ich schon mal. Mein Partner kann noch so überzeugend in seiner Argumentation sein, ich schaffe es nicht, eine emotionale Bindung aufzubauen. Ich meine klar, wenn die Ecke in das Haus gehört, glaube ich ihm irgendwie auch, dass ich da mal gelebt habe, muss irgendwie so sein. Aber das wird nie zu einer Erinnerung. Ich habe entweder eine klare emotionale Bindung zu einem Augenblick, oder er gehört nicht zu mir. Ich kenne diese Art des Erinnerns auch von anderen Traumatisierten.
Ich soll also glauben, dass es meinem Partner nicht möglich ist, mir zu vermitteln, dass wir mal in diesem Haus gewohnt haben, dass theoretisch aber meine Therapeutin mit böser Absicht in der Lage wäre, mir krassesteste Gewaltexzesse zu suggerieren? Ehrlich, mal Hände hoch, wer wirklich glaubt, man könne ihm einreden,
Ich habe noch ein harmloses Beispiel gewählt. Die Arten von "Geschichten", um die es geht, sind so viel krasser.
Natürlich könnte man sagen, Opfer dieser Verschwörung sind eben nur Leute ohne Trauma, aber warum sollten die glauben, dass sie ein Trauma haben, wenn sie keine typischen Traumareaktionen haben? Bei diesem Krankheitsbild ist man nicht nur bei einem Therapeuten. Man hat verschiedene Klinikaufenthalte in verschiedenen Kliniken und außerdem hat man mit großer Sicherheit einen Psychiater/eine Psychiaterin. Und von denen fällt keinem auf, dass die Person keine Traumareaktionen zeigt?
Trauma spielt sich nicht nur in der Psyche ab, viel wichtiger ist die körperliche Ebene. Und diese Körpererinnerungen sind stimmig mit der jeweiligen Geschichte. Wie man einem Menschen solche Körpererinnerungen einreden möchte, das würde mich interessieren, aber darauf geht auch die FM-Theorie nicht ein. Da hinken sie dann wohl etwas hinter der aktuellen Forschung hinterher, nur so ungefähr unbedeutende 30 Jahre.
Man ist also empört über Therapeut*innen und Opfer, so mein Eindruck, weil der Herr Böhmermann sagt, man muss empört sein und dabei ist der Herr Böhmermann längst beim nächsten Thema und interessiert sich nicht mehr dafür, dass er verbranntes Land hinterlassen hat.
Ach nur mal so aus Interesse, wo und wann wurden Therapeut*innen eigentlich wegen angeblicher Behandlungsfehler verurteilt? Da muss es doch Urteile geben. Belege! Wo sind die Belege!
Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit ritueller Gewalt, mit Traumata, mit Therapien und ich kann nur sagen, unabghängig von dem, was ich selbst erlebt habe und wo ich selbst Zeuge bin, habe ich keinen Grund für Zweifel.