°grisou°
Aktives Mitglied
Danke dir für den Hinweis.Ich habe nochmal was zum Thema wer das macht. Inzwischen hat jemand sich mal den Herrn Rehmann (das ist der der die Doku in der Schweiz gemacht hat) genauer angeschaut.
Es ist wie überall. Man ist ja so pro Opferschutz. Aber an den Stellen, wo die Leute nur mal nachdenken müssten, wo sie nicht gleich auf jeden Zug aufspringen sollten, zeigt sich sehr schnell, wie viel dieses Gerede wert ist.
Es hat auch etwas damit zu tun, dass früher Borderline noch nicht als Traumafolgestörung erkannt war. Heute weiß man, dass sich beide Krankheitsbilder nicht so einfach voneinander differenzieren lassen. Es gibt Überschneidungen. So ist es wie bei mir durchaus mögilch, dass man beide Diagnosen hat. Ich habe vor allem kindliche Persönlichkeiten, die amnetisch sind, die stark abgegrenzt sind. Genauso habe ich Gefühlsanteile, die ich nicht integrieren kann.das auch die die wirklich nur den Multi gespielt haben nicht mit dem Gewehr hinter dem Oberarzt, dem Pfleger, der Einzeltherapeutin standen der sich, dem Patienten und vermutlich seiner Bubble beweisen musste das es die Dis nicht gibt und das wieder mal nur so ein Borderliner wäre.
Borderline-Betroffene sind insgesamt sehr anfällig für Manipulation, Suggestio, dadurch dass sie keine Ich-Sturktur haben. und man eigentlich lernt, sich permanent anzupassen. Man kann das eigene Ich nicht fassen, sich aber sehr schnell in anderen verlieren. Und wenn man dann mit Menschen zusammen kommt, die eine DIS haben, übernimmt man die Diagnose, weil ja auch vieles davon passt.
Wenn man dann aussortiert wird, von anderen Betroffenen oder eben dem Fachpersonal ist das eine große Verletzung. Man dachte, man hätte etwas gefunden, wo man dazu gehört und wieder mal wird man schmerzhaft ausgegrenzt und das aufgrund von mangelnden Kenntnissen der Therapeut*innen und Ärzt*innen.
Verständlicherweise, weil ja auch da eine große Bedürftigkeit herrscht. Die Diagnosestellung hat so, wie sie momentan gehandhabt wird, auch viel mit Macht zu tun. Man hat die Hoheitsgewalt, menschen in Schubladen zu packen, entscheidet, wer wie krank ist. Und auch da kommt es, wenn nicht genug Achtsamkeit ausgeübt wird, zu Machtmissbrauch.Und ich habe mich statt die Wahrheit zu sehen (der übt Helfergewalt aus) mich gegen eine Gruppe von ebenfalls Hilfsbedürftigen ausspielen lassen.
Ich bin ja nun in beiden Rollen, sowohl Betroffener wie auch Fachpersonal. Wir merken das schon auch bei uns, dass wir Leute ganz schnell in Schubladen packen. Bestimmte Diagnoen sind ein rotes Tuch. Wir müssen uns da permanent hinterfragen und besprechen das immer wieder in der Supervision.Und das alles nur weil sich da jemand keine Selbstreflektion gönnte oder Verantwortung für sich und seinen Psychoterror übernahm.
Man darf nie vergessen, dass eine Diagnose immer zwei Seiten hat, einerseits findet man eine Schublade, in die man endlich gehört, was vieles erleichtert, andererseits wird man aber auch in die Schubladen anderer gesteckt, was einem das Leben sehr schwer machen kann.
Ich glaube, "spielen" ist hier sogar das falsche Wort. Das klingt so absichtsvoll, aber so habe ich das nie erlebt. Eher dann hatte ich mit Patient*innen zu tun, die einfach verzweifelt auf der Suche nach Bindung waren. Borderline-Betroffene sind hervorragende Schauspieler*innen, weil sie eben nicht spielen, sondern leben.Denn auch wenn der Gegenüber nur den Multi spielt ist er ein Mensch dem man so nicht zu behandeln hat.
