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Freundin mit Borderline

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Verständnis dafür, dass sie ihre Gewalt und Macht an ihm/ dir auslebt? Viel Spaß dabei.
Ich finde ungünstig, dass du deine eigenen Erfahrungen, die sich sehr schlimm anhören, so stark auf einen anderen Menschen überträgst. Ich glaube, damit tust du sehr vielen Menschen Unrecht, die mit dieser Diagnose leben und stark an sich selbst arbeiten.
 

Alucard1987

Mitglied
Verständnis dafür, dass sie ihre Gewalt und Macht an ihm/ dir auslebt? Viel Spaß dabei.
Lieber Themenersteller,

Ich neige dazu, diesem Beitrag Recht zu geben.

In einer Beziehungs / Freundschafts / Familienkonstellation zwischen einem Gesunden und einem Borderline-Erkrankten macht der Gesunde immer den erheblich schlechteren Schnitt.

Sicherlich trommeln Boderline-Betroffene dafür, dass man sie ernst nimmt, ihnen eine "Chance" gibt und sie am normalen Leben teilhaben lässt.
Und aus ihrer Sicht kann man das auch gut nachvollziehen.

Aber aus der Sicht eines Gesunden sollte dir immer klar sein, dass ein Borderliner immer eine tendenziell schwierigere Beziehungsperson darstellt.
Du wirst mehr Energie, Zeit und vor allem Frustrationstoleranz benötigen.

Für dich also ein eher schlechter Deal.

Achte auf dich zu erst, dann auf andere.
 
Z

Zeitreisende

Gast
Hallo TE,

ich geh davon aus, alles andere als den Versuch zu unternehmen, für sie da zu sein, kommt für dich immer noch nicht infrage, da du das als "Davonlaufen" empfindest.

Trotzdem vorweg: Kläre ehrlich für dich, ob du stabil genug bist, dein Umfeld da mitzieht etc. Du hast eine Familie. Die braucht dich. Für die bist du verantwortlich! Du hättest das schon mal fast in den Sand gesetzt? (Klang für mich so, aber ich weiß es logischerweise nicht. Ist auch kein Vorwurf.)
Deine Freundin wiederum ist erwachsen und eigenständig.
Und Borderline ist nicht wie ein Schnupfen, der irgendwann komplett ausgestanden ist.

Ich glaub, es ist auch die falsche Frage, wie du "helfen" kannst. Wobei denn helfen? Bei...ihrem Borderlinerdasein? Wie soll das aussehen? Nein, helfen kannst du ihr nicht. Du kannst nicht ihr Therapeut sein. Bestimmt will sie das auch gar nicht.

Was du dich vermutlich eigentlich fragst, ist, wie ihr beide in Zukunft eine Freundschaft hinbekommen könnt. (nebenbei bemerkt, kennt ihr euch überhaupt "in echt" oder schreibt ihr nur?)

Ein paar Ideen.
- Nimm sie ernst! Sie ist eine erwachsene Frau. Sie hat ohne dich überlebt, sie kann das auch weiterhin tun.
Und wenn sie dir ganz offen sagt, also dich warnt, dass sie Menschen zum "Bedienen ihres Bordis" braucht, dann GLAUB ihr das und geh nicht davon aus, dass dich das niemals betreffen wird.

Sie möchte/muss nach 15 Jahren Therapie ihr Borderline füttern. Sie verniedlicht das. Ist sie noch in Therapie? Haben andere schon geschrieben - es ist ein Warnzeichen. Behalte das im Hinterkopf. Sie sagt dir sowas nicht ohne Grund. Es geht nicht darum, sie als Monster abzustempeln.

- Du willst wissen, wie du dich ihr gegenüber verhalten solltest? Falls du das noch nicht gemacht hast: Frag SIE. Ob die Antwort hilfreich ist, wirst du ja merken, aber frag sie. Mach ihr (und zuerst dir) auch klar, was deine Grenzen sind und dass die nicht überschritten werden, bzw. dass du dich notfalls (eine Weile oder ggf. doch komplett, kommt drauf an) zurück ziehst. Und dann macht das auch. A sagen und auch A machen und nicht B oder Ä.

Sie sucht (phasenweise) Abstand? Sie möchte nicht mehr so viel erzählen? Kannst du das akzeptieren? Sie wird evtl. wechselnde Phasen haben und wenn du dich in den falschen Momenten aufdrängen willst mit "Hilfe", es "ja nur gut meinst", sie nicht im Stich lassen willst, bringt das gar nichts außer noch mehr Stress.

- Nehmt nach Möglichkeit die Dramatik etwas raus. Das sind alles ganz schön große Worte, die ihr so schreibt ("normalerweise niemanden so sehr an sich heran lassen", "kaputt machen" usw. - und schreibt vielleicht generell weniger, ihr seid weder zusammengewachsen, noch verheiratet, noch "Seelenmenschen"). Klingt teils fast filmreif. 😉 Nicht falsch verstehen, aber so bläst man manche Sachverhalte auch unnötig emotional auf und verliert den klaren Blick. Und den brauchst du nun mal. Vielleicht täusche ich mich auch, ich weiß ja nicht wie oft ihr schreibt und was genau. Aber ggf. würde ich auch die Schreibfrequenz etwas dämpfen.