Bei Borderline geht es immer um Bindung, weil sie ja auf ambivalten Erfahrungen in der Kindheit beruht.
So denke ich auch.Von daher denke ich das diese "Skeptiker" wenn sie den Youtuber nicht hätten dann halt einfach das nächst beste nehmen. War bisher immer so in diesen "Kreisen." Die sind so weil sie so sein wollen.
Es kommt noch ein weiterer Aspekt dazu. Ich kenne Menschen mit der Diagnose DIS, die ihr Multi-Sein recht offensiv leben und wo sich die Vielfalt des Innenlebens auch im Außen widerspiegelt.
Das ist bei denen tatsächlich mit ein Zeichen ihrer Genesung (und das ist bitte nicht der einzige Weg zur Genesung, nur deren Weg!). Es ist das Zeichen dafür, dass im Inneren angekommen ist, dass es im Umkreis keine Täter mehr gibt und man sich nicht mehr verstecken muss. Und das kann ganz viel an innerem Druck ablassen.
Ich habe solche Videos nicht gesehen, ich kann dazu nichts sagen, nur was ich mir dazu denke. Es könnte einfach auch ein Aufbäumen sein, ein Aufzeigen: "Das sind wir und wir verstecken uns nicht mehr."
Was ich noch erwähnen wollte, es gibt eine Serie von Steven Spielberg, die ich sehr gut finde. Wobei ich jetzt auch eher nur von außen drauf schaue. Sie heißt "Taras Welten". Ich zeige gerne ein oder zwei Folgen, wenn ich Aufklärung mache. Ich finde, man sieht da ganz gut, wie sich das im Alltag auswirken kann. Tara ist Mutter zweier Kinder, hat einen unterstützenden Ehemann und lebt einfach ihr Leben wie jede Hausfrau. Nur dass sie eben hier und da etwas andere Probleme hat. Das ist nichts reißerisches, zeigt ein ganz normales Leben.
Und auch das möchte ich sagen, ich kenne eigentlich niemanden, der sein Leben nicht halbwegs auf die Reihe bekommt. Mancher mehr, mancher weniger. Ich kenne eine Ärztin, jede Menge Mütter, tolle Mütter, einfach Leute, bei denen man im Alltag nie merken würde, was für eine krasse Geschichte dahinter steht.
Ich glaube, mit manchen geht einfach die Fantasie durch. Also wie diese Geschichten, dass da Leute über Monate verschwunden sind und dann nicht wissen, wo sie waren. Das habe ich persönlich so nie gehört. Eine Nacht oder so. Oder eben das typische "irgendwo an einem fremden Bahnhof zu sich kommen und nicht wissen, wie ist man da hingekommen". Das ist mir auch schon so gegangen. Da war ich hoch dissoziiert und habe einfach funktioniert. Oder dass da mal Pakete ankommen, die ich nicht bestellt habe. Alles beängstigend, nicht schön, aber das macht mich nicht lebensunfähig. Es stellt mich nur vor besondere Herausforderungen.
Ich merke das immer bei Aufklärungsveranstaltungen. Eigentlich kommt fast immer die Frage "also wenn dann Person B jemanden umbringt und Person A das nicht weiß, dann kann man die ja gar nicht einsperren."
Ich habe noch nie von so einem Fall gehört (außer in miesen Krimis und Horrorfilmen) und wenn das passieren würde, würde die Person in die Forensik kommen, genau wie jemand, der in der Psychose fremdgefährdend ist. Tatsächlich ist es so, dass psychisch erkrankte Menschen mehr Gewalt auasgesetzt sind, als sie selbst ausüben. Das will die Gesellschaft nur nicht hören.