Ich wünsche dir einen kühlen Kopf, viel Kraft und die Fähigkeit, für dich und deine Familie zu erkennen, wann du lieber einen Schritt zurück gehst. Es ehrt dich, dass du sie nicht "im Stich lassen" möchtest, das hat damit wirklich nichts zutun. Pass auf dich auf!

LG
 

Phlics

Mitglied
Hallo @Phlics ,

liest du noch mit?

"Borderline" (oft übrigens eine Traumafolgestörung) ist eine sehr stigmatisierte Diagnose, wie man auch hier im Thread gut lesen kann. Jeder Mensch ist individuell und auch jeder Mensch mit Borderline-Diagnose ist individuell. Es ist so, so unterschiedlich wie damit umgegangen wird, natürlich gibt es diese furchtbaren Erfahrungen, von denen viele schreiben, aber es gibt auch viele Menschen, die ihre Symptome gut kennen und weitestgehend gut und reflektiert damit umgehen.

Ich würde dir raten: Versuche nicht, sie zu "retten", achte gut auf deine Grenzen. Ich glaube, das letzte ist wirklich der Knackpunkt im Umgang mit Menschen, die emotional instabil sind. Ein klares, standhaftes Gegenüber ist so wichtig, für dich selbst aber auch für sie. Wenn du ja sagst aber nein meinst, wenn du zusicherst mehr zu tun, als du leisten kannst, ist das langfristig wahrscheinlich nicht gut für euren Kontakt.
Ich weiß, dass das schwer ist, denn oft merkt man erst zu spät, wenn man über eigene Grenzen gegangen ist. Vielleicht kannst du es trotzdem etwas stärker mitdenken als in anderen Kontakten: Tut mir das grade gut, sage ich Sachen zu, die ich nicht halten kann? Versuche bei dir zu sein, dich gut zu spüren.

Eine Garantie, dass es klappt mit euch, gibt es nicht. Aber ich finde schon mal sehr gut, dass sie offen über diese Dynamiken spricht. Du könntest auch direkt nachfragen: Was brauchst du, um nicht in dein typisches Muster zu verfallen? Welche Ideen hast du? Und was soll ich tun, wenn ich merke, da kippt gerade was? Im besten Fall ist es für euch beide eine Möglichkeit, um miteinander zu lernen.
Hallo Zusammen,

vielen dank für die vielen netten Kommentare, und die teilweisen herablassenden Rants über Menschen mit psychischer Erkrankung. Es ist wahnsinnig erschreckend, wie unsere Gesellschaft sich hier allein bei dem Thema splittet.

Wir sind im Moment auf einen stabilen Weg, es hat sich relativ gut eingependelt, das Tief war von kurzer Dauer und wir sind es gut durchfahren. Inzwischen haben wir für den Kontakt Regeln festgelegt. Wir lassen ein paar Spielchen weg, ein paar Zweideutigkeiten, die für sie manchmal zu einem Gedanken führen könnten. Durch ihre Therapien kann sie nicht nur Schwarz und Weiß sehen, sondern auch die Zwischenebenen festlegen.

Also was wir halt ganz normal machen. Wir finden Menschen ja auch nicht nur sehr toll oder sehr schlecht. Daher war es "einfach", diese Ebene zu finden und darauf weiterzugehen. Wir sind derzeit auf einem sehr stabilen weg und ich kann auch klar mit ihr darüber sprechen. Auch über das Herablassende, dass ich hier zum Teil gelesen habe.

Ich kenne meine Grenze, und die ist klar definiert. Ich gehe bis dahin, und dann warte ich. Ich werde aber nie weglaufen. Sie kann einen gewissen Teil von mir haben, das weiß sie, weil ich viel von ihr bekomme. Aber das bleibt dabei.

Ich denke, im Moment läuft es sehr gut, stabil und sie hatte ein "kurzes" Tief gehabt.
 
G

Gelöscht 127631

Gast
Also was wir halt ganz normal machen. Wir finden Menschen ja auch nicht nur sehr toll oder sehr schlecht.
Du nicht, wir nicht, DIE aber schon. Da bedeutest du ihnen heute die Welt und morgen wirst du geghostet. Up and Down. Viel Glück. Mehr kann man da nicht wünschen. :) Oder doch? Ja, ignoriere niemals dein Bauchgefühl, wenn es sich meldet. Es ist oft klüger als unser Herz.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Es ist wahnsinnig erschreckend, wie unsere Gesellschaft sich hier allein bei dem Thema splittet.
Das sind meistens selbst sehr sehr toxische Menschen die genau das selbe tun, was sie den "kranken" unterstellen. Vieles was man im Forum gegenüber psychisch kranken liest ist sogar strafbar bzw. anzeigbar, denn auch das Internet ist kein rechtsfreier raum. Man sollte aufpassen wenn man öffentlich eine geschützte gruppe (darunter zählen eben auch Menschen mit psychischen Erkrankungen) beleidigt. Dafür steht seit 2 Jahren der § 192a StGB. Verhetzende Beleidigung. Und wenn man hier so manches liest, könnte das schon strafbar sein was manche Menschen hier von sich lassen. Deswegen sollte man immer sachlich bleiben und endlich aufhören Menschen mit Behinderungen/Erkrankungen zu stigmatisieren.
 

Calliah

Aktives Mitglied
Vielleicht müsste man sich mal die Mühe machen etwas mehr hinzuschauen.

Aus meiner Sicht ist es eine stimmige Theorie ,dass Borderline die Folge traumatischer Bindungserfahrung ist. Das könnte schon ganz simpel unten anfangen, wenn Eltern nicht über intuitives Elternverhalten verfügen.

Dann sehe ich ein weiteres Problem. Die Diagnose darf erst mit dem 18 Lebensjahr gestellt werden. Dabei zeichnet sich das aus meiner Sicht schon viel früher ab. Mit der fehlenden Diagnose, kann es auch keine Hilfe geben. Man weiß, je früher Hilfen greifen, um so besser.

Das heißt man nimmt diesen Menschen aufgrund von einem Mangelverhalten anderer auch zusätzlich die Chance früher Hilfen. Letztendlich sind diese Strategien, die für viele später giftig sind, ein Teil, die dazu beigetragen haben um sich im Leben durch zu boxen.
Die Strategien haben funktioniert, obwohl sie dysfunktional sind. Als Eltern erlebt man Manipulationen nochmal ganz anders. Ich glaube kaum, dass jede Mutter sofort steil geht, weil das Kind zu seinen "Gunsten" manipuliert. Alle Kinder tun dies. Und oft nimmt man das mit einem Schmunzeln, wie raffiniert sie sind.
Es wird keiner mit Borderline geboren.

Und wer ist jetzt Schuld, wenn man da von Schuld sprechen kann? Die Eltern, der Eltern mit der Mangelversorgung? Weil die Eltern aus Kriegszeiten ihr Trauma mitgenommen haben und dadurch nicht adäquat reagieren konnten? Das System, weil es mir der Altersgrenze Chancen verweigert?

Die ausschlachten dieser Menschen ist übel, genauso ist es aber mit Narissten. Das aber, hinter jeder Diagnose noch ein Mensch steht, wird vergessen.

Also kann man sich anschauen wie der Mensch ist mit seinen Diagnosen. Ist er schädlich für mich, dann möchte ich den nicht in meinem Leben. Ist er nicht schädlich, achte ich trotzdem auf eigene Grenzen.

Auf der anderen Seite, wird ein Tor geöffnet, dass für mich Menschen spiegelt, die sich gerne diesen Klischees bedienen und sagen "ich bin Borderliner, deswegen..". Somit ist die Erklärung, wie krank sie sind, von außen auch später ihre Selbsterklärung für all schädliches Verhalten.

Und dazwischen gibt es grau, Menschen mit solch einer Diagnose die nicht so sind.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Borderline , sowie alle cluster B's sind soweit ich informioert bin traumafolgestörungen. Das Problem ist, das oft die PS ohne PTBS gestellt wird weil Therapeuten da häufig noch zu unerfahren sind, was kindheitstrauma angeht. Und Borderline ist häufig kombiniert mit KPTBS. Laut studien hatten sie bis zu 80 % traumatische erlebnisse in der kindheit.

Man muss wissen das Borderline auch gar nicht mehr borderline heisst und das es zwei arten gibt.

Emotional inbstabile Persönlichkeitsstörung (ehemals Borderline)

- Borderline-Typ
- impulsiver - typ

Hinzu kommen eigendlich immer komorbide Krankheiten. Und auch hier wieder häufig Kombinationen mit anderen Persönlichkeitsstörungen.

Und immer wieder wird hier eine PS mit Charaktereigenschaften verwechselt.
Es kommt nicht darauf an was man von außen sieht sondern was der Kern ist. Da müssen die Psychologen hin und schauen, welche störung hier zutrifft... aber man geht ja inzwischen davon aus.. das es völlig egal ist weil sich die Störungen alle zu stark vermischen... die meisten betroffenen haben 2-3 oder sogar mehr Persönlichkeitsstörungs-diagnosen. Sogenannte kombinierte Ps.

Deswegen wird es diese Diagnosen im ICD 11 nicht mehr geben.

Es ist Trauma.. und Trauma hat unterschiedliche Response und entwickelt sich unterschiedlich und manifestiert sich unterschiedlich. So gleich sich Menschen nach außen hin ähneln können, sind sie im kern völlig anders. So gibt es Narzissten die wie borderliner wirken, borderliner die wie ängslich vermeider wirken, etc. etc. Nicht zu vergessen die vielen falsch diagnosen, oder neu diagnosen wenn therapien den menschen im laufe der zeit weiter verändern und formen.
 

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